Mutter BK Verschlechterung - Lungenmetastasen + Erguss

[TraurigeTochter]

Liebe Forumsmitglieder!
Ich schreibe Euch heute als Traurige Tochter.
Meine Mum ist 1989 das erste mal an BK erkrankt.
Es folgte Amputation, Chemo, Bestrahlung.
Bis zum Jahr 2002 hatte meine Mum "Ruhe". Die Psyche war natürlich zum damaligen Zeitpunkt schon massiv angegriffen. Sie fühlte sich nicht mehr als Frau.
2002 trat dann eine massive Verschlechterung ein. Es zeigten sich Lungenmetastasen mit Pleuraerguß, Metastasen am Rippenfell, an der Niere.
Es folgten unzählige Behandlungen - Bestrahlungen, Chemotherapien, Antihormontherapie (Faslodex).
Da die letzte Chemo meine Mutter stark geschwächt hat, wurde vorerst wieder auf die Faslodex umgestellt.
Nach erneuter Untersuchung (CT Thorax), da meine Mutter seit Wochen starker Reizhusten und Luftnot quält, stellte sich heraus, dass sich die Metastasen in der Lunge ergrößert haben und sich wieder ein kleiner Erguß zeigt. Zudem zeigt sich an der Leber eine Metastase von ca. 1,3 cm.
Zudem hat meine Mum derzeit massive Beschwerden im Unterbauch. Ich befürchte, dass da wohl auch noch etwas "schlummert".
Nun haben wir in der nächsten Woche eine Besprechung mit dem Onkologen, der wieder auf Chemo umstellen möchte, bzw. muss.
Ich befürchte, dass meine Mutter aufgrund ihres physischen und psychischen Zustandes eine erneute Chemo kaum verarbeiten kann. Sie wiegt ja gerade mal 49 kg.
Der Onkologe sprach an, evtl. den HER2-Faktor zu testen - mittels einer Leberpunktion (die meine Mutter aber ablehnt),um zu sehen, ob evtl. eine Therapie mit dem Wirkstoff Herceptin anschlagen könnte. Bereits im Jahr 2002 ist der damalige Wert ERB2 mit +1 getestet worden.
Ich fühle mich ziemlich hilflos, weiß nicht, was ich tun kann.
Ich kann mich auch mit kaum jemandem austauschen - meinen Dad möchte ich nicht noch mehr belasten (er ist Herz krank) - mein Mann ist auch krank und meine Geschwister sind mit ihrem Leben beschäftigt.
Vielleicht kann und möchte mir ja die eine oder andere antworten.
VG
Traurige Tochter

[ängel]

Es tut mir furchtbar leid für deine mama und für dich!

Ich kann mir denken, dass es schlimm sein muss. Wenn man am Anfang an BK erkrankt ist, nimmt man alles vielleicht noch besser auf. Man fühlt sich körperlich auch noch nicht so schlecht. Und dann kommen wirklich paar Jahre, wo alles gut läuft und man macht sich ganz langsam mit dem Gedanken vertraut, es vielleicht doch überstanden zu haben. Und dann auf einmal kommt es mit Macht und man hat richtige Schmerzen und Luftnot.
Ich glaube ganz sicher dass ich dann richtig zusammen brechen würde.

Ich wünsche deiner mama dass sie die Therapie gut verträgt und die ganzen Schmerzen erträglich sind.
Ich hoffe, das Lesen und Schreiben hier im Forum bringt dir Hilfe. Mir hat es geholfen.

Ängel

[TraurigeTochter]

Liebe Forumsmitglieder!
Meine Mutter leidet seit Jahren an einem metastasierten Mammakarzinom. Metastasen wurden bisher in der Lunge, am Rippenbogen, am Harnleiter, an der Leber festgestellt. Die letzte Untersuchung war vor ca. 2 Wochen. Hier stellte sich heraus, dass sich die Metastasen in der Lunge etwas vergrössert haben. Es soll am Freitag ein erneuter Chemozyklus starten - Taxol.
Nun klagt meine Mutter seit einigen Wochen über massive Schmerzen im Unterbauch und in der Darmgegend - sie kann offensichtlich nicht "richtig" auf die Toilette gehen. Evtl. hat sie auch hier Metastasen. Eine Besprechung mit dem Onkologen ergab, dass sich an der Behandlung nichts ändern würde, würde jetzt festgestellt werden, dass sich irgendwo im Bauchraum noch Metastasen gebildet haben. Der Zustand ist nicht heilbar - das wissen wir. Nun hat meine Mutter heute nacht wieder starke Schmerzen gehabt und wir überlegen, ob sie evtl. ins KH gehen sollte. Da die Psyche meiner Mutter extrem angeschlagen ist, weiß ich, dass das KH mit Sicherheit keinen positiven Effekt hätte. Im Gegenteil, würde festgestellt werden, dass sie noch mehr Metastasen hat, wird sie aufgeben. Das weiß ich! Schon vor 7 Jahren war meine Mutter stationär im KH - und wurde entlassen mit den Worten "machen sie ihr noch ein paar schöne Wochen". Und sie lebt noch heute!
Kann mir bitte jemand einen Rat geben?
Viele Größe
Traurige Tochter

