Freitag Brust-OP, suche dringend Meinungen

Hallo,

viele von den Forumsfrauen kennen meine endlos lange Geschichte bzgl. des Brustaufbaus seit meiner beidseitigen Ablatio. Zwei Frauen habe ich auch um ihre Meinung für meine anstehende Entscheidung gebeten und sehr fundierte Antworten bekommen. Ih möchte jedoch bei so persönlichen Schilderungen hier anonym bleiben.

Ganz kurz meine Geschichte. Vor 5 Jahren habe ich mit 50 Jahren die Diagnose bekommen und der dortige Arzt riet mir zum beidseitigen Aufbau mit Expander und Implantaten. Da ich aber bestrahlt werden musste, ging alles schief. Ich bekam Kapselfibrosen und nach einem Jahr neue Implantate, die wieder mit Kapselfibrosen und Schmerzen einhergingen. Schon damals bereute ich es sehr, überhaupt einem Aufbau zugestimmt zu haben. Aber genauso schwer fiel es mir, mich nun für einen Abbau zu entscheiden, weshalb ich mich vor eineinhalb Jahren entschied, mittels Eigengewebe (S-Gap-Flap) einen Aufbau zu wagen. Die OP ist aufwändig, schwer und teuer. Die erste OP (links) erfolgte mit einigermaßen gutem Ergebnis, die zweite OP vor einem Jahr (rechts) wirkte zunächst gut, aber im Laufe der Monate bildete sich das transplantierte Fettgewebe erheblich zurück. Zu allem Überfluss habe ich seitdem auch noch Narben-Schmerzen im Entnahmebereich, die mich auf Dauer behindern.

Routinemäßig wird noch eine 3. kleinere OP erfolgen, um evtl. Kleinarbeiten wie Narbenglätten oder Brustwarzenrekonstruktion zu machen. Zu der erheblich kleineren Brust sagt der Arzt in der Nachsorge nur: "Dann legen wir eben ein Implantat." Ich war wie von den Socken, weil ich gerade doch froh war, von den schmerzhaften Implantaten befreit worden zu sein. Doch bildete sich die linke Brust so zurück, dass die eine Seite ein B-Körbchen ist und die andere ein kleines A-Körbchen und auch noch ziemlich schief und mit häßlichen Narben.

Bis gestern war ich heroisch entschlossen, den Vorschlag dieses Arztes zu ignorieren und nur die Kleinarbeiten machen zu lassen. Je näher der Termin rückt, desto mehr grüble ich, ob diese Entscheidung richtig ist. Das Thema Kapselfibrose ist nicht mehr ganz so entscheidend, weil ich ja doch wenigstens etwas Fett bieten kann, ähnlich dem Aufbau mit dem Latissimus dorsi (Rückenmuskel). Viel schlimmer ist die Tatsache, dass ich dann wieder einen Fremdkörper in meinem Körper habe, der in 10 bis 15 Jahren noch einmal ausgewechselt werden müsste (eventuell). Aber wenn ich mich morgens im Spiegel betrachte, behalte ich vorsorglich mein Nachthemd an, um keine Depressionen zu bekommen. - Also ist diese OP, die aus verschiedenen Gründen auf jeden Fall gemacht werden muss - in Hinblick auf meine Erwartungshaltung überflüssig. Bei allen anderen OPs hatte ich wenigstens die Illusion: Danach bist du dann zufrieden.

Und als ich heute im Auto dachte: Wie wäre es, wenn du doch ein Implantat wählst ... kam bei mir eine gewisse Ausgelassenheit auf, ein wenig Hoffnung, dass ich dieses Problem doch noch in den Griff bekommen könnte. Es ist so: Ich habe ohnehin eine OP vor mir (hier muss Knorpel und etwas Gewebe entfernt werden, was in der großen OP nicht bericksichtigt werden konnte - aber eine kleine OP, jedoch auch mit Vollnarkose). Ich könnte den Schritt noch einmal wagen mit dem Implantat - ich habe 5 Jahre diesen Weg genommen, warum sollte ich ihn kurz vorm Ziel abbrechen. Wenn es nicht klappt, also wieder eine Kapselfibrose oder sonst irgendwelche häßlichen Ergebnisse, die durch Implantate durchaus möglich sind, kann dieses Implantat mit kleinem Schnitt wieder entfernt werden und ich stehe da, wo ich jetzt stehe. Aber ich hätte es gewagt, ich würde nichts bereuen. Aber auf der anderen Seite ... ich bin 55 und sowieso allein ... wieso sollte ich das alles auf mich nehmen.

