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  #1  
Alt 10.01.2010, 21:39
mischmisch mischmisch ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo-Chur-Schneckerl,
Was noch helfen könnte...
-- Zellvitalstoffe --von Bernhard -
(unter"FitundHeil" oder "Vertrauen "und noch vielen anderen Namen in seeehr vielen Foren unterwegs)
hochgelobt.

Gruss
mischmisch
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  #2  
Alt 10.01.2010, 21:58
Mäggi81 Mäggi81 ist offline
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Beiträge: 51
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

O Gott, danke das war einfach nur schön. Habe geweint als ich diesen Beitrag gelesen habe und er ist ja so wahr.
Wünsche deiner Frau alles erdenklich Gute , 1000 Sternschnuppen und weiterhin so unglaublich viel Mut, Kraft und Willen.
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  #3  
Alt 18.03.2010, 01:53
CH-Schneckerl CH-Schneckerl ist offline
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Standard Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo Forengemeinde

--> Erfahrung(en) eines Angehörigen?
Das Leben ist schwer - und so lernt man nie aus ...
Ich weiß jetzt definitiv, dass die Hypes um das Thema "Krebsmarker-Werte" es nicht wert sind, auch nur 1 Sekunde so ernst genommen zu werden, wie das die ganz "Schlauen" glauben tun zu müssen:

In einem Beitrag von mir weiter oben, hatte ich ja schon etwas dazu geschrieben - aber ich habe nun Anlaß, dieses Thema für euch noch einmal aufzugreifen:
30.06.09 --> CA-19-9 bei ca 28.000
10.07.09 --> bei etwas über 30.000
am 15.09.09 dann der bisherige Höchstwert mit 117.000 (ist/war eine vorhergesagte Reaktion auf die Anfang August gestartete Chemo).
Mitte Dezember 2009 bei ca 30.000
09.01.2010 --> unter 9.000
20.01.2010 --> 2.900 !!!

Fällt euch etwas auf? Zu Beginn der Chemo (Gemzar und Xeloda; dann Xeloda wegen Hautentzpndungen umgestelltauf ds flüssige 5-FU) explodierte der Wert förmlich --und seither ist er im Sinken ...gewesen!

Gewesen?
Das ist der Anlaß, warum ich euch hier poste - Ihr sollt euch alle selber ein Reim draus machen, wie hoch oder niedrig man Krebsmarkerwerte wirklich bewerten soll/kann/darf/muss!

Wenn ich die Wertentwicklung bei meiner Frau hier ansehe, dann war die Zeit nach dem 15.09. eigentlich jeder Tag ein Freuidentag!
nicht "eigentlich" -- es waren solche!
bis zum 28.01.10: NOT-Operation in der LMU-Uni-Klinik München-Innenstadt.
Irgendetwas hat den Gallenwegsgang abgequetscht und die Billirubinwerte stiegen binnen Stzunden von normalen "unter 2" auf 6 bis 7 an. Als Stunden später dann die OP war, war das Billirubin bei knappen 8. Es wurde ein Stent in den gequetschten Sekretgang (kurz vor/nach der Bauchspeicheldrüse gesetzt -- "danach" verlor sich die "Gelbhaut" fast schlagartig wieder.. OP hat also den zweck erfüllt.

Aber ..
wie es der Operateur prophezeite ("...den linken Leberlappen konnte ich unter Kontrastmittel leider nicht darstellen; da scheintmir auch so ein Verschluß vorzuliegen - aber wegen des sehr geschwächten Zustandes des Patineten konnten wir diese dringend nötigen Arbeiten dann jetzt nicht mehr machen. Sie muss jetzt Kraft sammeln -- wieder auf dei Beine kommen-- und dann machen wir auch das halt noch -- es ist wirklich für uns ein Routineeingriff!"), kam es dann 1 Woche nach der Entlassung aus dem Krankenhaus deswegen erneut zu den gleichen Komplikationen. Wieder der gastroskopische Eingriff (über Mund Magen, Zwölffingerdarm..): ein Stent wurde in den Zugang des Linken Leberlappens gesetzt .. Dauer des Eingriff: 45 Minuten ..

