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  #1  
Alt 11.03.2009, 22:11
bittersweet bittersweet ist offline
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Beiträge: 25
Standard leben nach dem Krebs!?

Hallo liebes Forum,
auch ich habe als Betroffene zu euch gefunden.
Bei mir ist alles noch recht frisch.
Am 17.02.09 war ich bei meinem Gyn,weil ich nach dem GV starke Blutungen hatte.
Diese Blutungen habe ich früher LEIDER nicht sehr ernst genommen.
Ich muß dazu sagen,das mich mein Gyn ein jahr lang nicht gesehen hat.
Schon bei der Untersuchung,gab es Probleme,er konnte mich durch die starke Kontaktblutung nicht untersuchen,wurde mit tamponaden vollgestopft und kam als Notfall ins Krankenhaus.
Ich werde nie seinen letzten Satz vergessen "Bei diesen starken Blutungen,müssen Sie mit dem schlimmsten rechnen".
Ich konnte nicht mehr denken.
Im Krankenhaus wurde ich dann untersucht,vor mir stand die Fachärztin,der Oberarzt und später auch der Chefarzt.
"Wünschen Sie sich noch Kinder?"
Ich bin 34,habe einen 9 jährigen Sohn.
Der Kinderwunsch ist zur zeit nicht da,aber...
zwei Tage später wurde ich per Laparoskopie /Wertheim - Meiggsche Radikal operiert.
Ich hatte ein Cervixkarzinom pT1b2,L0 , V0 , G2 , RO, Endometriose , Hydatide links.
Etwa 4 Wochen habe ich jetzt noch Double J Kathter beidseitig.
Und die scheinen mich zu quälen,häufiges ziehen in der seite.
Eine Woche hatte ich einen Blasenkatheter,als der entfernt wurde,bemerkte ich einen Harnwegsinfekt.
Ich habe häufig das gefühl wasser lassen zu müssen,auch nachts.
Ich soll min. 3 l täglich trinken,was ich nicht schaffe.
Mein Urin ist absolut nicht in ordnung.
Weiß jemand ob diese Probleme öfter vorkommen?
Ich stehe vor diesem riesigen Berg und weiß mir zur zeit einfach nicht zu helfen.
Mal fühl ich mich gut und an Tagen wie heute,könnte ich die Wände hochgehen.


LG
Patricia
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  #2  
Alt 11.03.2009, 22:34
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

Liebe bittersweet

ich weiss sehr gut, dass die Schuldgefühle erst mal Überhand nehmen (siehe Vorsorge) , es ist nicht leicht, mit einer Krebsdiagnose konfrontiert zu werden, man steht neben sich, man realisiert es einfach nicht, es ist der Supergau...alles, auch das Vertauen in unseren Körper ist in Frage gestellt...

Wenn sich dann nach einiger Zeit der erste Schock gelegt hat, beginnt man die Überlebensprognosenprognosen zu durchforsten, man verbringt Tag und Nacht am PC
Dann beginnt die Therapie - Gott sei Dank und man schöpft neuen Mut.
Was soll ich drumrumreden, es ist Stress pur, für dich und für die Angehörigen, man kann nachts nicht schlafen, die Gedanken überstürzen sich.

All das machst du durch, ich weiss es, denn ich habe es auch durchgemacht,
Das Forum hier hat mir sehr geholfen - und hilft immer noch.
Alle diese Phasen - Diagnose, Warten, Todesangst - Therapie - dann die Nebenwirkungen und Nachsorgen...
Die Kinder , der Mann, die Eltern - alle leiden... alle Probleme werden klein vor dieser Bedrohung, die da Krebs heisst.

Mein Rat: geh den Berg an , wie du es ausdrückst mit "Ausblenden" , mit Psychopharmaka , damit du schlafen kannst, denke egoistisch nur an dich, übernimm erst mal keine Verantwortung für andere, lass dich von anderen unterstützen.

Dann nimm neue Ziele in Angriff: Wann beginne ich wieder zu arbeiten ?!
Normalität ist wichtig inmitten von diesem Wahnsinn.

Harnweginfekt: Mit Antibiotika kann man das in den Griff bekommen - dein Immunsystem schafft es allein nicht.

