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  #1  
Alt 11.10.2008, 23:06
Kyria Kyria ist offline
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Standard Lungenkrebs bei Kettenraucher

Hallo,

meine Frage richtet sich insbesondere an die Angehörigen und Hinterbliebenen von Lungenkrebspatienten, die starke Raucher waren oder sind. Wie geht Ihr mit dem Wissen um, daß die Lungenkrebserkrankung Eueres Angehörigen höchstwahrscheinlich durchs Rauchen ausgelöst worden ist? Also somit aller Wahrscheinlichkeit nach vermeidbar gewesen wäre?

Ehrlich, dieser Gedanke läßt mir keine Ruhe. Er treibt mich im Moment ziemlich um.
Denn mein Exmann und der Vater meiner beiden erwachsenen Töchter ist vor drei Monaten im Alter von 52 Jahren an kleinzelligem Lungenkrebs verstorben. Dreißig Jahre seines Lebens hat er sehr stark geraucht: Circa drei Schachteln Zigaretten täglich.

Er war ein intelligenter Mensch und auch an ihm kann die Gesundheitskampagne der letzten Jahre nicht vorbeigegangen sein: Er muß gewußt haben, daß jede Zigarette, die er raucht, sein Risiko, Lungenkrebs und/oder andere Gesundheitsschädigungen zu bekommen, erhöht. Wieso hat er sein Leben trotzdem aufs Spiel gesetzt? Hat das Risiko zu Sterben in Kauf genommen? Warum konnte er die Krücke Zigarette nicht ablegen?

Ich selbst bin Ex-Raucherin. Habe als junge Frau gerne und viel geraucht. Dann reduziert, weil mir das Risiko, krank zu werden, zu groß war. Später ganz aufgehört. Aus Liebe zum Leben und auch, um meine Gesundheit zu erhalten.

Genauso haben es die meisten meiner Freunde und Freundinnen gemacht. Heute raucht in meinem Bekanntenkreis fast niemand mehr.

Ich möchte aber gar nicht so sehr das Einzelschicksal meines Exmannes hier zum Thema machen. Sondern einfach die anderen Angehörigen und Hinterbliebenen von rauchenden Lungenkrebspatienten fragen: Wie geht Ihr damit um, zu wissen, daß das ganze Leid, das diese Erkrankung mit sich bringt, eventuell vermeidbar gewesen wäre?

Liebe Grüße
Kyria
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  #2  
Alt 11.10.2008, 23:33
Benutzerbild von Samura
Samura Samura ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs bei Kettenraucher

Hallo Kyria,
soweit ich weiß ist das kleinzellige Bonchialkarzinom der Lungenkrebs bei Rauchern, der NICHT kleinzellige ist der, der NICHTRAUCHER. Mein Papa hat halt beim Bau unseres Hauses einige Eternitplatten zurechtgeschnitten, um damit Geld zu sparen, aber damals vor 37 Jahren wußte keiner was das heißen könnte. Mein Papa hat auch geraucht bis er ca. 30J. war. Heute ist er selbst betroffen. Ich bin da nicht so sicher ob rauchen oder unsere gesammte Umwelt SCHULD sind. Wenn man überhaupt von Schuld reden kann.
Lieben Gruß
Doro
__________________
Man muss die Kraft aufbringen, sein eigenes Leben zu leben und erkennen, dass man sein Schicksal selbst in die Hände nehmen muss.
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  #3  
Alt 11.10.2008, 23:49
Kyria Kyria ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs bei Kettenraucher

Hallo Samura,

Du hast Recht: Die Entstehung des kleinzelligen Bronchialkarzinom wird, wissenschaftlich betrachtet, aufs Rauchen zurückgeführt. Genau diese Krebsform hatte mein Exmann.

Wenn Dein Papa einen nichtkleinzelligen Lungenkrebs hat und bereits mit 30 Jahren zu Rauchen aufgehört hat, stellt sich die Frage, inwieweit das Rauchen mitverantwortlich für seine Erkrankung war, zum Glück nicht.

Liebe Grüße an Dich,
Kyria
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  #4  
Alt 12.10.2008, 00:39
Benutzerbild von Susanne1306
Susanne1306 Susanne1306 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs bei Kettenraucher

Hallo Kyria!

