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  #1  
Alt 21.02.2013, 15:43
Mogul83 Mogul83 ist offline
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Registriert seit: 21.02.2013
Ort: Bassum
Beiträge: 1
Standard Einfach mal darüber reden...

Hallo zusammen.
Ich heiße Tanja bin 30 Jahre alt und bald 3 fache Mami aus dem hohen Norden.

Ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus. Ich hab gesehen das meine Mutter sich hier 2008 bei euch angemeldet hatte, "Guni Greweling". Sie erlag 2010 genau an Palmsonntag ihrem Krebs. Das war sehr schwer für mich weil sie uns Kinder immer davon fern gehalten hatte und uns nie viel erzählte. Eigentlich gar nichts.. Wir erfuhren es mehr oder weniger nebenbei und das leider auch erst als es ziemlich am Ende war.
Den genauen Krebs hat sie hier erklärt, man kann es noch nachlesen.

Nunja.. 3 Jahre sind jetzt ziemlich genau vergangen.

Jetzt hatte ich noch meinen Vater ( zudem das verhältnis aber nicht wirklich eng ist) und meinen geliebten Bruder
Mein Bruder und ich sind wirklich eine Seele und lieben uns über alles. Schon immer, auch wenn uns 7 Jahre trennen.

Vor einem Monat rief er mich an und teilte mir mit das er mitte März heiraten möchte.. JUHUUU wie schön für ihn!
Eine Woche später erreichte ich ihn nicht... ich machte mir sorgen und erfuhr dann das er im Krankenhaus war.
Diagnose: Krebs.

Er hat schon seit über einem Jahr enorme Magen/Darm probleme. Sein Hausarzt, der gleiche der meine Mutter behandelte, fand nichts. Darm/Magenspiegelung brachte nix.. Blutbild auch nicht. Sagt er.
Es wurde immer schlimmer. Er nahm extrem ab. Hatte er vorher gute 85-90 Kilo bei 180 wog er zuletzte nur noch knappe 60!!!! Sein Arzt schob es auf seine Psyche, verschrieb ihm zwei Antidepressiva und machte einen Termin beim Psychologen.

Mein Bruder konnte nicht mehr vor Magenschmerzen, und schlug dann Montags auf und bettelte um eine Einweisung ins KH. Er fuhr selbst!! Mit dieser fuhr er dann ins KH. Am Ultraschall sahen sie sofort das was mit seinem Darm nicht stimmte. Dieser war bis zum platzen voll, er musste sofort operiert werden.
Sie fanden auch den Grund: Ein Tumor drückte auf den Darm.

Er wurde also operiert und komplett durchgecheckt.
Der Krebs hatte schon gestreut Leber stark betroffen und noch ein paar Organe. Aber man müsse es erst einmal einschicken und dann könnten die etwas tun.

Ihm ging es aber schon viel besser, er konnte endlich wieder Essen. Nach einer Woche wurde er entlassen. Die Onkologin würde sich melden. Sie wollten ihm einfach nicht sagen was genau los ist. DAs würde alles die SPezialistin machen usw usw..

Da saß er nun also zuhause und wartete auf den Termin.
Wir hatten alle Hoffnung, denn es ging ihm ja schon soviel besser nach der OP.

Eben rief er mich an. Der Krebs ist zuweit fortgeschritten. Die Lymphknoten sind stark befallen. Er ist nicht mehr Heilbar.

Er bekommt jetzt eine Chemo, ich verstand nicht soviel davon..eine Chemo die sehr stark ist und die er auch zuhause machen muss. Wenn diese dann gut anschlagen sollte dann hätte er noch eine Chance auf ein paar Jahre. Sie können es aber nicht sagen.

Das ist so schrecklich Ich bin eh momentan durch die Schwangerschaft sehr am Wasser gebaut und dann auch noch mein geliebter Bruder. Mir geht es so schlecht. Weiß gar nicht wie was wo mir der Kopf steht. Uns trennen 500km. Ich war vor zwei Wochen als er operiert wurde direkt bei ihm. Mich belastet es so, soweit weg zu sein von ihm.
Und mit zwei kleinen Kindern ( 7 und 4 ) ist man auch etwas gebunden. Mein Mann bekommt zzt kein Urlaub weil soviel zu tun ist. Muss jeden Tag überstunden machen usw.

