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  #256  
Alt 15.05.2006, 19:07
thomas2
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo jelly, birgit und nessie,

ihr habt genau recht mit dem was ihr gesagt habt. Ich habe mich zwischenzeitlich mit meiner Mutter ausgesprochen und es läuft wieder sehr gut. Heute hatte meine Mutter ihren CT Termin und die Metas sind wieder stabil geblieben. Wir hatten im vorwege abgesprochen, dass wir wenn die Metas nicht kleiner geworden sind auf die Chemo mit Oxiliplatin und Erbitux umwechseln wollen. Aber so wie es bis jetzt immer war, hat ihr Onkologe ihr das ausgeredet. Er meinte da die Metas stabil sind wirkt die Chemo und es ist besser diese Chemo beizubehalten. Da meine Mutter den ständigen Durchfall nicht mehr ertragen kann, hat er jetzt das Irinocetan komplett weggelassen. Der Onkologe hat ein Talent durch sein Fachwissen meine Eltern so "schwindelig" zu reden das vorher mit allen abgesprochenen Entscheidungen, nicht durchgesetzt werden. Habe daraufhin den Onkologen direkt angerufen und ein längeres Gespräch mit ihm geführt. Er meint das wir von vornherein mit falschen Erwartungen die Chemo angetreten sind, seiner Meinung nach ist eine Heilung nicht mehr möglich. Eine Umstellung der Chemo würde sich nachteilig auf die Gesamtüberlebenszeit auswirken, da bei versagen dieser Chemo keine Möglichkeit mehr besteht eine wirksame Chemo durchzuführen. Desweiteren hat er das Gefühl das meine Mutter keine freien Entscheidungen trifft und sich von meinem Vater und mir beeinflussen lässt. Ich habe den Onkologen erklärt das mir bewußt ist, dass eine Umstellung sich nachteilig auf die Gesamtüberlebenszeit auswirken kann, es aber doch unser einziger Strohhalm ist und man doch alles probieren sollte. Ich habe ihm klar und deutlich gemacht, das wir meine Mutter nicht beeinflussen sondern alle Entscheidungen bei ihr liegen und das Problem darin liegt das meine Mutter nicht in letzter Konsequenz über die schwere der Krankheit aufgeklärt ist,da mein Vater ihr es nicht so klar sagen kann und wir ganz gut damit gefahren sind ihr das bis heute scheibchenweise beizubringen. Hier sieht der Onkologe das Problem, denn er kann Entscheidungen nur dann umsetzen wenn sie klar und deutlich vom Patienten kommen. Ich habe ihm erklärt das ich versuchen werden meine Mutter über alle Risiken und Konsequenzen eines Chemowechsel aufzuklären und ob er dann bereit wäre falls meine Mutter sich hierfür entscheidet dieses auch mitzutragen. Hierzu konnte er auch keine klaren Aussagen treffen, natürlich würde er alle Entscheidungen meiner Mutter mittragen, aber als ich ihn dann auf die Chemo mit Oxiliplatin und Erbitux ansprach, meinte er diese Zusammensetzung würde nicht genügend erforscht und hat auch Nebenwirkungen usw blabla. Er würde uns empfehlen, anstatt Irinocetan Oxiliplatin zu verabreichen. Ich erklärte ihn das ich soviel gutes über Erbitux gehört haben und ich mir sehr viel von verspreche,aber eine klare Aussage seinerseits hierzu kam dann nicht mehr, er bot mir ständig an das Irinocetan mit Oxiliplatin auszutauchen was für mich aber nicht eine wirkliche Option ist. Ich habe danach ein längeres und auch trauriges Gespräch mit meiner Mutter gehabt und ihr klipp und klar erklärt wie es um sie steht und ich ihr das so sagen muss, damit sie die nötigen Entscheidungen treffen kann. Meiner Mutter ist schon seit längerem klar das keine Aussicht mehr auf Heilung besteht, sie möchte aber noch ein paar Jahre leben und hierfür alles tun auch eine evtl Op. Ihr ist auch klar das eine Op keine Heilung verspricht und die Metastasen wieder kommen können. Sie dachte aber, dass sie mit der Chemo noch einige Jahre leben kann und war sehr erschrocken darüber als ich ihr sagte sie kann nicht ewig Chemo machen, da sie irgendwann nicht mehr wirkt. Meine Mutter will kämpfen und alles versuchen und das Risko einer Chemoumstellung eingehen. Ich werde dann am Montag mitkommen und wir werden den Onkologen sagen das wir diese Umstellung unbedingt wollen, egal was er dagegen vorzubringen hat. Werde versuchen vorher noch Material zu sammeln, da nach meinen Recherchen die Chemo mit Oxiliplatin und Erbitux ausreichend erforscht ist. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit dieser Chemo und kann mir hierzu etwas berichten. Bin irgendwie auch erleichtert das mit meiner Mutter jetzt alles ausgesprochen ist, auch wenn es sehr traurig war.
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  #257  
Alt 16.05.2006, 17:45
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Thomas,
Dein Beitrag war wie ein Befreiungsschreiben, spüre Deine Erleichterung darüber, daß nun der Weg zu Deinen Eltern wieder freigeräumt ist. Das ist sehr schön für Euch.

