Wie sag ichs den Kindern ??

[Frank011065]

Hallo , entschuldigt bitte wenn ich hier nicht so gut rüberkomme , aber ich bin nun mal kein besonders guter Schreiberling.

Ich lebe von meiner Frau getrennt (wie das halt so ist - auseinandergelebt bla bla...).Wir sind aber weiterhin Freunde und kümmern uns beide weiter um unsere Kinder - wir wohnen nur 2 Blocks auseinander und die Kinder leben hauptsächlich bei ihr (wegen Schichtarbeit und weil Kinder am liebsten bei der Mutter sind usw..).

Vor 2 Jahren wurde bei ihr Krebs fest gestellt (Unterleib) , sie bekam eine Chemo, Gebärmutter raus und sie bekam eine neue Blase.
Bis vor 8 Wochen lief dann alles wieder normal - dann kam sie wieder ins Krankenhaus (Darmverschluß) . Dabei stellten sie fest das was nicht in ordnung ist .

Gestern kam das Todesurteil - wenn sie ganz viel Glück hat noch 1 Jahr- sie wird also dran sterben.Sie machen jetzt noch eine Chemo - lebensverlängernd- aber Heilung ist nicht machbar - zuviele Tumore und Metastasen.

Meine Kinder waren über Ostern 2 Wochen bei Oma und Opa (die wohnen ein paar hundert Kilometer weit weg ) und kommen morgen wieder .
Sie wissen zwar das ihre Mutter krank ist , aber wir wollen sie nicht mit dem bevorstehenden Tod belasten .

Ich hab viel darüber nachgedacht - wenn sie stirbt kommen die Kinder natürlich zu mir - ich liebe die beiden über alles .
Ich werde auch weiterhin arbeiten gehen und während der Spät Schicht um Betreuung bemühen (hab noch einen alten Schwiegervater der sich kümmern will - gibt ja auch noch andere Möglichkeiten schätz ich mal ??).

Aber das ist alles Schingschangschong....

Wie sollen wir den Kindern das klar machen (10jähriges Mädchen , 12 jähriger Junge)?????

Bitte keine Buchvorschläge - ich habe wirklich keine Zeit Bücher zu lesen.
Haushalt , Kinder , Schichtarbeit....
Es gibt hier sicher einige die das schon hinter sich haben - kann mir einer sagen wie oder was ich machen soll .

Sorry für mein Geschreibsel - aber ich bin in solchen Dingen ein Noob (Foren).

Mfg Frank

[katzesturmi]

Es tut mir sehr leid, dass ihr so einen schlechten Befund habt. Wenn denn die Prognose eintrifft, denke ich, ist es wichtig, dass die Kinder soviel Zeit wie möglich mit ihrer Mutter verbringen, und zwar qualitativ gute Zeit. Was den dreien (oder euch vieren) Freude macht.
Ich würde an deiner Stelle einen halben Tag Urlaub opfern, und zu einer Krebsberatungsstelle gehen. Dort kann mir dir sicher psychologische Hilfe zubringen, auch für deine Kinder
Zur Betreuungssituation: ich weiß nicht, wie fit dein Schwiegervater ist, aber ich denke es geht bei deinen Kindern viel darum, nicht allein zu sein. Meine beiden sind noch sehr Mini (3 Jahre und Baby), sodass sich die Betreuungsfrage nicht direkt stellt.
Ansonsten versuche bei Zeiten ein Netzwerk aufzubauen, Betreuung in der Schule (vvlt mit Mittagessen?), Nachbarn, den Opa...

Und zum aktuellen BEfund: ich würde den Kindern nur sagen, dass wieder ein Krebs da ist, aber noch keine Prognose. Verlaufsabhängig immer mit den Kindern im GEspräch bleiben, mit viel Liebe und Geduld und am besten mit Unterstützung.

