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  #1  
Alt 26.12.2007, 01:05
Madeleine63 Madeleine63 ist offline
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Registriert seit: 23.12.2007
Beiträge: 9
Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

Hallo Silke,
ich kann deine Angst vor der OP gut verstehen. Was mich immer wieder wundert, ist, dass ich hier ganz oft lese, dass VOR einer OP schon Chemo und/oder Bestrahlung gegeben wurde und sich der Tumor dadurch verkleinert hat.
Das wurde bei mir nicht gemacht. Ich bekam die Diagnose und im gleichen Atemzug Termin zur OP im nahegelegenen Krankenhaus. Ich glaub ich stand völlig unter Schock und hab alles gemacht, was die Ärzte mir gesagt haben. Heute würd ich mich auch vielmehr informieren. Das beste Krankenhaus suchen und nicht einfach in das nächstgelegene Provinzkrankenhaus. Dass ich evtl. meinen Schließmuskel verlieren könnte, dass das Loch in einem Bauch "Stoma" heißt und dass es sowas überhaupt gibt...tja, das hab ich kurz vor der OP im Krankenhaus erfahren. Hinterher sagte man mir, um mein Leben zu retten, mussten sie so großzügig alles rausschneiden.
Ich hab auch eine tolle Stomaberaterin, die mich schon im Krankenhaus betreute. Die technische Handhabe mit einem Stoma ist wirklich nicht schlimm und eigentlich wirklich einfach. Man kann auch irrigieren, man spült den Darm und ist zwischen 24 und 48 Std. ausscheidungsfrei. Ich komme leider psychisch nicht damit klar. Aber das ist ja Gott sei Dank nicht bei allen so.
Vor der OP muss du wirklich keine Angst haben, wichtig ist nur, dass der Krebs vollständig entfernt wird und du ganz schnell wieder auf die Beine kommst!
Ich wünsch dir und deiner Familie ganz viel Kraft!
Liebe Grüße von Madeleine
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  #2  
Alt 26.12.2007, 08:05
Benutzerbild von teddy.65
teddy.65 teddy.65 ist offline
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Beiträge: 781
Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

Hallo Silke,

ein herzliches Willkommen in diesem Forum. Leider ist der Anlass dafür sehr unschön.

Deine Ängst vor dem Stoma kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich bekam die Diagnose nun vor etwas mehr als 3 Jahren und anfangs war es mehr das Stoma, das mich schockte, als der Krebs.

In wenigen Wochen feiert mein Stoma nun seinen 3. Geburtstag und ich kann Ele zustimmen, es lebt sich weit besser damit als ich es mir je erträumt hätte. Im Stoma-Forum kannst du auch viel lesen und fragen, wenn dir danach ist.

Ich irrigiere jeden Tag, daher kann ich das Stoma fast vergessen. Klar ist das umständlicher als früher, aber gut machbar und dank der mittlerweile superguten Hilfsmittel alles kein Problem. In den ersten Wochen nach der OP bekommst du so viel Hilfe wie du brauchst.

Doch vielleicht sind deine heutigen Ängst ja doch unbegründet und die Therapien wirken nach. Erst im Januar wirst du mehr wissen. Es ist leider gerade diese Ungewissheit die einen in solchen Tagen so arg belaster, nicht wahr?

Ich wünsche dir trotz allem einen schönen 2. Weihnachtstag mit deinen Mädchen.
__________________
glg
Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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  #3  
Alt 26.12.2007, 11:16
MartinaG MartinaG ist offline
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Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

hallo Silke,
ich weiß nicht, ob ich dir ein wenig helfen kann. Aber ich habe die OP auch vor mir und zwar am 03.01.2008. Ich werde zwar "nur" einen vorübergehenden künstlichen Ausgang bekommen, da mein Tumor höher sitzt, aber auch ich habe vor der OP Angst.
Niemand weiß, wie man auf so eine große OP reagieren wird und die Angst ist normal. Ich habe versucht, diese Angst anzunehmen, da sie in unserer Situation dazu gehört.

Inzwischen nehme ich ein pflanzliches Mittel zur Beruhigung (Johanniskraut). Ich hoffe, das hilft ein wenig, damit meine Nerven nicht zu sehr flattern und habe mir einfach vorgenommen, so schnell es geht nach der OP wieder auf dem Gang spazieren zu gehen.

Ich schicke dir ganz viele Positiven Gedanken, damit du nur sehen kannst, daß nach dieser OP der momentan grösste Teil der Krankheit weg ist und du deine Heilung in Angriff nehmen kannst.