Zum Einsatz von Erbitux möchte ich nur anmerken, daß dieses Medikament wohl nur "gut" wirkt, wenn ein bestimmter Rezeptor vorhanden ist. Diese kann der Patologe anhand einer Gewebsprobe des Primärtumors oder einer Biopsie erkennen, bevor Ihr Euch auf einen möglichen Erfolg von Erbitux konzentriert, wäre es sicher gut, zu wissen, ob Deine Mutter diesen Rezeptor bildet, sonst macht Ihr Euch vielleicht zu viele Hoffnungen. Welcher Rezeptor das genau ist und wie man da im Einzelnen vorgehen muß, findest Du bestimmt über das Internet heraus. Sorry, daß ich das jetzt nicht so im Einzelnen parat habe, aber ich bin mir sicher, damit kommst Du klar.

Ich drücke die Daumen, daß dieser Rezeptor positiv getestet wird und dem Einsatz von Erbitux somit nichts im Wege steht.

Liebe Grüße
Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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  #258  
Alt 16.05.2006, 18:36
thomas2
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Jelly,

das mit den Rezeptoren ist mir bekannt. Das Problem ist ob Erbitux auch zusammen mit Oxiliplatin gegeben werden kann. Nach Rücksprache mit Merck ist Erbitux nur mit Irinocetan zugelassen. Es gibt zwar eine vielversprechende Stude "ACROBAT" aber eine endgültige Zulassung für diese Kombination ist noch nicht vorhanden. Ich denke hier liegt das Problem des Onkologen, aber warum kann man einen das nicht so klar sagen ?
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  #259  
Alt 16.05.2006, 21:52
nunuc nunuc ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Thomas,
Du bist sicher weitasu besser informiert als ich,ich kann nur sagen,dass bei meiner Mutter jetzt von Oxaliplatin auf Irinotecan umgestellt wurde.Das 5-FU und die Folinsäure bleiben ,ändern sich aber in der Dosierung.
Mir wurde erklärt,dass es gängig sei,weil ein Teil der Krebszellen bei meiner Mama auf das Oxali nicht mehr reagiert hat,von einem Risiko eines Chemowechsels wurde uns nichts erzählt.
Als ich der Onkologin erzählte,dass ich große Angst davor habe, dass meine Mama bald austherapiert sei, sagt sie mir, sie sei sehr weit davon entfernt,austherapiert zu sein.

Über die Nebenwirkungen von Irinotecan sind wir dahingehend informiert worden,dass die "Durchfallquote" bei Oxali etwa bei 14,bei Irinotecan etwa bei 16 Prozent liegt und man mit Medikamenten gegen steuern könnte.

