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  #16  
Alt 05.09.2006, 09:54
Carfi Carfi ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Liebe Inge,
ja, das Gemzar ist schon ein hartes " Zeug " . Aber es soll ja auch helfen,
den " Jonny" ( so haben wir Wolfgangs Tumor getauft ) zu vernichten.
Der Körper muß sich auch erst mal daran gewöhnen.
Es kommt auch viel auf die Einstellung an, denke ich mal. Wenn ich sage,
die Medizin hilft mir , den Feind zu vernichten, ist das vielleicht besser, als
wenn ich sage, bäh, jetzt kriege ich wieder dieses Gift.
Sicher, letzte Woche hatte Dein Mann drei Tage Schwierigkeiten, aber es waren dann auch vier gute Tage dabei. Die Verträglichkeit war bei uns
immer ganz unterschiedlich, das konnte man nie voraussehen. Deshalb haben wir auch aufgegeben, etwas im Voraus zu planen. Daran mußten wir uns auch erst langsam gewöhnen. Deshalb macht etwas Schönes, wenn es ihm gut geht.
Das ist gut, daß Ihr gemeinsam geweint habt. Der ganze Druck muß erst mal raus. dann fällt alles vielleicht auch ein wenig leichter. Es hat einen ja keiner
auf diese Extremsituation vorbereitet, sowas trifft einen ja wie der Blitz aus heiterem Himmel. Man fühlht sich so hilflos. Ich weiß noch, wie ich voller Panik
in der MHH angerufen habe, als Wolfgangs Fieber mal über 40 Grad angestiegen war. Das ist eine sehr harte Zeit, aber Ihr schafft das !!
Laßt Euch nicht unter kriegen !
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Liebe.
Herzliche Grüße
Carmen
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  #17  
Alt 05.09.2006, 10:18
Carfi Carfi ist offline
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Registriert seit: 18.08.2006
Beiträge: 7
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Liebe Anita ( Maus ) !
das freut mich, daß es Deinem Mann so gut geht und er die Chemo so gut
verträgt.
Deine gefundene Signatur ist toll ! Klar, die Krankheit bestimmt schon den
größten Teil der Zeit, aber man darf nicht dabei nicht vergessen zu leben.
Mein Wolfgang sagt immer - Jeder Tag ist ein Geschenk -
Das hört sich jetzt ziemlich abgedroschen an ( zumindest für Gesunde ),
aber es ist halt so.
Ich glaube, wir haben den gleichen Typ von Mann geheiratet. Ich weiß noch
als es Wolfgang ziemlich schlecht ging, hörte er , daß Simon u. Garfunkel in
München ein Konzert geben würden. Die beiden hörten wir beide sehr gerne.
Daraufhin hat er Karten bestellt und gemeint, daß ließe er sich nicht nehmen
von diesem Sch...tumor. Also sind wir nach München gefahren und hatten ein
tolles Erlebnis. Mann, war mir mulmig dabei- aber wir haben es geschafft.
Ich denke, wenn man den Kopf in den Sand steckt, hat man nicht so gute Karten.
Deshalb wünsche ich Euch weiter viel Kraft und Mut.
Alle Gute und liebe Grüße
Carmen
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  #18  
Alt 05.09.2006, 11:35
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Hallo Anita,
es freut mich, daß Euch meine Signatur ein wenig Hilfe bedeutet.
Jeder Krebs ist anders, jeder Mensch ist anders. Es wäre ungerecht, wenn ich sagen würde: seht her, macht's wie ich. Niemand kann es "einfach" so machen wie ein anderer. Vielleicht kann man sich ein wenig abschauen.

Ich wollte Dir eine PN schicken, aber Dein Briefkasten ist voll. Wenn Du ein wenig aufräumst, kann ich das nachholen.