Trotz all deiner Angst wünsche ich dir einen schönen Jahresanfang 2008

Viele Grüsse
Martina
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  #4  
Alt 26.12.2007, 11:28
Benutzerbild von ele64
ele64 ele64 ist offline
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Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

Zitat:
Zitat von Madeleine63 Beitrag anzeigen
Was mich immer wieder wundert, ist, dass ich hier ganz oft lese, dass VOR einer OP schon Chemo und/oder Bestrahlung gegeben wurde und sich der Tumor dadurch verkleinert hat.
Liebe Madeleine,
das du nicht vorher eine Radiochemotherapie bekommen hast, liegt an der Art deines Tumors. Ein Rektumkarzinom ist nicht das selbe wie ein Analkarzinom, deshalb die unterschiedliche Behandlung.

Und für mich persönlich war sogar das "Provinzkrankenhaus" die nach meinem Gefühl beste Wahl. Die Uniklinik hätte mich nicht operiert, sonsern nur gewartet, ob der Tumor sich wieder zeigt. Und in meinem städtischen Krankenhaus habe ich einen Arzt gefunden, dem ich vertraue. Und dann wurde ja bei der OP ein Resttumor entdeckt (der im CT nicht sichtbar war, weil zu klein).

Ich schreibe das nur, damit du nicht das Gefühl hast, bei Dir ist irgendetwas falsch gelaufen.

Liebe Grüße
Ele
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  #5  
Alt 26.12.2007, 16:08
Madeleine63 Madeleine63 ist offline
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Registriert seit: 23.12.2007
Beiträge: 9
Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

Hallo liebe Ele,
danke für deine Erklärung mit dem unterschiedlichen Tumor. Ich wollte auch nicht sagen, dass "Provinzkrankenhäuser" schlechter sind oder dort weniger gute Ärzte sind. Das war nicht meine Absicht. Ist halt nur so, dass im Nachhinein schon Zweifel bei mir aufkamen bzw. aufkommen. Ich hatte damals die Diagnose und - schwubs - schon lag ich auf'm OP-Tisch und - schwups - hatte ich einen Port und die Überweisung vom Krankenhaus zum Onkologen um die Ecke... Ich wurde wenig, schlecht oder gar nicht aufgeklärt, hatte das Gefühl, einfach nur "weitergereicht" zu werden. So hat z.B. dieser Onkologe mich angeschrieen (!!!), ich solle mich nicht so wichtig nehmen, andere hätten auch Krebs, weil ich es wagte ihn zu bitten, mir doch etwas über "meinen" Krebs zu sagen. Vielleicht hätte ich mich ja auch in das nahegelegene Krankenhaus von selbst begeben, war ja auch gut, weil meine Kinder mich mit dem Bus besuchen kommen konnten. Aber ich hätte halt gerne MITENTSCHIEDEN. Weißt, wie ich meine?!
Nun - so wie es jetzt ist, ist es nunmal. Wäre, hätte, wenn und aber... bringt mich auch alles nicht mehr weiter.
Lieben Dank für deine Antwort und ganz liebe Grüße unter den Tannenbaum
von Madeleine.
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  #6  
Alt 26.12.2007, 16:13
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ele64 ele64 ist offline
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Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

Hallo Madeleine,
kein Wunder, dass du nicht zufrieden warst - das ist ja unmöglich! Wie dumm und herzlos Ärzte sein können! Somit verstehe ich natürlich deine Aussage. Leider, und das ist wirklich schlimm, gehört wohl auch Glück dazu, einen Arzt zu finden, der ehrlich und einfühlsam ist und dem man vertrauen kann.


Viele Grüße
Ele
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  #7  
Alt 26.12.2007, 16:35
Silke 2 Silke 2 ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 33
Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

Vielen Dank für eure lieben Worte!
Ich weiß nicht was bei dieser Krankheit das schlimste ist! Die Ängste vor jeder Untersuchung, wie werden die Ergebnisse wieder aussehen? Die Angst das die Haut nach der Bestrahlung nicht wieder heilt? (Halle teils schwarze Haut oder rohes Fleisch werden den letzten Bestrahlungen), die Angst bei der Chemo (wenn die Schwestern sich dicke Handschuhe anziehen um nicht damit in Kontakt zu kommen) Die Angst vor dem künstlichen Darmausgang? Die Angst das der Tumor streuen könnte? Die Angst das man daran sterben wird? Die Angst vor jeden OP das man vielleicht nicht wieder aufwacht?
Es ist Weihnachten und ich bin einfach nur fertig!
Viele liebe Grüße Silke
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  #8  
Alt 26.12.2007, 17:24
Benutzerbild von Renate23
Renate23 Renate23 ist offline
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Ort: Ba-Wü
Beiträge: 210
Standard AW: Neu hier / Analkarzinom

Hallo Silke,
die Angst vorm künstlichen Darmausgang kann ich Dir nehmen, weil ich selbst einen habe. Damit kann man "gut" leben. Das eine oder andere wird auf Dich zukommen und Du wirst Deine ganze Kraft dazu brauchen,, damit fertig zu werden. Aber Du musst kämpfen, aufgeben gibts nicht. Lg Renate
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