Der Krebsmarker an diesem 12.02.2010 lag bei 4.800 (war also gestiegen) und schmolz binen1 Woche auf 2.900 ab (als die Gallenflüssigkeit also wieder "normal" lief).

1 Woche nach der zweiten Op war dann die erste Chemo -- und 3 Tage danach eine Hyperthermie.

.. und seither geht es bergab!

Die Krebsmarker liegen seither zwar weiterhin bei 3000 bis 5000 (mal rauf mal runter ..) -- aber der Stoffwechsel im Körper ist total aus den Fugen geraten:
Heute war es nun binnen 10 Tagen das dritte Mal, dass das im Bauch-/Darmtrakt sich zwischen den Organen/Gewebe eingelagerte Wasser mittels Punktion abgelassen wurde (btw: werden musste). Via "Maß" an den Rockbünden glaubt meine Frau feststellen zu können, dass die Bundweitendifferenz von vorher/nachher 19cm beträgt. Jedesmal waren es nun zwischen 3 bis 4 1/2 Liter, die da auf einmal abgelassen wurden.
Danach geht es ihr relatv gut - und sie würde und möchte Bäume ausreißen ...
aber faktisch?
Sie ist mit Ihrer Psyche am Boden! Sie denkt daran mit dem Kämpfen aufzuhören, weil sie unsägliche Schmerzen in dem aufgeblähten Zustand hat. Sie hat Sorge, dass die bisherige gut wirkende Chemo-Kombi "Gemzar/5-FU" nicht mehr wirkt und dass bei einer Umstellung Nebenwirkungen auf sie zukommen, die sie "fertig" machen ...(z.B. bei Tarceva angeblich aufbrechende Hautausschläge ...)

Liebe Leserinnen und Leser,
ich schreibe das euch, damit Ihr seht:Krebsmarkerwerte sind zwar ein wichtiger Bestandteil der Krebsbehandlung - aber meistens wird der Focus viel zu stark auf diese Werte gerichtet.

Mir bin überzeugt, dass doch viel wichtiger ist,wie der Patient sich fühlt. Im Wissen einen inoperablen ´metastasierten Krebs mit sich herumzutragen, verändert sich die "Null-Basis" auf der Werteskale des "lebenswerten Lebens" wirklich schlagartig.
Wir hoffen nun halt, dass sich keine neuen Metastasen (seit 10.12.09) gebildet haben, dass die bisher bekannten Befallsstellen sich weiterhin ruhig verhalten und dass nach Vorliegen des PET-CT´s vom kommenden Freitag dann durch die Fachleute der Veramed-Klinik die Weichen richtig umstellen werden.

Der Frühling steht vor der Tür -- Sonnenstrahlen werden uns kitzeln und uns zu Gedanken und Träumen anregen.
Benutzen wir doch bitte diese Sonnenstrahlen als Initialvehicel uns selber mit unserer eigenen Kraft aus dem (Winterzeit)Tal der Tristesse heraus zu hieven und unsere Herzen und die Gemüter zu öffnen;
aufzusperren die verschlossenen Tore des ständigen "in sich Gehens". Mobilisiern wir doch bitte unsere eigenen Selbstheilungskräfte - sie sind die beste Medizin, die man dem eigenen Körper überhaupt geben kann (es gibt nichts besseres).

Wenn wir Angehörige dann fröhlich gestimmt, lachend und voller Tatendrang zu "unserem" Patienten gehen, dann bemerkt der Patient doch was mit uns passiert ist und freut sich da dann sicher auch! Und genau das ist der Zweck -- von innen heraus positiv leben!

Das muss JEDER Angehörige lernen und verinnerlichen. Auf deisem Weg kann man den Erkrankten soviel mitgeben.
Vor 9 Monaten konnte ich mir wirklich nciht vorstellen, dass man Trotz dieses themas noch Witze machen kann, lachen kann, fröhlich sein kann - un dauch mal blöde Gedanken haben kann - einfach halt LEBEN GENIEßEN ...