Puh...

ich wollte mich einfach nur mal ausheulen. Und vielleicht etwas lesen was mir Kraft gibt das ganze zu akzeptieren.
Ich bin so wütend auf diesen Hausarzt. Nach der vorgeschichte meiner Mutter, hätte er doch meinen Bruder bei solchen symptomen genauer untersuchen müssen!!! Das kann man doch nicht einfach auf die psyche schieben!!

grrr....


traurige grüße
Tanja
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  #2  
Alt 21.02.2013, 23:13
cicabohna cicabohna ist offline
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Registriert seit: 13.10.2012
Beiträge: 391
Standard AW: Einfach mal darüber reden...

ach Tanja!
Das alles tut mir so leid für euch! Jetzt wo er doch heiraten wollte. Ich verstehe das auch nicht, dass sein Arzt nicht die geringste Idee hatte. Aber jetzt immer was wäre wenn denken bringt euch leider auch nicht weiter. Ich wünsche es deinem Bruder sehr, dass die Chemo gut anschlägt und ihr noch ein paar schöne Jahre zusammen erleben dürft. Alles Gute noch für deine Schwangerschaft und gebt nie auf. Es gibt immer neue Behandlungsmethoden und vielleicht kann dein Bruder eines Tages davon profitieren.
lg cica
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  #3  
Alt 22.02.2013, 15:21
Renimo Renimo ist offline
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Registriert seit: 14.02.2013
Beiträge: 2
Standard AW: Einfach mal darüber reden...

Hallo Tanja ^^
Das tut mir so Leid für dich, fühl dich in den arm genommen... Kann es ein wenig nachvollziehen, da es meine Schwester auch erwischt war. Sie weiss noch nicht, wie weit alles noch fortgeschritten ist, aber wir bibbern alle mit und hoffen das es noch geht. Das muss ein Bruchteil davon sein, was du gerade fühlst, von daher kann ich nur hoffen das ich ein wenig aufmuntern kann ._. . Ich wünsche dir und ihm dass es noch einige glückliche Jahre hat und ihr noch viele stunden gemeinsam verbringen könnt. Und nicht den hübschen kopf hängen lassen, auch wenns schwerfällt - und nicht aufgeben!
Liebe Grüße, Reni
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  #4  
Alt 22.02.2013, 19:30
Benutzerbild von mekasako
mekasako mekasako ist offline
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Registriert seit: 20.01.2013
Ort: Berlin
Beiträge: 6
Standard AW: Einfach mal darüber reden...

Hallo liebe Tanja,

ich fühle mit Dir und wünsche Euch viel Kraft für die kommende Zeit. Ich kann Dich sehr gut verstehen, bei uns ist es ähnlich. Bei meinem Mann wurde im März 2012 ein bösartiges Zungenrandkarzinom festgestellt. Nach erfolgreicher OP hatten wir auf den Arzt vertraut, als dieser uns sagte ein CT nach der OP nicht nötig wäre. Heute frage ich mich wie sehr wir den Krankheitsverlauf hätten ändern können, wenn wir früher gesehen hätten wie sehr der Tumor schon gestreut hatte. Mittlerweile sind Lunge, Rückenwirbel, Sitzbein und Leber betroffen. Die Chemo die er bis vor kurzem bekommen hat wirkt nicht. Die Tumore wachsen wieder. Morgen kommt er nach Hause um sich erst mal zu erholen, auch wir wollen nicht aufgeben. Wenn er sich soweit erholt hat, möchten wir eine neue Chemotherapie beginnen. Die Ärzte haben uns nicht viel Hoffnung gemacht......aber was wissen die schon. Unser Kleiner (6) leidet sehr unter der ganzen Situation, genau wie der Rest der Familie. Ich habe große Angst diesen wunderbaren Mann zu verlieren, ich hatte einfach viel zu wenig Zeit mit ihm. Mag mir gar nicht vorstellen, wie es ohne ihn sein würde.
Ich hoffe Du kannst den Rest Deiner Schwangerschaft trotz der ganzen Sache etwas genießen.
Ich weiß leider auch wie schwer es ist, in dieser ganzen Situation "mal abzuschalten", aber versuche es trotzdem. Mir hilft es zu lesen oder zu schreiben. Am meisten hilft mir aber, die ganzen Lego-Sachen meines Kindes zusammen zu bauen oder zu puzzeln, dabei kann ich tatsächlich abschalten.
Alles Liebe für Euch und viel Kraft und Zuversicht wünscht
mekasako
__________________
Mein Mann - Mein Held - Mein Leben
01.05.1973 - 02.03.2013
Festhalten was man nicht halten kann,
begreifen wollen was unbegreiflich ist,
im Herzen tragen was ewig ist.
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