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  #1  
Alt 23.10.2008, 18:46
beffi beffi ist offline
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Frage Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Hallo,
mein Vater (68) hat ein Magenkrebsrezidiv im Endstadium. Er ist total unruhig, kann nicht schlafen, will immer sitzen und nickt dabei oft ein. Er wehrt sich innerlich gegen den Schlaf (wahrscheinlich hat er Angst für immer einzuschlafen). Wenn er dann mal tagsüber eingeschlafen ist, reisst er nach ein paar Minuten die Augen auf und setzt sich senkrecht hin. Trotz Schlaftabletten ist er nachts alle 2 Stunden wach und geistert rum - meine Mutter ist völlig am Ende. Auch Diazepan hat nicht geholfen - er war trotzdem alle 2 Stunden wach und völlig neben sich und ist torkelnd aufgestanden. Vielleicht weiss jemand ein Medikament das hilft????? Wir wollen ihn doch so gerne bis zum Schluss zu Hause haben ........
Danke Euch
Liebe Grüße und viel Kraft an alle
beffi
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  #2  
Alt 23.10.2008, 20:50
Starfish Starfish ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

HAllo beffi,

das hört sich für mich schwer nach starken Schmerzen an! Mein Vater hat auch nie über seine Schmerzen gesprochen. Nach einiger Zeit hatte ich aber raus, wenn er unruhig wurde, das es Zeit für eine Zusatz Schmerzspritze war.
Sprech mal mit ihm, oder eurem Hausarzt.

LG
Starfish
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  #3  
Alt 23.10.2008, 21:02
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Hallo starfish,
danke für Deine Nachricht. Habe mich gefreut, von Dir zu hören. Ehrlich gesagt, habe ich das auch schon vermutet und habe Papa danach gefragt. Er hat aber verneint. Vielleicht ist er aber auch nicht ehrlich, weil er meint, uns schonen zu müssen ....
Morgen will ich mit der Brückenschwester darüber reden, vielleicht müssen wir die Dosis des Morphiumpflasters wirklich erhöhen...
Liebe Grüße und nochmals Danke
beffi
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  #4  
Alt 26.10.2008, 13:55
Benutzerbild von enchilada
enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Hallo beffi

Ich möchte dir ja jetzt keine Angst machen, aber du schreibst ja selber, das sich dein Vater im Endstadium befindet....das mit der inneren Unruhe hört sich nicht so gut an....Wir kennen das von meinem Vater, er hat Anfang des Jahres die Diagnose Kardiakarzinom, inoperabel bekommen und ist leider am 14.10. von uns gegangen
Die letzten 3 Wochen waren sehr hart...auch er hatte diese innere Unruhe, konnte Nachts nicht mehr schlafen usw. Wir wußten auch nicht genau, wo dies her kam, wir vermuten, das es von den starken Rückenschmerzen, die er zum Schluß durch einer Metastase im Lendenbereich hatte.
Die letzten 2 Wochen war er im Krankenhaus, wurde dort mit einem Schmerzpflaster behandelt....laut meinem Vater hatte er durch dem Pflaster keine Schmerzen mehr, aber diese innere Unruhe war trotzdem noch vorhanden. Eine Schwester meinte zu uns, das dies davon käme,das mein Vater selber merke, das er immer schwächer wird und es langsam zu Ende gehe...Wir haben uns noch darüber aufgeregt, wie sie sowas nur sagen könne, da von Sterben überhaupt nicht die Rede war, im Gegenteil, wir und auch die Ärzte hatten noch sooo viel Hoffnung. Es waren noch Bestrahlungen geplant und wir waren uns sicher, das es mein Vater packen würde. Doch dann kam alles anders, als erwartet...am Tag an dem die Kernspinteluntersuchung geplant war, ist mein Vater ruhig und friedlich für immer eingeschlafen.
Für uns Angehörige ist es natürlich heftig ihn für immer verloren zu haben und das alles so plötzlich und unerwartet. Doch für meinen Dad war es wahrscheinlich das Beste...er musste die letzten Wochen sehr leiden....für ihn war es die Erlösung, wer weiß, was er noch alles mitgemacht hätte und vorallem, wer weiß ob die ganzen Therapien die ihm noch bevor gestanden hätten, etwas gebracht hätten..