Steckt also den Kopf nicht in den Sand - reckt ihn in die Höhe. Wenn Ihr euch vom Frühling positiv inspirieren laßt, dann muss das doch ansteckend sein (und auch die Patienten "mit reissen").

Legt sie weg, die Blätter mit den Aufzeichnungen, Kurven und Laborwerten: sie sind nicht sooo wichtig wie mancher Angehörige das meint; ja sie sind schon selber wichtig - aber nciht sooo! (PS.: ich erschrecke wirkich, dass ICH das heute so schreiben kann, ohen rot zu werden! noch vor ein paar Monaten hilte ich so eine Aussage für unaussprechich!).

Wichtig ist,
- dass der Patient UND die Angehörigen über was weiß ich denn alles lachen können.
- das der Patient schmerzfrei Sonnestrahlen sich einsaugen kann
einfach am JETZT noch positives zu empfinden und dieses zu genießen.

Unser Pflicht als Angehörige ist es, dem Patienten nicht nur das Gefühl des Umsorgtsein zu geben; der Patient sollte im positivsten Fall selber spüren, dass diese Gefühlsvermittlung nicht etwas angelernetes oder vorgespieltes ist, sondern etwas von innenheraus gelebtes.

In diesem Sinne ..

ich wünsch euch frohe sonnige Frühjahrstage

euer CH-Schneckerl
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  #4  
Alt 19.01.2010, 22:45
ManuelaMaria ManuelaMaria ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Danke.

Du hast es sehr schön ausgedrückt, den Kranken mit Würde zu behandeln...
Diese sollte man ihm niemals nehmen...

Danke, der Bericht hat mich zwar zum Weinen gebracht, aber er beinhaltet viele wertvolle Ratschläge...

Liebe Grüße, ManuelaMaria
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  #5  
Alt 26.01.2010, 13:03
markus1961 markus1961 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo Kirsten,
vielen Dank für diesen Eintrag. Einige Deiner Erfahrungen und Hinweise kann ich nur bestätigen, da ich als Angehöriger gerade selber mitten in diesem "Prozess" stecke, weil meine Mutter an BSDK erkrankt ist und eine palliative Chemo macht.

Was meiner Mutter m.E. wirklich hilft ist die die Übersetzung der ganzen Fachausdrücke und Behandlungspfade in für Sie verständliche Informationen, auf deren Basis sie dann (noch) eigenständig entscheiden kann. Insofern kann ich auch nur empfehlen, sich als Angehöriger zumindest soweit in die medizinische Thematik einzuarbeiten, damit man das was passiert versteht und auch erklären kann. Die Ärzte versuchen das sicherlich zum Teil auch, aber es ist ein Unterschied, ob man mit einem Angehörigen in Ruhe und außerhalb des Arztzimmers noch einmal darüber diskutieren kann.

Da hilft dieses Forum und auch Beiträge wie Deiner ungemein viel.

Viele Grüße an alle

Markus
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  #6  
Alt 29.01.2010, 17:20
Martina17 Martina17 ist offline
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Registriert seit: 29.01.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo ,
ich schreibe heute zum erstenmal in diesem Forum. Meine Schwester ist an BSDK mit Lebermetastasen erkrankt. Die Diagnose wurde im September 09 gestellt , da war der Tumor an der Bauchspeicheldrüse schon 6cm groß. Die OP fand 2 Wochen später statt, da stellte sich raus das der Tumor ,, kindskopf" groß ist und in der Leber sind Metastasen . Die Prognose ,, Lebenserwartung " war sehr schlecht. Meine Schwester ist erst 48 Jahre alt und sie ist sehr stark und tapfer. Ich versuche das auch zu sein , aber ich weiß manchmal nicht wie ich das schaffen soll. Vielleicht hat jemand Lust mit mir zu schreiben.
Liebe Grüße
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  #7  
Alt 03.02.2010, 21:13
ute-rs ute-rs ist offline
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Ort: Remscheid
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo Martina,
ich kann mir sehr gut vorstellen wie es dir geht. Ich gehe ehrenamtlich vom Hospiz auf eine Palliativstation ins Krankenhaus. Vor zwei Wochen habe ich dort einen jungen Mann von 37 Jahren kennen gelernt. Ehemann und Vater von zwei kleinen Kindern. Leider konnte man ihm nicht mehr helfen.
Ich hoffe deine Schwester hat keine Schmerzen. Ich wünsche ihr und dir alles Gute.