Es gibt immer wieder Spontanheilungen, man mag sie Wunder nennen. Aber im Grunde ist es der Patient selbst, der sein Schicksal wieder in die Hand nimmt, der es lernt, sein eigenes Leben wiederzufinden.
Mir ist sehr bewußt, was ich zu meinem Krebs beigetragen habe, er ist für mich kein "blindes Schicksal".
Dr. med. Bernie Siegel schreibt in seinem Buch "Prognose Hoffnung" viel über die "ungewöhnlichen Patienten", die nicht einfach die Verantwortung für ihr Leben und ihre Gesundheit beim Arzt (oder an der Garderobe) abgeben, die stattdessen selbst aktiv werden, sich bewußt für oder gegen die eine oder andere Therapie entscheiden. Noch wichtiger: die ihre Lebensmitte, ihren Platz in der Welt wiederfinden. Das gleiche beschreibt auch der Krebspsychologe LeShan.
"Es gibt keine unheilbaren Krankheiten, nur unheilbare Patienten." B. Siegel

Viele Ärzte haben die Psyche (Seele) des Patienten noch nicht entdeckt. Sie bezweifeln, daß es sowas gibt, und so interessieren sie sich nicht für die Selbstheilungskräfte des Patienten. Leider. Und das, obwohl der Krebs zu den psychosomatischen Krankheiten gezählt wird.
Aber: von nix kommt nix. Auch kein Wunder.
Aber es gibt sie. Dutzendweise, hundertfach, jedes Jahr wieder!
Allen alles Gute!
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (05.09.2006 um 11:38 Uhr)
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  #19  
Alt 05.09.2006, 11:55
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Hallo Ihr Lieben!

Es freut mich für Euch, dass ihr alles so gut meistert und wünsche Euch Wunder von Herzen.
Ich möchte trotzdem schreiben, dass manches Geschriebene einen schalen Beigeschmack hinterlässt.
Was ist mit denen, die im Sterben liegen?
Was ist mit denen, die es nicht geschafft haben?
Was ist mit denen, die es in Zukunft nicht schaffen werden?
Haben die einfach nicht doll genug gewollt?
Mein Vater hat gekämpft wie ein Löwe. Hatte volle Unterstützung und die richtige Einstellung.
Aber was hilft das alles, wenn der Tumor aggressiver ist als andere?
Man muss sich doch nichts vormachen...Manche Tumore sprechen auf die Chemotherapien an, andere nicht. Das lässt sich vorab durch einen Sensitivitätstest nachweisen. In einem Labor per Probe. Ganz ohne Willen oder richtige Einstellung des Patienten sieht man, welche Chancen bestehen.
Die Zellen müssen sich gut killen lassen. Dazu muss dann der Wille kommen. Nur der alleine reicht leider nicht.
In Gedenken an alle Löwen hier. Denn alle haben herausragend gekämpft und ihr Leben optimiert, ihre Mitte gesucht und auch meistens gefunden.
Lieben Gruß und kämpft weiterhin in der Zeit des Kampfes.
Sonja
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  #20  
Alt 05.09.2006, 13:47
ciangi ciangi ist offline
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Beiträge: 643
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Hallo,

ich glaube, Sonja hat recht! Es gibt so viele Kranke, die kämpfen wie ein Löwe. So wie mein Papa zum Beispiel. Er hat immer wieder gesagt, dass ihn der Krebs mal könne, dass er ihn einfach ignoriert. Das hat er auch gemacht.Tag für Tag hat er gekämpft, hat sich nicht unterkriegen lassen. Bis vor ca 3 Wochen hat er noch im Garten gearbeitet. hat Unkraut gejätet und, und und. Aber wenn die Kraft nachlasst- was nützt es dann dem besten Kämpfer? Er muß trotzdem gehen. So wie mein Papa.......
Und trotzdem sollte niemand aufgeben, denn so lange es geht, sollte man dem Krebs eins auf die Finger klopfen, damit er nicht gar zu leicht die Oberhand kriegt.