Ich vermisse ihn total und kann das Ganze noch garnicht richtig begreifen

Ich drücke dir und vorallem deinem Vater die Daumen, das es ihm bald wieder besser geht und das diese innere Unruhe bei ihm wirklich "nur" von den Schmerzen kommt.

Schick dir ein riesen Kraftpaket

LG
Enchilada
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

http://de.youtube.com/watch?v=ePyRrb2-fzs
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  #5  
Alt 26.10.2008, 19:08
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Enchilada,
vielen lieben Dank für Deine Nachricht. Erst einmal sei herzlich umarmt .. es tut mir so leid für Deinen Papa. Ein Trost ist wenigstens, daß er nicht mehr leiden muss. Aber es ist bestimmt furchtbar, weil es so endgültig ist, dieser Abschied und man muss es aushalten. Meinem Papa geht es ganz schlecht. Wir haben mit der Brückenschwester und nochmals mit ihm geredet. Beide behaupten, es wären keine allzu starken Schmerzen vorhanden. Er bekommt ja auch ein Morphiumpflaster. Dies würde sich anders äussern. Sie meinte, daß es so ist, wie Du geschrieben ist: Die innere Unruhe kommt, weil er spürt, daß es zu Ende geht und sich dagegen aufbäumt!!! Das ist schlimmer, Du hast recht. Es ist echt furchtbar, das ansehen zu müssen. Er würde so gerne schlafen, aber nach 2 Minuten sitzt er aufrecht, reisst die Augen auf, hängt ein Bein aus dem Bett .... Meine Mutter ist kurz vorm durchdrehen, kräftemässig hält sie nicht mehr lange durch. Das geht rund um die Uhr. Heute nacht werde ich bei meinen Eltern schlafen. Meine Mutter soll mal eine Nacht Ruhe haben. Gott sei Dank geht das gerade, denn es sind Ferien. Hoffentlich muss er nicht mehr lange leiden.
Melde mich wieder für heute liebe Grüße
beffi
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  #6  
Alt 27.10.2008, 10:34
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Beffi

Erst mal danke für deine lieben Worte..es tut immer wieder gut zu spüren nicht alleine da zu stehn...

Es tut mir wirklich unendlich Leid, das es deinem Vater so schlecht geht....ich kann wirklich sehr gut nachfühlen, wie es dir und deiner Mutter geht.
Es ist schrecklich zuschaun zu müssen, wie ein geliebter Mensch immer schwächer wird...man steht daneben möchte so gerne helfen...doch man kann nichts machen. Ich habe mir immer innerlich für meinem Vater gewünscht, das wenn es soweit ist, das er wirklich gehen muss...dann soll es auch schnell gehn....und so war es dann auch zum Glück....er ist ganz ruhig und friedlich eingeschlafen...das ist der einzige Trost den ich habe.
Mir tut es zwar weh, das keiner von uns dabei sein konnte wie er starb....doch ich vermute, das mein Vater das so wollte...er wollte das ganz alleine mit sich ausmachen und keinen von uns dabei haben....ausserdem ging das Alles soo schnell, keiner hatte damit gerechnet...vielleicht nicht mal mein Vater selber...?...man weiß es wirklich nicht!

Ich finde es schön, wie du dich so um deinen kranken Vater kümmerst und natürlich auch um deine Mutter.....beide brauchen dich jetzt, und glaube mir es tut ihnen gut zu spüren, das sie nicht alleine sind....das Jemand an ihrer Seite ist....Auch ich war so gut wie jeden Tag bei meinen Eltern, auch wenn sie immer gesagt haben, ich muss nicht immer kommen, habe ich es trotzdem gemacht...Ich hatte irgendwie das Verlangen danach bei meinem Vater zu sein, ihm das Gefühl zu geben, das ich für ihn da bin, das er auf keinen Fall alleine ist...und ich glaube, das es ihm sehr gut getan hat...er hat sich immer wieder gefreut, wenn ich gekommen bin.

Ich kann mir vorstellen bzw. ich weiß wie anstrengend es ist ihn daheim zu betreuen....besonders die schlaflosen Nächte, in der er draußen herum geistert und nicht zur Ruhe kommt, man hat ständig Angst, es könne bald soweit sein. Schön von dir, das du deine Mutter unterstützt und auch ein paar Nächte bei deinen Eltern schläfst...sie wird zwar deswegen auch nicht zur Ruhe kommen, aber es wird ihr gut tun zu spüren nicht alleine zu sein...das auf jeden Fall!

