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  #1  
Alt 11.05.2011, 15:46
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Wir haben am 18.04. nach einer regulären Röntgenuntersuchung erfahren, dass mein Vater höchstwahrscheinlich Lungenkrebs hat. Wegen nicht enden wollender Schmerzen im Schulterblatt war er zum Arzt gegangen, er folgte Physiotherapie, Schmerzmittel, aber nichts half. Dann das Röntgen und MRT und die Diagnose hat uns den Boden unter den Füßen weggerissen. Seitdem ist nichts mehr so, wie es vor dem 18.04. war. Alles dreht sich nur noch um diese graunehafte Krankheit und die Angst und die Sorgen, die wir uns machen. Alle Untersuchungen wie Bronchoskopie, Knochen-Szintigraphie, Biopsie etc. wurden jetzt durchgeführt und so durfte mein Papa endlich am Montag nach Haus. Meine Eltern waren überglücklich bis gestern Abend. Da ging es meinem VAter richtig schlecht, er hatte extreme Schmerzen im Rippen- und Brustbereich und bekam ganz schwer Luft. Wegen meiner HArtnäckigkeit hat er dann Fieber gemessen: 39,5°C. Heute morgen hat er sich mit Verdacht auf Lundenentzündung ins KH einweisen lassen. Ich gehe davon aus, dass die Behandlung mit Antibiotika den Beginn der Bestrahlung nach hinten verschiebt. Seine Knochenmetastase im Schulterblatt sieht furchbar aus, ich kann ihr beim Wachsen zuschauen und ich wünschte, mein Vater würde sich von Spezialisten behandeln lassen und nicht in einer allgemeinen Onkologie liegen. Aber er will da bleiben. Scheiße, ich füfle mich so hilflos, weil ich ihm einfach auch nicht helfen kann! Ich kann ja gar nichts tun, außer für ihn und meine Mama da zu sein, mich und sie zu informieren, FAchliteratur zu beschaffen (Kennt jemand von euch die Biographie von Christoph Schlingensief???Empfehlenswert?) und endlich selbst mit dem RAuchen aufzuhören. Mein Vater hat vor zehn JAhren aufgehört, also im Alter von 60, als er pensioniert wurde.
Ich bin nur eine Angehörige, aber ich fühle mich seit 18.04. wie ein Zombie... Ich bin ruhelos, muss ständig etwas zu tun haben undmich beschäftigen, kann nicht schlafen und schlafe nur höchstens 5 Stunden, scheppe mich wie ein Roboter durch meinen Berufsalltag. Es wundert mich, dass ich dennoch so prima funktioniere.
Gerade versuche ich, mir selbst Hilfe zu holen, da ich befürchte, dass das, was nun als Lawine auf uns zurollt, mich sonst gnadenlos mitreißen wird.
Ist es normal, dass man eine Lungenentzündung bekommt, obwohl Chemo und Bestrahlung noch gar nicht begonnen haben? Das finale Gespräch mit den Ergebnissen der Feingewebe-Proben erhalten wir am 24.05.11.
Liebe Grüße und vor allem viel Kraft all denjenigen, die gegen ihre Krankheit kämpfen und natürlich auch all denjenigen, die für und mit ihren Angehörigen und Freunden kämpfen gegen den Krebs!
Miriam
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  #2  
Alt 11.05.2011, 16:24
Alady Alady ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Hallo Miriam,

die Lungenentzündung entsteht dadurch das der Tumor die Luftzikulation und den Luftaustausch in der Lunge behindert, hatte mein Vater auch...seit er die Chemo bekommt und das sch....Ding fast weg ist sieht die Lunge wieder ganz gut aus...die Lungenentzündung ist immer ernst zu nehmen und auch ordentlich zu behandeln...
Ich weiß wie du dich fühlst und wie es dir geht, hab das selbe hinter mir mit meinem Dad...aber es wird besser über die Zeit und man lernt damit umzugehen...
Ich drück euch die Daumen und schick euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit...
Gruß Jana
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  #3  
Alt 11.05.2011, 17:49
Lilandra Lilandra ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

liebe miriam,
ich schreibe es immer wieder gerne das angehörige nicht weniger leiden als der betroffene selbst. während ich kämpfen kann, also aktiv was tun, sind meine lieben dazu verdammt hilflos zuzuschauen. sie können nichts tun wenn ich mal wieder nur daliegen und vor schmerz kaum atmen kann.