[Elik]

Hallo,

daß deine Mutter soo leiden muß, tut mir sehr, sehr leid. Was bekommt sie denn für Schmerzmittel? Mich wundert, daß der Onkologe nicht von sich aus dieses Thema angesprochen hat. Falls ihr euch mit dieser Frage bei ihm nicht richtig aufgehoben fühlt, würde ich Kontakt zu einem Palliativmediziner suchen. Ob deine Mutter ins Krankenhaus gehen sollte, wird dann in erster Linie davon abhängen, welche Medikamente angezeigt sind.

Hoffentlich findet ihr schnell den richtigen Ansprechpartner, der ein wirksames Schmerzmittel einsetzt.

Alles, alles Gute

Elik

[TraurigeTochter]

Hallo!
Nach heutigem CT haben wir nun Gewissheit. Im Enddarm hat sich eine ca. 3 cm große Metastase gebildet. Diese verursacht wahrscheinlich die massiven Unterbauchbeschwerden, die meine Mum hat. Auch die Metastase in der Leber hat sich vergrößert und es zeigt sich eine leichte Aszites.
Obwohl ich den Befund schon befürchtet hatte, bin ich doch ziemlich down. Meine Mum ist doch nur ein kleines zartes Persönchen - und die Kräfte schwinden mit jedem Tag mehr. Ich hoffe so sehr, dass sie die am vergangenen Freitag gestartete Chemotherapie (Taxol) übersteht. Besteht überhaupt noch ein bißchen Hoffnung bei diesem Befund?
VG
Traurige Tochter

[TraurigeTochter]

hallo!
was meint ihr? gibt es noch hoffnung? habe gerade mit zu hause telefoniert und mein dad meint, dass meine mum heute überhaupt nicht aufstehen möchte - sie hat wieder große schmerzen. essen möchte sie auch nichts. und morgen möchte sie auch nicht zur chemo! sie meint, es hat doch alles keinen sinn mehr! was soll ich nur tun? wie kann ich ihr mut machen, wenn ich mich selber so mutlos fühle. ich fühle mich so hilflos - bin in der arbeit und kann mich auf nichts richtig konzentrieren.
vg
traurigetochter

[nessie275]

halo,

bin auch tochter und lebe seit einem halben jahr mit der 100% diagnose und mindestens ein weiteres jahr vorher mit der ahnung. zu sehen wie meine starke mutter, die nur für andere da war und sich nie geschont hat jetzt das alles durchmachen muss ist für mich auch nicht leicht. mit familie und der arbeit alles auf die reihe zu bekommen, und den wunsch zu haben immer für sie da zu sein.

die letzen wochen waren eine talfahrt aus hoffnung und niedergeschlagenheit. wichtig ist es genug infos zu bekommen, denn meine mutti erzählt mir nicht alles, und gerade das macht mich fertig, weil ich mich dann nicht informieren kann. nun weiß sie seit freitag das ihr krebs unheilbar ist, da bricht schon einiges zusammen. eine woche vorher ist sie beidseitig operiert worden. bis dahin hatte sie 8 chemos und knocheninjektionen alle 3 wochen, die sie lebenslang bekommt. nun soll sie bestrahlt werden und eine hormonbehandlung bekommen. ihr krebs metastiert auch in den knochen, die schmerzen in der wirbelsäule kommen auch davon.

mut machen und kämpfen, immer wieder und weiter, und wenn du nicht weiter weißt hast du das forum, das gibt mir auch viel kraft. unwarscheinlich viel!!!

lg ines

[TraurigeTochter]

