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  #1  
Alt 25.05.2008, 17:24
skibber skibber ist offline
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Beiträge: 190
Standard Zweite Nachkontrolle und Angst

Hallo Alle,

Bestimmt gibt es schon einen Thread zu diesem Thema, aber ich fand ihn nicht. Also eröffne ich einen neuen und Ihr könnt mich dann immer noch auf einen bestehenden aufmerksam machen.

In genau 25 Tagen habe ich meine zweite Nachkontrolle. Leider verlief die erste nicht gut und ich wurde damals ( vor 6 Monaten ) zweimal operiert. D.h. trotz Bestrahlung hatte ich wieder oder noch Mîkroverkalkungen. Und diese beherbergten wieder einen DCIS.
Falls in dieser, nächsten Nachkontrolle wieder Mikrokalk gefunden wird, muss meine Brust amputiert werden. Obwohl ich nur eine Krebsvorstufe habe.

Wie habt Ihr die Angst vor den Nachkontrollen in den Griff bekommen und wie habt Ihr schlechte Berichte verkraftet ? Im Moment weiss ich nämlich überhaupt nicht, wie damit umgehen. Ich habe einfach nur Angst und glaube bei schlechtem Bericht die Kraft zu verlieren. Was gibt Euch immer wieder neue Hoffnung , neue Kräfte ? Und wie wird man mit einem Brustverlust fertig ? Es gibt so viele hier, die das so tapfer ertragen. Wie haben es die Partner ertragen ?

Schöner Sonntag noch
Skibber
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  #2  
Alt 25.05.2008, 20:17
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Beiträge: 639
Standard AW: Zweite Nachkontrolle und Angst

Hallo, Skibber,

oh je, das ist aber eine belastende Situation und wenn du jetzt schon die Tage bis zur nächsten Nachuntersuchung zählst, kann ich mir vorstellen, wie sehr du Angst davor hast.

Trotzdem: ich habe den Eindruck, du machst dir viele Sorgen und vor lauter Sorgen wird alles zu einem Riesenberg, der dich schier erdrückt.

Wollen wir mal das ganze etwas "aufdröseln"?
Also, erste Möglichkeit, es ist alles o.k. bei der Nachuntersuchung, das wünsche ich dir natürlich am meisten, und du hast dann glücklich die Kontrolle hinter dich gebracht. (Das kennen wir ja alle, wie einem dann ein Stein vom Herzen fällt.)

Zweite Möglichkeit: es ist doch wieder Mikrokalk da. MIKROKALK oder DCIS, das ist eine KREBSVORSTUFE. Auch wenn man dir dann sagt,
die Brust müßte abgenommen werden, musst du das nicht am nächsten Tag machen lassen, sondern hast Zeit, VIEL ZEIT, um dir in aller Ruhe zu überlegen, ob DU der Brustamputation zustimmst oder ob du dich eingehender darüber informierst, ob nicht bei der Ablatio gleich ein Wiederaufbau gemacht werden kann. Lass dich um Himmels willen nicht hetzen, eine Ablatio ist psychisch gesehen kein Pappenstiel und du verarbeitest das ganze besser, wenn du dich ganz bewußt für entweder
"nur Ablatio" oder "Ablatio mit Aufbau" entschieden hast - oder vielleicht läßt sich ja doch nochmal eine brusterhaltende Operation durchführen.
Diese Möglichkeit würde ich ruhig auch nochmal abfragen, manchmal
bringt hartnäckiges Nachfragen in dieser Richtung doch was.

Auf jeden Fall wünsche ich dir Kraft und gute Nerven für die nächste Zeit

Liebe Grüsse
Ulrike
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  #3  
Alt 26.05.2008, 08:55
regelindis regelindis ist offline
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Registriert seit: 14.07.2007
Beiträge: 48
Standard AW: Zweite Nachkontrolle und Angst

Hallo Skibber,

deine Angst ist nur zu verständlich!! Mir geht es dann genauso. Ich versuche mich dann zu beruhigen mit folgenden Gedanken. "Sei froh, dass du jetzt unter ständiger Kontrolle/Nachsorge bist....wenn wieder etwas auftritt, dann wird dir unmittelbar (vielleicht auch noch rechtzeitig) geholfen.....was würde passieren, wenn das nicht so wäre. Die Alternative ist ja auch nicht besser."Ich hatte letztes Jahr nach einem zweiten Kontroll-CT der Lunge eine schlechte Nachricht. Wurde dann innerhalb von 4 Wochen 2x operiert. Mein "Glück" war, das der Lungen-Ca in einem sehr frühen Stadium erkannt wurde. Ich wurde mit heilender Absicht operiert. Kommenden August muss ich wieder zur Nachsorge (CT, Bronchoskopie...). Denke natürlich auch wieder wie du, ob alles gut ausgeht?

Wenn die Angst bei mir sehr hoch aufkommt, dann lasse ich mich von meinem Mann ganz fest umarmen.....das tut gut..

Die Angst kann dir leider keiner abnehmen. Ich wünsche dir viel Kraft und einen "kühlen Kopf".