mein mann sagte mal das er am liebsten um sich schlagen würde weil er sich so unglaublich hilflos fühlt und nichts tun kann.

dabei sind die liebsten um mich herum so wahnsinnig wichtig denn sie geben mir halt und kraft. das wird bei deinem papa nicht anders sein. wenn du einfach da bist...seine hand hälst und ihm zeigst das du bei ihm bist, dann hilft ihm das sicher sehr.

die diagnose ist bei ihm sehr frisch und entsprechend werdet ihr alle noch sehr unter schock stehen. das wird im laufe der zeit besser, auch wenn du dir das jetzt sicher noch nicht vorstellen kannst. man lernt damit zu leben und man lernt auch mal an was anderes zu denken als nur an die nächste untersuchung, die nächste chemo oder den tod.

ihr steht noch ganz am anfang und ich kann leider nicht mehr tun als euch die daumen zu drücken das dein papa schnell wieder auf die beine kommt und den kampf endlich aufnehmen kann. ich schicke euch meine besten wünsche und ganz viel kraft.

als tipp kann ich dir nur empfehlen dir ne selbsthilfegruppe zu suchen. manchmal hilft das reden mit anderen angehörigen die wissen wie es dir geht und dir auch mit ihren erfahrungen wieterhelfen können.

lg
anja
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  #4  
Alt 11.05.2011, 17:57
Benutzerbild von PatsyG
PatsyG PatsyG ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Hi Miriam, ich glaub ich kann gut nachvollziehen wie es dir grad geht. Meiner Mutter haben sie vor ca 2 Wochen einen geschwollenen Lymphknoten aus der leiste operiert wo sich dann rausstellte dass sie krebs hat. Dies war nur eine Metastase und nun wurde ihr freitag gesagt dass sie Lungenkrebs hat. Der Krebs nimmt schon ein Viertel der lunge in Anspruch und mehrere organe sind auch schon befallen..Die Aerzte wollen so schnell wie moeglich mit der therapy beginnen da der Tumor in der Leiste extrem schnell gewachsen ist.
Meine Mutter klagt auch ueber schlimme Schmerzen in der Schulter und bekommt dafuer Morphium-sie denkt die Schmerzen kommen vom Husten aber jetzt wo ich deinen beitrag lesen kommen mir da Zweifel..es stehen noch mehrere tests aus..

Es ist echt eine extrem sch**ss Situation und ich fuehl mich auch total hilflos. Sie wohnt ca 1.5 Stunden von hier, da kann ich auch nicht einfach jeden tag runter..man muss ja immer noch zur Arbeit und Kinder und Hund versorgen, das leben stoppt ja nich mal so eben obwohl mir das jetzt sehr gelegen kommen wuerde! Die letzten 2 tage habe ich mir einfach frei genommen, Montag konnte ich so ein bischen an einem Aufsatz arbeiten der diese Woche unbedingt fertig werden muss und gestern war ich dann bei ihr.

Ich finde auch das ich eignetlich ganz ok funktioniere aber ab und zu heule ich drauf los und finde einfach alles ganz schrecklich und zum verzweifeln. Ich versuche nicht zu negativ zu sein, auf der anderen seite stehe ich dem ganzen aber auch nicht blind gegenueber und bereite mich auf eine schwere Zeit vor...

