Durchfall nach GB-Entfernung normal?

[Rauchquarz]

Habe gerade einen strammen Durchmarsch hinter mir: Ergebnis PAP-Abstrich (IVa), Konisation mit Abrasio und schließlich Entfernung Gebärmutter durch Bauchschnitt mit kurzem KH-Aufenthalt - in ganzen 20 Tagen. War von mir so gewollt und hat dafür gesorgt, daß ich vor beiden Eingriffen keine Angst hatte.

Die GB war praktisch nur noch an der Schnittkante nach Koni von Kleinstzellen befallen; weitere Therapie ist wohl nicht nötig. Bin körperlich den Umständen nach und psychisch in recht gutem Zustand. Der waagerechte Schnitt scheint gut zu verheilen, mit der Optik eines gegenwärtig (noch) unterteilten Bauches komme ich klar. Nur über zwei Dinge mache ich mir Gedanken:

Der Eingriff ist jetzt genau neun Tage her. Habe gelernt, daß ich flugs auf die Toilette sollte, wenn sich plötzlich (teils heftige) Schmerzen einstellen. Bzgl. Urin erledige ich das fast immer, wenn ich sowieso gerade im Haus unterwegs bin oder es ´mal wieder Zeit sein könnte. Beim Stuhlgang (ersten drei Tage nach OP Verstopfung) sieht´s allerdings so aus, daß ich seit fünf Tagen Durchfall habe; morgens zweimal, abends einmal, evtl. noch zwischendurch. Das Absetzen ist im ersten Moment etwas schmerzhaft, scheint sich aber zu bessern. Vor den Eingriffen hatte ich übrigens fast tgl. einmal dünneren Stuhl (vermutl. ernährungsbedingt).

Sehe natürlich zu, viel zu trinken (u. a. schwarzen und Fenchel-Tee) und entsprechend zu essen wegen des Elektrolythaushaltes. Mache mir verständlicherweise aber Sorgen, ob dies evtl. eine nachhaltige Folge des Eingriffs sein könnte. Beim Recherchieren habe ich vage Hinweise darauf gefunden (Darm muss sich erst wieder setzen u. ä.), während laut kurzer, wiedergegebener Aussage des Chefarztes im KH Durchfall nicht typisch sei.

Der erste Nachsorgetermin steht noch aus, auf die Antwort meines bisherigen Gyn. möchte ich mich ohnehin nicht verlassen. Es wäre daher schön, wenn vielleicht die ein oder andere von Euch ihre Erfahrungen mit genau diesem Aspekt in Worte fassen könnte.

[m.eins]

Hallo Rauchquarz

ich hatte eine Wertheim und kann nur sagen, dass mein Darm nach der Op auch ganzschön beleidigt war.. Ich hatte nur das Gegenteil, heftige Verstopfung.. Ich weiß nicht, ob das normal ist, bei mir hat es sich aber mit der Zeit wieder eingependelt. Ich würde an deiner Stelle einfach langsam machen beim Essen, alles gut kauen und viel trinken.. und eben das machen, was man bei Verstopfung so macht (Salzstangen, Cola, Schwarztee, Bananen...). Wenn ich mit meiner Radiochemo durch bin werde ich auch erstmal zum Osteopathen gehen und alles "richten" lassen..
Was hast du denn bisher unternommen, um den Durchfall in den Griff zu kriegen?
Kritisch wird es natürlich, wenn man zu schnell zuviel Gewicht verliert. Würde das Ganze dann mal nem Internisten oder nem "Po"arzt erzählen, um nichts zu riskieren! Wurde vor der OP denn eine Darmspiegelung gemach? Gyns kennen sich auch leider nicht gut aus mit solchen Sachen, das ist eine Erfahrung, die auch ich machen musste..
Ansonsten kann ich dir nur sagen, hab Geduld und achte auf dich, ohne dich verrückt zu machen.. so eine OP ist ein schwerer Eingriff und es liegen viele sensible Organe in der Nähe, da kann das ein oder andere Zwicken normal sein..

lg Mel

[Rauchquarz]

Hi Mel,

danke für Deine Nachricht. Bislang hab´ ich außer dem Erwähnten auf eigene Faust noch nichts unternommen, da ich insb. das Gegenteil (Verstopfung) fürchte. Der Gyn. hat mir zwischenzeitlich Kohletabletten aufgeschrieben.

