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  #1  
Alt 22.06.2008, 11:14
Taddl Taddl ist offline
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Registriert seit: 22.06.2008
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 106
Standard Welch ein Wahnsinn

Hallo und Guten Morgen,

ich habe eben aus Zufall dieses Forum entdeckt und mich ein wenig durchgelesen.

Bei meinem Vater (59 J.) wurde im April Bauchspeicheldrüsenkrebs entdeckt. Er hat noch nicht metastiert. Aber Operabel ist er auch nicht mehr. Er sitzt im Kopf und hat auch den Zwölffingerdarm erreicht. Mein Papa ist 1,85 gross und wiegt noch 68 kg.
Aber genau genommen hat er inzwischen wieder 3 Kg zugenommen. Er hat vor 1,5 Wochen eine "Umleitung" im Bauchraum bekommen, weil der Tomor zu gross wurde und er weder Nahrung noch Getränke behalten konnte. Wie genau die Operation heisst, kann ich nicht sagen.
Gestern habe ich ihn besucht und er ist ganz gelb. Aber ansonsten kann er essen usw.

Ich bin mir bewusst darüber, dass er daran sterben wird. Das heisst aber nicht, das ich es mit Logik im Gehirn schon registriert habe. Ich bin dabei meine Mama aufzubauen und sie irgendwie an die traurige Tatsache heranzuführen, damit sie nicht in ein tiefes Loch fällt.
Es würde mir leichter fallen, wenn ich irgendwo im Netz lesen könnte was als nächstes passiert. Aber ich weiss es gibt keinen genauen Weg dazu.

Ich hoffe jetzt mich in diesem Forum mit Menschen austauschen zu können, denen es genaus geht, um diesen Wahnsinn zu begreifen.

LG Taddl
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  #2  
Alt 22.06.2008, 12:31
christausWIEN christausWIEN ist offline
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Registriert seit: 13.01.2008
Beiträge: 28
Standard AW: Welch ein Wahnsinn

hallo aus wien,

es tut mir leid was ich da über deinen vater lese...aber wenn der tumor noch keine metastasen gebildet hat ist doch u u eine OP noch möglich.am kopf sitzend und den zwölffingerdarm erreicht hat auch der tumor meines mannes.
Problematisch ist es eher mehr wenn sich der tumor in die andere richtung ausweitet und bei dieser wichtigen vene sich an"klebt" die zwischen kopf und körper der BSD ist-da kann dann eine OP selbst ohne metastatsen nicht mehr gehen.


bitte erkundige dich so bald als möglich(=morgen!!) in deinem spital woran die OP scheitert-wenn nötig kontaktiere ein großes spital noch die vielleicht mehr erfahrung damit haben.bitte nicht verzagen-ich weiß die diagnose krebs ist ein hammer..

alles liebe
christine
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  #3  
Alt 22.06.2008, 12:59
Taddl Taddl ist offline
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Registriert seit: 22.06.2008
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 106
Standard AW: Welch ein Wahnsinn

Hallo ChristausWien,

ich bedanke mich erst mal für Deine Antwort und Dein Mitgefühl.

Die OP scheitert daran, weil der Tumor zu nah an einer Aterie liegt. Deshalb geht die OP nicht. Ich kann im Krankenhaus leider nicht so viel frage, weil meine Mama irgendwie gar nix mehr hören will und mit mir Ärger anfängt. Meine Mama ist mit den Nerven total runter und lebt mit der guten Hoffnung, dass alles Gut wird.