Ich drueck dich, bleib tapfer und wenn du mal reden moechtest dann bin ich hier

Patsy x
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  #5  
Alt 11.05.2011, 22:17
waiti waiti ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Hi Miriam,
es ist wirklich so wie dir all die Vorredner schrieben. Am Anfang bricht die Welt zusammen, man glaubt man schafft es nicht. Manchmal kommen auch Gedanken so wie, lass den Partner bloß nicht so lange leiden, es möge schnell u.schmerzlos geschehen. DAnn kommt wieder der Moment, darf man so denken. Die Gefühlswelt fährt momentan Achterbahn. Aber es wird sich alles beruhigen. Wir haben in den letzten 2 Jahren, mein Mann ist seit 03-09 erkrankt - so viel erlebt, Hoch u. Tiefs, immer wieder Hoffnung u. Verzweiflung. Diese Krankheit ist so heimtückisch u. keiner kann dir vorhersagen, wie sie verläuft.
Und manchmal resigniert man auch u. fragt sich, wozu das alles, haben wir uns richtig entschieden. Hätten wir alles so gelassen, hätte mein Mann vielleicht eine bessere Zeit gehabt. Jetzt durch die vielen Behandlungen ist er letzendlich ans Wohnzimmer gefesselt, kann nicht mehr hinaus ohne HIlfe, darf nicht mehr Autofahren, wir können nicht mal zum Essen gehen usw.usw.
Das ist doch alles nicht mehr lebenswert u. trotzdem macht man weiter. Jetzt steht die 3. Kopf-OP an u. er hat Hoffnung, das alles wieder gut wird - ich lass ihm den Glauben.
LG Kerstin
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  #6  
Alt 12.05.2011, 07:43
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Lieben Dank an euch alle für eure Offenheit und für eure guten Wünsche. Es tut schon sehr, sehr gut, wenn man ein offenes Ohr findet oder in unserem Fall ein aufmerksames Auge ;-)

Ich habe zwar meine Mama und meine Freunde zum Reden, aber manchmal denke ich, dass viele Menschen das alles kaum ertragen können. Wer setzt sich schon gern mit unheilbaren Krankheiten und der möglichen Konsequenz, dem Tod, auseinander? Eine Freundin hat mir bereits den Rücken gekehrt, weil sie offensichtlich nicht mehr mit mir und meinem Kummer umgehen kann. Na ja, dafür öffnen sich andere Türen