Wer kämpft, kann verlieren- wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Liebe Grüße. Monika
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  #21  
Alt 05.09.2006, 14:10
Carfi Carfi ist offline
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Registriert seit: 18.08.2006
Beiträge: 7
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Liebe Sonja,
Du wolltest wissen, wie wir gegen die Krankheit angegangen sind.
Das habe ich geschildert. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich sage ja nicht, daß es ein Allheilmittel für alle gibt, das sollte meine
Schilderung auch um Gottes Willen nicht sein ! Auch keine Patentlösung !!
Jeder Mensch ist anders und jede Krankengeschichte auch.
Wie gesagt, ich bin keine große Forumsschreiberin. Bloß die Geschichte von
Inge glich haargenau der Unsrigen. Deshalb habe ich ihr geantwortet.
Du kannst mir glauben, als stille Mitleserin habe ich sehr oft mitgelitten,
aber dazu nichts geschrieben, weil ich dazu nicht kompetent bin.
Es tut mir sehr weh, wieviel Leid die meisten hier ertragen müssen
( und glaub mir, bei uns war es auch nicht einfach ! ) Es tut mir auch sehr leid
für deinen Vater und um Deinen großen Verlust.
Ich wollte bloß zeigen, daß es doch manchmal etwas Positives gibt.
Ist das so schlimm ?
Grüße Carmen
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  #22  
Alt 05.09.2006, 14:20
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Beiträge: 385
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

liebe carmen!

um gotteswillen...nein! hier liegt ein missverständnis vor.
lies rudolfs geschriebenes genau. auf ihn bezog ich mich.
unterm strich steht da: wer nicht gewinnt, der hat halt nicht doll genug für seine gesundung gekämpft. ein schlag ins gesicht eines jeden kämpfers und angehörigen.
krebs zu den psychosomatischen krankheiten zu zählen. tzzzzzz...
krebs entsteht durch gifte, viren und gendefekte. und nicht durch falsches denken.
eure geschichte ist wunderbar und ich danke dir für die schilderung.
sie macht sehr viel mut.

alles liebe und gute,

sonja
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  #23  
Alt 05.09.2006, 14:41
maus maus ist offline
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Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 462
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Hallo,
Sonja du klingst sehr verbittert,aber ich kann Dich auch verstehen.
Ihr schreibt immer von kämpfen.Der kampf bedeutet doch immer Leid man sieht das doch im Krieg.
Mein Mann wollte nie das Wort kämpfen hören ,wenn er es von Freunden gesagt bekam,

Er kämpft nicht mit seinem Körper,er tut Ihm gutes,damit es seinem Ungebetenen Gast nicht gefällt.

Wir müssen auch mit schlechten Nachrichten zurecht kommen.
Haben heute erfahren,das der Tumormarker nach oben ist ,war ein anderes Labor,mein Mann glaubt das aber nicht,er hatte sich eingestellt er ist weiter gesunken.
Er ist im Garten und schneidet Bäume und singt.
Mal sehen was die morgen in der Klinik rausbekommen.

Vor Wochen wäre er nach so einer Diagnose fertig gewesen und wir hätten beide geheult und der Tag wäre gelaufen.

So sagt er das kommt von seinem Hexenschuss und den Spritzen.
Seh ich aus wie ein Kranker sagte er vorhin.

Ich bin noch nicht so weit,ich habe Bauchweh,aber ich lese auch viel hier
und schreibe,das ist ein Wechselbad der Gefühle.

Mein Mann meditiert jeden Morgen und wenn er abgespannt und mal Schmerzen hat auch tagsüber es geht im dann immer gut danach.
Soll das alles "Humbug" sein und er bildet sich das ein.

Ich sehe es doch an seiner Gesichtsfarbe und an seiner Ausstahlung.

In Rudolf Zeilen kann ich viel positive Energie rauslesen und bei vielen Anderen auch,

gebt doch diese an andere weiter und zweifelt nicht alles an und analisiert alles.

