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  #196  
Alt 27.08.2002, 15:43
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo!
Duch Zufall bin ich Heute auf diese Seiten gestoßen, ich war schon verzweifelt als ich die vielen Berichte las . Auch mich hat die pure Verzweiflung in das Intenet getrieben. Da ich mit dem PC eigendlich nicht gut umgehen kann, habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, wie viele Leute sich mit diesem schrecklichen Thema befassen.
Meine Schwägerin, die ich sehr liebe ist vor einem Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs operiert worden und die Ärzte sagten uns das die OP sehr gut verlaufen sei und auch keine Metastasen vorhanden sind . Tatsächlich hat sie sich auch super erholt. Seit ca. drei Monaten hat sie nun aber sehr starke Schmerzen und kann eigentlich nicht wirklich mehr etwas. Sie hat sehr viel an Gewicht verloren und war vor 10 Tagen im Krankenhaus weil man dort eine Schmerztherapie machen wollte. Man hat ihr Pflaster verabreicht in denen Morphine enthalten sind. Eine Woche war sie wie ausgewechselt und ich habe schon zu hoffen gewagt, nun würde es Bergauf gehen. Gestern war ich den ganzen Tag bei Ihr. Sie hat bis jetzt wieder grauenhafte Schmerzen und kann deshalb auch nicht essen. Sie liegt im Bett und wir machen uns wieder diese Sorgen, wie geht es weiter? Wen kann man fragen? Wer kennt sich aus?
Mein Gott, jetzt, wo ich diese vielen Seiten gelesen habe, bin ich total am Ende!
Gibt es jemanden, der mir volgende Frage beantwortet: Hat schon mal jemand diese Krankeit überlebt??
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  #197  
Alt 27.08.2002, 17:27
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

[Marianne schrieb]:
> Hat schon mal jemand diese Krankeit überlebt??

Hm, glücklicherweise wurde der Bauchspeicheldrüsenkrebs bei deiner Schwägerin frühzeitig erkannt. Deshalb konnte sie auch noch operiert werden. Dies erhöht zumidest die Lebensdauer.

Ein Überleben, wie du es bezeichnest, setzt die vollständige Eliminierung aller Krebszellen voraus; aber dies ist mir persönlich noch von keinem bekannt das dies gelungen wäre :-(.

Dennoch hat jemand auf diesen Seiten (ziemlich am Anfang) jemanden erwähnt, der trotzdem noch 15 Jahre weitergelebt hat - und dies in guter Verfassung (will heissen, er konnte sogar sportlicher Aktivität nachgehen).

Einigen Fachseiten im Web konnte ich entnehmen, dass diese Krebsart eine der aggressivsten ist (IIRC kommt er nur in etwa 2 % aller Krebsfälle vor führt aber als 4. häufigstes zum Tode.

Deswegen sind wir hier alle aber nicht am Ende - denn eine wichtige Funktion dieses Forums ist der Austausch und die gegenseitige Unterstützung und Ratschlägen, mit einer derartigen Konfrontation umzugehen. Wenn du diese Seiten aufmerksam gelesen hast wirst du mir zustimmen :-)

Kopf hoch
c
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  #198  
Alt 27.08.2002, 18:48
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Danke Christian !!

Für Deine Stellungnahme ein herzliches Dankeschön. Natürlich finde auch ich diese Seiten super. Das man Erfahrungen und auch Hilfestellung bekommt in solch einer schweren Situation ist sehr tröstlich. Mich hat nur die Vielfallt der unterschiedlichen Verlaufsformen ein wenig aus der Bahn geworfen. Man muß sich ersteinmal mit der Tatsache das man vielleicht nicht mehr gesund wird auseinandersetzen. Mein Schwager ist in dieser Hinsicht völlig kopflos und ich habe einfach nur Angst meine Schwägerin könnte nicht optimal behandelt werden.
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  #199  
Alt 27.08.2002, 20:36
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Marianne,
wir wissen seit gut sechs Wochen, dass meine Ma Bauspeicheldrüsenkrebs hat und sie hat mittlerweile drei Chemo´s hinter sich. Zur Zeit geht es ihr relativ gut. Sie ist nach fünf Wochen Krankenhaus seit einer Woche zu Hause und ich empfinde es für sie als grosse Hilfe, sie in ihrer gewohnten Umgebung zu sehen. Sie ist eine echte Kämpfernatur und geht schon wieder alleine einkaufen :-)
Leider wohnen meine Schwester und ich nicht in der Nähe, so dass wir nur am Wochenende bei ihr sind.
Deine Schwägerin freut sich bestimmt, wenn Du bei ihr bist. Die Zeit mit ihren Lieben zu verbringen ist doch sehr wichtig.
Erkundige Dich hier im Internet, hier bekommst Du sooo viel Hilfe. Ich war vor ein paar Wochen noch so hilflos, doch ich erfahre immmer mehr und damit konfrontiere ich dann die Ärzte. Auch wenn es sie nervt. Schliesslich haben wir nur eine Mutti. Also Köpfen hoch, Ohren und Augen auf und danach... handeln!!!
Ich wünsche Dir alles Gute und viel, viel Kraft für Eure Familie
UTE
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  #200  
Alt 27.08.2002, 23:37
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

