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  #1  
Alt 17.11.2007, 13:24
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

Ihr Lieben,

ach, es ist echt manchmal zum Heulen, was für unzählige Nach- und Nebenwirkungen - oder ich sollte vielmehr sagen: FOLGESCHÄDEN v.a. die Bestrahlung hat. Und keiner hat uns das vorher gesagt, nur wir selbst, glücklich, wenn der Krebs einigermaßen im Griff zu sein scheint, stellen immer neue Probleme fest. Manchmal habe ich den Eindruck, bei vielen von uns tut sich so ungefähr alle 2 Monate eine neue Baustelle auf.
Warum findet man so wenig darüber, wenn man sich voher versucht, über Strahlentherapie und Chemotherapie zu informieren? Werden diese Infos bewusst zurückgehalten? Kann es wirklich sein, dass man das alles noch nicht wußte, weil die bisherigen Patienten alle so alt oder so krank waren, dass solche Folgeschäden sich nicht mehr zeigten? Oder sind wir die ersten, die sie thematisieren? Manchmal bin ich ratlos.
Und wie ist das eigentlich bei den Männern?
Was uns Frauen angeht, sehe ich nur immer wieder:
Trockenheit der Vagina, die unglaublich schmerzhaft sein kann
Libidoverlust
Unfruchtbarkeit
Blutungen durch irreparable Schleimhautschädigungen
wie ich mir denke: schlechterer Schutz vor Infektionen bei geschädigten Schleimhäuten im Genitalbereich
Knochensubstanz-Verlust (Lendenwirbelsäule) als primäre (Bestrahlung im Kleinen Becken) oder sekundäre Folge (Wirbelsäule; Östrogenmangel)
Verfrüht einsetzender Alterungsprozess als Folge des Östrogenmangels (fehlender Schutz vor bestimmten "Alterlseiden")

Wenn ich früher von "Krebs besiegt" gelesen habe, klang das immer so, als sei wirklich alles vorbei. Jetzt verstehe ich langsam, dass es eine neverending story bleiben wird.
Ich möchte dabei nicht unbescheiden klingen, natürlich bin ich unglaublich froh und dankbar, wenn sich weiter kein Rezidiv bzw. keine Metastasen finden, aber manchmal find ichs trotzdem hart...

Liebe Leena, lass Dich umarmen, ich wünsche Dir sehr, dass Du wirksame Hilfe bekommst bei der Gynäkologin!

Euch allen ein schönes Wochenende,
Meliur
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  #2  
Alt 17.11.2007, 13:46
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Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

Übrigens war ich ja vorgestern beim Osteoporose-Professor in der Uniklinik. Ich war erleichtert, als ich da rauskam! Wie viel es doch ausmacht, wenn man das Gefühl hat, wirklich ernstgenommen zu werden. Außerdem kommt mir der Mann äußerst kompetent vor. Angenehme Mischung!
Er hat mich beruhigt, was das Sporttreiben angeht; zwar darf er mir jetzt nicht offiziell zum Langstreckenlauf raten bei meiner Diagnose, aber er meinte, wenn ich gewisse Dinge beachte, sehe er keinen Grund, warum ich das völlig unterlassen solle.
Und was mein Problem mit den widersprüchlichen Infos über Osteoporose angeht (heilbar oder nicht), konnte er mich auch aufklären. Wenn man bei einer älteren Frau jenseits der Wechseljahre Knochenschwund feststellt, lässt sich wohl meistens in der Tat nur noch wenig machen, höchstens möglichst gute Schadensbegrenzung und Vorsicht, damit man keinen Sturz mit komplizierten Frakturen provoziert. In meinem Fall aber lässt sich die Knochendichte auch wieder steigern, weil der Östrogenmangel nur ein Jahr dauerte und die gesamte Konstitution und der Körper viel jünger sind. Mann, war ich froh, das zu hören.
Auch er riet mir zu einem Hormonpräparat, mit dem ich mir in der simulierten 1. Zyklushälfte v.a. Östrogene, in der 2. Hälfte vermehrt Gestagene zuführe - solche Präparate nehmen ja einige von Euch auch, oder? Es sind wohl 28 Tabletten, ähnlich wie die Pille (aber nicht verhütend), durch die auch eine Monatsblutung einsetzt.
Außerdem soll ich eine Infusion bekommen, die erst vor 4 Wochen zugelassen wurde, und mit der ich mir sozusagen für 1 Jahr ein Wirkdepot verschaffe für den Wiederaufbau der Knochensubstanz. Das sei besser als die bisherige 4wöchige Infusion, die z.B. Brustkrebspatientinnen bekommen (wenn sie Knochenmetastasen haben) oder das oral einzunehmende Präparat, das als häufige Nebenwirkung Magen-Darm-Probleme bereitet. Letzteres muss ich in der Tat nicht auch noch von solchen Präparaten haben, da beißt sich ja die Katze in den Schwanz...
Und als Drittes soll ich doch dieses Brausegranulat nehmen mit dem hochdosierten Calcium (und Vitamin D), gegen das sich anfangs einiges in mir sträubte. Ich nehme es jetzt also trotzdem brav...