Hallo!
Ich hoffe, dass ich es nun richtig gemacht habe und meinen "alten" Beitrag weiterführe.
Wenn nicht, bitte ich um Entschuldigung!
Stehe vollkommen neben mir!
Meine Mutter sollte Anfang dieser Woche eine ambulante Koloskopie bekommen, da sie nur noch Bauchschmerzen hatte. Zudem hatte sie ständig das Gefühl auf die Toilette gehen zu müssen (bis zu 30 x am Tag). Dies war verbunden mit Blut und Schleim. Aufgrund ihres schlechten körperlichen Zustandes wurde die Spiegelung jedoch stationär durchgeführt. Das Ergebnis hat nun zur Folge, dass meine Mutter - wahrscheinlich gerade eben in diesen Minuten - einen künstlichen Darmausgang erhalten wird.
"Wir machen nur das Nötigste". Ihre Mutter hat ja schon Krebs im Endstadium". Das war die Aussage des Doc's. In diesem Stadium sollte man überlegen, ob man die Chemo abbricht, vielleicht umstellt, da eine Progression zum Vorbefund von Dezember zu sehen ist. Auf meine Frage hin, wie sich die Enddarmmeta in der Größe verändert hat, erhielt ich die Antwort "das haben wir nicht gemessen". Rein vom klinischen Befund her, konnte man sehen, dass es meiner Mutter nach Verabreichung von 4 x Taxol etwas besser ging. Sie hatte nicht mehr ständigen Husten und Luftnot. Die Aussage, dass meine Mutter keine Chance mehr hat, haben wir schon einmal im Jahr 2002 gehört. Und meine Mutter und wir, die Familie, hat bis heute durchgehalten.
Was mache ich nun, wenn die Ärzte meinen, die Chemo hätte keinen Wert mehr, obwohl wir fest davon überzeugt sind, dass sich der klinische Zustand gebessert hat.
Wie wird das Leben mit einem Stoma sein? Auf was müssen wir achten?
Tausend Fragen!

Traurige Grüße von der Traurigen Tochter

[ado]

hallo, ich kann dir nur raten beim dkfz anzurufen, dort kannst du antworten auf alle deine fragen bekommen. wünsche dir und deiner familie viel kraft um die situation zu bewältigen ado

[TraurigeTochter]

Liebe Forumsteilnehmer!
Nun sind ca. 3 Wochen seit Stomalegung vergangen und meiner Mutter geht es immer schlechter. Sie hat starken Durchfall und muss das Stomabeutelchen teilweise bis zu 10 x am Tag leeren. Man hat das Gefühl, das was sie isst, kommt sofort wieder heraus. Sie ist auf 40 kg abgemagert und hat kaum noch Appetit. Ein Vögelchen nimmt mehr Nahrung zu sich. Wir sind total ratlos und verzweifelt. Die Zeit läuft uns davon. Eine erneute Chemo kann erst starten, wenn Mutti wieder etwas zu Kräften gekommen ist. Wir haben schon Astronautennahrung versucht. Aber diese scheidet sie sofort wieder aus. Was können wir tun? Habt Ihr einen Tipp? Vielleicht einen Appetitanreger?! Zudem haben wir nun festgestellt, dass Mutti offensichtlich die Novaminsulfon-Tropfen nicht mehr verträgt. Mit welcher Schmerzmedikation habt Ihr die besten Erfahrungen gemacht?
VG

[holiday1978]

Hallo Traurige Tochter,

ich glaube so richtig viele Antworten wirst du hier nicht bekommen
Hier schreiben meist selbst betroffene Frauen, aber in dem Stadium würden wahrscheinlich die wenigsten von uns die Kraft aufbringen hier im Forum mitzumischen.
Vielleicht hast du bei den Angehörigen etwas mehr Erfolg und diese können dir berichten was bei "ihren Betroffenen" so gegeben und gemacht wird und inwieweit das hilft?

Ich stelle dir mal den Link hier rein und dann kannst du ja mal schauen :
http://www.krebs-kompass.org/forum/f...splay.php?f=49

Ich wünsche dir und v.a. deiner Mutter ganz viel Kraft und dass ihr eine Möglichkeit findet deiner Mama zu helfen .

Viele Grüsse von
Holiday

[TraurigeTochter]

hallo holiday!
vielen dank für deine antwort.
in meinem kummer habe ich gar nicht daran gedacht, dass ich rat bei selbst betroffenen suche. entschuldige! und vielen dank für den link!
VG

[Jutta]

Hallo TraurigeTochter,

nicht jeder Betroffene hat ein Stoma und die Probleme, welche deine Mutter hat. Deshalb bist du wahrscheinlich für diese eher im Darmkrebsthread ( http://www.krebs-kompass.org/forum/f...splay.php?f=13 ) aufgehoben. Im Stomaforum hast du inzwischen einige hilfreiche Ernährungstipps erhalten.