Ich habe auch einen Bruder vor 2Jahren an Krebs veloren.
Er wollte auch kämpfen wie Lans Amstrong ,als er aber nicht diese Erfolge bei sich sah gab er auf innerlich,doch er meinte er kämpfte weiter.

Wir wissen alle nicht wenn wir gehen müssen,deshalb machen wir uns doch jeden Tag so schön wie möglich.

Auch ich möchte niemanden der mir Lieb ist verlieren und wäre verzweifelt,aber die Hoffnung geben wir nicht A U F

Ich wollte niemand angreifen, nur deutlich machen wir sitzen alle im selben Boot mit hoffnungsvollen Worten kräftigen wir die anderen,dies soll doch das Ziel sein.

Liebe Grüsse
Anita

P.S. habe entleert für Rudolf
__________________


Ich kann nicht!
Wer das sagt,setzt sich selbst Grenzen.
Denkt an die Hummel.

Die Hummel hat 0,7qcm Flügelfläche
bei 1,2 Gramm Gewicht.
Nach dem bekannten Gesetz der Aerodynamik
ist es unmöglich,bei diesem Verhältnis
zu fliegen.
Die Hummel weiss das aber nicht
und fliegt einfach!
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  #24  
Alt 05.09.2006, 15:42
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Beiträge: 385
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

hallo maus!

ich mag es nicht. und viele andere mögen es nicht.
und psychologen finden es ganz grässlich...wenn...
wenn andere menschen einem anderen menschen eine diagnose bezüglich seines seelenheils stellen ohne ihn auch nur irgendwie annähernd kennengelernt zu haben.
verbittert?
eure situation ist sehr schwer. aber bitte blicke darum nicht auf andere hinab, die das ganze schon durchlitten haben. urteile nicht über andere, ohne in deren schuhen gelaufen zu sein.
wer einen lieben menschen verloren hat trotz des kampfes - der positiven lebenseinstellung - der vorgetäuschten normalität - nenn es wie du willst - und dann sowas lesen muss, dem stößt es halt sauer auf.
so wie mir.
mein vater hat auch pfeifend das rad meiner schwester repariert und vorgegeben, nicht blanke angst um sein leben zu haben. denn wer hat das nicht bei einer derartigen krankheit? jeder, der auch nur ein wenig am leben hängt. das änderte aber nichts daran, dass er ein paar wochen später ins licht gegangen ist.

alles gute für euch.
für dich halt von der verbitterten sonja,
für die anderen von der lebensfrohen sonja mit einem tollen vater als vorbild

PS: ich habe entschieden, dass ich an dieser stelle aus dieser diskussion aussteige egal ob hier was nettes oder etwas nicht-nettes kommt. es führt zu nichts.
ernstgemeinte liebe grüße, sonja

Geändert von Sonja A. (05.09.2006 um 15:59 Uhr)
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  #25  
Alt 05.09.2006, 16:41
Benutzerbild von Beatrice Brandt
Beatrice Brandt Beatrice Brandt ist offline
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Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Ihr Lieben,
ich bin eine stille Mitleserin und habe eure letzten Postings mit Verwunderung verfolgt. Es waere zu schoen, wenn durch den reinen Willen allein diese elende Krankheit besiegt werden koennte. Dennoch ist das Ja zum Leben sehr wichtig. Diese Dinge sind euch doch allen bekannt und letzten Endes sagen wir doch alle " wir (unsere Lieben) wollen/sollen/muessen es schaffen". Simulation von Normalitaet, Kaempfertum, Liebe, dieses Forum, die vielen guten und wertvollen Ratschlaege, von jedem etwas, alles, was nur irgendwie helfen kann, das Rad weiterzudrehen, sind doch die Dinge, die es uns moeglich machen, den neuen Tag zu meistern.
Nicht immer haben wir Erfolg und dann muss man Abschied nehmen, auch, wenn wir nicht wollen.
Einen schoenen und ruhigen Abend wuensche ich allen
P.S. Ich habe im letzten Jahr meine Schwester an LK verloren.
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  #26  
Alt 05.09.2006, 17:40
Benutzerbild von solaris
solaris solaris ist offline
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Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Liebe Sonja, auch wenn du nicht mehr antwortest, habe ich trotzdem das Bedrüfnis, noch etwas zu dem Thema zu schreiben, vielleicht ist es für die anderen von Interesse.