[Marianne schrieb]:
> Für Deine Stellungnahme ein herzliches Dankeschön.

You're welcome :-)

> Mich hat nur die Vielfallt der unterschiedlichen
> Verlaufsformen ein wenig aus der Bahn geworfen.

So unterschiedlichen sind sie für mich gar nicht. Bei der Laktüre dieser Seiten kristallisiert sich eines klar heraus: diejenigen, die nicht so gefestigt der Tatsache ins Auge sehen, sterben binnen 2 Monaten nach der Diagnose - alle anderen erfreuen sich noch Monate danach des Lebens.

Die Lebensdauer hat also sehr viel mit der persönlichen Einstellung und dem Kampfeswillen zu tun. Dies ist der zentrale Punkt; nämlich die Frage: wie unterstütze ich den Betroffenen optimal in seinen Bemühungen. Diese sind allerdings so unterschiedlich weil jeder ein eigenes Wesen ist - darin nämlich unterscheiden sich unsere Berichte (weshalb du sie vielleicht als 'unterschiedliche Verlaufsformen' wahrnimmst).

An früherer Stelle habe ich einige Links zu dem Thema gepostet. Du musst sie einfach nur mit der Maus anklicken und schon landest du auf der betreffenden Seite (ob die Links noch aktuell sind hoffe ich, denn ich habe sie auf die Schnelle jetzt nicht selbst überprüft).

http://www.path.jhu.edu/pancreas/
http://www.netdoktor.de/krankheiten/...uesenkrebs.htm
http://www.m-ww.de/krankheiten/krebs/karzinom.html
http://www.med.uni-marburg.de/fapaca/links.html
[Source: google]

HANN
c
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  #201  
Alt 30.08.2002, 10:49
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Christian,

Deine Worte treffen mich wie ein Schlag. Wie ich bereits in diesem Forum geschrieben habe, lebte meine Mutter nur noch ganze 8 Wochen nach der Diagnose. Nach Deinen Ausführungen hieße das, dass meine Mutter keinen Kampfeswillen hatte und die Unterstützung des Betroffenen durch seine Umwelt nicht ausreichte.
Das macht mich ganz schön wütend.

Meine Mutter hat gekämpft bis zum letzten Tag, selbst als sie schon wußte, dass sie eigentlich keine Chance mehr hatte. Zwei Tage bevor sie starb hat sie noch gesagt: Der da oben soll mich noch nicht holen, ich möchte gern noch leben!
Wir haben alles gegeben, um meiner Mutter Mut und Hoffnung zu schenken, einen Tag nach dem anderen.
Trotzdem ist sie eingeschlafen und manchmal frage ich mich, was besser ist:
Einschlafen bevor die Schmerzen unerträglich werden oder das Leiden ertragen müssen bis zum qualvollen Ende.

So long,

Anja
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  #202  
Alt 30.08.2002, 10:58
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

[Anja schrieb:]
> ... Nach Deinen Ausführungen hieße das, dass meine
> Mutter keinen Kampfeswillen hatte ... Das macht mich ganz schön wütend.

Bei allem Respekt Anja,

_sehr viel_ bedeutet nicht _ausschliesslich_; zudem verweise ich auch darauf das der Krankheitsverlauf unterschiedlich ist, da jedes Wesen unterschiedlich ist .

