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  #1  
Alt 31.08.2005, 00:18
AnkeH AnkeH ist offline
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Registriert seit: 30.08.2005
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Standard angst, wut und einfach enttäuscht von meiner ma

ich habe gerade schon geschrieben, aber ich glaube, daß ich das nicht richtig gemacht habe! sorry thomas, ich hoffe nicht, daß ich einen text von dir gekillt habe!

ich habe letzte woche donnerstag erfahren, daß meine mutter darmkrebs hat. sie hat es mir aber nicht selbst gesagt, ich habe hinter ihrem rücken den proktologen angerufen, da wir 115 km voneinander entfernt wohnen.

meine mutter hat ein tumor (colon sigmoidens und colon descendens) stand auf dem einweisungsbescheid fürs khs. meine ma hat halt gesagt, daß es wegopiert wird und dann wäre es gut! evtl. kommt ja noch eine chemo hinterher! anke, fallen mir dann die haare aus?

da bin ich hellhörig geworden!
sie hat auch nur auf mein drängen hin den proktologen angerufen und nach dem ergebnis gefragt! sie rief mich zurück und meinte, daß der arzt ihr keine richtige antwort gegeben habe. ich sagte, daß er doch gesagt haben müsse, ob die entnommenen gewebeproben positiv oder negativ seien, daraufhin meinte der arzt auf ihr nachfragen hin, was ist schon krebs???

meine ma ist seit heute (gestern) im krankenhaus und sie wird heute noch einmal untersucht und geröntgt.

der proktologe sagte auf mein nachfragen, daß der tumor halt bösartig sei und das meine ma auch wüßte,daß sie einen tumor habe und kein geschwür, so wie meine ma mir das weismachen will.

am donnerstag bin ich mit einem meiner söhne in der nähe ihrer klinik (ich muß ihn dort vorstellen - er hat neurodermitis), dann gehe ich auf jeden fall zu ihr.

steht es mir zu, mit dem arzt zu sprechen und soll ich ihm sagen, daß ich hinter dem rücken von meiner ma mit dem proktologen gesprochen habe? mein mann ist da ganz anderer meinung und wir hatten schon einen heftigen streit deswegen.

letztes jahr hatte meine ma einen schlimmen infarkt und sie wäre fast gestorben, weil sie erst noch arbeiten gegangen ist und am nächsten tag einkaufen und eine raddtour mit meinem vater machte. sie hat stenze gesetzt bekommen und auf der intensiv habe ich mit dem arzt gesprochen und ihm auch so viele fragen gestellt, die meiner mutter gar nicht eingefallen wären (sagte sie mir zumindest hinterher).

kann ich vielleicht nicht mit dem arzt reden, da mein vater auch total fertig ist - meine eltern sind eigentlich 1 person, da sie schon 42 jahre verheiratet sind?

ich kann verstehen, daß meine mutter und mein vater erstmal mit der situation fertig werden müssen, doch wir reden sonst über alles!

nach dem ersten schock und den heulkrämpfen meinerseits bin ich jetzt so langsam wütend, daß sie nicht darüber reden, zumal wir familiär schon wirklich so viel "scheiß" mit meinem bruder durchgemacht haben! ich weiß nicht was ich machen soll?

ich würde mich über eine antwort freuen - danke
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  #2  
Alt 31.08.2005, 00:35
Drea Drea ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: angst, wut und einfach enttäuscht von meiner ma

Hallo Anke
Ich habe deinen Beitrag eben gelsen- Danke auch für deine Antwort.
Mein Opa hatte auch Darmkrebs - und meine Mum hatte damals auch das Problem... sie hat sich den Doc geschnappt und ihn nicht gehen lassen bis sie Antworten hatte - und die Unterlagen die sie für eine zweite Meinung weitergegeben hat. - Und das war gut so - Der Arzt bei dem Opa war hat ihm noch ein halbes Jahr gegeben - der zweite Arzt sagte , dass er eigendlich keinen Krebs mehr hat - mein Opa ist letztes Jahr gestorben 15 Jahre nach dem Krebs!!!!!
Also - hol dir deine Infos auf Teufel komm raus!!!
Alle Mittel sind Ok ;-)
Drea
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  #3  
Alt 31.08.2005, 06:59
Tanja L. Tanja L. ist offline
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Beiträge: 1.220
Standard AW: angst, wut und einfach enttäuscht von meiner ma

Hallo Anke

Das du aufgebracht bist, kann ich verstehen.
Aber ich denke, es wird nicht ganz so einfach werden, wie du es dir vorstellst.
Da gibt es immer noch die Schweigepflicht.
Wenn der Arzt es jetzt "sehr" genau nimmt, und von dieser vollen Gebrauch macht, dann erfährst du gar nichts!
Vielleicht redest du noch mal mit deinen Eltern...sag ihnen, daß du dich gerne ein wenig informieren würdest...über Behandlungen, Spezialisten ect...ob deine Mama dir eine Vollmacht (am besten in Schriftform) gibt, sodaß du freie Hand hast.

Dieses "dicht" machen, kenne ich auch!
Das hat mein Schwiegervater auch gemacht.
OP, dann war für ihn alles gut. Bei Kontrolluntersuchungen hast du dann gefragt:" Haben sie die Leber mit gecheckt?"
"Nöö, da hab ich jetzt nicht gefragt...die werden schon wissen, was zu tun ist!"
Es hat lange gedauert, bis er sich mit der Diagnose auseinander gesetzt hat.
Er hat auch erst darüber gesprochen, als die Lungenmetastasen kamen und weitere Behandlungen nötig waren.
Laß deinen Eltern, insbesondere deiner Mutter Zeit, sie muß sich wohl auch erst damit auseinander setzen.
Biete deinen Eltern an, für sie da zu sein...du wirst sehen, sie kommen bestimmt auf dich zu...so war es bei uns auch!
Mein Schwiegervater macht nun aus schulmedizinischer Sicht gar nichts mehr...schwer auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite...es geht um ihn, nicht um meinen Mann, meine Schwiegermutter oder um mich!
Er allein entscheidet und die Familie steht hinter ihm...egal wie es weiter geht!