Wir hätten meinen Vater auch lieber daheim gehabt und wenn das mit den Schwindelanfällen beim Untersuchungstermin in der Uni nicht passiert wäre...wäre dies wahrscheinlich auch der Fall gewesen. Es ist alles so zwiespältig, einerseits habe ich ein schlechtes Gewissen, das ich damals die jenige war, die ihn stationär aufnehmen ließ...denn mein Vater wollte nicht ins Krankenhaus...als meine Mutter ein paar Tage vorher zu ihm sagte, es wäre fast besser, wenn sie dich mal für ein paar Tage stationär aufnehmen würden, damit du wieder zur Kräfte kommst usw. doch mein Vater fragte sie, ob sie ihn loshaben will, ob sie ihn abschieben will usw. das tat meiner Mutter natürlich weh und sie selber hätte ihn auf keinen Fall ins Krankenhaus getan. Wenn ich zu diesem Termin nicht dabei gewesen wäre, hätte meine Mutter versucht ihn irgendwie wieder heim zu bringen.....Doch ich habe mir dann hinterher selber ein schlechtes Gewissen eingeredet, weil ich nun die Jenige war, die daran schuld ist, das er im Krankenhaus gelandet ist
Ich erinner mich noch sehr gut an den Satz von ihm: Jetzt bin ich wieder da, wo alles angefangen hat.....innerlich dachte ich mir...ohwehh...das hört sich so komisch an und hoffentlich endet das hier auch nicht...doch dann war das wirklich so der Fall.
2 Tage bevor mein Vater verstorben ist, sagte er zu meiner Mutter, das er heim will, er will in seinem Bett schlafen...Wir mussten noch alle schmunzeln und sagten ihm, das er bestimmt bald wieder heim darf...doch soweit ist dann leider nicht mehr gekommen. Ich frage mich, ob er vielleicht gespürt hat, das es langsam zu Ende geht...das er vielleicht deswegen noch einmal heim gewollt hat..?...Bei dem Gedanke daran kommen mir wieder die Tränen, ich hätte ihm so gerne noch diesen Wunsch erfüllt...doch das Schlimme war ja, das er nicht mehr sprechen konnte, er konnte uns ja nichts mehr mitteilen..wer weiß, was er uns sonst so gesagt hätte...

Versucht, so lange es geht deinen Vater daheim zu behalten, wahrscheinlich fühlt er sich in seiner gewohnten Umgebung am wohlsten....doch wenn es wirklich nicht mehr geht, dann unternehmt irgendwas....im Krankenhaus haben sie viel mehr Möglichkeiten einem zu helfen, sie machen einem das Ganze etwas leichter...du willst ja auch nicht, das dein Vater sich so arg quälen muss. Ich muss dir ganz ehrlich sagen..wir waren im Nachhinein froh, das mein Vater im Krankenhaus war...wir hätten das alleine daheim garnicht geschafft..es wäre nicht gegangen und wer weiß, wahrscheinlih wäre er uns daheim erstickt oder Sonstiges.
Ich kenn ja die Geschichte von deinem Vater nicht genau, will dir deswegen jetzt auch keine Angst machen...es wird schon alles richtig sein, so wie ihr das macht...du schreibst ja auch das eine sogenannte Brückenschwester zu euch kommt...sie weiß ja auch wie und was das Richtige für ihn ist.

Sorry, das ich schon wieder so viel geschrieben habe, aber es geht einem soo viel durch dem Kopf...

Ich sende euch ganz, ganz viel Kraft diese schwere Zeit zu überstehen....fühl dich umarmt von mir

Freue mich wieder von dir zu hören

LG
Enchilada
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
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  #7  
Alt 31.10.2008, 12:17
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe beffi,

mein allerherzlichstes Beileid!
Es ist ein so unwirklicher Zustand, in dem man sich nach dem Tod eines geliebten Menschen befindet. Es ist alles so unwirklich, und doch sieht man immerzu die Bilder der traurigen Gewissheit oder der letzten Stunden vor sich.
Bei mir war es so, dass mit der Zeit auch eine gewisse Anspannung abfiel, die sich dann mit Traurigkeit füllte, und ich merkte auch eine gewisse Erleichterung und Dankbarkeit, dass ich beim Sterben meines Vaters dabei sein konnte....

In der Gewissheit, dass ihm weiteres Leiden erspart geblieben ist, denke ich, dass es deinem Papa nun gut geht (da wo er nun ist...)

