mein vater hat bsdk..

[verena_]

ich kann nicht mehr. mein vater wurde vor ca. 3 wochen ins krankenhaus eingeliefert - grund: wasser in der lunge.
nach ungefähr einer woche kam dann die diagnose bauchspeicheldrüsenkrebs. die chemotherapie wurde eingeleitet und wir alle hatten ein bisschen hoffnung, aber vergeblich.
der krebs sprach nicht auf die chemo an und selbst die ärzte sagten, dass sie hier im krankenhaus noch nie einen so aggressiven fall von bsdk hatten.
die bauchspeicheldrüse operativ zu entfernen ist sowieso nicht mehr möglich da der krebs ihn so geschwächt hat, dass er durch eine narkose sterben würde.
mein vater ist erst 46 jahre alt, ich bin 18 und hab noch 2 kleine schwestern, 9 und 10 jahre alt.
ich wache jeden tag mit der angst auf dass mein papa tot ist. ich weiß nicht wie ich es ohne ihn schaffen soll, wie es weitergehen soll. ich kann nicht verstehen warum ausgerechnet er..
es geht ihm von tag zu tag schlechter.
von den ganzen schmerzmitteln ist er schon nicht mehr er selbst, redet wirres zeug, bekommt kaum noch luft & ist sehr gereizt. ich bin wirklich bald am ende..
wie habt ihr die diagnose verkraftet? wie ist der krebs verlaufen, und habt ihr vielleicht ein paar ratschläge für mich?

verena

[Trine205]

Hallo Verena,

habe Dir eine pn geschrieben.

[Antje123]

Liebe Verena,das ist eine ganz schlimme Diagnose für Deine Familie! Wie geht Deine Mutter und Deine Geschwister damit um ? Es ist sicher kaum zu ertragen.Auch meine Mutter ist daran erkrankt.Manchmal fehlt einfach die Luft zum Atmen.Leider ist es bisher so,dass auch bei frühzeitiger Erkennung keine Heilung möglich ist.Ich wünsche Euch allen sehr viel Kraft und Eurem Vater möglichst wenig Schmerzen.Antje

[ClaudiaF]

Liebe Verena,

die Diagnose BSDK ist bereits ein mega Schock und wenn nun die Chemo nicht hilft, noch ein viel größerer.

Darf ich Dich fragen, welche Medikamente Dein Vater nimmt? Wir mussten leider die Erfahrungen machen, dass nicht alle Ärzte einem "gute" Schmerzmitel geben oder verschreiben. Ist eine Kostenfrage :-(

Meine Mama hat im Augenblick die gleichen Symptome wie Dein Dad und wurde endlich einmal richtig auf der Palliativstation auf Schmerzmittel eingestellt. Seit dem befindet sie sich auf einer Skala von 1-10 auf der Stufe 2 und kann sehr gut damit leben.

Dein Dad ist zuhause? Wäre das für Euch eine Lösung, ihn zum aufpäppeln auf eine Palliativstation zu bringen? Das heisst nicht gleich, dass man dort stirbt, aber die haben wirklich super Kenntnisse, was die Schmerzbehandlung betrifft. Zudem gibt es dort Psychologen, mit denen Dein Dad und auch Ihr reden könnt.

Das Dein Dad aggressiv ist, ist verständlich. Er hatte einen noch viel größeren Schock mit der Diagnose erlitten und er fühlt sich durch die Schmerzen einfach hilflos dem allen ausgeliefert. Zudem merkt man ja selbst, dass die Kräfte fehlen.

Gegen die Luftnot hilft Sauerstoff und verschiedene Medikamente. Dabei ist es eben wichtig, dass ihr zu qualifizierten Ärzten wechselt. Auch gibt es Medikamente gegen Angstzustände.

Erkundige Dich einmal, welches KKH in Eurer Nähe auch eine Palliativabteilung hat. KKH ist nicht gleich KKH.

Ich nehme an, Deine Geschwister verstehen das ganze noch nicht richtig. Ich vergleiche das einfach mit meinem Sohn. Er weiss zwar, dass Oma ganz arg krank ist und auch daran sterben wird, aber so richtig kommt es bei ihm "Gott sei Dank" nicht an.

Wie geht es Deiner Mama? Du schreibst gar nichts über sie, wie sie mit der Krankheit umgeht.