Gruß Ute
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  #8  
Alt 05.02.2010, 01:51
Gaby1811 Gaby1811 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Liebe Kirsten,

vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Er war mir eine erste Hilfe bei meiner Suche nach Informationen und Unterstützung. Ich werde ihn sicherlich noch öfter lesen.

DANKE
Gaby1181
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  #9  
Alt 18.03.2010, 00:40
Peter Gerber Peter Gerber ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo liebe Betroffene

In Ergänzung des Berichtes von Kirsten einige Angaben von mir.
Meine liebe Frau (63) bekam im November 2008 die Diagnose BSDK. Die Whipple-Operation konnte nicht vollständig ausgeführt werden, da während der Operation Lebermetastasen erkannt wurden. Es gab einige Komplikationen. Nach der Erholung 2 Zyklen Chemo mit Gemzar, aber die hat sie sehr schlecht vertragen. Im April 2009 wurde die Chemo abgesetzt und auf rein palliative Behandlung (Schmerzlinderung mit Morphin) umgestellt. Heute braucht sie 120 mg MST pro Tag und dazu gelegentlich (bei Bedarf) Morphin-Tropfen. Es geht ihr mal besser, mal schlechter, aber ihr Zustand ist eigentlich ziemlich stabil. Auch ihr Gewicht (43 kg!) ist seit Monaten gleich. Heute war sie den ganzen Tag allein mit Bus und Zug in der Stadt für Besorgungen und einen Verwandtenbesuch, es ging ganz gut.

Nun aber zu den Angehörigen (wir haben 3 Kinder und 6 Enkel), die sind ja das Thema dieses Threads.

Natürlich war der Schock nach der Diagnose gross. Wir haben alle nur noch in Zeiträumen von Wochen, höchstens Monaten gerechnet. Die Ärzte (sie wird ausgezeichnet betreut) haben NIE eine Prognose gewagt, wieviel Zeit uns noch bleibt. Nun leben wir schon bald 1 1/2 Jahre mit dieser Situation.

Im letzten Sommer wagten sich die Kinder mit ihren Familien natürlich nicht in einen grossen Urlaub, sie wollten "für alle Fälle" in der Nähe sein. Nun stellt sich die Frage erneut. Die einen möchten grosse Familienferien machen, ein Wohnmobil mieten und 4 Wochen lang durch weit entfernte Länder ziehen. Aber schon stellen sich Gewissensbisse ein: Dürfen sie ihre Mutter/Grossmutter einfach so alleine lassen? Bei einer Verschlimmerung der Situation könnten sie ja nicht einfach rasch heimkehren. Ich habe ihnen geraten, die Ferien trotz der Bedenken zu buchen. Aber wohl ist mir nicht dabei.

Wir benutzen jede Gelegenheit, um zusammen zu feiern, obschon die Kinder/Enkel mehr als eine Autostunde entfernt wohnen. Die Krankheit hat unsere Familienbande eindeutig verstärkt. Aber allmählich werden die Besuche für die Enkel (zwischen 2 und 8 Jahre alt) auch zur Belastung.