Ich hatte ein Plattenepithelkarzinom, also einen Großzeller, das zum Glück operiert werden konnte. Andere hatten hier dieses Glück nicht.......leider! Du sprichst hier von Schuld....ich nenne es Sucht. Eine Sucht, von der man sehr schwer abkommt. Fast alle versuchen es, einige schaffen es, andere nicht.
Trotzdem halte ich es für ungeheuer anmaßend, von S C H U L D !!!!!! zu sprechen. Isst du Süßigkeiten? Gefährlich!!! Nimmst du Salz zum würzen????Treibt den Blutdruck hoch,gefährlich!!!! Benutzt du sogenannte Halbfertigproduklte(Maggi & Co)??? Glutamin drin, gefährlich!!! Hast du gar Übergewicht???? Gefährlich, kann man dran sterben, zieht Schlaganfall und Herzinfarkt hinter sich her!!! Gehst du in einer Großstadt shoppen?? Abgase!!! gefährlich!!!! Bewegst du dich nicht regelmäßig???? Gefährlich!!!Schnarchst du??? Schläfst du nicht gut???? Hast du chronische Erkrankungen wie Diabetes??? Ich denke, du weisst, was ich meine.
Oder noch anders: Es gibt so viele Süchtige.....Alkohol, Nikotin, Drogen, Spielhallen, Essen, Süßigkeiten.....all das macht süchtig.
Ich habe übrigens schon lange vor meiner Diagnose aufgehört zu rauchen, trotzdem hat es mich erwischt. Und: nicht nur Kleinzeller kommen vom Rauchen, auch die meisten Großzeller werden durchs Rauchen gezüchtet. Ausnahmen gibt es sicherlich.
Dein Mann ist gestorben...durch diesen furchtbaren Krebs, nicht, weil er rauchte. Kein Raucher rechnet damit, daß es ihn auch treffen kann, erst, wenn es passiert ist, setzt man sich damit auseinander.....so etwas passiert immer nur den anderen. Es gibr viel zu wenig Hilfestellung hier in diesem Land, anstatt die Lungenkrebskranken zu verdammen, weil sie ja an ihrem Krebs selbst schuld sind, sollte man den Rauchern mit Nikotin-Pflastern, Spray oder Tabletten helfen, von diesem Laster loszukommen, diese Dinge sollten von der Krankenkasse bezahlt werden, zumindest für einen gewissen Zeitraum.
Alkoholkranken hilft der Staat ja auch, Drogenabhängige werden auch gratis behandelt. Es ist billiger, selbstgedrehte Zigaretten zu rauchen, als sich selbst mit Pflastern, Kräuteretten, Nikotin-Spray oder Tabletten selbst zu entgiften. Außerdem, wenn man allein auf sich gestellt ist, fällt das Ganze noch viel schwerer, besonders, wenn im beruflichen Umfeld alles qualmt.
Schließ Frieden mit deinem Mann, er hat nicht damit gerechnet, daß es ihn treffen könnte, das tun wir alle nicht.
Liebe Grüße
Susanne
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  #5  
Alt 12.10.2008, 02:14
Effie Effie ist offline
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Beiträge: 67
Standard AW: Lungenkrebs bei Kettenraucher

liebe kyria,
ich kann susanne nur beipflichten. das rauchen ist eine sucht (ich weiß, wovon ich rede, ich habe selbst 30 jahre lang kette geraucht und keinen lungenkrebs, bis jetzt jedenfalls nicht, mein exmann, ebenfalls starker raucher, ist daran gestorben), ich denke auch oft, hätte er (mein exmann) doch nicht, warum hat er etc., aber er hat eben, die gründe dafür lagen in ihm, die sucht ist nur ein symptom, gerade dann, wenn sie extrem und damit selbstzerstörerisch wird. mich beschäftigt sehr viel mehr die frage, warum mein exmann nicht aufhören konnte zu rauchen, obwohl er schon seit vielen jahren schrecklich gehustet und natürlich auch gewusst hat, was er riskiert. außerdem glaube ich nicht, dass krankheit immer einen einzigen grund hat, sie ist multifaktoriell, darum kriegt ein raucher lungenkrebs und ein anderer keinen. das, was du schreibst, klingt nach vorwurf gegen deinen gestorbenen mann, und ist es denn wirklich nur das rauchen, das du ihm vorwirfst??
ich wünsche dir alles erdenklich gute!!
effie
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  #6  
Alt 12.10.2008, 09:05
mouse mouse ist offline
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Beiträge: 3.487
Standard AW: Lungenkrebs bei Kettenraucher

Hallo Kyria,
Du schreibst die Gesundheitskampagne der letzten Jahre scheint an Deinem Ex-Mann vorbei gegangen zu sein. Das ist so was von egal, denn selbst wenn er vor 10 Jahren aufgehört hätte, hätte es ihn erwischen können.
Ich habe vor etlichen Jahren aufgehört zu rauchen, trotzdem hat es mich erwischt. Selber schuld? Wenn es Dich erwischt, selber schuld?
Was eigentlich willst Du mit Deinem Beitrag hier erreichen?
Sollen die Betroffenen, und hier schreiben viele Betroffene, sich noch schlechter fühlen?
Warum bist Du nicht in den Angehörigen-Thread gegangen?


Susanne hat im Prinzip gesagt, was gesagt werden musste. Danke dafür Susanne!

Christel
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