Ich glaube, es ist typisch für unsere Gesellschaft, dass man sofort das Schild "Schuld" leuchten sieht, wenn psychosomatische Ursachen erwähnt werden. Keinem würde einfallen, sich schuldig zu fühlen, wenn man Gifte oder Strahlung anführt, keiner würde denken "ich bin schuld, weil ich nicht woanders hingezogen bin, weil ich Elektrosmog nicht vermieden habe, weil ich nicht gut genug gegessen habe, weil ich nicht genug Chemo in mich hineingestopft habe, usw.". Bei der Psyche wird dagegen gleich davon ausgegangen "der will sagen, dass ich selber schuld bin, denn wenn ich meine Psyche nicht durchblicke, darf ich mich nicht beschweren."

Es gibt ein interessantes Buch, das mir hier im Forum irgendwo empfohlen wurde und das von einem amerikanischen Onkologen (Simonton) und einer Psychologin geschrieben wurde. Sie argumentieren, dass die Krebs-Ursachen, die uns gemeinhin bekannt sind, gar nicht in dem Maße zu gewichten sind, wie man meint, es gibt immer auch Gegenargumente, die gegen den entscheidenden Einfluss von Giften, Strahlung oder Genetik sprechen.
Die beiden Autoren sagen, dass es unbewusste Verhaltensweisen und Mechanismen gibt, wie wir rein geistig unser Alltagsleben verarbeiten, die wir in unserem Leben entwickelt haben und die mit (!) dazu führen, dass wir krank werden (Stichwort Magengeschwüre). Umgekehrt müsste es dann genauso laufen, dass uns unsere Psyche auch wieder gesunden lassen kann. Sie betonen aber auch, dass das nichts mit Schuld zu tun hat, weil dies unbewusst abläuft und so gut funtkioniert, dass keiner darauf kommen würde, dass die Mechanismen eventuell schädlich sind.

Ich empfinde einen Hinweis darauf deswegen nicht als Angriff, eher als Chance, noch ein weiteres Feld zu haben, auf dem man arbeiten kann.

Für mich ist es beruhigend, zu sagen: ich habe meinen Anteil daran gehabt, wie klein der auch sein mag und vielleicht ist es der Anteil, der die Waage auf die andere Seite ausschlagen lässt. Wenn es nicht klappt, war der Anteil eben zu klein, aber ich würde mich nie schuldig deswegen fühlen.


LG an alle,
solaris
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  #27  
Alt 05.09.2006, 17:45
Katharina Katharina ist offline
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Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Hej Leute!!
Es ist eigentlich ziemlich wurscht egal woher dieser SCh...Krebs gekommen ist. Er ist leider da! (Obwohl ich persönlich auch an einen Mix aus Psyche und Umwelt glaube. Krebs gab es schon vor der Industralisierung)
Wir sitzen hier alle in einem Boot und gegenseitiges angemaunze ist absolut unproduktiv! Ich würde mich freuen, wenn Kommunikation dieser Art evtl. in PM´s geregelt werden könnten und nicht in öffentlichen zerhacken endet.
POSITIV ist das Schlüsselwort.
LG an alle Streithähne
__________________
Katharina
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  #28  
Alt 05.09.2006, 20:41
Carfi Carfi ist offline
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Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

