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Alt 20.11.2008, 17:43
frustmotte frustmotte ist offline
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Registriert seit: 20.11.2008
Beiträge: 5
Frage Eine Welt bricht zusammen

Hallo zusammen,
muß einfach mal ein wenig meine Gedanken ordnen und vielleicht könnt ihr mir ja mal sagen was ihr von meiner Kurzgeshcichte haltet.
Es geht um meinen Mann Thomas, grade 47 Jahre geworden.
Vor ca. 3 Jahren hatte mein Mann mal eine akute Bauchspeicheldrücenentzündung. Wurde behandelt und wir kammen damit klar. Sicherlich war mein Mann kein Kind von Traurigkeit, er feierte gern und trank auch gern mal einen über den Durst.
Im letzten Jahr haben wir dann unser Traumhaus gefunden und eine neue Existenz gegründet. Wir sind zu Hause mit 7 Personen, 3 Kinder (20,19,13), ein Ziehsohn (23), mein Vater (91) und wir beide Thomas 47 und ich Jutta 50.
Im April hatt mein Mann unmenschliche Schmerzen, bekam diese nicht mehr in den Griff und zu guter letzt dann Gelbsucht. Ich brachte ihn ins Krankenhaus, man legte einen Stent zum Gallenabluß, er bekam Medikamente und siehe da, es ging im Nu komma nix besser. Die vorher so hohen Blutwerte sanken rapide ab. Man forschte trotzdem weiter und Anfang Mai sagte man meinem Mann dass man auf dem Pankreaskopf etwas entdeckt habe. Der Prof sagte knallhart Krebs, noch unter 2 cm und er solle doch einmal den Professor einer anderen ansässigen Klinik aufsuchen um mit ihm zu sprechen. Ob es wirklich Krebs ist könne nur eine OP klären.
Mein Mann brach erst mal zusammen und sah sich schon sterben. Wir bauten ihn seelisch und moralisch auf. Auch dieser andere Prof gab sich wirklich Mühe, er redete und rief ihn ständig an und mein Mann fasste den Mut zur OP.
Termin war angesagt aber 1 Woche vorher entzündete sich die BSD wieder, der zu klein gesetzte Stent war zu, kurzerhand erfolgte ein Wechsel auf einen größeren Stent. Man wartete ein paar Tage und verschob die angesagte OP um 1 Woche. Die auch da wieder drastisch angestiegenen Blutwerte normalisierten sich kurzfristig. Die OP sollte auch klären ob ausserhalb der BSD alles an den anderen Organen normal ist. Dann kam am 27.06.08 der große Tag. Als mein Mann aus dem Op kam, kam auch direkt ein Arzt an, strahlte uns an und sagte man habe keine Krebszellen gefunden, Befund war negativ. Man hätte die Gallenblase entfernt weil diese zu saß aber sonst wäre alles in Ordnung. Wir sollten uns auf unsere nächsten 20 gemeinsamen Lebensjahre freuen. Zuerst war mein Mann sauer, dann erleichtert. Er fragte nur immer wieder warum hat man mich so schockiert. Die Genesung sollte dann nach den kritischen Tagen in der Erstklinik erfolgen und dort brachte man ihn auch am 02.07.2008 hin. Hier lag mein Mann bis zum 08.07.08 und nichts geschah, keine Medikamente, keine Kontrolluntersuchung, rein gar nichts. Im Gegenteil, nur die Begrüßung des Prof: Mensch was freue ich mich dass sie keinen Krebs haben, sie sind auch viel zu jung. Am 08.07.08 holte ich ihn dann also nach Hause. Am 10.07.08 waren wir schon wieder in der Klinik denn mein Mann konnte weder Nahrung noch Trinken bei sich behalten. Das flog sturzartig wieder raus. Zuerst schickte man uns nach Hause, man könne nichts feststellen, dann habe ich ihn aber in der folgenden Nacht wieder dorthin gebracht denn es war immer schlimmer. Nun suchte man und siehe da man fand eine 5x8 cm große Zyste auf dem Pankreaskopf die den Magenausgang verschloß. Durch die Bauchdecke zerstach man dieses Ding unter dem CT und saugte den ersten Schub der Flüssigkeit ab. Dann legte man einen Abfluß am Bauch (ähnlich Wasserhahn) spülte und saugte die Restflüssigkeiten regelmäßig ab bis das Ding nur noch zwischen 3+4 cm groß war. Mein Mann wurde am 30.07.08 entlassen wieder mit einem Befund es wäre nichts auffälliges mehr vorhanden, Restzyste aber die müsse nun alleine austrocknen und