Vielleicht kann sich jemand in meine Situation einfühlen und kann mir seine Meinung sagen. Bitte nicht: "Ich bin auch ohne Brust eine Frau", weiß ich selber; ich würde auch nie wieder einen Aufbau machen lassen, aber so kurz vor der OP ...

Ich kopiere diesen Artikel auch noch ins Medizin-Forum, um viele Meinungen zu bekommen. Donnerstag muss ich rein ... und mich entscheiden.

Liebe Grüße
K.

Liebe K.
leider kann ich dir auch keinen Rat geben.Ich weiß nicht,ob es inzwischen andere,bessere Implantate gibt.Ich habe mal irgendetwas von Implantaten mit Kochsalzlösung statt mit Silikon gehört.Dann gibt es doch auch noch Implantate,die mit einer bedampften Titanoberfläche? ausgestattet sind. Ist hierbei nicht die Gefahr einer Kapselfibrose geringer?
Ich denke allerdings,das,wenn ich deine Zeilen so lese,das du dich in deinem innersten bereits entschieden hast.

Ich denke wenn du diesen Schritt machen möchtest,und du damit klar kommst,falls irgendwelche Komplikationen auftreten könnten,die Implantate wieder entfernen zu lassen. Dann gehe diesen Schritt. Wichtig ist ,das du dich wohl fühlst,und das DEIN LEBEN,für dich persönlich schön ist.

Leider kann ich dir auch keinen richtigen Rat geben,da sich dieses Problem für mich nicht aktuell war (habe li Ablatio) .
Höre einfach auf deine innere Stimme ,und du wirst die richtige Entscheidung treffen.Da bin ich mir ganz sicher.
So und jetzt wünsche ich dir für deinen Krankenhausaufenthalt von ganzem Herzen alles ,alles Gute.
Ich bin ganz sicher DU triffst die RICHTIGE ENTSCHEIDUNG.
Ganz liebe Grüsse
Elli

[kocki]

Hallo K
Einen wirklichen Rat kann dir wohl keiner geben. Aber ich glaube du hast dich da eh schon entschieden. Egal ob du allein bist oder einen Partner hast, du mußt mit dir klar kommen, das ist wichtig.
Ich drücke dir für deine Op ganz fest die Daumen !
Einen lieben Gruß Ilona

Liebe K.
ich hatte im Juni03 eine supcutane Mastektomie mit Silikonaufbau. Leider bekam ich relativ kurz danach heftige Kapselfibrose.Von mehreren Ärzten wurde mir gesagt, kein Silikon mehr zu verwenden.Nun stand ich auch vor dem Problem mit Brust(Eigengewebe) oder ohne Brust.
Und das ist ja auch deine Überlegung.
Ich habe für mich entschieden es zumindest zu versuchen.
Auch ich mag mich im Spiegel nicht anschauen,gesund Brust C-Körpchen operiert Brust A-Körpchen. Sieht selbst mit Bh grauselig aus.
Habe am 15.2 meine OP für Aufbau. Selbst wenn das Eigengewebe aus irgendeinen Grund nicht anwachsen sollte, so kann ich wenigstens für mich sagen :Ich habs versucht.
Ich wünsche dir, dass du für dich die richtige Endscheidung triffst und alles Gute.
Würde mich freuen, wenn du uns mal berichtest, wie du dich endschieden hast.
Liebe Grüße
Karin B.

Hallo K.,

was haben die Ärzte denn gesagt dazu, daß sich das Fett bei Dir nach der OP zurückgebildet hat. Ist das eher selten, daß das passiert? Gibt es andere, denen es auch so ergangen ist? Wäre es eine Möglichkeit die andere Seite anzugleichen und auf das Silikon zu verzichten?

Mich würde auch interessieren, wo es gemacht wurde.

Gruß,

Mona.

PS: Guten Erfolg.

Hallo Karin B.,

da ich ebenfalls am 15.02. einen Termin habe, würde mich interessieren, wo Du operiert wirst.

Gruß,

Mona.

Hallo Mona,
bei Dr. Exner in Frankfurt. Und du?
Liebe Grüße
Karin B.

Hallo Karin,

in Düsseldorf.

Gruß,

Mona.

Hallo Karin und Mona und Kocki und Elli,

bei mir in Berlin, Dr. Bruck.

