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  #1  
Alt 24.02.2003, 19:10
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Rachenkrebs - warum ist man nur so hilflos `?!

Hallo!

Vor einem halben Jahr fing alles an.
Bei meinem Vater wurde ein Tumor im Hals festgestellt. Er wurde sofort operiert. Man konnte leider nicht alles entfernen. Der Tumor war bösartig und metastasierend (oder so ähnlich). Dann kam die ganze Prozedur. Test über Test - Chemo und Bestrahlung.
Am 25.09. war alles vorbei- letzte Bestrahlung und mein Vater war endlich wieder frei ! Dachten wir. Es ging aufwärts. Er war zwar schwach und schläfrig, aber es ging ihm besser. Er nahm wieder zu und aß gut. Nur schläfrig war immer. Das Rauchen hat er sich leider auch nicht abgewöhnt. Ja und dann auf einmal ab Dezember ging es wieder bergab. Er nahm immer mehr ab. Mitte Januar kamen dann starke Schmerzen im linken Arm und Schulterbereich dazu.
Dann der Verdacht: Gehirntumor. Für mich brach eine Welt zusammen - ich hatte so gehofft, wir könnten der Krankheit entkommen. Dann CT un Kernspint u.v.a.m- das Ergebnis: kein Befund.
Wie glücklich wir doch waren.
Die Schmerzen kamen durch den Bruch des 6. und 7. Halswirbels ! Laut Ärzte evtl. Auswirkung der Bestrahlung. Sofort Einweisung in die Uni-Klinik (Neuro-Chirurgie). Gestell verpaßt. Das war an einem Freitag- dienstags sollte er operiert werden. Dann wurde die OP ständig verschoben wegen Notfällen. Dann hieß es mein Vater hätte noch Verengungen im Halsbereich, die direkt mit entfernt werden sollten. Mein Vater sollte unterschreiben, dass er mit einem Luftröhrenschnitt einverstanden ist. Er uneschrieb erst nicht. Da er nicht mit einer Sprechkanüle oder so leben will.
Dann wurde er bearbeitet, und es wurde gesagt, dass er dann gar nicht operiert werden würde. Man versprach, den LRS nur im Notfall zu gebrauchen. Papa unterschrieb. Nun kam er am vorletzten Montag aus der OP. Der einzige Schnitt war der LRS. Dieser sollte wieder zurück verlegt werden. Er hatte eine Sprechkanüle drin, die alle ein bis zwei Tage gewechselt werden sollte. Er fühlte sich schlecht und war schon auf 45 kg abgemagert, aber das interessierte da keinen-( von Infusionen oder Sondennahrung keine Spur). Am darauffolgenden Sonntag (also sageundschreibe 6 Tage später) war es soweit , die Kanüle wurde gewechselt. Anscheinend führte ein Zwischenfall dazu. Mein Vater wär nämlic morgens fast erstickt!!! Er kam zur Intensiv. Es wurde auch nicht als wichtig erachtet, uns als Angehörige zu informieren !!! Ab da ging alles bergab. Angeblich gab es keine passende Sprechplatte mehr. So dass mein Vater immer seinen Fingerauf das offene Loch der Kanüle legen mußte , um sich zu verständigen. Dazu kam dass alles was er zu sich nahm aus diesem Loch heraussprudelte.
Interessierte das Pflegepersonal auch herzlich wenig. Ihm ging es von Tag zu Tag schlechter. Er sollte dann am Donnerstag nochmal operiert werden (unplanmäßig), Korrekturen an der Wirbelsäule sowie am LRS seien notwendig.
Am Mittwoch ist er nun endlich auf die HNO-Sation (allerdings Intensiv) gekommen, er wird nun über Sonden und Infusionen ernährt.Eine OP ist in seinem Zusatnd gar nicht verantworbar (klingt auch pausibel) Eine Kanüle hat er nun nicht mehr sondern einen Tubus (?-kenne mich nicht so mit den med. Fachausdrücken aus)´. Er kann also nicht sprechen. Nun geht es ihm endlich besser und er fühlt sich wohler. Die Ärztin sagte der Hals sei ganz entzündet und teilweise Gewebe schon abgestorben, was sie jetzt in wochenlanger Prozedur abtragen muss.
Der nächste Schock: sie bringen meinem Vater jetzt bei, wie er selber absaugt, ein Zeichen dafür, dass er mit eingestzter Kanüle wohl irgendwie auch nach Entlassung leben muss. Außerdem wurde nun ein Schatten auf seiner Lunge festgestellt. Näheres steht noch nicht fest....
Die Ärzte und das Pflegepersonal auf der Neuro-Chirurg. Station haben uns das Leben mit der Krankheit nicht gerade einfacher gemacht.
Man verzweifelt so schon genug an der Hilflosigkeit.
Und ich werde wohl nie den Mut haben, sollte man bei mir mal irgendwann irgendwas feststellen, mich in die Obhut eines Krankenhauses zu begeben.


Danke fürs Zuhören (lesen)

Ich wünsche allen Krebspatienten und deren Angehörigen ganz viel Mut und Kraft , um die Krankheit erfolgreich zu bekämpfen.
Nadine
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  #2  
Alt 25.02.2003, 23:24
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Rachenkrebs - warum ist man nur so hilflos `?!

Tja nun ist es soweit:
die Ärzte haben uns heue mitgeteilt, ass der Krebs auch die Hälfte der Lunge befallen hat. Es kann nicht mehr operiert werden. Mein Papa kommt am Montag nach Hause...
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  #3  
Alt 26.02.2003, 21:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Rachenkrebs - warum ist man nur so hilflos `?!

Liebe Nadine
Es tut mir so leid für dein Papa ,dich und deiner ganzen Familie.Es ist so ungerecht.Ich wünsche euch ganz viel Kraft .
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  #4  
Alt 07.03.2003, 07:53
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Rachenkrebs - warum ist man nur so hilflos `?!

Hallo!

Vielen lieben Dank für Deine Antwort Steffi.

Leider hab ich inzwischen selbst schon die Erfahrung mit dem Ende machen müssen, mein Papa ist schon vorgestern von seinem Leiden erlöst worden.
Er lag seit Dienstag in einer Art Koma und hat Mittwoch Abend aufgehört zu atmen. Ganz friedlich!

Ich wünsche allen alles erdenklich Gute
Nadine
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  #5  
Alt 07.03.2003, 19:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Rachenkrebs - warum ist man nur so hilflos `?!

Liebe Nadine
Mein herzliches Beileit es tut mir unsagbar leid mir fehlen die Worte .Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen viel Kraft

Denke daran es geht ihm sicher jetzt besser
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