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Alt 07.11.2011, 00:21
IngMi IngMi ist offline
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Registriert seit: 06.11.2011
Beiträge: 6
Standard Mein Mann hat Lungenkrebs, BSD Metastasen, gestern ein Krampfanfall

Hallo zusammen,
ich lese still mit seit fast 1 Jahr, seit der Diagnose. Aber heute muss ich schreiben, denn ich bin kurz vorm durchdrehen.
Mein geliebter Mann hat seit nun 1 Jahr die Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom links zentral T4N3M1b. Seit Sept. rezidiv linker Hilus und infrakarinal, Nebenniere links. Aktuell Tumorprogress Metastasierung cerebral und Pankreaskopf mit Ikterus.
Er hat schon 4 Zyklen Chemotherapie, Bestrahlung (Tumor und Schädel), dann ein 2nd line Chemo mit Topotecan bis Okt. gehabt.
Bis mitte Oktober ging es ihm soweit relativ gut, wenig Beschwerden ausser die üblichen Chemo Nebenwirkungen. Aber das brauche ich gar nicht näher zu beschreiben, ihr kennt das bestimmt.
Ja, und dann mitte Oktober schossen die Leberwerte in die Höhe, es wurde dann ein Metastase auf der Bauchspeicheldrüsenkopf festgestellt der die Gallengänge behindert hat. Er hat dann ein Stent bekommen, aber das scheint bis jetzt nicht wirklich zu helfen. Dazu kam ein Gallenwegsinfekt, auf einmal hat er Diabetes (die Werte gehen trotz Insulin nicht unter 300-400) und Gelbsucht hat er auch noch seitdem.
Trotzdem durfte er für ein paar Tage nach Hause und sollte am Mittwoch wieder stationär eine geplante 3rd Line ACO bekommen. 6 Tage ging das soweit gut, mit Blutzuckermessen, Spritzen geben, über 10 verschiedene Medis mehrmals am Tag und den ständigen Versuch ihn dazuzubringen, irgend etwas zu essen. Egal was. Er hat knapp 10kg abgenommen in 4 Wochen.

Ich war nur noch am Versorgen, den wir haben noch eine Tochter die schwerstbehindert ist. Mit 20 ist sie wie ein neugeborenes. Eigentlich pflegen mein Mann und ich unsere Tochter quasi rund um die Uhr zuhause. Nach 20 J. bin ich ja schon relativ abgehärtet, das ist auch nicht mein Problem hier.

Heute morgen hat mein Mann auf einmal ohne irgend eine Vorwarnung oder sonstwas einen Krampfanfall gehabt. Gut, ich kenne das von unsere Tochter, sie hat Epilepsie. Aber das war nicht zu vergleichen! Er hat bestimmt 5 Minuten lang gekrampft, ich konnte nur dafür Sorgen, dass er nicht vom Sofa stürzt und sich nicht verletzt. Er war überhaupt nicht ansprechbar. Der Notarzt kam, er wurde dann in die Klinik gebracht. Ich konnte dann Transport organisieren und habe ihn mit Tochter heute abend besucht. Zum Glück hat er sich relativ gut erholt, aber ist sehr angeschlagen. Ich ertappe mich dabei, wie ich darauf achte was er sagt und wie er es sagt. Ich habe so Angst, dass er Schaden davon trägt. Dafür kenne ich Krampfanfälle zu gut. Es war so schrecklich, ihn so zu sehen und nichts machen zu können...
Heute, Montag, wird erstmal MRT gemacht. Dazu noch den Rücken untersucht weil er Schmerzen dort hat (Metastasen?).

Mir fällt es so verdammt schwer weiterhin positiv zu sein. Dabei bin ich eher ein praktischer Mensch, und schaffe es meist, einen klaren Kopf zu behalten.
Ich wurde vorgewarnt, es könnte immer wieder passieren, und ich muss mich auf alles gefasst machen. Das weiss ich auch so, aber langsam bröckeln meine Nerven.

Es hilft darüber zu schreiben, danke wenn ihr es bis jetzt geschafft habt, mitzulesen. Ich möchte kein Jammerton hier hinterlassen, aber irgendwie geht es gerade nicht anders.
Ich weiss, ihr alle habt es auch nicht leicht – aber es beruhigt mich, zu wissen, ich bin nicht alleine. Ausser meine Nachbarn bin ich jetzt so ziemlich auf mich alleine gestellt im Moment.

Wenn ich darf, halte ich Euch auf dem Laufenden. Morgen muss ich mit Tochter ambulant in die Kinderklinik (Gastro wegen Gallensteine) und gleich danach besuchen wir ihn. Zum Glück habe ich Begleitung von der Lebenshilfe.

Aber ich habe solche Angst, dass was passiert, dass sein Zustand sich verschlechtert. Er redet nicht darüber, er blockt ab und verharmlost alles. Und ich muss ruhig bleiben und versuchen eine positive Stimmung zu zeigen. Weiss nicht ob ich das schaffe...

Traurige und sehr nachdenkliche Grüße für heute,
Inge
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