Lg

[Anke LE]

Hallo Frank,

es tut mir sehr leid, was grad mit Deiner "Freundin" passiert. Ich selbst hab solch Situation noch nicht erlebt und ich bete darum, sie nicht erleben zu müssen.
Aus dem Bauch heraus - und ich hab die Erfahrung im Zusammenhang mit einer Trennung erlebt - würde ich Dir/Euch empfehlen, ehrlich zu sein und den Kindern zu sagen, dass Mama krank ist. Und dann abwarten, wie und in welcher Form die Kids darauf reagiert. Sie werden Fragen stellen und zwar solang, wie ihre Neugier nicht befriedigt ist und sich neue Fragen ergeben. Aber in dem Moment, wo sie "satt" sind, dann ist es für sie gut. Auch wenn es schwer fällt, versucht so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben.
Ich weiß, der Umgang mit dem Tod ist unendlich schwer. Aber eure Kinder sollten die Möglichkeit haben, sich bewußt damit vertraut zu machen. Das nimmt auch Ängste. Aber bitte nur, soweit sie selbst "wissbegierig" sind und Fragen stellen. Du wirst staunen, wie sie damit umgehen.

Den Vorschlag mit der Krebsberatung find ich gut, solltest Du für Dich nutzen. Eine Selbsthilfegruppe Betroffener gibt es sicher auch. Ebenso würd ich mit der Schule (Klassenleiter) sprechen und sie über die Situation informieren. So kann besser auf die Kinder eingegangen werden und sie fühlen sich nicht unter Druck gesetzt, falls mal was schief läuft. Vielleicht kann dies auch mal im Rahmen vom Ethikunterricht oder so angesprochen werden. So sind die Kinder mit den Anderen im Gespräch und auch das nimmt Ängste.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie Kraft, diesen schweren Weg zu gehen. Und trotzdem würd ich die Hoffnung niemals aufgeben. (und das ist keine abgedroschene Phrase)

Herzlichst aus Leipzig

Anke

[gwenda]

Hallo Frank,

Katzesturmi und ANke haben Recht. Diesen Weg hätte ich Dir auch vorgeschlagen.

Du merkst schnell, wenn die Kinder nicht mehr wissen wollen, dann hast Du das Gefühl sie hören nicht mehr zu. Sie fragen dann gezielt nach - das kann auch Wochen nach dem ersten Gespräch sein oder immer wieder eine kurze Frage.

Wenn Du die Kids anlügst - bekommst Du das eines Tages vorgeworfen. Sie fühlen sich betrogen und um die restliche Zeit mit ihrer Mutter gebracht.

Ein Psychologe hilft Euch da sicher.

Liebe Grüße

Sigrid

[melin]

Hallo Frank,

wie sagt man es Kindern. Das ist eine Frage die schwer zu beantworten ist.
Mein Schwage und meine Schwester ( vor einem Monat gegangen) habe ihnen erzählt ( 2 Kinder, 11 und 6) das die Mama eine Krankheit hat an der sie sterben kann. Dadurch, das sie viel im Krankenhaus war waren die kleinen daran gewöhnt das sie nicht da war.
Du schreibst, du nimmst die Kinder zu Dir wenn es mal so weit ist. Fang am besten schon damit an und nimm sie sooft wie möglich zu Dir. Richte ihnen ein neues zu Hause ein mit Zimmern usw. Damit sie daran gewöhnt sind bei Dir zu leben und es nichts neues für sie ist.
Kinder bekommen soviel mit.
Nimm dir fachliche Hilfe um es ihnen leichter zu machen.

Ich drücke euch die Daumen.
Gruß Melin

[Frank011065]

Hallo , vielen Dank für die Antworten .
Tut mir leid das ich noch nicht eher Antworten konnte .

Meine Frau liegt jetzt im Sterben . Es geht alles so schnell und so rapide bergab.
Sie liegt jetzt seid Muttertag im Krankenhaus .
Sie schläft nur noch . Magen verarbeitet keine Nahrung mehr .. nur noch Schläuche aus die alles läuft was ich noch nie gesehen haben ...furchtbar....

Schlafen kann ich kaum - alles voll die Hölle ....

Meine Kinder wissen bescheid ... Ich habe es ihnen so vorsichtig wie möglich bei gebracht und versuche , soweit es geht, sie ab zu lenken .
Ich habe fest gestellt das außer viel bla man vollkommen auf sich selbst gestellt ist . Helfen tut einem niemand .

Ich werde sehen was ich schaffe ...

mfg

[Biene 37]

Hallo Frank ,
das was Ihr jetzt durch machen müßt tut mir sehr leid.
Ich wünsche Dir und Deinen Kinder für die kommende Zeit
ganz viel Kraft .
Viele liebe Grüße Biene

[katzesturmi]

Lass dich drücken... ich fühle mit euch, mein Mann ist am Mittwoch gestorben... ich wünsche dir viel Kraft und Mut