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  #1  
Alt 28.04.2008, 10:59
butterfly086 butterfly086 ist offline
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Registriert seit: 28.04.2008
Beiträge: 5
Unglücklich Leidensweg

hallo zusammen, diesen post habe ich schon unter 'magenkrebs', aber ich denke hier is es besser aufgehoben...
wie fange ich am besten an...
nach ein paar wochen in denen er magenschmerzen hatte und eine notoperation am magen wegen einer blutung, bekam mein 47jahre alter daddy letztes jahr im september, am 13., die diagnose magenkrebt mit leberbefall. es folgte mitte oktober eine chemo während der er in einer woche 11kg abnahm und sich davon nicht mehr recht erholte was das gewicht angeht. zu weihnachten ging es ihm besser, er machte späße, saß mit uns am weihnachtsbaum. dann ging es wieder berg ab. es folgten krankhausaufenthalte und phasen zu hause, er war nicht gern im krankhaus. er hat zu hause alles geregelt, hat seine sachen aufgeräumt, die daten auf seinem pc runterkopiert und dann gelöscht, mama alles erklärt, mit ihr die beerdigung besprochen und das finanzielle (hochachtung vor diesem mann, seine einzige sorge war, dass wir es gut haben. er sagte 'ich habe es dann geschafft, aber ihr müsst damit klar kommen') die letzten wochen konnte er nicht mehr sitzen oder gehen, oder reden ohne sich furchbar anzustrengen. mir gegenüber zeigte er das jedoch nicht (ich bin 21 und noch immer sein kleines mädchen). am ersten aprilwochenende kam er ins krankhaus weil mama ihn zu hause nicht mehr pflegen konnte. und 5 tage später kam er in ein hospiz. dort liegt er nun und stirbt vor sich hin. künstliche ernährung ging nicht weil sein körper dafür schon zu schwach war. ich darf ihn nicht besuchen.schon anfangs im krankenhaus nicht. das wollte er nicht und das akzeptiere ich auch und bin ihm auf keinen fall böse deswegen. meinen vater habe ich am 27.03.2008 zum letzten mal gesehen. es war schön, vertraut, lustig und liebevoll. so wie immer...jetzt kann er nicht mehr trinken, merkt nicht mehr ob es warm oder kalt ist, kann nicht mehr aufstehen oder sich richtig hinsetzten. die phasen in denen er unruhig is werden immer mehr. er will sitze, dann liegen, hat husten. meine mama lässt ihm soviel geben wie möglich damit er ruhig wird und sich entspannen kann und nicht leiden muss. ich bewundere sie für ihre stärke. wir hoffen, auch wenn das hart klingt, dass er schnell einschlafen kann. er soll nicht mehr leiden. und ich will aus diesem schwebezustand raus. ist das egoistisch? wir warten jeden tag auf die nachricht. die gewissheit, das er sterben wird, frisst mich auf. besonders weil ich weiß, dass sein körper aufgibt. sein herz muss einfach stehen bleiben...einfach so...dann is es vorbei, dann schläft er und kann sich von den strapazen erholen. er war immer ein großer starken mann. mein papa. ich liebe ihn über alles und wünsche ihm nichts mehr als das er friedlich einschlafen kann...
warum ich hier schreibe weiß ich selbst nicht. ich hab einfach ein ventil gesucht um das los zu werden...
liebe grüße, sarah
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  #2  
Alt 13.05.2008, 10:35
Benutzerbild von Mauschi
Mauschi Mauschi ist offline
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Registriert seit: 19.11.2007
Beiträge: 785
Standard AW: Leidensweg

Liebe Sarah,
Es tut mir sehr leid das dein Pa auch diese schei.. Krankheit hat.
Ich kann es verstehen wenn du sagst, er soll in Ruhe einschlafen.
Diese Quälerei soll einfach ein ende haben, Für deinen Pa aber auch für euch.
Ich wünsche dir und deiner Mutter ganz viel Kraft für diesen schweren Weg.
L.G. Manuela
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  #3  
Alt 13.05.2008, 14:00
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Registriert seit: 19.06.2007
Ort: bei BS
Beiträge: 389
Standard AW: Leidensweg

Liebe Sarah,

habe eben Deine Zeilen gelesen und möchte noch schnell während meiner Pause antworten.
Deine Gefühle sind vollkommen normal. Ich habe irgendwann am Sterbebett meines Vaters gesessen und ihn innerlich angefleht jetzt doch zu gehen. Diese Qualen zu sehen, den Schmerz den es einem selbst bereitet. Es ist nicht egoistisch dieser Wunsch. Und doch fühlt man sich so. Ich habe das damals lange mit meinen Freunden durchgesprochen und mir auch letztens meine Mails mit einigen Freunden die weiter weg wohnten gelesen. Das war auch für mich ein zentrales Thema.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie Kraft für die kommende Zeit!
Sandra
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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