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Alt 15.06.2010, 12:14
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Vielen vielen Dank für Eure trostspendenden Worte und Eure Anteilnahme!!!!!. Der große Streß ist mittlerweile vorüber, letzten Donnerstag war die Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis. Schon komisch, man kann sich gar nicht vorstellen das in der Urne der geliebte Verstorbene ist.

Im Moment geht es mir eigentlich erstaunlich gut. So schlimm es sich anhört, aber ich denke es ist auch von mir eine Riesenlast abgefallen. In der Zeit als es meinem Vater so schlecht ging und absehbar war dass es dem Ende entgegen geht war ich physisch und psychisch ziemlich am Ende, habe so gut wie keine Nacht mehr durchgeschlafen. Konnte nicht weggehen weil ich immer daran denken muße wie es ihm wohl geht. Jedesmal wenn ein Krankenwagen oder der Rettungshubschrauber zu hören war dachte ich jetzt ist etwas mit meinem Vater. Habe mir den Kopf zermartert ob man wirklich alles versucht hat, was man noch machen könnte und am meisten wie schimm der letzte Weg werden wird.

Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen weil es mir ganz gut geht, denke eigentlich müßte ich doch todtraurig sein (die ersten Tage war ich das auch), jedesmal wenn ich lache denke ich "darf ich das überhaupt schon?" Vielleicht habe ich das ganze auch noch nicht richtig realisiert. Abends im Bett kommen dann wieder die Gedanken an meinem Vater, ob er mich von da aus wo er jetzt ist sieht und was er über mich denkt, manchmal träume ich auch von ihm dass er noch am Leben ist und sich wundert warum wir um ihn trauern......komische Gedanken, aber vielleicht auch normal, was meint Ihr?

Was mir auf jeden Fall gut getan hat ist dass ich ihn nochmal gesehen habe als er in der Friedhofskapelle aufgebahrt war am Tag vor der Trauerfeier. Er hat dort wesentlich besser ausgesehen als in seinen letzen Momenten im Krankenhaus, das hat mir geholfen die schlimmen Bilder etwas zu verdrängen. Meine Geschwister die bei seinem Tod nicht dabei sein konnten meinten er sähe schlimm aus, ich habe mir nur gedacht seid froh dass Ihr ihn bei seinem letzen Kampf nicht gesehen habt, habe das aber für mich behalten.

Im Moment versuchen wir so gut es geht unserer Mutter den Rücken frei zu halten, der ganze Behörden- und Versicherungsstress kommt ja erst noch.

Ich werde immer mal wieder vorbeischauen, vielleicht kann ich mit meinen Erfahrungen (mein Vater litt ja schließlich ein Jahr an der Krankheit und in der Zeit gab es so einige Aufs und Abs) anderen helfen.
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