Liebe beffi, ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für die kommende Zeit und liebe Menschen die dich in deiner Trauer begleiten und für dich und deine Lieben da sind.

LG
Elke
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  #8  
Alt 31.10.2008, 17:23
Koni Koni ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Beffi,

mein ganz herzliches Beieild für Dich und deine Familie.

Ich finde es sehr mutig von deiner Tochter zu ihrem Großvater zu gehen und sich zu verabschieden, ich glaube es wird ihr helfen den unerträglichen Schmerz auszuhalten und zu überwinden.

Dir wünsche ich ganz viel Kraft, Verständnis von deiner Familie und das Gefühl nicht alleine zu sein.

Ich weiß das es kein Trost ist, nur dein Vater ist jetzt frei von Schmerz, der Qual und der Angst, behalt ihn in deinem Herzen dann ist er nie wirklich weg.

Der Schmerz wird irgendwann weniger und nicht mehr alles bestimmend, sei ganz fest umarmt und laß Dich nicht unterkriegen.

Konstanze
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  #9  
Alt 31.10.2008, 19:11
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für Eure aufbauenden und mitfühlenden Worte. Gestern verging der Tag wie in Trance. Wir waren alle mit den Vorbereitungen für die Trauerfeier beschäftigt. Heute war der erste bewusste Tag ohne unseren Papa und ich kann Euch sagen, der war hart! Ihr kennt das ja, dieses Gefühl es nicht aushalten zu können, diese Endgültigkeit ihn nie mehr zu sehen und mit ihm zu sprechen. Für meine Mutter ist es doppelt hart, sie muss ja in der Wohnung weiterleben. Schon wenn sie aus dem Fahrstuhl steigt, steht im Treppenhaus der Rollstuhl (mit dem wird er nie mehr irgendwo hinfahren). Ich glaube für Lara war es gut von ihrem Opa nochmals Abschied zu nehmen. Wenn wir zu Hause sind brennt immer mindestens eine Kerze für ihn. Das einzigste was einem trösten kann ist, daß er nicht mehr leiden muss und daß er es da, wo er jetzt ist, es gut hat. Wenn ich die letzten Monate Revue passieren lasse, war es ja eigentlich nur eine Tortur. Angefangen im Dezember 2004 mit der Magenentfernung in einer mehrstündigen grossen Operation. Danach gings ihm einigermassen. Nur haben wir die Zeit nicht richtig genutzt, weil wir dachten damit hätten wir den Krebs im Griff und er wird bestimmt uralt. Wir waren ja auch regelmässig immer zu den Nachuntersuchungen, nur konnte man dieses verflixte Rezidiv bei einer "Magenspiegelung" wegen der Lage nicht erkennen.Im Juni dieses Jahres die Gelbsucht, Kernspintomographie: da sah man das ganze Ausmass: inoperabel. Das Rezidiv war schon so gross, daß der Leber/Gallenabfluss abgedrückt war, deshalb die Gelbsucht. Die Legung der Drainage, dann wieder Krankenhaus da diese zu war, Legung eines Stants, diverse Termine wegen einer Chemo auch im Krankenhaus, Implantieren eines Ports, Blutvergiftung weil der Stand zu war (6 Stunden nachts in der Notaufnahme), Krankenhaus wieder Legung einer Drainage, immer grössere Schwäche, die Schmerzen, die Unruhe, die immer grösser wurde und dann der Kampf bis zum Schluss. Man, das hat er echt nicht verdient. Aber Koni für Dich: Es trifft immer die Guten (Christa ist echt mutig und hat Gottvertrauen!). Schön war, daß unser lieber Pfarrer am Morgen nach seinem Tod nach kam und mit uns gebetet und ihn noch gesegnet hat. Das war ein grosses Bedürfnis meiner Mutter, weil sie gern gehabt hätte, daß er noch ein letztes Abendmahl erhält. Aber diesen Zeitpunkt haben wir verpasst, leider.
Ich hoffe nur, daß meine Mutter nicht zusammenklappt. Die letzten Monate, besonders die letzten Wochen haben ihr alles abverlangt (vor allem nachts)und jetzt diese Trauer...
Will jetzt aber hier nicht rumheulen und alle runterziehen es gibt auch viele, die mehr Glück haben und denen drück ich ganz fest die Daumen!!!
Liebe Grüße und viel Kraft für alle

Hoffe für Dich Enchilada, daß Du für die heutige Urnenbeisetzung genug Kraft hattest ...

beffi

Geändert von beffi (31.10.2008 um 19:23 Uhr)
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  #10  
Alt 01.11.2008, 20:52
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe beffi

Wollte mal kurz nachfragen, wie es dir geht...ich weiß, die Frage ist blöd formuliert..kann mir ja denken, wie es dir geht...aber ich hoffe, du weißt was bzw. wie ich es meine.