Ich selbst versuche, mir gelegentlich etwas Freiraum zu verschaffen, wenn meine liebe Frau einen guten Tag hat. Eine kleine Wanderung, ein Museumsbesuch oder so, aber viel liegt natürlich nicht drin. Ich helfe auch viel im Haushalt, obschon sie den immer noch selber besorgen will (und weitgehend auch kann). Ich bin zum Glück selbständigerwerbend und arbeite fast immer zuhause.

Was haben wir doch in der ersten Zeit zusammen geweint, auch mit den Kindern! Nun hält der Zustand schon so lange an, dass ich keine Tränen mehr habe. Statt Traurigkeit spüre ich nur noch Leere. Natürlich ist es wunderschön, dass wir zusammen noch so viele Monate geniessen dürfen. Aber allmählich wird die Situation trotz "stabilem" Krankheitsbild für uns Angehörige doch ziemlich belastend.

Und schon kommt das schlechte Gewissen: Eigentlich müsste ich ja jauchzen und frohlocken, dass die Krankheit meiner lieben Frau zu stagnieren scheint. Andererseits...... siehe oben!

Vielleicht habt Ihr Ähnliches durchgemacht? Es würde mich interessieren.

Liebe Grüsse
Peter
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  #10  
Alt 01.04.2010, 16:44
Nicora Nicora ist offline
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Registriert seit: 23.01.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

[Hallo Kirstin,
Hut ab, ein wirklich ausfuerlicher Beitrag.
Es tut mir leid, dass auch Dein Vater den Kampf verloren hat.
Mein Vater am 01.02.2010 einen schnellen Tod erlitten und musste nicht lange leiden.

Bei uns war einiges a bissl anders, aber ich kann Dir in vielen Punkten recht geben.
Ich wuerde heute auch einiges anders machen.