Eine Verärgerung ist weder angebracht noch von mir beabsichtigt. Dennoch kann ich deine Reaktion verstehen.

lg
c
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  #203  
Alt 23.09.2002, 09:36
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Nach langer Zeit bin ich wieder hier, die letzten Wochen waren so verdammt schlimm... meine Mama hat den Kampf verloren, sie ist gestern morgen nach 3 tägigem Todeskampf eingeschlafen! Ich bin froh, dass sie nicht mehr leiden muß, für mich ist sie die Gewinnerin, ich bewundere sie für ihre Stärke!!!!!!!! Aber trotzdem, sie fehlt mir so unglaublich, ich fühle mich so unglaublich leer....
Danke auch an Euch, das ich immer das Gefühl haben konnte hier aufgefangen zu werden!
Wünsche Euch allen weiterhin alles Gute und viel Kraft! Ina
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  #204  
Alt 23.09.2002, 09:37
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blattern eines.
Das eine Blatt man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von unserm Leben,
drum wird auch dieses Blatt allein
uns immer wieder fehlen.
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  #205  
Alt 24.09.2002, 14:53
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Sitze hier und lese seit Stunden all Eure Briefe. Teilweise liefen mir die Tränen übers Gesicht. Ich lese über die unendliche Hoffnung, die jeder zu Beginn der tückischen Krankheit hatte, lese über die verschiedenen Therapien und über die Therapievorschläge, die man sich gegenseitig unterbreitet. Lese über die Trauer und Ohnmacht, wenn man den geliebten Menschen dann trotz aller Kämpfe zu Grabe tragen muß. Bei meinem Schwager wurde vor 3 Wochen Pankrekopfkrebs, Gallengangskrebs sowie befallenes Gewebe der Leber nach einer Gelbsucht diagnostiziert. Vor 10 Tagen wurde er in der Uni Frankfurt nach Whipple operiert (Magen blieb angeblich vollständig erhalten) Meine Schwester ist ein seelisches Wrack und flüchtet sich in ihre eigene Krankheit (Bandscheibenvorfall) und ich habe auch Angst um sie, daß sie nicht die Kraft aufbringen kann, Ihrem Mann jetzt beizustehen. Wenn man all Eure Briefe liest, dann scheint es ja wirklich für diesen Krebs kaum ein Funke Hoffnung zu geben. Das ist so verdammt traurig und mein Herz zieht sich buchstäblich vor Angst zusammen. Es werden Atombomben gebaut, Menschen zum Mond geschickt - aber es gibt keine Erfindung, die den Krebs heilen kann? Alles nicht zu glauben.
Ich bin bemüht, jetzt auf dem Wege des Internets (weshalb ich auch auf diese Seite kam) Informationsmaterial zu sammeln, um eventuell meinem Schwager behilflich sein zu können. In der vergangen Woche habe ich den Kontakt zu einer Ärztin herstellen können, die mit "Krebsersatztherapien" gute Erfolge zu erzielen scheint. Konnte meiner Schwester irgendwie näherbringen, ihren Mann unbedingt dort hinzuschleppen, um sich wenigstens einmal zu informieren,wie diese Therapie aussieht. Am Freitag haben sie dort Termin. Bin gespannt. Morgen (Mittwoch) allerdings hat er das Abschlußgespräch in der Uni Frankfurt mit dem Prof.Dr. Caspari, der ihn auch operiert hat. Ich hoffe und bete, daß es kein all zu schrecklicher Abschlußbericht sein wird.
Wünsche allen hier im Forum alle Kraft dieser Welt, um ihr Schicksal zu irgendwie zu meistern.
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  #206  
Alt 24.09.2002, 21:01
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Heidi, das kann man so nicht sagen, daß es kaum einen Funken Hoffnung gibt bei dieser tückischen Krankheit.Ich habe die PankreaskopfOP nach Whipple jetzt knapp 4 Jahre (Nov.'98)überlebt. Es ist verflixt schwer, gerade mit dieser Krankheit umzugehen;erfordert sie doch erhebliche Einschränkungen des täglichen Lebens. Das beginnt mit der Ernährung und hört mit der Verdauung auf.Dein Schwager (und auch Deine Schwester) sollten NIE den Mut verlieren und immer weiter kämpfen.Man kann die Krankheit in den seltensten Fällen bekämpfen - aber ich meine, man kann dagegen kämpfen.Jeder Betroffene sucht sich einen anderen Weg, manche verdrängen, manche probieren und experimentieren,wobei man mit äußerster Skepsis an verschiedene sog. Heilmethoden herangehen sollte. Hier im Krebs-Kompass (durch die Kontrolle der Initiatoren)könnt Ihr sicher sein, daß keine Scharlatane sich hier tummeln.Wir sind fast alle bemüht, unsere Erfahrungen weiterzugeben und helfen uns somit untereinander. Ich spritze mir z.B. seit 4 Jahren 2 x wö.Mistel (Helixor) und 1 x ml. bekomme ich ADEK und B 12 gespritzt, ansonsten habe ich eine positive Grundeinstellung, bin fast immer fröhlich und schaue nach vorn und treibe auch sehr viel Sport.
Schau Dich hier ruhig öfters um -Du findest hier fast immer jemand, der Dir zuhört oder Dir schreibt.
Alles Gute für Deinen Schwager und liebe Grüße
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  #207  
Alt 24.09.2002, 23:49
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs.Patientenverfügung. Wer