Ich finde es gut, dass Du mit deiner Mama gesprochen hast und ihr wirklich alles erklärt hast. Ich bin auch immer in dieser Zwickmühle, was ich ihr sagen soll,weil ich nicht möchte,dass sie noch mehr abbaut oder sich irgendwann aufgibt,weil immer mehr dazu kommt.Aber ich habe gute Erfahrungen damit gemacht,offen mit ihr über wirklich alles zu reden. So geht es ihr besser,weil sie weiß,sie kann mir vertrauen und mir auch.
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  #260  
Alt 17.05.2006, 11:07
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Lieber Thomas,
bevor ihr umstellt, tu mir und euch bitte den Gefallen und fragt den Arzt im UKE. Fragt bitte ganz deutlich, ob sie euch nur Hoffnung auf eine OP machen wollten oder ob diese Option der OP wirklich gegeben ist. Es ist leider wirklich so, dass die Chemo mit Erbitox dann eure letzte Option wäre. Solange die jetzige wirkt, könntet ihr ein unüberschaubares Risiko eingehen. Ich möchte euch die Hoffnung nicht nehmen, aber euer Onkologe sieht scheinbar keine OP Möglichkeit. Da habe ihr nun wieder mal zwei verschiedene Meinungen. Vielleicht schickt ihr die Unterlagen auch mal ganz neutral an die Charite. Ihr müsst da ja nicht selber erscheinen, aber ihr könnt dort ein Zweitgutachten bekommen. Ich bin bei den Entscheidungen meiner Eltern leider nie so eingebunden worden wie du. Du hast die Möglichkeit mitzuhelfen und sie lassen dich auch. Du weißt selber ganz genau wie groß das Risiko einer Umstellung ist. Bei meinem Papa waren die Metas nach dem ersten Zyklos mit Erbitox kleiner geworden. Dann gleichbleibend und den Rest kennst du ja. Es gab leider einfach kein Medikament mehr, was man meinem Vater noch geben könnte. wir konnten es nicht fassen, wollten es nicht glauben. Es ging ihm gut und er ist zum Sterben nach Hause geschickt worden. Du kriegst dann nur zu hören, sie können doch noch viel für ihren Vater tun. Sein sie einfach für ihn da. Es geht jetzt schnell. Und es ging schnell. Wir hätten alles getan, aber wir konnten nur noch zuschaun.
Wir haben bis zuletzt Hoffnung gehabt.
Zu Beginn der Chemobehandlung haben sie meinem Vater sogar gesagt,dass eine Lebertransplantation in Frage käme. Du weißt genau, dass diese Aussage quatsch ist.Je nach dem wie die Chemo anschlägt käme zu einem späteren Zeitpunkt auch eine OP in Frage und auch diese Aussage galt nur dem Mutmachen. Denn bei meinem Vater stand nie eine OP zur Diskussion.. Zu stark ausgeprägt war der Krebs auf der Leber und dann halt auch beide Leberlappen.Ich möcht einfach nur, dass du deine Mutter so lange bei dir hast, wie es irgendwie geht. Ist die Aussage einer OP nur Hoffnungmache, oder besteht sie wirklich ? Holt euch eine zweite Meinung. Hoffentlich habt ihr dann nicht drei verschiedene Meinungen. Habt ihr überlegt, was ihr macht, wenn deine Mutter für Erbitox nicht in Frage kommt ?
Es ist echt gemein, ich weiß, aber ich möcht dir echt helfen.
Mein Vater war nach der OP mit einem im Zimmer, bei dem war der Krebs viel weiter ausgebrochen. Darm Magen Leber war angegriffen. Ihm geht es noch gut. Er hat sich nicht daran gehalten, dass Heilpraktiker Behandlungen kontraprodukiv sei. Er geht zum Heilpraktiker und macht Chemo und es geht ihm gut.
Ich will damit auch nur sagen, dass ich auch jetzt noch nicht nachvollziehen kann, warum man den Heilpraktiker bei meinem Vater so verteufelt hat. Es ihm augeredet hat. Als es keine Medizin mehr für meinem Vater gab, hat der Onkologe ihm Mistel verschrieben. Unglaublich oder ???
Sich auf ein oder zwei Meinungen zu verlassen, kann heutzutage leider tödlich sein. Nach dem was du geschrieben hast, wüsste ich an deiner Stelle gar nicht mehr, was ich noch denken soll. Aber die Aussage des jetzt behandelnden Onkologen allein in Frage zu stellen, könnte ein Fehler sein. Vielleicht ist die Aussage des UKE mit der OP ein Fehler. Eins von beiden kann nur stimmen. Holt euch noch eine Meinung !!!