Frohe Ostern und viel Kraft
Gruss
Nicole
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  #11  
Alt 07.04.2010, 13:42
tinel tinel ist offline
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Registriert seit: 07.04.2010
Beiträge: 2
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Ich bin unendlich traurig,
meine Eltern sind beide schwer krank, mein Vater 72 Lungenkrebs und mehrere Herzinfarkte, meine Mutti 73 Bauchspreicheldrüsenkrebs im Endstadium.
Ich hatte eigentlich immer ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, sie wohnen in einer anderen Stadt als ich. Für mich war es selbstverständlich, einemal in der Woche oder auch noch am Wochenende zu ihnen zu fahren. Hatten wir dann doch mal gestritten, und einige Zeit keinen Kontakt zueinander, wenn sie krank waren, war ich immmer zur Stelle. Brachte sie in weitergelegene Kliniken zur Behandlung oder zum Besuch des anderen. Ich war immer da, ich war immer die Starke. Ich hatte zwei Kinder und war alleinerziehend. Daneben noch überdurchschnittlich viel arbeiten. Und dann ?
Dann wurde ich schwer krank, bin seitdem an den Rollstuhl gefesselt. Ich war plötzlich nicht mehr die "Starke". Keine Besuche mehr bei meinen Eltern, wie soll ich auch mit dem Rollstuhl dort hinkommen. Inzwischen habe ich selbst die Pflegestufe. Ich hielt zumindest telefonisch Konkakt zu ihnen. Aber ich war nicht mehr die "Starke". Meine Eltern hatten leider schon immmer etwas egoistische Züge an sich. Das wurde jetzt durch den Ausbruch ihrer Krankheiten leider noch sehr verstärkt. Plötzlich machten sie beide sich und mir das Leben zur Hölle. Beide bekamen nun Chemo und Bestrahlung. Plötzlich wollten sie von niemanden mehr etwas wissen. Wir sollten sie alle in Ruhe lassen. Ich habe das akzeptiert, nach einer Weile legte sich das alles wieder. Ich dachte, wir haben diese Zeit endlich überwunden und wir können die letzte Zeit die ihnen noch bleibt in Ruhe verbringen. Aber leider ist das Gegenteil eingetreten. Da meine Eltern beide eine gute Rente haben müssen sie für einen gewissen Betrag im Monat für meine Versorgung aufkommen.
Dazu sind sie nicht bereit und haben mich fallen lassen. Ich stehe nun hier ganz alleine da. Sie sehen nicht ein, für mich Kosten zu übernehmen.
Ich bin im Februar an der Halsschlagader operiert wurden, es kam mich niemand besuchen.
Trotz alledem liebe ich meine Eltern, besonders meine Mutti. Jetzt habe ich erfahren, dass sie in meiner Stadt in der Strahlenklinik liegt und es keine Hoffnung mehr gibt.
Ich wollte sie besuche, das lehnt sie ab. Sie will mich nicht sehen. Aber ich liebe sie doch so sehr. Ich möchte mich doch wenigstens von ihr verabschieden. Was soll ich tun. Ich weiß von meinem Bruder, der sich nie um unsere Eltern gekümmert hat, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat.
Er durfte zu ihr kommen, ich nicht!!!
Ich habe solche Sehnsucht nach meiner Mutti, und möchte sie nochmal sehen. Ich hab ihr doch nichts getan. Kann doch auch nichts dafür, dass ich im Rollstuhl bin und nichts mehr für sie machen kann.
Ich bin total verzweifelt, ich denke Tag und Nacht darüber nach.
Aber einfach zu ihr ins Krankenhaus gehen traue ich mich auch nicht. Mir wurde so sehr weh getan, dass ich Angst habe von ihr wieder weg geschickt zu werden. Ich weiss nicht mehr weiter.
Natürlich ist es schwer, wenn man die Eltern durch ihre schwere Krankheit begleitet so wie ich es gemacht habe. Aber ich möchte mich noch verabschieden von ihr und darf nicht ......
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  #12  
Alt 10.04.2010, 19:55
Peggy77 Peggy77 ist offline
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Registriert seit: 08.04.2010
Beiträge: 1
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo,mein Name ist Peggy ich habe mal eine Frage an Dich,unzwar geht es darum,im Nov.09 wurde bei meinen Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt, leider schon viel zu spät,im Dez.09 wurde er Operiert im Jan.10 fing seine Chemo an die erste hat er einigermaaßen vertragen,er hat 1 Woche grosse Chemo 1 Woche kleine Chemo dann wieder grosse und dann 1 Woche Pause,leider wurde jede Behandlung zur Qual mit Erbrechen und Apetitosikkeit..
im Maerz 2010 waren die Blutwerte so schlecht das er blutblättchen brauchte,da er keine Weissen Blutkörperchen mehr hatte,der Körper füllte sich mit Wasser,dann bekam er Wassertabletten aber leider konnte er das Wasser nicht ausscheiden so das das wasser im Körper immer mehr wurde,vergangene Woche haben die Ärzte die Chemo erstmal abgesetzt damit sich die Blutwerte wieder stabilisieren,sie haben ihn am dienstag eine Cortisonspritze verabreicht und uns wurde gesagt das er davon Müde wird, aber es sollte am nächsten Morgen wieder besser sein und er wird sich wohler fühlen,er hat dann auch fest geschlafen,am Abend fing es an er fragte wo er sei und redete Verwirrte Sachen,am Nächsten Morgen war es so schlimm das er uns schon gar nicht mehr erkannte,wir brachten ihn dann ins KH wo sich der Zustand rapide verschlechterte,bis zu der Nacht zu gestern da hat er Atemaussetzter gehabt und die Ärzte dachten es sei soweit aber dann hat er mit meinen Bruder Pudding gegessen,und es ging vom Zustand her,mein Bruder hat auch schon eine Patientenverfügung unterschrieben,heute haben wir von den Ärzten wieder erfahren das der Zustand sich nicht verbessert hat,er hat aber keine Schmerzen aber er bekommt nicht mit das er im KH ist und das was um ihn geschieht,jetzt beeten wir tag und nacht gibt es nun Hoffnung oder geht es zu ende..dieses Ungewisse macht uns ziemlich fertig vielleicht kannst du mir mal ein paar ratschläge geben was nun passiert..der Arzt am Mittwoch hat gesagt das die Nieren und die Leber schon von der Chemo geschädigt sind und der Körper sei vergiftet von innen,er würde es nicht mehr schaffen aber heute ist Samstag und er hat es am Mittwoch gesagt..bitte hilf mir..meine E-mail:peggyzinke@yahoo.de..gruss peggy
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  #13  
Alt 15.04.2010, 17:50
tinel tinel ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Meine Mutti ist noch am selben Tag, als ich hier meine Eintragung gemacht habe, gestorben. Ich komme damit nicht klar, nicht nochmal mit ihr gesprochen zu haben.
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  #14  
Alt 22.04.2010, 09:08
Elfie Elfie ist offline
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Beiträge: 499
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Liebe Tine,
ich habe gerade erst Deinen Eintrag gelesen. Bitte liebe Tine verzweifle nicht, Du konntest die Situation nicht ändern, man kann nichts erzwingen.
Vielleicht war es ja auch ein Mißverständnis, dass Deine Mutter so hart werden ließ? Du mußt aber jetzt in erster Linie an Dich denken, daran,
dass Du gegen DEine Krankheit kämpfst.
Versuch doch mal mit Deinem Vater wieder in Kontakt zu treten. Vielleicht kann Dein Bruder vermitteln. Er ist ja jetzt alleine und vielleicht auch versönlicher.
Ich wünsche Dir viel Glück und alles, alles Gute
LG Elfie
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  #15  
Alt 08.09.2010, 20:02
morbius morbius ist offline
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Registriert seit: 08.09.2010
Ort: Oberhausen
Beiträge: 14
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo.
Ich hab mich grad angemeldet weil mich dieses Forum sehr interessiert und ich hoffe das man mir hier ein wenig helfen kann.