Ich bin froh, dass ihr mir geantwortet habt, denn dann fühle ich mich nicht so allein mit diesem Schmerz. Es tut einfach verdammt gut zu wissen, dass auch andere Menschen ähnlich oder gleich empfinden. Ich habe das Gefühl, an meiner Hilflosigkeit ersticken zu müssen. Ja, ich bin für meinen Paps da, halte seine Hand und höre ihm zu, aber es macht mich fast wahnsinnig, dass ich nicht mehr für ihn tun kann. Ostern ist er zusammengebrochen und hat schrecklich geweint. Er hat Angst, nicht seinetwegen sondern wegen Mama und dass er gehen muss und sie zurücklassen wird. Die beiden sind nun 50 Jahre zusammen und sicherlich waren die Jahre nicht immer nur schön, aber die beiden haben sich immer gut verstanden und sind ein so eingespieltes Team, dass meine Mutter sich kein Leben ohne ihren Mann vorstellen kann. Sie trifft es ungleich härter als mich. Meine Tochter Helena kann sich mit ihren 13 Jahren gut ablenken (Schule, Freunde etc.) und obwohl ich ganztags arbeite und viel Stress habe, bin ich in Gedanken immer beim Krebs. Ich lese wie eine Irrsinnige alles über Lungenkrebs, was ich finden kann, doch das beunruhigt mich noch mehr. Ein Bekannter von mir ist vor 2 Jahren an dieser Krankheit verstorben im Alter von 40 Jahren. Es ging alles sehr schnell, innerhalb von 6 Monaten war er weg aber diese Monate waren grauenhaft und er ist geradezu verfallen und hat seine junge Frau und ein Tochter hinterlassen. Das war schon schlimm! Und nun rückt es immer näher! Dann war es meine Lieblingscousine mit der Diagnose Brustkrebs, doch sie hat es geschafft. Aber bei ihr wurde der Tumor in der Brust durch das Mammamobil in der regulären Vorsorgeuntersuchung sehr rechtzeitig erkannt, so dass sie mit OP, Chemo und Bestrahlung den Kampf gewonnen hat und heute wieder ein relativ "normales" Leben führen kann. Aber ich weiß, dass mein Paps nie wieder gesund wird. Meine Mama sagte gestern, wir sollten keinen Gedanken mehr an das verschwenden, was da auf uns alle zukommen mag, sondern in der Gegenwart leben und jede Stunde genießen, die Papa schmerzfrei verbringen kann. Aber ich habe solche Wut in mir! Warum ausgerechnet er, warum gerade jetzt, und warum eure Liebsten oder warum ihr selbst? Wenn es einen Gott gäbe, müsste er dann nicht uns allen irgendwie helfen? Es ist doch nur sinnlos! Welchen Sinn macht es denn, dass all die Menschen leiden müssen und mit ihnen ihre Familien und freunde? Jeden Abend rede ich mit Gott und bitte ihn darum, dass er meinem Papa hilft, aber offensichtlich hat Gott seine Ohren verschlossen. Welche Lektion sollen wir lernen und brauchen wir diese Lektion? Natürlich muss auch ich eines Tages sterben, aber warum so?
Danke für eure Tipps! Ich bin bereits auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe, die nächste ist von der Krebsgesellschaft Schleswig-Holstein in Kiel, aber da ich nun einmal einen stressigen Job habe und allein erziehend bin, ist das schon zu weit entfernt für mich. Wir wohnen in einem Dorf und da gibt es nicht so viel Hilfe... Darum bin ich dankbar für das Internet und dieses Forum. Momentan muss ich auch ganz viel schreiben, ein Krankheits-Tagebuch. Mir hilft das, meine wirren Gedanken zu ordnen, denn mein Kopf läuft bereits Amok... Ich drehe mich permanent im Kreis und weiß doch, dass meine Mama Recht hat. Damit versaue ich mir die Zeit, die uns noch bleibt. MEine 13jährige Tochter ist da schlauer, sie versteht es, meinen Vater abzulenken von all dem Elend. Ich dagegen muss ständig über Tumore, Metastasen und diese ganzen widerlichen Kotzbrocken reden, lese jeden Fetzen Fachliteratur, der mir in die Hände kommt und mache ich völlig verrückt. Ich bin unterschwellig aggressiv und belle jeden an, der meinen Vater nicht so gut behandelt, wie ich meine, dass es angemessen wäre (siehe Krankenschwestern). Dann befürchte ich, dass er nicht die bestmögliche Behandlung in Neumünster im FEK erhält, weil dort keine Spezialisten sind, aber er will nicht nach Großhansdorf und erst recht nicht nach Oldenburg ins das Lungenkrebszentrum. Ich muss das akzeptieren, denn er ist krank, aber nicht behindert ;-) Aber es fällt mir schwer, weil es für mich wahrscheinlich die einzige Möglichkeit ist, aktiv etwas für ihn tun zu können.
Ich danke euch für's "Zuhören" und freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben alle miteinander!!! Vielleicht können wir uns gegenseitig ja Kraft geben im Kampf gegen die Krankheit. Ich wünsche euch allen, dass es doch ein gutes Ende nehmen wird ( Wunder geschehen tatsächlich bisweilen) und die Hoffnung stirbt niemals, wie mir mein Ex-Freund sagte...
In diesem Sinne freue ich mich, demnächst hier wieder von euch zu lesen!
Liebe Grüße
Miriam
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  #7  
Alt 12.05.2011, 10:44
waiti waiti ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Hallo Miriam,
schreibe ruhig deinen ganzen Kummer hier nieder, das tut gut, wirst du ja sicherlich auch merken. Aber mit der Zeit, wenn du alle Fachliteratur gelesen hast u. die ganzen Inform. im Internet, wirst du feststellen, du kannst nichts machen. Und deshalb verhälst du dich im Moment auch so "aggressiv" bist wütend, weil man nichts tun kann. Ich war u. bin es teilweise noch immer. Ich werde Klaus (47Jahre) auch nicht helfen können, nur zuschauen, und das ist das was wehtut. Jetzt raucht er sogar wieder - vielmehr paffen - wie er meint, aber ich lasse ihn, wer weiß wieviel Zeit noch bleibt - soll ich ihm das verbieten? Ich weiß jetzt auch nicht, ob du mich verstehst, aber wenn man schon so lange Zeit (seit 2009) immer diese Hoch u- Tiefs mitmacht, muß man einfach ruhiger werden, wir gehen sonst mit kaputt.
LG Kerstin
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  #8  
Alt 12.05.2011, 20:26
Sternchen12 Sternchen12 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Miri,