Lieben Gruß

Nessie
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  #261  
Alt 17.05.2006, 22:54
thomas2
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Nessie,

meine Eltern sind leider nicht für Zweitgutachten zu haben. Ich habe auch versucht, sie zu bewegen nochmal eine anderen Onkologen Prof. Klapdor aufzusuchen, aber nichts zu machen. Ich bin mir im Moment auch sehr unsicher, aber wir können ja auch nicht immer hin und her mit unseren Entscheidungen. Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich die Chance auf eine Op nur dann sehe wenn sie jetzt umstellt und von dieser Aussage stehe ich auch, wofür sich meine Mutter dann entscheidet bleibt am Ende ihr überlassen. Ich weis auch nicht mehr was wir machen sollen, aber ich kann nachdem meine Mutter sich jetzt entschieden hat und auch mein Vater sehr dahinter steht auch nicht versuchen alles wieder umzuwerfen. Ich habe ihr gesagt das die Chance auf eine Op sehr gering ist und danach auch keine Garantie besteht das die Metastasen nicht wieder kommen.Aber meine Mutter glaubt an diese Op ganz fest und will alles versuchen damit es dazu kommt. Vielleicht ist es auch ein Fehler das ich mich da zu sehr einbinde und nicht zu meinen Eltern sage, macht was die Ärzte euch raten. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das uns der Prof im UKE falsche Hoffunungen gemacht hat , er wollte beim letzten besuch ja operieren und hatte auch schon die Anordnung an seinen Assistenzarzt gegeben meine Mutter für den nächsten Tag stationär aufzunehmen um die Notwendigen Untersuchungen durchzuführen, erst als er davon sprach das es eine sehr Risikoreiche Op ist, habe wir das alles wieder über den Haufen geworfen,da es für meine Mutter ein zu großes Risiko war.
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  #262  
Alt 18.05.2006, 21:23
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Lieber Thomas,
es tut mir leid, wenn ich jetzt noch mehr Ängste geschürrt habe. Ich möchte auch nicht an Deiner Stelle sein. Man hat sicher das Gefühl, egal was man macht, es könnte verkehrt sein.
Ich drücke euch beide Daumen, dass die Entscheidung die Richtige ist !

Alles Liebe

Nessie
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  #263  
Alt 20.05.2006, 10:07
thomas2
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo,

habe mit meiner Mutter nochmal gesprochen, dass Problem ist das meine Mutter das alles nicht mehr richtig aufnehmen kann. Sie will die Chemo umstellen, damit es vielleicht soweit wirken kann das ein Möglichkeit auf eine Op besteht, gleichzeitig möchte sie aber nicht das Risiko eingehen das sie nach kurzer Zeit vielleicht austherapiert ist. Ich habe ihr gesagt das es keine Zwischenlösung gibt und sie muss sich für das ein oder andere Entscheidung. Daraufhin meinte mein Vater ich soll das entscheiden, ich habe meinen Eltern gesagt das ich eine solche schwere Entscheidung nicht treffen kann und will. Ich kann mich zwar über das Internet gut informieren, aber ich bin kein Arzt und letztendlich muss meine Mutter diese Entscheidung alleine treffen. Der Arzt hat uns ja den Vorschlag gemacht das Irinocetan gegen Oxiliplatin auszutaschen, dieses wäre dann vielleicht die Zwischenlösung die meine Mutter wünscht, obwohl ich nicht glaube das diese Umstellung den gewünschten Erfolg bringt.
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  #264  
Alt 21.05.2006, 22:05
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Lieber Thomas,
du kannst die Entscheidung auf gar keinen Fall treffen. Du sagtest, dass das UKE operieren würde, diese OP aber mit einem großen Risiko behaftet ist. Soweit ich weiß, ist es immer eine Risiko OP. Wenn also operieren, warum nicht jetzt und mit Risiko. Eine OP ohne großes Risiko wird es bei deiner Mutter nicht geben. Die Metastasen werden sich auch mit neuer Chemo nicht auflösen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht werden sie um so viel kleiner, dass das Risiko nicht mehr ganz so groß ist. Es wird aber immer eine Risiko OP bleiben.
Die Chemo umzustellen, obwohl sie wirkt, ist ein genauso großes Risiko. Es verringert einfach die Lebenserwartung.
Mein Papa hätte jedes Risiko auf sich genommen, wenn es darum gegangen wäre, vielleicht wieder gesund zu werden, oder ein wenig länger zu leben.

