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  #1  
Alt 29.05.2006, 16:41
Verena1985 Verena1985 ist offline
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Registriert seit: 29.05.2006
Ort: Münster
Beiträge: 18
Standard ich bin so hilflos..

..meine mutter ist seit 1998 an krebs erkrankt.
anfang diesen jahres kam dann der schlag für uns alle - metastasen am hirn. vor zwei wochen dann, an der leber und der lunge auch.ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich kann damit nicht umgehen sie so leiden zu sehen. sie ist unglaublich stark und will mir nicht zeigen wie es ihr wirklich geht .. ich merke auch, dass sie und mein vater nicht ehrlich zu mir sind, was das volle ausmas ihrer krankheit angeht. ich kann kaum, mit ihr darüber sprechen und auch sonst kann ich mich niemanden so richtig öffnen ..
meine " freunde" sind scheinbar nicht so begeistert von der verena, die nicht ständig zu jeder party rennt und nicht mehr immer gut drauf ist.
mein leben hat sich vollkommen geändert .. ich habe das gefühl, mir wächst alles über den kopf.
mein freund ist zwar immer für mich ad, aber so richtig kann ich auch mit ihm nicht darüber reden. ich kann einfach selbst nicht damit umgehen.

ich hoffe, das ihr mich verstehen könnt.
wie geht ihr damit um?

ich habe so eine scheiß angst, meine mutter zu verlieren. ich bin doch so jung.. ich brauche sie doch noch. wie soll ich bloß ohne sie zurecht kommen?

sie ist für mich der wundervollste mensch auf der welt ..ich finde es so ungerecht und kann es einfach nicht versehen. warum gerade meine mama?? sie hat neimandem etwas getan und hat es einfach nicht verdient so leiden zu müssen..

ich bin so unsagbar traurig und weiß einfach nicht mehr weiter!
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  #2  
Alt 29.05.2006, 21:13
Gaby44 Gaby44 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2005
Beiträge: 308
Beitrag AW: ich bin so hilflos..

Liebe Verena

Das "warum" kann dir keiner beantworten.Das mit deiner Mama tut mir sehr leid und es schmerzt sehr, wenn ein lieber Mensch krank ist und man ihm nicht helfen kann.Es wäre aber gut, wenn ihr gemeinsam über die Krankheit reden würdet, dann ging es, glaube ich, jedem von euch etwas besser.

Vielleicht ist ja bei euch in der nähe eine Selbsthilfegruppe für Angehörige. Frage doch mal bei deinem Hausarzt nach, meisten haben Sie Adressen von solchen Gruppen.Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen.

Lass dich mal ganz feste drücken

Liebe Grüße Gaby
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  #3  
Alt 29.05.2006, 22:17
vera98 vera98 ist offline
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Registriert seit: 29.05.2006
Beiträge: 1
Standard AW: ich bin so hilflos..

Liebe Verena,

deine grosse Angst verstehe ich gut. Ich selbst bin Papi von zwei kleinen Mädchen und meine Partnerin hat seit zwei Jahren Krebs. Manchmal drehe auch ich fast durch und gerade jetzt sehe ich wieder nur noch schwarz, da es ihr sehr schlecht geht.
Ein Freund sagte mit kürzlich im Gespräch. Du musst unbedingt zulassen dass du auch mal eine Riesenwut auf alles haben darfst. Lass Wut zu - damit sich keine in dir anstauen wird.
Folgendes noch. Ich erlaube mir zu schreiben, du hast ein Recht darauf zu wissen wie es deiner Mutter wirklich geht. Unseren beiden kleinen Töchtern verschweigen wir nichts, obwohl diese erst 6 und 7 jährig sind.

Vielleicht hilft es dir ein wenig wenn ich dir das schreibe.

Ich wünsche dir viel Kraft.
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  #4  
Alt 30.05.2006, 07:55
Verena1985 Verena1985 ist offline
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Registriert seit: 29.05.2006
Ort: Münster
Beiträge: 18
Standard AW: ich bin so hilflos..

danke, das ist so lieb von euch!
ich weiß manchmal einfach nicht mehr weiter .. mir wächst alles über den kopf. plötzlich muss ich mich um alles kümmern und muss "ganz nebenbei" noch mit meiner angst klar kommen.
meine eltern bzw. meine mutter spricht ja mit mir , soweit erzählt sie mir auch alles (hoffe ich ..) aber ich habe das gefühl, dass die tatsachen für mich in watte gepackt werden, damit es sich nicht ganz so schlimm anhört.
vielleicht ist das auch selbstschutz meiner mutter, das sie die realität selbst nicht sehen will?! ich weiß es nicht?! andererseits sehe ich ja auch ihre angst .. und das ist fast das schlimmste für mich. meine mutter so leiden zu sehen ist furchtbar.
sie war immer so fröhlich uns unternehmungslustig und nun ist sie mehr oder weniger ans bett gefesselt und sehr erschöpft.
momentan bekommt sie wiedrmal chemo..es geht ihr zunehmend schlechter.