Es gibt auch Hospize, die Dir weiter helfen können.

Und wenn ich Dir einen ehrlich gemeinten Rat geben darf: Mit Wasser in der Lunge ist nicht zu spassen und die Luftnot kann von jetzt auf nachher wirklich schlimm werden. (Erfahrung meiner Mum)

Ich denke der derzeitige Gesundheitszustand deines Dads ist wirklich schlimm und Du wirst noch viel Kraft brauchen. Aber keine Angst, wenn man die Kraft benötigt, dann ist sie da. Irgendwie wächst man daran und wird auch reifer.

Drücker Claudia

[verena_]

erst einmal danke für die lieben ratschläge.

meine mutter bewundere ich sehr, man hat ihr richtig angemerkt wie sie immer stärker und stärker wurde. sie versucht alles damit es meinem vater besser geht und fährt auch jeden tag zu ihm ins krankenhaus. natürlich ist sie oft traurig und hat auch momente in denen sie ihren tränen freien lauf lässt (was auch gut so ist) aber wir haben eine große familie und viele freunde, und wir alle helfen zusammen und stützen uns so gut es geht. ich denke das ist auch sehr wichtig in solchen zeiten..
meine schwester wissen zwar, dass unser papa sehr krank ist, und meine mutter hat versucht ihnen das alles so gut es geht & kindgerecht zu erklären. ob sie das alles jedoch so richtig verstehen bezweifle ich.. was auch irgendwie gut so ist.

mein vater liegt seit ca. einem monat im krankenhaus & ist in dieser zeit noch nie nach hause gekommen, weil es einfach aufgrund seines zustandes nicht möglich war. natürlich sind wir traurig darüber, aber andererseits wollen wir nur das beste für ihn, und wenn er das im krankenhaus bekommt ist das gut so.. vor ca. 5 tagen wurde er auf die palliativstation verlegt. lässt sich nur noch hoffen, dass sich sein zustand vllt ein wenig verbessert & er wieder ein bisschen klar im kopf wird. als ich das letzte mal bei ihm war, war es zwar so, dass er auf einzelne fragen antworten konnte (wenn auch sehr leise), aber er hat sehr viel geschlafen, während dem schlafen auch ein paar mal geschrien und wenn er momente hatte, in denen er wach war, wollte er unbedingt aufstehen (was in seinem zustand nicht mehr möglich ist, er ist viel zu schwach..) und hat wirres zeug geredet. er will auch nicht mehr dass man zb seine hand nimmt oder ihn umarmt (es kommen dann zb solche sätze wie: wir müssen auch mal lernen, loszulassen), was mir persönlich auch sehr weh tut. ich weiß zwar, dass ihn die medikamente so machen, aber trotzdem ist es schmerzhaft..

welche medikamente er genau bekommt kann ich leider nicht sagen, da müsste ich meine mama fragen. er hat jedoch eine sauerstoffmaske neben dem bett, und wenn es mit dem atmen ganz schlimm ist bekommt er eine spritze, danach gehts dann wieder ein wenig besser. er bekommt auch oft nacl & glukose lösungen, und auf dem rücken hat er ein schmerzpflaster das morphium abgibt & alle 2 tage gewechselt wird. gegen die luft in der lunge hat er einen schlauch im rücken der direkt zur lunge geht und das wasser abpumpt (jeden tag ca. 2 liter). es bildet sich jedoch immer wieder etwas, und die ärzte haben gesagt dass sich auch im herzbeutel schon etwas wasser abgelagert hat. punktieren ist jedoch noch nicht notwendig.
am dienstag sollte mit einer neuen chemo angefangen werden, wir wissen jedoch nicht, ob mein vater das noch will und ob er noch die kraft dazu hat.

wir wissen einfach nicht, wie lange er noch zu leben hat. die ärzte tun zwar ihr bestes, sagen jedoch selbst dass wir jeden tag damit rechnen müssen, dass ein organversagen eintritt.. es ist einfach unheimlich schwer für mich, das alles zu verstehen und damit zurechtzukommen.

verena

[Antje123]

Liebe Verena
wie geht es deinem Vater und wie geht es euch ?Wir haben schon einige Tage


nichts mehr von dir gehört.Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ?
Alles Liebe Antje

[verena_]

mein papa ist am 27.5. gestorben..