Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Allgemeine Themen > Positive Erfahrungen und Gedanken

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 04.03.2014, 13:32
Mathias974 Mathias974 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 26.06.2013
Ort: Bremen
Beiträge: 279
Standard AW: "sich die Möglichkeit erarbeiten, wieder an etwas anderem sterben zu können"

Hallo Urbs,

ich bin auch nicht immer begeistert von meiner Prognose aber man lernt damit zu leben.
Auch ich bin erst 39 Jahre jung aber ich habe den Kampf angenommen, denn ich gehöre nicht zu den 93% die die nächsten fünf Jahre bei meiner Krebsart nicht überleben.
Auch kann ich Dir sagen, dass meine Chemo für mich mehr als hart war und ich habe mir meine Selbstständigkeit nicht nehmen lassen. Ich habe meinen Haushalt alleine gemacht, mich um mein Kind gekümmert und auch um alles weitere.
Das alles war in den 18 Wochen Chemo schwer aber es war machbar.
Es ist die eigene Einstellung die das Ziel vorgibt.

LG
Mathias
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 30.05.2014, 18:50
Kerstin40 Kerstin40 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.04.2014
Ort: Bayern
Beiträge: 307
Standard AW: "sich die Möglichkeit erarbeiten, wieder an etwas anderem sterben zu können"

Ich finde es toll, wenn an Krebs oder anders lebensbedrohlich erkrankte Menschen es schaffen, die Krankheit als Chance zu sehen usw. Ich würde auch gerne zu dieser Ansicht irgendwann kommen...

Ich habe aber ein Problem mit der Aussage, dass man sich nie sicher sein kann, dass man heute von einem Auto überfahren werden kann usw. usf.

Jemand in diesem Forum hat es treffend geschildert: Menschen, die urplötzlich zu Tode kommen, haben zwar evtl. keine Chance gehabt, irgendwas zu regeln, aber sie haben auch nicht mit ständiger Angst gelebt, dass eine lebensbedrohliche Krankheit mit all ihren Therapien und steinigen Wegen am Ende der Grund für den Tod sein könnte.

Der Unterschied ist, dass über uns Krebskranken ein Damoklesschwert hängt. Diese Aussage fand ich sehr treffend. Natürlich will ich den Krebs bekämpfen und wünsche mir von Herzen ihn zu besiegen. Ich habe keine Wahl.
Natürlich gibt es beim Krebs unterschiedliche Formen und Heilungschancen, da frag ich mich schon, ob ein schneller unerwarteter Tod einem Tod nach qualvoller Zeit, Hoffen und Bangen und schließlich verlorenem Kampf nicht vorzuziehen ist...

Aber niemand weiß wirklich, wie und wann er sterben wird. Ich wehre mich jetzt einfach nur gegen diese Aussagen, dass man sich nie sicher sein kann im Leben - vor allem, wenn sie von gesunden Menschen kommen...
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 31.05.2014, 06:36
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.01.2014
Ort: Hamburg
Beiträge: 953
Standard AW: "sich die Möglichkeit erarbeiten, wieder an etwas anderem sterben zu können"

Hallo
Um es als Chance zu sehen sollte man sich klar machen was den eigentlich passiert ist.
Mir hat das sehr geholfen.
Eigentlich ist das Damokles Schwert des Todes ja immer da.
Nur mit der Diagnose ist es plötzlich tief in unser Bewusstsein eingedrungen.

Stellen wir uns vor uns wäre der Tod, seit unserer Geburt, so stark bewusst wie jetzt was würden wir machen?

Für mich heißt "sich die Möglichkeit erarbeiten, wieder an etwas anderen sterben zu können", auch die Heilung der Wunde in unserm Bewusstem wahrnehmen des Todes.

Die Unschuld der Unwissenheit ist uns genommen worden.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 02.06.2014, 10:56
Kerstin40 Kerstin40 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.04.2014
Ort: Bayern
Beiträge: 307
Standard AW: "sich die Möglichkeit erarbeiten, wieder an etwas anderem sterben zu können"

Guten Morgen,

ich stimme euch ja in dem Punkt zu, dass Menschen, die eine lebensbedrohende Diagnose erhalten, sich plötzlich der Endlichkeit des Lebens stellen müssen.

Es ist doch auch so, dass mit solch einer Diagnose einem klar wird, wie wertvoll das Leben ist und dass viele Sachen, die man als gesunder Mensch als selbstverständlich betrachtet hat, eben nicht selbstverständlich sind. Dass man die guten Seiten des Lebens wieder mehr schätzt usw.

Zugegeben, den Gedanken an meinen eigenen Tod habe auch ich immer weit weg von mir geschoben, aber das Leben geschätzt, das habe ich auch vorher schon. Dafür haben einige weniger schöne Erlebnisse in meinem Leben gesorgt. Ich hätte die Krebserkrankung nicht dafür gebraucht.

Du hast Recht, Dieter, die Frage ist auch, WIE wir damit umgehen. Einer meiner ersten Gedanken war "Da hat Dir das Leben mal wieder eine Ohrfeige verpasst". Inzwischen bin ich glaub ich auf gutem Wege, den Krebs anzunehmen und nicht aufzugeben. Bin noch ziemlich am Anfang, habe erst 1 Chemo hinter mir.

Ich wünsche uns allen von Herzen, den richtigen Weg zu finden, damit umzugehen und die Fähigkeit, sich auch an den kleinsten Dingen des Lebens erfreuen zu können!!

LG, Kerstin
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:00 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55