Ich wünsche euch ein gutes Gespräch und eine annehmbare Lösung.
Alles Liebe und Gute.

Liebe Grüße

Tanja L.
__________________
Leben muss man das Leben vorwärts,
verstehen kann man es nur rückwärts.
(Søren Kierkegaard)

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  #4  
Alt 31.08.2005, 13:27
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Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Standard AW: angst, wut und einfach enttäuscht von meiner ma

Hallo Anke,

es ist verständlich, dass Du so aufgewühlt bist, alle stehen erstmal unterSchock und suchen dann nach einem Weg wie sie mit so einer Diagnose fertig werden sollen.... der/die Betroffene aber natürlich auch die engsten Angehörigen. Mein Vater hat nach seiner DK-Diagnose auch "nur" schnell die OP hinter sich gebracht, dann Chemo - die er zum Glück recht gut vertragen hat, und er bald wieder arbeiten konnte (workaholic trotz Rentenalter). Dann hat er e s weitgehend verdrängt und weder mit mir noch mit seier Frau (2. Frau, nicht meine Mutter) darüber gesprochen. Ich habe immer viel und gern für ihn recherchiert, leider auch manchmal Dinge die er garnicht haben bzw. wissen wollte, da fühlte ich mich damals zurück gewiesen, es hat ne Zeit gebraucht bis ich echt akzeptieren konnte dass da alles "missionieren" ((mache ich immer gern schnell) nicht hilft, er konnte es nur auf seine Art machen. Unsere Eltern sind uns auch keine Auskunft schuldig, denke ich, sie dürfen das sagen was sie können und wollen, sei es um uns zu schützen oder auch sich selbst.... Mit meinem Aktionismus habe ich manchmal eher das Gegenteil erreicht, denke ich.

Ich stimme Tanja zu... lass alles erstmal sacken, zeig + sag dass Du da bist und gern alles tun willst um zu helfen, Du kannst auch zeigen dass Du besorgt + betroffen und schockiert bist... aber lass erstmal deinen Eltern etwas Luft um selbst zu kucken wo es lang geht. So würde ich es jetzt machen bzw. so habe ich es dann später auch bei meinem Vater gehalten. Ich wäre auch vorsichtig mit Nachfragen bei den Ärzten ohne oder womöglich gegen die Einwilligung deiner Eltern - selbst wenn der Arzt es sagen würde, was er ja so ohne weiteres eigentlich nicht dürfte....

Wenn Du das Gefühl hast dass im Moment nicht die gewohnte Offenheit herrscht, dann berücksichtige doch was für ein Schock es für deine Mutter ist.... sie will Dich sicher nicht belügen oder so, entweder will sie Dich schützen... oder sich selbst, indem sie nur das hört was sie hören will... kann man sich ja auch gut vorstellen. ich habe auch gemerkt dass es häufig darauf ankommt WIE man Ärzte fragt, und dass sie schon kucken wer welche Offenheit wünscht oder vertragen kann, vielleicht war der proktologe deiner Mutter gegenüber wikrlich nicht SO deutlich, das habe ich selbst ein paarmal erlebt, ob es Rücksichtnahme ist oder auch Feigheit manchmal bei den Ärzten, keine Ahnung. Die haben auch manchmal Probleme mit solchen Situationen.

Alles Gute weiterhin und viel Kraft für die kommende Zeit....

Kerstin
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  #5  
Alt 03.09.2005, 23:45
AnkeH AnkeH ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: angst, wut und einfach enttäuscht von meiner ma

meine ma ist operiert worden und ich bin heute zu ihr gefahren. meine kinder habte ich meinem vater aufs auge gedrückt.
wir haben fast 2 stunden geredet und auch offen über den "bösartigen tumor" gesprochen. meiner mutter und mir hat dieses gespräch wirklich gutgetan. wir haben so viel gelacht und auch zusammen geweint!

die op ist gut verlaufen, die ärztin war zufrieden! metastasen in lunge und leber haben sich wohl nicht gebildet. wir müssen allerdings noch ein paar tage warten, bis die ergebnisse wieder da sind. ich hoffe und denke allerdings, daß noch nichts weiter passiert ist. ich habe jetzt wieder hoffnung und blicke erstmal weiter.

sobald die ergebnisse da sind, werde ich mit meiner ma und der ärztin telefonieren! drückt uns die daumen!

Anke
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  #6  
Alt 04.09.2005, 02:38
thomas2
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Standard AW: angst, wut und einfach enttäuscht von meiner ma

Hallo Anke H,

ich finde das schon mal voll mutig das du hier geschrieben hast. Es ist leider so das man mit verschiedenen Ärzten unterschiedlicher Meinung ist. Versuche dir das beste rauszusuchen, was es für deiner Mutter gibt. Mir hat es sehr viel gebracht hier zu schreiben. Was können wir anderes tun als das best mögliche (natürlich medizinisch) für unsere Angehörigen rauszuholen. Ich habe mich viel mit der "krankheit" krebs beschäftigt. Jeder muss das natürlich für sich selber wissen. Du kannst hier so viel Anregungen rausholen, es kann dich aber auch verwirren aber die Regel ist:

1. Krebs raus operieren wenn möglich

Du kannst deiner Mutter nur durch deine Infos helfen- Suche dir einen Arzt des Vertrauens, am besten mit gutem Ruf (Uni Klinik.
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