Mona, dass sich Fettgewebe zurückbildet, war mir auch ganz neu. Mir wurde anfangs gesagt, das Problem bei den mikrochirugischen Verfahren ist eher, ob die Durchblutung des transplantierten Gewebes erfolgt. Dies entscheidet sich in den ersten 24 Stunden. Das lief bei mir alles glatt, obwohl die 2. Brust schon im geschwollenen Zustand nicht größer war als die erste - also wahrscheinlich vonvornherein deutlich kleiner. Welche Komplikationen es wirklich gab, ist ungewiss. Nach fast einer Woche war die transplantierte Haut eines Morgens ganz rot. Das wurde mit Heparin und dem Besuch einer Überdruckkammer behandelt und durch Kühlung. Schon nach wenigen Stunden - und zwar durch die Kühlung - war alles wieder in Ordnung. Was nun den Ausschlag für die Komplikationen gab, weiß ich nicht.

Ich möchte einmal betonen, dass solche Komplikationen mit Sicherheit nichts mit dem Ärzteteam zu tun haben. Obwohl ich mich bei den Ärzten dort menschlich nicht gerade aufgehoben fühlte - bis auf Ausnahmen - denke ich, dass sie keinen Fehler gemacht haben und diese Dinge bei jedem Team passieren können. Ich kenne von Exner gute und schlechte Rückmeldungen und von Audretsch auch.

Dennoch, meine Entscheidung für morgen steht immer noch nicht fest. Es macht mich nahezu krank. Ich wechsle viertelstündlich. Wenn ich mich entscheide, auf dieses Implantat zu verzichten, bin ich ganz glücklich über die kürzere bevorstehende OP und über meine menschliche Reife, eine Entscheidung für meine Gesundheit und gegen die gesellschaftlichen Prägungen getroffen zu haben. Entscheide ich mich für ein Implantat, bin ich ganz glücklich bei dem Gedanken, wieder morgens vorm Spiegel zu stehen und eine einigermaßen symmetrische Körperkontur zu sehen. Dann denke ich wieder an den verdammten Fremdkörper, egal, wie weiterentwickelt dieser mittlerweile auch ist. Elli, leider habe ich kein Bauchgefühl und meine inneren Stimmen sind im Moment eher lästig, deshalb brauche ich eure Gedanken zum Überlegen und Ausfeilen meiner Gefühle. Wahrscheinlich habe ich das Thema doch ein wenig zu spät ins Forum gestellt, denn morgen muss ich hin.

Liebe Grüße

K.

Hallo K,
es tut mir leid das du immer noch nicht klarer siehst.Aber vielleicht kommt dieser berühmte "Blitz aus heiterem Himmel"ja noch und du weißt wie du dich entscheiden musst.
Obwohl ich immer noch der Meinung bin,du weißt was du willst.Aber dir fehlt vieleicht noch der kleine Schubs,
Also hiermit schubse ich dich .
Für Morgen wünsche ich dir alles ,alles Gute und das alles so wird wie du es dir wünschst.
Liebe Grüße
Elli

Hallo K.,

auch ich möchte Dir viel Glück wünschen, und dass Du die richtige Entscheidung treffen mögest, wie auch immer sie auch aussehen möge.

Ob Du alleine bist oder nicht, sollte nicht das Kriterium sein. Nur wenn man sich mit sich selbst wohlfühlt, so wie man ist, fühlt man sich auch mit anderen wohl.

Alles alles Gute für Freitag
Andrea

Hallo K.
ich drücke dir fest die Daumen für morgen, du wirst dich mit Sicherheit richtig entscheiden.
Liebe Grüße
Larin B.

Hallo,

herzlichen Dank für eure Beiträge! Ich habe mich kurz und bündig entschlossen, mir kein Implantat einlegen zu lassen und die Ärzte gleich gebeten, ja nicht noch einmal nachzufragen. Nun sind Kleinigkeiten gemacht worden und die sind ganz gut geworden. Ich stehe nach wie vor zu meiner Entscheidung, habe aber sehr schwer an meinem insgesamt misslungenen Brustaufbau zu tragen ... beinahe weniger wegen der Optik, sondern weil ich permanent Schmerzen im Entnahmebereich (Gesäßbereich) habe.

K.

Hallo K,
schön das du wieder da bist. Ich bin mir sicher da Du die für Dich richtige Entscheidung getroffen hast.
Was die Schmerzen betrifft,gibt es denn gar kein Mittel was Dir da etwas Linderung bringen könnte? Aber vermutlich hast du auch da schon eine Menge ausprobiert.
So jetzt muss ich aber machen das ich ins Bett komme.Denn morgen früh um sechs kommt nicht die kleine Hex,sondern da rappelt mein Wecker.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute .
Liebe Grüsse
Elli