Es ist eine verflucht schwere Entscheidung. Ich möcht sie nicht treffen. Auf der einen Seite siehst du deine Mama, wie es ihr unter der Chemo noch relativ gut geht und auf der anderen Seite eine Risiko OP. Dennoch kann ich jetzt auch nur von meinem Papa sprechen. Es kam der Zeitpunkt, nach ca. 2 1/2 Jahren, da sagten die Ärzte : Wir können nichts mehr tun. Es ging ihm zu diesem Zeitpunkt wirklich gut und er hatte Zukunftspläne. Er wurde einfach zum Sterben nach Hause geschickt. Solange die Metastasen operabel sind, habt ihr noch eine kleine Chance. Was ( ich hoffe es nicht ) ist, wenn bei der nächsten Untersuchung ein Wachstum festgestellt wurde. Dann ist alles vorbei. Ihr könnt nicht mehr entscheiden, ob OP oder nicht. Dann wurde euch die Entscheidung abgenommen.

Überlegt bitte ganz genau was ihr macht.

Lieben Gruß

Nessie
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  #265  
Alt 22.05.2006, 19:14
thomas2
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Nessie,

du hast recht wenn du sagst, eine Leber Op ist immer ein Risiko. Aber das Risiko ist größer je weniger gesunde Lebermasse nach so einer Op übrig bleibt. Beim damaligen Besuch würde die Lebermasse so gering sein, dass es vielleicht eine 50/50 Chance wäre, mit dieser Lebermasse weiter zu leben. Wir hatte damals noch Hoffnung das die Metas vielleicht noch ein wenig weiter zurückgehen und dann das Risiko nicht ganz so groß ist, obwohl natürlich auch noch vorhanden. Leider hat sich seit dem die Tumormasse nicht weiter verkleinert und wird sich so wie es aussieht auch nicht mehr weiter verkleinern. Das Problem ist das meine Mutter solche Entscheidungen, was ja auch verständlich ist, nicht mehr treffen kann. Sie hat jeden Tag andere Gedanken, was ihre Behandlung betrifft. Die wechseln fast täglich mit Risiko eingehen und wir lassen es so die Metas wachsen ja nicht weiter. Meine Mutter ist total hilflos und kann sich diesbezüglich auf meinen Vater überhaupt nicht verlassen, da er sich psychisch total angeschlagen ist und sich auch in diese Krankheit ergibt. So wie ich es aus den Beiträgen über deinen Vater ersehen konnte war dein Vater eine starke Persönlichkeit die ganz rational mit seiner Krankheit umgehen konnte, bei meiner Mutter ist es nicht so. Meine Mutter hat heute dem Onkologen klar erklärt, dass sie nicht Palliativ behandelt werden möchte, sondern das er sie so therapieren soll das die Tumormasse sich weiter verkleinert. Der Onkologe war daraufhin sehr wortkarg und hat sich dann auch nicht weiter geäußert. Beim letzten Zyklus wurde bei meiner Mutter kein Tumormarker kontrolliert, wir haben diesmal darauf bestanden das dieses weiter kontrolliert wird. Es hat sich nun heute herausgestellt das der Tumormarker auf 53 gestiegen ist, genau so wie ich es befürchtet habe. Das ist für mich ein klares Zeichen das die jetzige Chemo ihre Wirkung verliert. Der Onkologe meinte er hält nichts von Tumormarkern und er möchte diese in Zukunft auch nicht mehr kontrollieren. Darüber bin ich verständlicherweise sehr sauer, ich habe das Gefühl das es dem Onkologen nicht passt das wir uns so aktiv