erstmal herzlich Willkommen, auch wenn der Anlass ein sehr sehr trauriger ist.

Ich kann dir so gut nachfühlen, wir haben die Diagnose seit Januar und für uns ist eine Welt zusammengebrochen. Ich kam noch nie mit sowas in Verbindung und muss sagen: Die beste Fachliteratur für mich war dieses Forum, denn jede Erkrankung verläuft bei jedem anders und hier hat man viele verschiedene Verläufe, man kann mit Angehörigen schreiben , aber auch mit Betroffenen und grade die Berichte der Betroffenen haben mir schon oft geholfen mich ein wenig in meinen Papa reinzuversetzen!!!

Ich war und bin um jeden Beitrag eines Angehörigen froh, der schon länger Erfahrung in der Krankheit und im Umgang mit den Betroffenen hat,so wird es dir auch gehen, ich werde deine Geschichte verfolgen und versuchen dir Ratschläge zu geben - nur nicht böse sein, wenn es mir nicht immer gelingt, ich bin ja auch erst seit Januar involviert

Zitat:
Zitat von Mirilena Beitrag anzeigen
...Aber ich habe solche Wut in mir! Warum ausgerechnet er, warum gerade jetzt, und warum eure Liebsten oder warum ihr selbst? Wenn es einen Gott gäbe, müsste er dann nicht uns allen irgendwie helfen? Es ist doch nur sinnlos! Welchen Sinn macht es denn, dass all die Menschen leiden müssen und mit ihnen ihre Familien und freunde? Jeden Abend rede ich mit Gott und bitte ihn darum, dass er meinem Papa hilft, aber offensichtlich hat Gott seine Ohren verschlossen. Welche Lektion sollen wir lernen und brauchen wir diese Lektion? Natürlich muss auch ich eines Tages sterben, aber warum so?
DANKE!!! GENAU diese Gedanken habe ich auch sooft, wieso mein Papa? Er hat sein Leben lang gearbeitet, ist so ein lieber Mensch und war immer für alle da- wieso muss ausgerechnet er so ein Leiden im Alter haben?? Er ist ein gläubiger Mensch, wieso also bestraft Gott ihn, wenn es denn einen gibt?? Was macht das alles für einen Sinn??? Und muss dieser Gott uns wirklich solch eine Lektion erteilen?
Diese Gedanken schweben in mir immer wieder rum!!!

Liebe Miri, ich wünsche deinem Papa vom Herzen alles erdenklich Gute, ich wünsche Dir und deiner Mama ganz viel Kraft. Und zum Thema, du könntest nix tun: Damit dass du für beide da bist, tust du genug und alles was in deiner Macht steht - das musste ich auch erst kapieren.