der Aufforderung an den nächsten Stentwechsel zu denken. Meinem Mann ging es echt gut. Er ging zum Hausarzt, nahm seine Medikamente, hatte keinen Bluthochdruck mehr und kaum noch Zucker, ganz selten. Er aß mit Genuss und wir fingen an uns unseres Lebens wieder zu freuen, er begann auch wieder zu arbeiten, wir sind selbständig und haben 2 LKW. Rundum in Ordnung. Vor 4 Wochen fingen die Schmerzen wieder an und da mein Mann ja wusste dass er den Stent noch nicht wechseln ließ, aber auch Angst hatte wieder ins Krankenhaus zu gehen nach den ganzen Torturen, zog er sich mit Schmerzmitteln wie Gummi. Wenn wir ihm sagten geh endlich hieß es wenn es soweit ist. Das ganze wurde natürlich schlimmer und letztendlich hat er es eingesehen und am 07.11.08 wurde ein CT zur Kontrolle gemacht. Der prof wollte dann am nächsten Tag anrufen und einen Termin machen für den Wechsel. Statt dessen kam der Anruf von der Sekretärin er solle noch Blut abnehmen lassen. Dies geschah dann am 09.11.08. Am 10.11.08 rief dann der hausarzt an und sagte mir wir müssen unbedingt am nächsten Arbeitstag in die Praxis kommen es sähe nicht gut aus. Das störte mich und ich rief den prof an. Ihm musste ich alles aus der Nase ziehen aber der Sinn war folgender: Ich hatte Recht im Mai, ihr Mann hat BSDK, neu sind Lebermetasthasen, ihm ist nicht mehr zu helfen, er stirbt. Ich brach erst mal zusammen und habe versucht Ordnung in mein Gehirnchaos zu bringen. Erst Krebs - dann kein Krebs - jetzt wieder Krebs im Endstadium. Dabei sind die Symtome meines Mannes nicht anders wie es bei den anderen Situationen vor den Stentwechseln war. Ich habe es erst mal verschwiegen und nachgedacht. am 18.11.08 war dann der Besprechungstermin mit dem Prof bei dem er meinen Mann und mich wieder neu schockierte. Ein geplanter Stentwechsel auf Metall wäre ja zu teuer und zu aufwendig, das ist so verwachsen ich weiß gar nicht ob ich da drankomme, ihnen bleibt nur noch eine schmerzlindernde Chemo 1 x wöchentlich. Wiese er zu dieser Diagnose kam wollten wir wissen. Es gabe Markierungen auf der leber und auf dem Pankreaskopf wäre eine 3,7 cm große Stelle erkennbar. Ausserdem wären die Leber und die Tumorwerte so hoch dass er sagt es ist Krebs. Die Blutwerte waren bei jedem Gallengangstau den wir vorher erlebt haben ebenfalls so hoch sonst hätte er ja im Mai nicht gesagt ..... Nun gut. Wir haben auf dem Versuch eines Stentwechsels bestanden. Der Prof hat zwar nur einen neuen Plastikstent gelegt, Metall ist ja zu teuer das lohnt nicht, aber egal. Die Stauung kann erst mal abfliessen. Das ganze ist heute passiert. Mit mir hat der Prof überhaupt nicht gesprochen. Aber vom Oberarzt weiß ich dass der Stentwechsel eigentlich problemlos verlaufen ist. Im Protokoll habe ich gelesen dass der prof jetzt doch einen Metallstant empfiehlt. Die angeblichen Verwachsungen können also nicht so schlimm gewesen sein, oder war das vielleicht doch nur die Schwellung des Kopfes wegen der neuen Entzündung? Was ist mit dem angeblichen Tumor der nicht mehr zu behandeln ist? ist das vielleicht doch nur die ausgetrocknete Zyste? Kann in nur 2 Monaten eine derartige Diagnose erstellt werden? was war denn mit der Gewebeprobe und den Untersuchungen der umliegenden Organe? Laut Prof: Das ist halt passiert, dann hat der Kollege wohl daneben gestochen bei der Gewebeentnahme. Was wird denn jetzt aus uns? Was soll ich jetzt tun? Was erwartet mich? Thomas sagt: Schatz ich gebe nicht auf, ich glaub das alles nicht, ich werde kämpfen wie ein Löwe. Aber sagt man nicht wenn einer stirbt hat derjenige seltsame Erlebnisse und Träume? Im Traum hat er dieses von vielen beschriebene weiße und warme Licht gesehen, Es war noch klein und er fand es sehr schön. Muß ich wirklich Abschied nehmen? Haben wir keine Chance mehr? Was denkt ihr über meine Geschichte? Gruß Jutta
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