P.S: ich hatte Figo 3b, Tumor unoperabel , das war vor zwei Jahren, bin psychisch schwer angeschlagen, aber weiterhin gesund und optimistisch ..... Habe meinen Frieden gefunden, komme da, was mag....arbeite, lebe äusserlich wie vor der Diagnose...lebe, darauf kommt es an

Alles Liebe für dich und wenn du magst, weiteren Austausch hier im Forum.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (11.03.2009 um 22:47 Uhr)
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  #3  
Alt 11.03.2009, 22:39
Benutzerbild von gitti2002
gitti2002 gitti2002 ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

Hallo Patricia,

das ist ja noch alles ziemlich frisch bei dir.
Nikita hat ja schon so ziemlich alles angesprochen aber ich möchte noch kurz wegen deiner Blase etwas dazu schreiben.
Du solltest unbedingt versuchen, genügend zu trinken, damit mögliche Keime in der Blase erst gar keine Chance haben sich einzunisten, sondern ausgeschwemmt werden. Das Gefühl häufig Wasser lassen zu müssen, hatte ich auch, das kam vom Double J Katheter, dessen Enden in der Blase liegen und scheuern können. Dadurch wird die Blasenschleimhaut gereizt, was zusätzlich noch Harndrang verursacht.
Viel, viel trinken, auch wenns schwer fällt.

Liebe Grüße,
Gitti
__________________
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  #4  
Alt 11.03.2009, 22:50
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

Nachsatz zur Harnwegsinfetktion: ich hatte zum Ende der Therapie auch einen Harnweginfekt, man machte Untersuchungen und stellt irgendeine Bakterie (?) fest.
Beim Gespräch mit meiner Radiologin - sie wollte Antibiotika verschreiben, aber inzwischen war das Brennen verschwunden , ich denke, mein Immunsystem hat die Bakterie in die Wüste geschickt.
Sprich also deinen Arzt darauf an, es kann sein, dass Trinken allein nicht reicht.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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George Patton
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  #5  
Alt 12.03.2009, 13:52
bittersweet bittersweet ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

ich danke euch,ich bin froh über jeden Erfahrungsaustausch.
Ich brauche keine Chemo oder Strahlentherapie.
Ich hab das Gefühl das es nicht besser wird.
Ich spüre jeden Tag meine Grenzen,kann nicht viel laufen.
Ich habe ein häufiges ziehen im Unterleib und in der Leistengegend.
Weiß vielleicht jemand,wie eine Blasenspiegelung abläuft bzw. ist es auszuhalten?
Hab jetzt schon bammel davor.
Mir wurde gesagt,das ich leicht sediert werde und das ganze recht schnell geht.

lg
patricia
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  #6  
Alt 16.03.2009, 16:50
bittersweet bittersweet ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: leben nach dem Krebs!?

Hallo...
ich hab da mal wieder eine Frage.
Mein Urin ist nach wie vor eine Katastrophe,eigentlich dachte ich,das es langsam besser werden wird.
Aber auch heute ist er dunkelbraun,das wasserlassen schmerzt dann auch mehr.
Hat jemand einen Tip?
Kommt sowas wirklich daher,das ich zu wenig trinke?

LG
Patricia
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  #7  
Alt 07.05.2009, 15:07
Stardust32 Stardust32 ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

Hallo,
ich habe mich grade hier angemeldet, weil ich beim Lesen dieses Threads sehr an meine eigene "Geschichte" erinnert wurde.
Ich bin 32 Jahre, keine Kinder und auch ich musste bei einer Untersuchung am 27.03.09 beim FA wegen auftretender Zwischenblutungen es über mich ergehen lassen, von der Praxis direkt in die Klinik verwiesen zu werden.
Der Blick der Ärztin, mein Blut auf dem Behandlungsstuhl , das diffuse Licht, ich werde es niemals vergessen.
Am 01.04.09 wurde dann die Wertheim-Op durchgeführt, der T1b , G2 Tumor wurde "im Gesunden" entfernt, keine Lympfknoten befallen, dafür habe ich nun von den Brüdern ca 60 weniger...
die Eierstöcke blieben erhalten.
In der Klinik war ich die mustergültigste Patientin- alles nach Plan...immer geduldig,immer voller Zuversicht...

Den Blasenkatheder habe ich mir in einer unruhigen Nacht am Tag 5 nach OP "selber gezogen", Wasser lassen funktioniert immer besser.

Jetzt fahren meine Gedanken Karussel, körperlich geht es mir immer besser, habe zwar ein paar Kilo abgenommen , aber das war nicht wirklich schlimm ;-)
Aber die Seele "leidet", ich bin unkonzentriert, soll aber schnellstmöglich wieder arbeiten gehen, sagt mein "Kollege". Er ist der Meinung, dass mir die Firma genau so wichtig sein muss wie meine Gesundheit....und das ganze ja nun durch die OP ausgestanden sei......
ich bin noch ziemlich geschockt.