Meine Frau hat ein inoperables Bauchspeicheldrüsen Ca. Februar 02 festgestellt.
Seitdem: 3 Chemo-Phasen, 1 Bestrahlung, jetzt Chemo-Phase 4 und 5.
Befindlichkeit: Extremer Gewichtsverlust, Kräfteschwund, fußballdicker Wasserbauch,
stark reduzierte Nahrungs-und Flüssigkeitsaufnahme. Die Ärzte befürchten Leber-Probleme
( Dränage bei Anzeichen vonGelbverfärbung ). Über unsere Gefühle will ich nicht sprechen.
Wir haben ein Problem: Meine Frau hat eine Patientenverfügung getroffen, die es
Ärzten verbietet, sie im Notfall ( Koma , .) lebensverlängernd auf der
intensiv-Station zu quälen. Sie will würdig von uns gehen und kein experimenteller
Spielball für Apparatemediziner sein. Die Problematik ist : Halten sich Ärzte im
Ernstfall an die Patientenverfügung ? Wie kann ich verhindern , daß mir/ihr im letzten
Augenblick das Mitspracherecht verweigert wird. Ich habe bereits unterschiedlichte
Auffassungen bei den Ärzten ihrer Klinik gespürt. Ist es besser ein Hospiz aufzusuchen ?
Ist es besser für den Ernstfall dem Hausarzt zu vertrauen und sie gar nichts erst
in die Klinik zu überführen ? Es ist ihr Wunsch, wenn nichts mehr geht, in Frieden
unter Schmerzmitteln einzuschlafen , sie akzeptiert auch ohne Nahrung . Wenn
einer von Euch einen Rat geben kann, bitte ohne ethische Ermahnungen. Wir wissen
einfach zuviel von den Qualen sinnlos lebensverlängernder Medizin unter dem
Deckmantel der christlichen Ethik. Stell Dir vor : Du verunglückst auf der Autobahn.
Du hast eine Patientenverfügung bei Deinen Papieren. Du bist klinisch tot. ,
wenn der Notarzt kommt. AberDu wirst noch nach 50 Minuten reanimiert und von da an
bist Du ein lebender Leichnam. Gibts nicht ? Ich kenne jede Menge Fälle.
Wie denkt Ihr darüber ?
Hans Otto
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  #208  
Alt 25.09.2002, 09:03
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Hans Otto,

Du möchtest einen möglichst sachlichen Rat: Krankenhaus, zu Hause oder Hospiz. Das einzige, was ich Dir geben kann ist ein Erfahrungsbericht, wie es bei meiner Mutter gelaufen ist.
Krankenhaus: Das war so lange ok, wie medizinisch noch etwas zu tun war (Sie haben ihr einen Schlauch in die Galle gelegt). Die Psyche meiner Mutter hat während der Zeit sehr gelitten, weil eigentlich kein Arzt auf sie eingegangen ist und sie sich sehr hilflos gefühlt hat.
Zu Hause: Für die Zeit, wo die Schmerzen erträglich waren, war es zu Hause ok. Ihr Hausarzt war sehr engagiert und kam täglich. Dann fing die Zeit an, wo sie nicht mehr schlafen konnte vor Schmerzen und sie hat uns gebeten, ihr mehr Schmerzmittel zu geben. Das konnten wir nicht, weil wir nicht wußten wieviel mehr ok ist. Da das meist nachts auftrat und wir nicht ständig den Arzt aus dem Bett klingeln konnten, hat sie viele Schmerzen ertragen müssen.
Hospiz: Wir haben meine Mutter aus 3 Gründen ins Hospiz gegeben. 1) Wir wollten, dass sie keine Schmerzen haben muß, sie aber so klar wie möglich bleibt (Im Hospiz wurden die Medikamente genau darauf eingestellt. 2) Sie wollte keine lebensverlängernden Maßnahmen (Das wird im Hospiz garantiert). 3) Mein Vater ging nach all den Wochen am Stock und es war wichtig, dass er ein paar Stunden am Tag zum regenerieren hatte. Auf der anderen Seite konnte er bei ihr sein, wann immer sie oder er wollte. Er konnte sogar in ihrem Zimmer übernachten, weil ein zweites Bett dort stand.