Bevor ich mit den beiden anderen Sachen anfange, frage ich noch meinen Schweizer Onkologen...

So! Das war meine Knochengeschichte!
Schönes Knochen- äääh, Wochenende!

Meliur
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  #3  
Alt 17.11.2007, 15:03
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Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

Meine liebste Meliur!

Jaaaa, genau so sehe ich es auch. Irgendwie steht natürlich für uns alle im Vordergrund, daß der Krebs raus aus ist oder zumindest in Schach gehalten wird, aber drum herum baut sich irre viel auf und dann ist manchmal kaum noch in der Lage, noch eins anzunehmen und zu akzeptieren !
Ich bin oftmals überfordert davon und wünsche mir einfach nur Ruhe!!!

Ich denke, daß heutzutage nicht so viele Frauen bestrahlt werden im Beckenbereich, da es wohl nicht mehr usus ist nach Gebärmutter- und Eierstockkrebs sein soll?! Und dazu kommt dann sicherlich wirklich, daß viele Betroffene darüber schweigen eben aus dem Gefühl heraus, daß man doch nun nicht unbescheiden sein soll. Aber mit der Diagnose geht quasi ein ganzes Lebenskapitel den Bach hinunter, ein Körpergefühl, das völlig neu ist. Ich kenne mich manchmal kaum wieder. Wenn ich zB Brustschmerzen habe, dann sitze ich wenig später beim Arzt! Puh!

Nochmal zu den Hormonen: Ich nehme ein Kombinationspräparat und ich nehme es durchgehend, habe also keine Blutung mehr. Fraglich, ob sich meine Schleimhäute überhaupt noch so aufbauen könnte, daß da etwas zum Abbluten wäre?!
Ich denke, ich werde auch mal eine Osteoporosemessung machen lassen. Hört sich interessant an, was Du erfahren hast!

Du Liebe, für den 20. drücke ich Dir die Daumen !

Liebe Grüße,
Leena
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  #4  
Alt 03.12.2007, 00:27
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Standard AW: Fruchtbarkeit etc. nach Chemo und Bestrahlung

Hallo Ihr Lieben!

Hier mal kurz ein neuester Stand: Inzwischen, nach mehreren Arztgesprächen, habe ich folgendes beschlossen:

1. das Aclasta (diese 1-Jahres-Infusion gegen Osteoporose) will ich erstmal nicht nehmen. Der Onkologe aus der anthroposophischen Krebsklinik, in der ich damals die Reha gemacht hatte und auf deren Urteil ich sehr viel gebe, erzählte von seinen Erfahrungen bei Patientinnen, dass Bisphosphonate die körpereigene Immunabwehr gegen Krebs jeweils für eine Zeitlang ziemlich in den Keller schicken. Es geht also um die Frage, ob die Krebs- oder Osteoporoseabwehr wichtiger ist. Für mich dann doch ganz klar Ersteres. Er ist der Ansicht, dass in meinem Fall die anderen Maßnahmen plus regelmäßig Sport genügen müssten.
2. das Hormonpräparat (Trisequens) werde ich jetzt nehmen. Nicht gerade leichten Herzens, aber ich muss realistisch sein und akzeptieren, dass die Hoffnung auf ein Wiedereinsetzen des Zyklus oder gar Fruchtbarkeit minimal ist Die zugeführten Östrogene helfen immerhin beim "Wiederaufbau" verlorener Knochensubstanz
3. weiter das Calcium-Vitamin D-Granulat
4. möglichst regelmäßig Sport und calciumreiche Ernährung.

Nach 1 Jahr soll das Trisequens abgesetzt, 2-3 Monate gewartet und dann nochmal der Hormonspiegel ermittelt werden und es gibt nochmal eine Knochendichtemessung.

Hoffentlich hilft mir dieser Plan weiter...

Eine Frage an Euch, die Ihr auch Hormonsubstitutions-Präparate nehmt: Gab es Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen?
Bei mir ist die Waage nämlich endlich stehengeblieben und geht sogar wieder zurück, so dass mich nur noch 3 kg von meinem früheren Gewicht trennen *freu* !!

meliur

Geändert von meliur (03.12.2007 um 15:55 Uhr)
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