Hallo,
ich wollte nur noch sagen, daß ich die Stimmung Derjeniger, die einen
lieben Menschen durch diese böse Krankheit verloren haben , schon verstehen kann. Da kommt jemand daher, den keiner kennt, und erzählt davon, wovon alle getrräumt und worauf alle gehofft haben. Wo doch alle
das Selbe für ihre Lieben getan haben mit allen Begleiterscheinungen,
die wir hier wohl alle kennen.
Da fragt man sich, warum die und nicht wir. Ich weiß es nicht , die Ärzte wissen es nicht, niemand kann sagen warum.
Ich schreie auch nicht Hurra und verfalle in Euphorie, weil im Moment bei meinem Mann keine Zellen mehr zu erkennen sind. Denn ich weiß, daß sich die
Situation sehr schnell auch wieder ändern kann.
Ich wollte mit meinen Beitrrägen auch nur versuchen, ein bißchen Mut zu machen ( und wenn es nur einem hilft, den nächsten Tag besser zu überstehen )
Herzliche Grüße
Carmen
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  #29  
Alt 05.09.2006, 23:52
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

hallo ihr lieben!

zwei dinge möchte ich nochmal schreiben...
katharina: auch vor der industrialisierung gab es für menschen toxische substanzen, zellverändernde viren und gendefekte.

carmen: ich freue mich riesig für jeden, der positives erreicht.
"Da fragt man sich, warum die und nicht wir."
genau DAS habe ich mich nie gefragt. ich habe mich nie gefragt, warum mein vater diese krankheit bekommen hat. nie. weil es sinnlos ist. in der zeit seiner krankheit habe ich mich gefragt, wie ich meinem papa helfen kann.
über ein gespräch mit aigners oberärztin, vielfältigen recherchen mit führenden ärzten einschließlich der dringlichen warnung vor erstgenanntem bis hin zur zusage aus hammelburg zur dortigen regionalen chemotherapie über einen klassischen hommöopathen über doc klapdor über dronabinol über schmerztherapeuten über über über. alles in 10 wochen. für "warums" war da weder zeit noch platz.
und als mein papi ging? da habe ich mich darauf besonnen, was er mir mitgegeben hat: die lehre, dass man heute lebt. die lehre, dass das leben sehr kurz ist.
warum sollte ich nach seinem übergang nach dem warum fragen? zurück wäre papa dadurch nicht gekommen. würde es helfen, so würde ich den ganzen tag "warum" brüllen.
carfi: warum bei euch? weil die zellen deines mannes die chemo nicht vertrugen UND weil er den willen hat und deine unterstützung, sich dem zu stellen.
die zellen meines papas haben die chemo vertragen.

solaris:
"Es gibt ein interessantes Buch, das mir hier im Forum irgendwo empfohlen wurde und das von einem amerikanischen Onkologen (Simonton) und einer Psychologin geschrieben wurde. Sie argumentieren, dass die Krebs-Ursachen, die uns gemeinhin bekannt sind, gar nicht in dem Maße zu gewichten sind, wie man meint, es gibt immer auch Gegenargumente, die gegen den entscheidenden Einfluss von Giften, Strahlung oder Genetik sprechen. "

genau darum verkaufen sich die bücher ja auch so gut. gifte, strahlung, genetik - daran kann man nichts mehr ändern. aber an der eigenen haltung. und schon ist das buch gekauft. hinter simonton steht ein großes unternehmen.
es ist bestimmt hilfreich was er schreibt. und manchmal ist die vermittelte haltung vielleicht auch der zeiger an der waage. aber zuerst müssen die zellen angst vor der chemo haben und sich auflösen. wenn man die blödbiester nicht mit chemo eigeschüchtert bekommt ist es schlimm.

ich wünsche euch alles gute! jedem einzelnen viel erfolg wie auch immer!
lg, sonja
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  #30  
Alt 08.09.2006, 22:57
tuberkulinum tuberkulinum ist offline
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Registriert seit: 17.07.2006
Beiträge: 25
Standard AW: Hoffnung auf ein Wunder

hallo

Geändert von tuberkulinum (25.12.2007 um 23:21 Uhr)
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