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  #1  
Alt 06.10.2009, 10:58
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Beiträge: 1.751
Standard AW: Krebs als Chance

"Ich habe nie gekämpft,
ich habe mich mit dem Krebs auseinandergesetzt
und mit ihm leben gelernt.
Er gehört jetzt zu mir!"

Das schreibt Ruth Pillat, Ärztin, 2005 in ihrem Buch
Mein Krebs - mein Lehrmeister.

Ihre Krebsdiagnose, Nierenzellkarzinom, erhielt sie 1986.
Seitdem lebt sie mit dem Krebs.

Krebs als Lebensthema.
Eine Alternative, eine Chance für das Leben.

Und ich?
Erst seit 9 Jahren.
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (06.10.2009 um 11:03 Uhr)
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  #2  
Alt 11.10.2009, 00:31
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.751
Standard AW: Krebs als Chance

als unabhängiger Beitrag gemeint (kein Angriff auf niemanden)

ja, wenn es Krebskranke gibt, die sich an innerer Ausgeglichenheit erfreuen können, an Dankbarkeit, Güte und Freude so kann ich nur neidisch gucken. Keine Ahnung warum, aber mich stört die Fliege an der Wand, bin oft unhöflich, gereizt, niedergeschlagen, von Dankbarkeit nicht zu reden...dankbar wofür ?

Manchmal muss ich mich auch hier im Forum sehr zurückhalten, um nicht manchem User böse Zeilen zu hinterlassen, gerade solchen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit betonen, dass sie nur auf "die innere Seele" horchen und schlussendlich gerade deshalb immer noch bei bester Gesundheit sind. Platzt mir also virtuell der Kragen, mache ich besser den PC aus und dann grübel ich nach, warum ich so (geworden) bin.

Den Krebs als neue Chance begreifen...es geht über meinen Horizont...wie bewundere ich die Leute, die die Zigarette weglegen, die sich sportlich quälen, nur noch supergesund ernähren und auch ansonsten alle ihre langjährigen Liebsten und Feinde euphorisch ans Herz drücken. Leute, die halbe Romane und Gedichte schreiben können, mir fehlt seit der Chemo der Schwung und die innere Ruhe zum Schreiben, zur Phantasie, zur Schönheit....

Mir ist der Tag grau, obwohl mir die Onkologen versichern, dass ich zu den 10% zu gehören scheine, die bei meinem Krebsstadium die Krankheit für längere Zeit überwinden....es ist alles so egal....
Also meine Meinung: mir gehört der Krebs nicht, zumal ich das Wort "gehören" nicht mag, es klingt so besitzergreifend.
Vielleicht gibt sich mein Tief ja mal wieder und ich muss nicht mehr an die Krankheit denken...nur dann bin ich wahrscheinlich wieder in der Lage, zufrieden und ausgeglichen am Leben teilzunehmen.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (11.10.2009 um 00:36 Uhr)
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  #3  
Alt 12.10.2009, 07:48
lindt lindt ist offline
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Ort: cottbus
Beiträge: 392
Standard AW: Krebs als Chance

Ich bin völlig überwältigt,welche schöne Sichtweisen,welch Worte,denen ich einfach nur Achtung entgegenbringe.
Mehrmals habe ich diesen Beitrag und auch einige der zuvorgehenden lesen müßen.
Und es ist einfach so,so wie es hier einfühlsam , klug und ermutigend geschrieben wurde.
Aber.....

