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  #1  
Alt 09.09.2015, 09:36
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Registriert seit: 04.09.2015
Beiträge: 52
Standard Heute kann ich das wirklich nicht brauchen! - Die "Luxusproblemchen" der anderen

Guten Morgen ihr Lieben,

Heute ist wirklich nicht so ganz mein Tag:

Viel zu viel Arbeit, ich komme nicht hinter, aber das ist nicht das, was mich quält... Heute muss ich zum Arzt und ich habe wieder einmal Angst, weil ich seit Wochen so müde bin und mir schonwieder etwas dabei denke.

Da das nicht reicht, fühle ich mich auch noch wie der Fußabtreter anderer Leute. Heute regt sich seitdem ich aufgestanden bin jeder über alles Mögliche auf - auch über mich. Und ich denke mir nur: Die sollen doch froh sein! Sie wissen im Gegensatz zu mir, dass sie einfach nur müde sind. Bei ihnen ist das eher kein Tumor als bei mir - glaube ich zumindest.

Manche von den Leuten, die heute ständig an mir herumnörgeln, kennen meine Krankengeschichte. Sie haben wahrscheinlich die gleiche Angst wie ich, weil sie auch nicht wollen, dass es mir nochmal passiert. Andere wissen es nicht, also kann ich ihnen keinen Vorwurf machen.

Trotzdem fällt es mir schwer, mir ständig die "Luxusproblemchen" der anderen anzuhören. Als relativ frischgebackene Mutter bin ich gerade in diesem Bereich in bester Gesellschaft. Manchmal platzt mir dann doch mal der Kragen wenn andere Mütter sich verrückt machen wegen "Bio oder nicht Bio", "ich kann nicht ein ganzes Jahr stillen - wird mein Kind davon jetzt krank?", "Impfungen tun meinem Kind doch so weh", "ich bin im 8. Monat schwanger und so dick!". Einmal platzte es aus mir tatsächlich heraus: "Ihr dürft wenigstens alle weiterleben! Wisst ihr überhaupt, wie das ist wenn man während der Schwangerschaft 54 Kilo wiegt, weil man so krank ist und wenn keiner weiß, was man hat?"

Freunde habe ich mir dadurch natürlich nicht gemacht, aber manchmal kann ich nicht anders...

Früher war ich zugegebenermaßen genauso wie die Leute, die ich gerade beschrieben habe. Das tut mir so leid! Jetzt merke ich einmal, was ich anderen damit angetan habe.

Habt ihr das auch manchmal, dass ihr denkt "die sollen sich doch freuen und still sein!"? Was tut ihr um das auszuhalten? Vor allem wenn es so ungelegen kommt wie heute?

Viele liebe Grüße

Euer Schnupfenhuhn

Geändert von Schnupfenhuhn (09.09.2015 um 09:38 Uhr)
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  #2  
Alt 10.09.2015, 14:58
net net ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Heute kann ich das wirklich nicht brauchen! - Die "Luxusproblemchen" der anderen

Hallo Schnupfenhuhn,
Ich bin zwar keine frische Mama, meine Kinder sind alle schon in der Pubertät, aber ich kenne diese Leute auch. Ich versuche diese Leute zu meiden (leicht gesagt, bin sei fast einem Jahr krankgeschrieben und meine Kinder gehen selbständig überall hin).
Sollte ich aber mal auf solche Meckerer treffen, versuche ich entweder das Gesprächsthema zum positiven zu wechseln (ja, das ist nicht so gut, aber es hat diese und jene Vorteile) oder bei ignoranten Nörglern gehe ich, oder wenn das nicht geht, sage ich nichts mehr.
Leute, die von meiner Erkrankung wissen und trotzdem meinen an mir rumnörgeln zu müssen finde ich schlimm, da habe ich auch keine richtige Lösung. Ich meditiere später und verzeihe den Menschen, damit ich das negative Gefühl loswerde.
Natürlich gibt es immerwieder Tage, an denen man sehr dünnhäutig ist, besonders vor relevanten Arztterminen, aber ich kann dir nur empfehlen dir deine Freunde genau auszusuchen und nur positive Menschen in dein Leben zu lassen. Kennst du die Theorie, dass positives positives anzieht?
Genauso funktioniert es leider auch andersherum. Negatives zieht negatives an.
Also immer im positiven bleiben.
GLG Net
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  #3  
Alt 22.09.2015, 01:34
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Beiträge: 52
Standard AW: Heute kann ich das wirklich nicht brauchen! - Die "Luxusproblemchen" der anderen

Hallo Net,

vielen Dank für deine Hilfe!

Ich war eine Weile nicht hier und habe deine Antwort erst jetzt gelesen.

Und du hast Recht: Mit meinen negativen Gedanken habe ich mir ganz schön was eingebrockt. Der Ultraschall stimmte an dem Tag nicht und das ist noch ungeklärt. Jetzt weiß ich nicht, ob das passiert ist, weil ich mir einen Stress gemacht habe, oder ob ich gereizt war,weil ich geahnt habe, dass etwas nicht stimmt.

Jedenfalls bewundere ich dich dafür, dass du das so hinkriegst. Ich muss gestehen, dass mir das noch nicht so gelingt.

Allerdings versuche ich schon, die richtigen Menschen um mich herum zu haben. Ich werde z. B. meine eigene private Krabbelgruppe mit zwei Freundinnen und ihren Kindern gründen, nachdem wir alle mehr Anschluss für unsere Kinder wollten. Die beiden kennen sich untereinander noch nicht, aber ich kenne beide schon sehr lange. Wir freuen uns schon alle sehr darauf und diese Menschen habe ich mir ausgesucht.

Da ich nicht bauchfrei herumlaufe, sieht man mir meine Krankheit nicht auf den ersten Blick an. Die meisten Leute wissen es wirklich nicht. Und zum Glück gibt es immer noch diejenigen, die mich vorher und nachher genau gleich schätzen.

Ich habe nie viele Freunde, aber immer die Richtigen, auch wenn ich in der Großstadt viele Nervensägen nicht meiden kann.

Viele sonnige Grüße

Schnupfenhuhn
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  #4  
Alt 25.09.2015, 13:03
benificio benificio ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Heute kann ich das wirklich nicht brauchen! - Die "Luxusproblemchen" der anderen

Zitat:
Zitat von net Beitrag anzeigen
Leute, die von meiner Erkrankung wissen und trotzdem meinen an mir rumnörgeln zu müssen finde ich schlimm, da habe ich auch keine richtige Lösung.
Das ist auch das schlimmste daran. Manchmal kann ich das selber nicht verstehen - und stelle mir oft die Frage warum?
__________________
Eine gute Rede ist eine Ansprache, die das Thema erschöpft, aber keineswegs die Zuhörer.
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  #5  
Alt 25.09.2015, 13:39
Schnupfenhuhn Schnupfenhuhn ist offline
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Registriert seit: 04.09.2015
Beiträge: 52
Frage AW: Heute kann ich das wirklich nicht brauchen! - Die "Luxusproblemchen" der anderen

Ich glaube, die machen das aus Überforderung. Sie wissen selber nicht, wie sie damit umgehen sollen.

Als ich in Lebensgefahr war, hatte ich sogar das Gefühl, die kritisieren mich, damit ihnen der Abschied leichter fällt, denn ich war oft genug so gut wie tot (mit einem HB-Wert von 3,1 während der Frühschwangerschaft).

Oft frage ich mich, ob die allen Ernstes von mir erwarten, dass ich deren Ballast auch noch auf meinen Schultern trage?
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