sie ist die beste, liebste mama die man sich nur vorstellen kann - ich kann doch nicht ohne sie sein.
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  #5  
Alt 30.05.2006, 11:55
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Beiträge: 3.112
Standard AW: ich bin so hilflos..

hallo verena,

meine mutti ist 2004 an Brustkrebs erkrankt und seitdem habe auch ich mich völlig verändert. Mir sind andere Dinge wichtiger geworden. Ich verbringe gerne Zeit mit ihr anstatt in irgendwelchen Discos zu sein.
meine Freunde haben das nie akzeptiert und verstanden und sich immer mehr von mir abgewandt. Inzwischen habe ich zu keinem der leute mehr kontakt.
ich werde es ihnen nie verzeihen,dass sie mich in der schweren zeit so haengen gelassen haben!
Ich bin 19 und habe noch soviel vor aber manchmal fühl ich mich so leer und befürchte ständig das etwas neues,schlimmes auf uns einbricht.

mir tut es so leid mit deiner mutti,ich versteh dich so gut. meine mama ist so ein toller,lieber mensch und ich kann auch nicht ohne sie. das kann und will ich mir nicht vorstellen...
ich wünsch dir soviel kraft und noch viel mehr..!!!

Mit den Gedanken bei dir und deiner Mutti,
Ylva
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  #6  
Alt 30.05.2006, 12:41
AndreaM AndreaM ist offline
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Registriert seit: 12.09.2005
Beiträge: 182
Standard AW: ich bin so hilflos..

Liebe Verena,

ich fühle mit Dir - mit 35 war ich zwar nicht mehr sooo jung, aber ohne Mama ist das Leben doch ganz anders als zuvor. Und die Angst und die Hilflosigkeit - ja, die habe ich auch durchlebt. Man weiss nicht was sagen, es gibt so oft garnichts was man tun könnte, man kann nur abwarten und hoffen.

Deine Eltern meinen es sicher gut, wenn sie versuchen, Dich nicht unnötig zu beunruhigen. Eltern versuchen immer ihre Kinder zu schützen - egal wie groß die schon sind. Und - wahrscheinlich wissen sie doch selbst nicht immer, was genau ein medizinisches Ergebnis nun bedeutet, welche Möglichkeiten es gibt. Da ist es doch natürlich dass sie versuchen, Dir das alles so "schonend" wie irgend möglich beizubringen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit - und dass diese Zeit noch lang sein möge.

Liebe Grüße
AndreaM
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  #7  
Alt 30.05.2006, 12:41
Benutzerbild von Petsi
Petsi Petsi ist offline
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Ort: Nordhorn
Beiträge: 85
Standard AW: ich bin so hilflos..

Hallo Verena,

Deine Worte und die von Ylva könnten von mir sein.

Meine Mutter ist 08/00 an BK erkrankt. Mein Vater in 12/03.
Seit den Diagnosen hat sich mein Leben total verändert. Ich bin ein anderer Mensch geworden.

Früher war ich immer mit Freunden unterwegs, war ein total lustiger und fröhlicher Mensch. Jetzt lache ich nicht mehr sehr oft.
Mein Leben besteht eigentlich nur aus Angst. Ich weiss selber nicht wie ich damit fertig werden soll, darum kann ich auch keinem einen Rat geben.

Das einzige was ich für mich sagen kann ist, dass es gut ist das es dieses Forum gibt. Ich bin auch noch nicht so lange hier, aber man fühlt sich hier gut aufgehoben. Menschen die mit dieser Krankheit nichts zu tun haben, können das alles garnicht richtig einschätzen und begreifen. Hier gibt es so viele liebe und nette Menschen... und so viele schreckliche Schicksale.
Ich merke hier das es vielen so geht wie mir.


Freunde.... Ja manchmal fragt man sich was sind Freunde? In solchen Extremsituationen merkt man erst wer wahre Freunde sind. Und das sind erfahrungsgemäß nicht gerade viele.

Ich wünsche Dir das du für Dich einen Weg findest mit der Situation fertig zu werden. (Ich suche ihn noch bis heute.)

Eine Umarmung und ganz viel Kraft für Dich.

Petsi
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