Alles Liebe und einen dicken Knuddeler, Sternchen
__________________
~Nach Sternen muss man greifen, soweit sind sie nicht entfernt...~

Mein lieber Papa:

Lungenkrebs (Plattenepithelkarzinom) mit 3 Hirnmetastasen und Metastasen im Darmbein

- ED des Lungenkrebses (Plattenep.): 22.01.2011

Gestorben am 09.08.2011

~Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich die Liebe~
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  #9  
Alt 09.07.2011, 09:10
lilly101 lilly101 ist offline
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Lächeln AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Hi Mirilena, bei meinen Mann haben die Ärzte am 7.04.2011 ein Bronchialkarzinom festgestellt,auch er hatte Schmerzen in der schulter.
Nachdem wir erstmal in ein tiefes Loch gefallen sind, können wir inzwischen ganz gut mit der Situation umgehen. Wir versuchen soweit es geht ein ganz normales Leben zu führen,machen alles was uns Spaß macht,haben einen Weg gefunden. Wir reden sehr viel,treffen Familie,Freunde auch in der Familie reden wir darüber, das hilft uns sehr.
Gestern ging die 3. Chemo zu Ende meinen Mann geht es soweit ganz gut,außer etwas Müde, Durchfall u.s.w. er läßt sich nicht unterkriegen.

Ich wünsche Euch viel Kraft
Lilly101
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  #10  
Alt 10.07.2011, 07:20
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Lilly,

danke für deine Nachricht! Momentan geht es meinem Vater auch ganz gut und ähnlich wie bei euch, sind wir jetzt auch in der Lage, mit der Situation umzugehen. Letztlich haben wir den Krebs in unseren Alltag integriert.
Die erste Chemo hat er gut überstanden, ist jedoch auch sehr schnell müde und erschöpft.
Hat dein Mann auch Bestrahlung für die Schulter bekommen? Bei meinem Paps hat es ewig gedauert, bis die Wirkung einsetzte und er sah schon aus wie der "Glöckner von Notre Dame". Nun schwillt die Beule auf der Schulter sichtbar ab und vor allem haben die Schmerzen aufgehört, so dass er die 8 Tabletten langsam absetzen konnte.
Gestern haben wir gegrillt mit dem "Patenkind" meines Vaters (das Kind ist auch schon 39) und das war total lecker und schön. Ich habe heimlich kontrolliert, ob mein Dad auch ausreichend isst und das tut er. Frank, der auch Arzt ist, meinte, er müsse zusehen, dass er zumindest nicht weiter an Gewicht verliert, da der Tumor sehr viel Energie sprich Kalorien verbraucht. Wir hatten einen schönen Tag, haben viel gelacht und zwischendurch war mein Vater immer mal müde & erschöpft.
Es tut mir so sehr leid, dass dein Mann erkrankt ist!!! Ich wünsche euch, dass er bzw. ihr gemeinsam den Krebs besiegt und dein MAnn wieder gesund wird. Ich weiß, dass dies bei Lungenkrebs eher unrealistisch ist, doch es gibt auch Wunder und euch wünsche ich so ein Wunder...
Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns gelegentlich austauschen wegen der Ähnlichkeit der Erkrankung. Bleiben wir in Kontakt?!
Liebe Grüße und weiterhin so viel Kraft wünscht
Miriam
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  #11  
Alt 19.07.2011, 21:19
Sternchen12 Sternchen12 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Mirilena,

entschuldige bitte.. ich war lange hier nicht mehr online.. ich würde sehr sehr gerne mit dir in Kontakt bleiben und damit dieser auch wirklich regelmässig ist, schicke ich dir per PN gleich meine E-Mail Adresse , denn die frage ich täglich ab

Es freut mich zu lesen, dass es deinem Papa derzeit den Umständen entsprechend gut geht und ihr so schön grillen konntet :-)

Liebe Grüße!!!

Sternchen
__________________
~Nach Sternen muss man greifen, soweit sind sie nicht entfernt...~

Mein lieber Papa:

Lungenkrebs (Plattenepithelkarzinom) mit 3 Hirnmetastasen und Metastasen im Darmbein

- ED des Lungenkrebses (Plattenep.): 22.01.2011

Gestorben am 09.08.2011

~Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich die Liebe~
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