in die Behandlung meiner Mutter einmischen. Meine Mutter bekommt jetzt, anstatt des Irinocetan Oxiliplatin, aber auch nur weil meine Eltern darauf bestanden haben. Die Hoffnung auf eine Op habe ich nun auch fast vollständig verloren, vielleicht war sie auch nie im Bereich des möglichen und wurde vom UKE auch nur schöngeredet. Vielleicht sollte man sich damit endlich abfinden auch wenn es schwer fällt. Ich persönlich würde mir noch andere Meinungen einholen seitens der Onkologie oder Chirurgie, aber meine Eltern wollten dieses nicht, sie haben Angst das die jetzigen Ärzte sich dann hintergangen füllen und sie dann nicht weiterbehandeln
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  #266  
Alt 23.05.2006, 01:24
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Lieber Thomas,
sehr gut kann ich nachvollziehen, was in dir vorgeht. Du kannst eigentlich nur danebenstehen und da sein. So wie ich auch. Die Chemo umzustellen war denke ich richtig. Wie sie wirkt, steht leider in den Sternen. So wie auch der weitere Verlauf in den Sternen steht.
Ihr dürft nur nicht die Hoffnung verlieren. Ich denke, dass ein Anstieg des Tumormarkers nur deutlich macht, wie unwahrscheinlich eine OP in nächster Zukunft sein wird. Bzw. ob sie überhaupt jemals möglich sein wird.
Ich habe es immer als Problem emfunden, dass mein Vater der Ansicht war, er könne sein Leben lang Chemo bekommen. Das ist leider definitiv nicht der Fall. Es ist sicher von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie lange man Chemo bekommen kann, aber mein Vater hat sie schon sehr sehr lange bekommen.
Auf der anderen Seite hat er nur durch die Chemo Lebenswillen gehabt und ich habe mich nicht getraut zu sagen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis keine _Chemo mehr gemacht werden kann, weil einfach das Blutbild kaputt ist, oder eine Chemo einfach keinerlei Wirkung, sondern nur noch Nebenwirkungen hat.
Für meinen Papa war es sicher auch besser so, denn er hatte nie die Chance auf OP.
50/50 ist echt ein riesen Risiko. Will man dieses Risiko eingehen, wo es deiner Mutter doch noch gut geht. Mit dem Gedanken die OP könne schiefgehen und sie verlieren ? Oder die OP alleine reichte nicht und es treten woanders Metastasen auf ? Da kann die Psyche noch so sehr angegriffen sein, wie soll man denn da eine Entscheidung treffen ?
Egal was man tut, die Wahrscheinlichkeit, dass diese Entscheidung falsch sein könnte ist riesig !!!
Wir in unserer Vogelperspektive sind doch eigentlich gar nicht in der Lage die richtige Entscheidung zu treffen. Selbst die Ärzte können es in diesem Fall nicht. Woher sollen wir es denn können ? Wir können doch nur darauf vertrauen, dass die Ärzte alles tun, was in ihrer Macht steht. Und vielleicht auch darauf Vertrauen und nicht alles in Frage zu stellen. Man kann sich Sicherheit durch ein Zweitgutachten einholen und dann sind wir auch ein Stück weit sicherer, aber wir können unsere Angehörigen dazu nicht zwingen. Wenn sie das nicht wollen, müssen wir es respektieren und Vertrauen haben.
Ich wünsche dir viel viel Kraft und nur richtige Entscheidungen.