Bei meinem Papa wurde am 21.03.2010 Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert mit verdacht auf Metastasen in der Leber ( die aber punktiert werden müßte um sicher zu sein was mein Papa nicht will).Er wurde dann vom KH aus zu einem Onkologen geschickt der mit Ihm alles weitere besprach da eine OP angeblich nicht helfen würde da die Schmerzen dann zu groß wären(laut onkologe) Sollen wir das so hinnehmen? Entschied sich der Arzt für eine Chemo( die am 25.03. begann) leider konnte mein Papa mir nicht sagen was das für eine ist außer das die chemo relativ neu wäre und man fast!!! keine Nebenwirkungen hätte. Die ersten blöcke liefen auch relativ erfolgreich es ging Ihm richtig gut und er machte Pläne was er alles so noch machen will(z.B.: Küche renovieren) doch seit ungefähr einer Woche ist alles anders, es geht Ihm so schlecht wie nie er hat Wasser in den Beinen und im Bauch so viel das er teilweise keine Luft mehr bekommt obwohl er Wassertabletten bekommt wird es überhaupt nicht besser dazu kommen Blähungen und Durchfall. Mittlerweile so ungefähr seit Sonntag geht gar nichts mehr er kommt nicht mehr aus dem Bett allerhöchstens um auf die Toilette zu gehen.Der Onkologe hat gesagt das er jetzt eine andere Chemo bekommen soll doch auch da weiß ich nicht was für eine.Ich habe versucht einen Termin bei dem Onkologen für mich und meine Mutter zu bekommen weil wir fragen zur Therapie haben dieses lehnten die Sprechstundenhilfen aber mit der Begründung der Schweigepflicht ab (Obwohl wir bei 2 arztbesuchen schon dabei waren) Da ich einen kranken Mann( Herzinfarkt mit 37 ) zu hause habe um den ich mir zusätzlich auch noch sorgen machen muß habe ich das Gefühl bald einen zusammenbruch zu erleiden.Ich bin total fertig könnte nur noch weinen.Ich weiß nicht wie ich meinem Papa wieder beibringen soll weiter zu kämpfen.Kann mit vieleicht einer einen rat geben?
Lg
morbius
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