Danke Taddl
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  #4  
Alt 22.06.2008, 13:07
christausWIEN christausWIEN ist offline
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Registriert seit: 13.01.2008
Beiträge: 28
Standard AW: Welch ein Wahnsinn

das ist dann diese arterie die oftmals die OP verhindert-wobei ich einen mann persönlich kenne bei dem es ähnlich war und erst ein erfahrener arzt sich drübergetraut hat.

deine mutter ist verständlicherweise fix und fertig-das ist alles ein wahnsinn-als ich mit dieser diagnose bei meinem mann konfrontiert wurde war ich am ende...

alles liebe
christine
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  #5  
Alt 22.06.2008, 13:30
Taddl Taddl ist offline
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Registriert seit: 22.06.2008
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 106
Standard AW: Welch ein Wahnsinn

Naja, wir haben jetzt diesen minimalen Hoffnungsschimmer, dass durch die Chemo und Strahlentherapie (musste unterbrochen werden, wegen der Umleitungs-Op) der Tumor kleiner wird und dadurch die OP möglich wird.
Ich habe auch schon daran gedacht, mit einem anderen Arzt darüber zu sprechen. Aber ich habe nicht den Eindruck, das meine Eltern das wollen. Sie befinden sich irgendwie im völligen Schockzustand. Ich als Tochter habe da noch die Möglichkeit mich zurückzuziehen. Darüber habe ich mit meinem Vater auch gesprochen, weil ich mir als schlechte Tochter vorkam. Doch er kann mich verstehen.

Da ich die Situation meiner Mutter, die ihren Ehemann mit jedem Tag abbauen sieht, hautnah mitbekommen, hast Du als Ehefrau meines volles Mitgefühl. Es ist schon als Tochter das total Ohnmachtsgefühl.....................

LG Taddl
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  #6  
Alt 22.06.2008, 14:30
christausWIEN christausWIEN ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Welch ein Wahnsinn

liebe taddl,

vielleicht kannst du was im "alleingang" unternehmen-ich meine das nicht böse deinen eltern gegenüber, aber dein vater ist der patient der eh genug mit sich zutun hat und deine mutter muss mit der tatsache leben,dass ihr lebenspartner eine schwere krankheit hat..

scheu dich nicht andere meinungen einzuholen-es geht ja um was.ich war bei meinem mann auch öfter mal "lästig" im spital...aber manchmal muss das sein

lg christine
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  #7  
Alt 23.06.2008, 12:52
Veggie1963 Veggie1963 ist offline
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Registriert seit: 11.06.2008
Beiträge: 24
Standard AW: Welch ein Wahnsinn

Hi Taddl,

Ich kann dich so gut verstehen. Ich war auch in dieser Situation - mein Vater wollte in dem einen Krankenhaus bleiben (war nahe beim Wohnort, man konnte ihn oft besuchen, er kannte viele Spitalsangestellte bereits) und ich war in der Situation, dass ich über seinen Kopf hinweg (und den meiner Mutter) nichts entscheiden konnte. Er wollte auch keine weiteren Ärzte/Spitäler involvieren, wollte - glaube ich - keinen "Ärger" mit "seinem" Krankenhaus. Erst, als nach der Chemo festgestellt wurde, dass diese nicht ausreichend gewirkt hatte, erkannte mein Vater und wir alle mit ihm, dass es vielleicht besser gewesen wäre, kritischer zu sein und mutiger. Aber wir klammerten uns alle an die Chemo und ihre "positive" Wirkung auf dem Krebs.
Wenn deine Eltern keine zweite Meinung wollen, vielleicht könntest du dir ja mal die Befunde ausleihen und kopieren (musst ja nicht gleich erklären, warum die sie haben willst) und so mal im Alleingang agieren. Jetzt im nachhinein (mein Vater hat leider den Kampf gegen den Krebs verloren) weiß ich, dass die "Befindlichkeiten" anderer in so einem Fall nicht im Vordergrund stehen sollten. Es geht um ein Menschenleben und wenn du nicht jetzt etwas tust, ist es vielleicht zu spät. Wenn ich noch einmal die Chance hätte, würde ich auf jeden Fall mindestens noch eine weitere Meinung einholen.
Wie gesagt, ich weiß dass es immer einfacher ist, danach darüber zu "philosopieren", aber vielleicht ist es für dich ein Anstoß.
Ich wünsche dir Stärke und Mut während dieser schlimmen Zeit. Lass dich nicht von den Ärzten unterkriegen - das sind auch nur Menschen, die krank werden können.
Liebe Grüße
Veggie
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