Ich habe im Angehörigen-Forum schon über das Thema Hospiz geschrieben und ich weiß, dass es langsam so klingt, als wollte ich Werbung machen. Dabei bin ich einfach dankbar dafür, dass es solche Einrichtungen gibt. Es war eine große Hilfe und vor allem wurde meine Mutter dort immer mit Respekt behandelt.

Die Entscheidung liegt bei Dir. Uns ist es zu der Zeit sehr schwer gefallen, diese Entscheidung zu treffen, aber ich bin davon überzeugt, dass es für uns alle das beste war.

Liebe Grüße,

Anja
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  #209  
Alt 25.09.2002, 09:14
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Hans Otto,

ich denke, daß bei einer Krebserkrankung keine lebensverlängerten Maßnahmen eingeleitet werden, erst Recht nicht, wenn eine Patientenverfügung vorliegt.
Ich denke, die Ärzte sind sich im klaren darüber, WENN es mal so weit ist, daß es besser ist, die Patienten gehen zu lassen, als ihr Leiden unnötig zu verlängern.
Mein Vater (er war allerdings im Ausland, Slowenien) war die letzten 5 Tage auch im Krankenhaus, sie haben lediglich versucht, das Leiden zu verringen (Schmerzmittel, Wasser punktiert), als es dann soweit war, haben sie ihn in Ruhe einschlafen lassen.
Auch beim Onkel meines Freundes (ebenfalls Krebs) wurden hier in Deutschland keine Maßnahmen ergriffen, man hat ihn gehen lassen.
Wenn Du die Berichte im Forum liest, dann wirst Du auch keinen Fall antreffen, wo lebensverlängerte Maßnahmen ergriffen wurden.

Vielleicht reagieren die Ärzte bei Unfällen anders, wenn evtl. noch Hoffnung für den Patienten besteht, aber bei Krebs im Endstadium werden Sie wahrscheinlich auchnichtmehr viel unternehmen.

Frag doch einfach bei den Ärzten in der Eurer Klinik nach.

Viele Grüße
Karin
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  #210  
Alt 25.09.2002, 11:49
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Hans Otto,

wir kennen einander ja schon von deinem früheren thread. Tut mir leid, dass es deiner Frau inzwischen nicht besser geht. Ihr wolltet doch so gerne noch ans Meer - habt ihr das trotz ihrer Schwäche geschafft?

Zu deiner Frage: Über Hospiz habe ich schon viel Gutes gehört, habe aber keine eigenen Erfahrungen.
Um im Krankenhaus sicherzugehen würde ich folgendes machen. Unter den betreuenden Ärzten einen Arzt des Vertrauens aussuchen, es sollte aber einer sein, der schon eine gewisse Position hat (= der was zu sagen hat). Ihm die Situation und eure Befürchtungen erklären, und ihn bitten dass ihr euch an ihn wenden dürft, wenn eine medizinische Entscheidung ansteht. Nicht abwimmeln lassen, auch wenn er sagt, seine Kollegen könnten das ebenso gut. Gleichzeitig soll er einen Kollegen nennen, der ihn (in dieser Sache)vertritt, wenn er mal nicht da ist.
Wir haben das auch so gemacht. Als der Zeitpunkt gekommen war, sagte der Arzt zu uns: "ich glaube wir wollen nichts mehr erzwingen." Wir sahen das ebenso, und so konnte mein Vater friedlich und ohne Schmerzen (er bekam Morphium i.v.) einschlafen.

Ich wünsche euch alles Gute
Afra
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