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  #1  
Alt 22.05.2008, 08:54
Tochter27 Tochter27 ist offline
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Registriert seit: 22.05.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 4
Ausrufezeichen hallo

ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen!
ich bin eine 27 jahre alt mama und komme aus berlin.

Meiner Mutter geht es seit zwei Jahren gesundheitlich sehr schlecht und bis letzten montag wußten die ärzte nicht was sie hat.
Nach verschiedensten untersuchungen ohne befund wurde endlich ein ct vom oberbauch gemacht und seit montag kennen wir nun das ergebniß.
sie hat einen 11cm großen tumor im oberbauch der mit sämtlichen nachbarorganen verbacken ist.

ich habe sie gestern ins krankenhaus gebracht, und seit gestern abend steht fest, dass der tumor und ihre linke niere rausgenommen werden muß.


ich bin fertig, schaffe es zwar vor ihr stark zu sein, was mir sehr schwer fällt doch ich weiß echt nicht was auf uns zu kommt.

ich fühle mich völig allein,meine freunde sind warscheinlich damit überfordert, denn ich bekomme nur zu hören wird schon wieder, aber niemand hört mir zu oder spricht mit mir über meine ängste.
mein freund läßt mich auch so ziemlich allein mit der ganzen sache, er ist nicht da, hilf mir nicht, grenzt sich ab!
ich habe das gefühl ich ersticke an meinen tränen, möchte nur noch weinen, muß aber stark bleiben für meine mutter und meinen kleinen sohn!
mit wem redet ihr, wer hilft euch was macht ihr wenn es euch schlecht geht?
über jeden rat wäre ich dankbar


gruß
__________________
immer Mutig immer Heiter, doch wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht weiter!

Geändert von Tochter27 (22.05.2008 um 09:13 Uhr)
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  #2  
Alt 22.05.2008, 10:02
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: hallo

Hallo,

mensch lass Dich erstmal in den Arm nehmen.
Ich selber schlage mich schon seit 2001 mit dieser Krankheit rum. Bin also Betroffene und nicht Angehörige. Kann Dir daher auch nur aus meiner Sicht etwas dazu sagen.
Als meine Erstdiagnose gestellt wurde,bin ich auch erstmal in ein ganz tiefes Loch gefallen.Meine Kids waren damals 7 und 9 Jahre alt.Durch meine Kinder habe ich gelernt offen mit der Situation umzugehen. Sie sagten mir damals sehr direkt,das sie Angst haben. Angst um mich und Angst vor der Zukunft.Mir hat diese Offenheit sehr geholfen.Mir ist damals klar geworden,das nicht nur ich in ein Loch falle ,sondern auch meine Famile.Wir haben uns dann zusammen gesetzt,und über unsere Ängste ganz offen gesprochen.
Ich denke mal das es Deiner Mutter ähnlich geht. Auch sie wird Angst haben,vor dem was evtl auf sie zukommt.
Versuch bitte mit Deiner Mutter zu reden. Denn auch Du darfst weinen.
Was Dein pirvates Umfeld betrifft,denke ich mal hat Du recht. Viele Menschen sind mit diesen Sachen überfordert und möchten nicht darüber reden. Vielleicht aus Unsicherheit etwas falsches zu sagen.Und gerade aus dieser Unsicherheit sagt man vielleicht etwas falsches.So nach dem Motto: " Ach,das wird schon wieder."Da hast Du schon völlig recht.
Wenn es mir mal schlecht geht(hänge im Moment völlig in der Luft)dann hänge ich mich ans Telefon und heule allen einen vor,oder ich starte hier im Forum einen Hilferuf.Du glaubst gar nicht,wieviel Unterstützung Du hier erfährst.
Was die Krankheit betrifft,habe ich inzwischen meinen eigenen Weg gefunden. Ob dies auch ein Weg für Dich ist weiß ich nicht.Ich habe meinen Kids gesagt,das es auf meinem(unserem) Lebensweg immer wieder große Felsbrocken gibt,das der Weg mal bergan und dann wieder bergab geht,das es immer wieder mal gerade Strecken geben wird,auf denen wir dann leicht vorankommen werden. Aber zwischenzeitlich wird der Weg dann wieder beschwerlich,wenn die Felsbrocken weggeräumt werden müssen.Aber gemeinsam haben wir es immer wieder geschafft.
Vielleicht sprichst Du mit Deiner Mutter mal ganz offen über "diesen Lebensweg",ich kann mir vorstellen,das Ihr beide dann Eure Ängste zulassen könnt,und es Euch dann wieder besser geht.
Ansonsten hole Dir pofessionelle Hilfe.Es gibt sogenannte Psychoonkologen die nicht nur Tumorpatienten betreuen,sondern auch Angehörige.Denke mal das in der Kiink auch Sozialarbeiter gibt,die Dir was die prof. Hilfe angeht weiterhelfen könnten.
Ich denke Deine Mutter hat genauso viel Angst,und möchte Dich nicht damit belasten,aber versucht trotzdem liebevoll offen mitenander umzugehen.
Bei mir war und ist es eigentlich immer so,wenn mein Therapieplan steht,dann geht es mir immer wesentlich besser.Denn dann kann ich (gemeinsam mit meiner Familie) in den Ring steigen und der Kranheit eins auf die Mütze geben.

Ich hoffe Du nimmst mir meine offenen Worte nicht übel.

Wünsche dir und Deiner Mutter von ganzem Herzen alles,alles Gute.


Liebe Grüsse
Elli

Geändert von Elli (22.05.2008 um 10:04 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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  #3  
Alt 22.05.2008, 10:20
Tochter27 Tochter27 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 22.05.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 4
Standard AW: hallo

danke das tat sehr gut und ich werde deinen rat beherzigen!!
__________________
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  #4  
Alt 22.05.2008, 13:58
Venusberg Venusberg ist offline
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Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 20
Standard AW: hallo

Hallo,

mir ging es vor gut einem Jahr genauso wie Dir, als ich von der Diagnose Darmkrebs bei meiner Mutter erfuhr. Ich habe 1 1/2 Tag nur durchgeweint und hatte das Gefühl, daß ich in einer anderen Welt gelandet bin.

Ich lebe allein und meine Brüder wohnen weit weg. Ich hatte wirklich keinen, der mich in meiner Not unterstützt hat. Ich mußte alles allein mit mir ausmachen. Es dauerte bestimmt auch bis Ende letzten Jahres, bis ich wieder in dieser realen Welt angekommen bin.

Meine Mutter hat die OP und Chemo verhältnismäßig gut überstanden. Sie hat jetzt nächste Woche die erste größere Kontrolluntersuchung. Ich habe schon noch ein bischen Angst, daß wieder was sein könnte und bin froh, wenn kein Anruf von ihr kommt mit dem Wortlaut: Komm' doch bitte heute Abend mal vorbei, ich muss Dir was wichtiges sagen.

Ich drücke Dich ganz doll und wünsche Dir und Deiner Mum von Herzen alles Liebe und Gute.

Venusberg
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