Klar habe ich wahrscheinlich schon ein wenig abgenommen (zumal ich z. B. keine Lust auf Süßes mehr habe), was aber den Vorteil hat, daß der Rettungsring am Bauch weniger wird, der bei so einem Bauchschnitt doch schon stört. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich mich vorher wahrscheinlich auf Nulldiät gesetzt. Die OP-Nachwehen wie Aufgeblähtsein etc. sind lästig genug; bin gespannt, wann ich wieder den Hosenknopf zubekomme.

LG, RQ

[Jessa]

Hallo Rauchquarz,

zu Durchfall nach Hysterektomie kann ich leider nichts genaues sagen, da ich davon nicht betroffen war. Generell sind Probleme mit der Darmentleerung aber normal nach so einem Eingriff. Der Darm ist ja auch gereizt und muß sich "neu legen". Einen aufgeblähten Bauch hatte ich auch einige Zeit nach meiner (vaginalen) HE, das gibt sich normalerweise wieder.

Mich interessiert, wie dein genauer Befund nach der Konisation und dann nach der HE lautete; du schriebst im Konisations-Thread dies:

"HCGIN wg. Nachweis von kribriformen Drüsenstrukturen abschnittsweise bereits von der Qualität eines mikroinvasiven Adenocarcinoms; atypische Drüsen reichen bis in den endoverivicalen Präparatrand usw."

Ich hatte ja nach 3 Konisationen, wiederholtem PapIIID/Pap IVa und 2mal Carcinoma in Situ (einmal Plattenepithel, einmal Adeno) sowie einem anschließenden PapIII meine HE, die dann zeigte, dass aus dem Adeno-CIS ein mikroinvasives Adenokarzinom (zum Glück im kleinstmöglichen Stadium) geworden war. Tumorformel
pT1a1, L0, V0, G1, R0 und pTis R0. Liegen dir deine genauen histologischen Befunde schon vor?

Generell denke ich, da sich unsere Verläufe ähneln, dass du mit der sofortigen HE statt Rekonisation den richtigen Weg gegangen bist. Im Nachhinein sehe ich es auch so, dass ich mir zumindest die 3. Koni hätte sparen können und gleich in die HE einwilligen sollen, zumal es mir seit der HE wirklich gut geht. Da mit der GM alles entfernt war, brauchte ich auch keine weitere Behandlung, muß aber regelmäßig zur onkologischen Nachsorge. Wie ist das bei dir?

Liebe Grüße, Jessa

[Rauchquarz]

Hallo Jessa,

den Befundbericht werde ich mir wohl über den Frauenarzt besorgen. Habe mir nur vom Chefarzt bestätigen lassen, daß diese Art der Vorgehensweise quasi lehrbuchmäßig gewesen sei. Nur bei Kinderwunsch wäre eine zweite Koni möglich gewesen, um danach die GM komplett zu entfernen.

Mein Durchfall hat sich inzwischen gelegt, die Schmerzen beim Stuhlgang sind fast nicht mehr vorhanden. Mögl. hatte das ganze auch mit der Ernährungsumstellung zu tun, weil ich hier z. B. nie drei bis vier Mahlzeiten pro Tag zu mir nehme. Womöglich war Stress eine weitere Ursache, weil bei mir ja alles Knall auf Fall ging.

Knall auf Fall hat mir jetzt übrigens auch mein Arbeitgeber gekündigt.
Schön, daß ich schon fast wieder angefangen hatte, ein wenig Lebensfreude zu empfinden.

Erschütterte Grüße vom RQ