Dieser Krebs hat mit Bestimmtheit in irgendeiner Form jeden von uns hier verändert.
Inweit dies geschah,dass erkennt bzw.auch entscheidet natürlich jeder für sich allein.
Denn jede Krebserkrankung hat ihre eigene Geschichte.
Man muß nicht nur mit dem Leiden leben,sondern auch mit der Angst.
Die Furcht vor dem wieder Neuaufflammen der Krankheit ist allgegenwärtig.
Manchmal glaube ich schon ,dass man sich an sie gewöhnen muß.-Leider!
Auch ich werde ,immer wieder mal von einer Welle, negativer Gefühle und Gedanken überschwemmt.
Wut,Verzweiflung,Panik,Grübelei,Trauer und Tränen ,sind beinah zum Dauerbegleiter geworden.
Das diese Angst jemals verschwindet,kann ich beinah nicht glauben.
Verschwinden wird sie wohl nie ganz!
Ein Rest von Unsicherheit und Mißtrauen pepaart mit Furcht bleibt wohl bei mir bestehen.
Und das gerade macht einem doch wieder Angst.
Ängste ,Sorgen .....-schwächen doch unser Immunsystem .
Ist damit nicht die Heilung gefährdet? Welch ein Teufelskreis.
Sicherlich ist es besser ,der Angst ins Gesicht zu schauen,statt sich davor weg zu ducken.
Aber das ist ein enormer Lernprozess.

Eigentlich wollte ich mit meiner Ergänzung bekennen,
dass ich Nikita mit ihrem Beitrag hier vollen Beistand gebe,ich kann sie sehr gut verstehen.

Und das Deine Beiträge,Stephan hier sehr viel positiven Anklang von Begeisterung als auch Bewunderung/fanden -finden,ist naheliegend und verständlich.
Ab heute gehört Dir die Meinige .

Alles Liebe
Biana (lindt)

Geändert von lindt (12.10.2009 um 08:33 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #4  
Alt 12.10.2009, 12:15
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.751
Standard AW: Krebs als Chance

Zitat von stephan
Denn alle, die es geschafft haben, im Endstadium des Krebses (Metastasierung) den Kampf ums Überleben aufzunehmen und zu gewinnen, haben bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Ansätze und Methoden eines gemeinsam: Sie alle wurden und arbeiten in irgendeiner Art und Weise spirituell. – So meine Recherchen!
-------------------

Widerspruch - nicht böse gemeint...

Ich komme mal aus meinem grauen Loch hervor und nehme einige deiner Worte genauer unter die Lupe.
Über Spiritualität kann man nicht streiten, der eine hat sie und der andere nicht, aber wenn ich in Verbindung mit Krebs die Worte lese : Endstadium , schaffen , Kampf ums Überleben, gewinnen - so wird mir klar: der Krieg hat uns heimgesucht.....

Wir Krebskranken sind also im Krieg , im Krieg mit unserem Körper - und wie soll es nicht anders sein (deinen Worten nach), nur der spirituelle. praktisch eingestellte Mensch, der die richtige und sehr korrekte Einstellung hat, wird trotz Metastasen, trotz Endstadium ... auf Grund dieser erstrebenswerten Einstellung überleben.

Und alle, die nicht über dieses spirituelle Vokabular in praktischer Anwendung verfügen, schielen nur neidisch und voller Häme in Richtung der Erfolgreichen....(so wie ich)

Genau das ist der Punkt, der mich an deinem Gedankengebäude so stört : es wird suggestiert, dass man nur von positiven Gedanken überschwemmt sein muss, um die Krankheit zu überleben.
Soll also heissen, dass all die Menschen, die niedergeschlagen sind, die nicht auf die "innere Seele" horchen , die im "schwarzen Loch" versinken - Versager sind - und folgerichtig die heilende Sugessionskraft vergeblich suchen: sie sterben. Und alle Übersinnlichen: überleben.


Krebs als Chance ist der grösste Nonsens, der mit je untergekommen ist. Auch wenn wir gentechnisch aufs "Kämpfen" und Überleben" ausgerichtet sind, darf man nicht vergessen, dass man eine Krankheit mit der blossen Kraft der Suggestion nicht heilen kann. Das soll nicht heissen, dass man es nicht versuchen sollte: immerhin fühlt man auf diesem Weg, dass man selbst alles für seine Gesundung getan hat...wenn man es denn hinbekommt.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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George Patton

Geändert von nikita1 (12.10.2009 um 12:30 Uhr)
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