Lieben Gruß Nessie
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  #267  
Alt 23.05.2006, 23:19
Melly71 Melly71 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Thomas,

Ich drück Dir ganz doll die Daumen,das Deine Mama es schafft den sch...Krebs zu besiegen,meine Ma hat es leider nicht geschafft,ist vor 2 Jahren verstorben mit 52...Und Sie hat sooo gekämpft!!!!
Hatte neben Leber auch Lungenmetastasen und es gab leider keine Rettung!!

Alles erdenklich Gute für Euch!!!
Viele Grüße Melly
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  #268  
Alt 21.06.2006, 17:36
thomas2
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Meine Mutter hat nun ihre ersten 4 Behandlungen mit Oxaliplatin und Avastin hinter sich, wir hatten uns für die Zwischenlösung entschieden und die Chemo nicht komplett umgestellt da wir Angst haben das sie danach austheapiert ist. Leider hat sie das Oxiliplatin nicht gut vertragen, der Durchfall war genau so stark wie mit dem Irinocetan und zusätzlich ist auch noch Übelkeit dazu gekommen. Am Freitag hat meine Mutter dann auch erbrochen und hatte starken Durchfall, beides in schwarzer Farbe. Meine Eltern haben das nicht für weiter Schlimm gehalten und mir das erst einen Tag später erzählt, ich habe darauf gedrängt das sorfort ärztlich abklären zu lassen, da die schwarze Farbe ein hinweis auf Blut sein kann. Sie wurde dann auch am Samstag stationär aufgenommen. Seitdem hat man umfangreiche Untersuchungen gemacht und ist sich bis jetzt noch nicht im klaren wo die Blutung herkommt. Der Magen war unauffällig, aufgrund der Blutwerte tippt man auf eine starke Darminfektion. Da der Darm im Moment nicht richtig arbeitet ist eine Darmspiegelung nicht möglich und sie wollen abwarten ob die Infektion mit
Medikamenten zurückgeht. Sollte das nicht der Fall sein muss evtl. auch operiert werden, aber nach Aussage der Ärzte ist dieses eher unwarscheinlich. Da ich aufgrund der Erstbehandlung zur Krebsdiagnose kein großes Vertrauen in das Kreiskrankenhaus habe, mache ich mir ein wenig Sorgen ob sie dort gut aufgehoben ist. Aber ich möchte mich da auch nicht zu sehr einmischen, da eine Verlegung ins UKE mit erheblichen Unannähmlichkeiten für meine Eltern verbunden wäre ( weiter Fahrweg, zusätzliche Kosten).

@ Kerstin leider hatte es versäumt auf deinen Beitrag zu antworten, ich wünsche deiner Mutter alles Gute. Ich finde es traurig das du jetzt wieder davon betroffen bist, es ist schlimm wie viele Menschen in der heutigen Zeit an Krebs erkranken. Aber jede Diagnose ist anders und ich hoffe das man deiner Mutter helfen kann.

Vielen Dank auch an Nessie für die hilfreichen Beiträge
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  #269  
Alt 26.06.2006, 13:16
nessie nessie ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Thomas,
dass hört sich ja alles nicht so gut an. Wie geht es Deiner Mutter denn jetzt? Haben die Ärzte schon den Grund der Blutung heraugefunden ? Wieso kann eine Darminfektion der Grund für Blut im Erbrochenem sein ? Das macht mich doch ein wenig stutzig.
Weisst Du, ich habe gar kein Vertrauen in Ärzte, egal in welcher Klinik sie arbeiten. Ob in einer Uni-Klinik die besseren Ärzte tätig sind, wage ich zu bezweifeln. Für Deine Mutter ist Vertrauen die Basis für ihr Durchhalten. Es bleibt Dir gar nichts anderes übrig, als sie zu unterstützen.
Ich hatte mich bei Omeda angemeldet und einem Interne-Onkologen meine Fragen gestellt. Er hat mir sehr geholfen. Zumal ich auf diese Art und Weise ja auch immer eine zweite Meinung hatte. Wenn Du möchtest, schicke ich Dir den Link rüber. Auf diese Weise war es mir immer möglich informiert zu sein und ich hatte doch ein Stück weit mehr Informationen. Der Onkologe war in seinen Ausführungen immer sehr ehrlich.

Lieben Gruß

Nessie
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  #270  
Alt 27.06.2006, 14:09
thomas2
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo,

@nessie Die Seite des Onkologen bei Onmeda kenne ich und schreibe dort auch von Anfang an. Sehe es genau so wie du, er ist sehr kompetent und eine zweite Meinung schadet nie.

Meine Mutter ist immer noch im Krankenhaus. Sie gehen immer noch davon aus, das es eine Darmentzündung ist. Die Magenspiegelung hat bis auf eine wunde etwas blutende Stelle im Zwölfingerdarm nichts ergeben. Mich wundert das sie keine Darmspiegelung machen, anscheinend ist es zu gefährlich wenn der Darm entzündet ist. Die Blutwerte sind alle ok bis auf die Entzündungswerte und die gehen jetzt wohl runter. Sie fühlt sich auch von Tag zu Tag besser. Danach müssen wir mal ernstes Wort mit den Onkologen reden, der läßt sie jetzt schon seit 2 Monaten mit ständigen Durchfall (jeden Tag 6 - 9 Loperamid) rumlaufen und sagt er kann nichts machen. Der Onkologe aus Onmeda hat mir schon vor 2 Monaten den Tipp gegeben Tabletten gegen Darmentzündung zu geben, aber das wollte ihr Onkologe nicht.
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