Liebe Grüße regelindis
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  #4  
Alt 26.05.2008, 09:53
Ute30 Ute30 ist offline
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Registriert seit: 17.01.2008
Beiträge: 245
Standard AW: Zweite Nachkontrolle und Angst

Liebe Skibber,

Ich wurde im Januar zunächst brusterhaltend operiert. Im Februar, nahmen sie mir aufgrund von DCIS nicht im Gesunden meine Brust, ich bekam aus dem Oberschenkel, gleichzeitg mit der Mastektomie eine neue linke Brust.
Ich bin relativ zufrieden mit dem Ergebnis. Liegt daran, dass ich immer höchste Ansprüche stelle.
Seit Ende Dezember weiß ich von einem kleinen Knoten (selber getastet) ganz am äußeren Rand meiner rechten Brust. Da hat sich nicht wirklich jemand für interessiert.
Am 14.05. hatte ich meine erste Nachsorge und auf dem Ultraschall war ein kleiner 2mm großer Knoten sichtbar.
Die Ärztin meinte, das sei nichts Schlimmes.
Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass meine anderen 3 Knoten von 0,46 -0,7cm groß waren, ist der rechts noch klitzeklein. Ich beobachte, taste ihn. Erst, wenn ich anfange mir wirklich Sorgen zu machen, werde ich schauen, ob er sich stanzen lässt. Er ist dafür vielleicht zu klein.
Ich will in vielerlei anderer Hinsicht gut für mich sorgen, dass habe ich die letzten Jahre unterlassen. Denn wenn ich nur Ängste und Sorgen, Trauer lebe, entsteht vielleicht noch Krebs an anderer Stelle, die ich jetzt nicht im Blickfeld habe.
Ich wünsche Dir Gelassenheit und Ruhe, Skibber, und Vertrauen in Dich selbst.
Sei lieb gedrückt.

Ute
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  #5  
Alt 26.05.2008, 18:35
skibber skibber ist offline
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Beiträge: 190
Standard AW: Zweite Nachkontrolle und Angst

Hallo alle drei,

Die Zeit seit der letzten Nachkontrolle habe ich so ziemlich alles getan um ein Rezidiv zu vermeiden:
Krebsgerechte Nahrung ( falls es sowas überhaupt gibt, aber man versucht ja alles ) Visualisieren nach " Somonton", positives Denken ( das fällt oft schwer aus lauter Angst).
Ulrike hat wohl recht, meine Angst blockiert mich. Gut die ersten 4 Monate nach der letzten Kontrolle war ich relativ ruhig, aber mit dem nahenden Termin überkommt es mich schon.
Es ist mir bewusst, dass ich Glück habe "nur" einen DCIS zu haben. Und es ist auch wahr, dass ich mir mit der Ablatio Zeit lassen kann, falls notwendig. Mein langjähriger Freund ist auch sehr positiv und wird mich auch mit einem Busen noch lieben. Aber kann er sich überhaupt vorstellen was das bedeutet ?
Ok ok, ich denke positiv und sage mir: Vielleicht ist ja alles gut !!!! Und dann werde ich den Champagner trinken.
Und sonst............... zähle ich auf Euch, mich aufzustellen.

Und vielleicht wäre ich sogar selber stark wie alle Frauen hier, die ich bewundere.
Skibber
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  #6  
Alt 27.05.2008, 11:26
DeeDee DeeDee ist offline
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Beiträge: 80
Standard AW: Zweite Nachkontrolle und Angst

Hallo Sibber,

ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen. Meine Diagnose war "nur" ein maligner Phylloidestumor (Diagnose 01/07, Therapie: Ablatio und Radiatio). Eigentlich stehen meine Chancen gut. Aber dennoch war es Krebs. Das Vertrauen in meinen Körper habe ich verloren. Ich habe immer sehr gut auf mich geachtet (und tue es immer noch), regelmäßig Sport, ausgewogene Ernährung usw. Die Bedrohung, Krebs zu bekommen, besteht bei jedem Menschen. Aber jetzt ist er da. Er ist/war in meinem Körper. Deshalb geht es mir vor jeder Nachsorgeuntersuchung einige Tage richtig schlecht (Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Heulsusigkeit). Danach wird es aber wieder besser und ich kann den BK zeitweise fast vergessen.
Als man mir sagte, die Brust müsse abgenommen werden, hat es mich zunächst umgehauen. Aber nach bewußter Auseinandersetzung habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet. Zum Glück stand mein Mann 100% hinter mir.
Die OP habe ich dann ziemlich gut verkraftet. Es wurde die Brust, einiges an Haut, sowie die komplette Brustwarze entfernt. Gleichzeitig wurde ein Expanderimplantat eingelegt. Dadurch bin ich nicht ganz ohne zweite Brust wieder aufgewacht. Das hat enorm geholfen. Mit der Amputation komme ich gut zurecht. Das hätte ich niemals gedacht. Ohne die Amputation hätte ich mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit ein Rezidiv bekommen. Da ist der Phylloides ziemlich gnadenlos. Mit der Einwilligung zur OP habe ich dem Krebs deutlich den Kampf angesagt. Das hilft auf jeden Fall bei der Verarbeitung.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen
DeeDee
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