Die ersten paar Tagen, ist man mit sämtlichen Behördengängen beschäftigt, man kommt überhaupt nicht zur Ruhe, das Geschehene zu verarbeiten.
Wann ist denn die Beisetzung geplant, habt ihr schon einen Termin..?

Ich denke, es dauert sehr lange, bis man das Geschehene begreifen kann....man muss ja auch erstmal die Krankheit, bzw. den Verlauf verarbeiten...alles, was in den letzten Monaten und Wochen geschehen ist.
Auch ich werde ständig in gewissen Situationen an meinen Vater erinnert, wenn ich die Wohnung von meinen Eltern betrete, sehe ich ständig meinen Vater vor mir, egal ob am Esstisch, an der Couch oder im Schlafzimmer...klar ist es schön, an viele schöne Sachen, die ich mit meinem Dad erlebt habe erinnert zu werden, an diese Erlebnisse denke ich natürlich auch total gerne zurück. Doch es sind auch viele Bilder, besonders von den letzten Wochen dabei, an denen es ihm überhaupt nicht gut ging...an diese will ich mich eigentlich weniger erinnern, doch diese Bilder sehe ich vermehrt vor mir. Ich red mir dann immer wieder ein, Gott sei Dank, das er von diesem Leid erlöst wurde..doch zur gleichen Zeit Frage ich mich...Warum...WARUM musste diese schei* Krankheit in unser Leben eintreten und alles kaputt machen..WARUM?
Warum mein Vater?..der immer so gut zu allen war...vorallem, er hatte noch soo viele Pläne, er wollte noch soo viel erleben...Doch diese Frage, kann mir wohl keiner beantworten...es ging alles irgendwie so schnell..Diagnose im Januar..gestorben im Oktober...es waren gerade mal knapp
10 Monate....verdammte 10 Monate, in denen er vergebens gegen die Krankheit kämpfte.
Man muss das Ganze zuerst einmal verdauen....all das was in den letzten
Monaten, bei dir Jahre passiert ist....oh beffi...ich umarm dich ganz dolle..und hoffe, das wir das auf jeden Fall packen

Die Urnenbeisetzung gestern war wie erwartet total schlimm...jetzt ist alles so endgültig...man kann es einfach nicht begreifen.

Wünsch dir alles Gute und bis hoffentlich bald
LG Enchilada
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

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  #11  
Alt 02.11.2008, 18:59
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe - Wer weiss Rat?

Liebe Enchilada,
freue mich immer, von Dir zu hören. Du schreibst immer so nett und einfühlend, ich mag Dich Die Urnenbeisetzung war bestimmt aufreibend und schlimm für alle. Hab an Dich gedacht und mit Dir gefühlt, Du Arme Diese Endgültigkeit...
Die Trauerfeier für meinen Papa findet am Dienstag um 14.30 Uhr statt. Heute waren wir nochmals in dem Institut und haben nochmals am offenen Sarg Abschied genommen. Es war so furchtbar, wie er da so lag in dem Sarg ...
Mein Bruder war auch hier, wir haben die Musik ausgesucht und etwas für die Rede für den Pfarrer aufgesetzt.
Meinst Du, es wäre nicht besser, wenn wir uns ab jetzt private Nachrichten zukommen lassen? Beide Papas sind ja leider tot und die anderen bekommen vielleicht Angst wie es ausgehen kann. Ich wünsche allen viel mehr Glück, als unsere Papas das hatten. Glaubst Du nicht auch, daß das Forum Mut machen sollte?
Das nächste Mal schreibe ich Dir privat, ok? Ich habe kein Problem, daß alle mitlesen, aber ich möchte die anderen nicht runterziehen, was meinst Du?
Ich wolle Dir noch sagen, daß das Bild mit den Kerzen ganz, ganz toll ist.
Für heute sei ganz lieb umarmt, wir schaffen das !!!!!!
viele Grüße
beffi
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