Allein unter Menschen

[tinchen71]

Hallo,

ich habe mich sehr vor meinem ersten Eintrag hier gefürchtet.
Hinterbliebene zu sein..es war immer so weit weg und wieder ganz nah.
Heute vor 14 Tagen in diesen Minuten habe ich meinen geliebten Mann Günther verloren. 17 Monate kämpfen und hoffen vorbei.

Christina

[Dagi]

Liebes Tinchen,

Mein herzliches Beileid!

Du brauchst keine Angst haben... hier sind immer Menschen,die dir versuchen zu helfen,wenn du verzweifelt bis.

Auch ich habe meinen Mann Günter gehen lassen müssen...vor fast 3Jahren.

Und es tut mir immer noch gut,hier zu schreiben!

Lass dich mal lieb drücken..... dagi

[dolores2505]

Hallo Christina,
das tut mir sehr leid. Ich hab das leider noch vor mir mit meiner Mutter(Endstadium-Gallengangkrebs), und hab doch immer wieder Angst vor dem Moment.Habe Eure "Geschichte " nicht verfolgt, vielleicht öchtes Du mehr erzählen?!
Grüße
dolores

[tinchen71]

Ganz lieben Dank für Eure Antworten. Ja, ihr habt recht, hier wird man zum Glück nie allein gelassen. Bin sonst im Lungenkrebsforum und unter Strahlentherapie im Thread "punktionelle palliative Bestrahlung" unterwegs, mochte den Lieben dort aber nicht mit meiner Trauer den Mut nehmen weiter zu kämpfen. Also dachte ich , ich unterstütze dort und weine hier, denn hier war ich sicher Menschen zu finden, die genau wissen wie ich mich fühle.
Ich möchte sicher noch mehr von mir erzählen, kann es momentan aber nicht. Ich habe noch nicht so viele Beiträge geschrieben, ihr könnt euch dort bestimmt schnell einen Überblick verschaffen.
Fühle mich gerade heute abend so sehr einsam in unserer Wohnung. Günther hinterlässt nicht nur mich, sondern 2 erwachsene verheiratete Söhne, 6 Enkelkinder ( das 7.kommt in 2 Wochen) sowie einen Bruder und Schwägerin.
Sie sind alle ganz lieb zu mir, aber momentan hadere ich einfach damit, auch wenn es sehr egoistisch klingen mag, das ich die einzige bin , die alleine trauern muss, denn alle anderen haben ja Frau und Kinder und ihren normalen Alltag zu Hause. Einfach jemanden der sie mal in den Arm nimmt. Bescheuert, oder ?
lg und vielen Dank
Christina.

[Schnullerbacke]

Liebe Christina

Nein es ist nicht bescheuert, ist es nicht normal das man so denkt.
Meiner Mutter geht es nicht anders, sie fühlt sich alleine, sie ist es nicht denn es gibt 5 Erwachsene Kinder, Enkelkinder und ein Urenkel.

Das alleine sein bezieht sich auf den verlust des Mannes den Partner der 54 Jahre an ihrer Seite war. Sie sind durch dick und dünn in den mageren Jahren gegangen. Heute, es könnte ihnen so gut gehen doch leider war die Krankheit stärker, " unser Vater mußte gehen".

Ich denke ich kann dich verstehen eben weil ich es ja von meiner Mutter weis und auch mit bekomme. auch deine Kinder können dir nicht den Mann/Partner ersetzen.
Ich möchte dir nur den Rat geben zieh dich nicht von deinen Lieben und Bekannten zurück, es wäre nicht gut für dich. Denn du brauchst Menschen mit den du reden kannst.
Das Forum ist eine gute Sache, man findet immer ein offenes Ohr. Mir pers. tut es sehr gut hier zu schreiben oder mich im Chat auszutauschen.
Oder einfach mal auf andere Gedanken zu kommen.

Liebe Christina ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft

Liebe Grüsse
Sylvia

[antje s.]

Liebe Christina,

ich drücke Dich ganz fest und sende Dir viel Kraft!

Ich habe meinen Mann im September letzten Jahres verloren. Ich empfinde es ebenso wie Du. Die gesamte Familie trauert, und alle unterstützen mich seither unglaublich. Aber am Ende des Tages sitze ich alleine und die anderen werden von ihren Partnern in den Arm genommen und getröstet. Das ist schwer!

Das Einzige, was mir hilft, sind die Erinnerungen an unglaublich glückliche neun Jahre. Und Du hast auch solche Erinnerungen, die Dir helfen.
Nimm Dir Zeit für Deine Trauer, Deine Tränen!
Hier im Forum wird Dir immer jemand zuhören und Dich trösten!

Deine Antje