Zumindest bin ich froh, dass ich direkt in der Klinik psychotherpeutische Unterstützung bekommen habe und die Gesprächstherapie morgen ambulant weitergeht.

Jetzt habe ich etwas unkoordiniert in einem "fremden" Thread nur von mir erzählt....ich finde es toll, dass hier Betroffene zum Austausch zusammen kommen !
Dir liebe Threadstarterin , in deren Geschichte ich mich wiederfand, möchte ich eine wunderbar erholsame Zeit in Oynhausen wünschen !!

Und allen anderen natürlich eine gute Zeit !!

LG !
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  #8  
Alt 07.05.2009, 21:09
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nike nike ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

hallo stardust,

ich lese in diesem thread still mit und wollte eigentlich hier nicht schreiben da ich selbst nur eine hysterektomie wegen pap IVa hatte....

ich möchte dir aber dennoch sagen, dass du dir einen schwerbehindertenausweis besorgen solltest/kannst und sämtliche reha´s und kuren machen solltest. ich las in einem anderen thread, dass eine userin aufgrund eines diagnosefehlers durch diese (für mich unvorstellbare) op durchmußte und sich nun bis zur rente (auf zeit) durchgekämpft hat.

ich möchte in keinem fall, dass dieser beitrag wertend aufgefasst wird. ich möchte es nur anmerken. vielleicht hilft es dir?

ich wünsche dir und allen anderen alles erdenklich gute!!!
lg nike
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  #9  
Alt 18.05.2009, 10:14
bittersweet bittersweet ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

Hallo Ihr Lieben,
habe gerade in der Klinik angerufen und kann schon nächste Woche Montag kommen.
Puhhhh.....
Also damit hab ich ja nun garnicht gerechnet,jetzt gehts ans planen und besorgen.


Lg
Patricia
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  #10  
Alt 18.05.2009, 16:00
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alicajulia alicajulia ist offline
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Standard AW: leben nach dem Krebs!?

HAllo Ihr Lieben....

ich kann da nur zustimmen, ich habe nach den letzten Monaten eine ganz andere Einstellung zu dem Thema * Freunde* bekommen. Anfangs bin ich mittlerweile der Meinung war das alles nur die pure Sensationslust von denen.

Wie es einem danach geht, nachdem man einiges durchstehen musste, interessiert die wenigsten, es wird erwartet, das mit der pos. Diagnose alles von einem fällt.

Tut es aber nicht und man kann es auch nicht beschleunigen...

Heute ( meiner Meinung nach relativ schnell ) 8 Wochen nach der OP kann ich von mir sagen, dass es mir momentan seelisch sehr gut geht...

Sicher wird es wohl noch mal den einen oder anderen Tiefpunkt geben, aber ich habe heute das Gefühl, das Leben ganz anders zu leben und wesentlich sensibler für viele Dinge geworden zu sein....

Und bei den Freunden.... habe ich radikal aussortiert...

Man braucht nicht viele Freunde... man braucht gute Freunde...
__________________
Liebe Grüße

Claudia



"Adieu," sagte der Fuchs.
"Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach:
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!"
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  #11  
Alt 18.05.2009, 21:26
Nannette Nannette ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: leben nach dem Krebs!?

Liebe bittersweet,

ich habe - wie viele sonst auch - vorher immer nur gelesen. Aber dir muss ich nun mal antworten. Ich war auch in Bad Oeynhausen in der Reha. In welche Klinik gehst du (es gibt da 2)? Ich war in der Klinik Porta Westfalica und muss ehrlich sagen, dass ich total froh bin, dort gewesen zu sein. Ich bin jetzt seit dem 23.04. wieder zu Hause.

Ich habe SUPER nette Leute getroffen (mit denen ich immer noch in Kontakt bin). Es hat mir psychisch SEHR geholfen, weil du den Leuten, die du dort triffst - den onkologischen natürlich - nichts erklären musst. Die Gefühle sind bei allen gleich, egal was für eine Krebsart sie hatten. Das Ausgeliefertsein im Krankenhaus haben alle erlebt. Das war extrem angenehm, sich verstanden zu fühlen. Ich glaube, dass die direkte Umgebung damit große Probleme hat. Die Therapeuten waren sehr motiviert, die Mitarbeiter unglaublich höflich und bemüht, ich hatte mit den Ärzten keine Probleme.

Soll heißen: für mich war die Reha sehr gut und hilfreich und würde sie jedem empfehlen.

Dir alles Gute!
Nannette
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