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  #1  
Alt 04.11.2009, 11:21
Angehöriger Angehöriger ist offline
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Registriert seit: 04.11.2009
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Standard Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo,

jetzt hab ich mich doch durchgerungen mich hier zu melden.

Mein Vater hat letztes Jahr Darmkrebs diagnostiziert bekommen und ihm ist vor seiner Chemo ein großes Stück Mastdarm entfernt worden. Seit seiner Stoma-Rückverlegung Anfang diesen Jahres kommt er kaum noch von der Toilette und schläft auch kaum durch.

Ihm geht es psychisch und physisch (vor allem weil er nie zur Ruhe kommt) nicht gut.
Ernährungstagebuch hat er schon ausprobiert (wenn auch vielleicht etwas halbherzig) und auch Leinensamen und irgendwelche Tropfen genommen.

Kann er darauf hoffen, dass sich der Körper noch auf die veränderte Darmsituation einstellt?

Welche Hilfsmittel / -stellungen gibt es noch?


Ich würde mich sehr über eure Tipps freuen!!!

Lieben Gruß

Andy
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  #2  
Alt 04.11.2009, 15:35
rosarotmeliert rosarotmeliert ist offline
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Registriert seit: 18.05.2009
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Beiträge: 60
Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hi!
Wie oft hat dein Vater Durchfall pro Tag? Hat er Imodium probiert? Konnte meine Durchfallattacken durch Globuli etwa halbieren - Carbo vegatabilis D12.
Evtl. auch an Bakterien im Darm denken, nicht immer hängt es wirklich "nur" mit der Rückverlegung zusammen... Habe Antibiotika wegen eines Hautproblemes bekommen und prompt war mein Durchfall von 25 mal pro Tag auf 5 mal reduziert. Lieben Gruß, Katja
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  #3  
Alt 05.11.2009, 10:19
Angehöriger Angehöriger ist offline
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Registriert seit: 04.11.2009
Beiträge: 4
Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hi Katja,
lieben Dank für Deine prompte Antwort -ich werde mich mal nach den Medikamenten erkundigen!!

Ist leider insgesamt etwas schwierig zu beurteilen, weil wir soweit auseinander wohnen, aber wärend er arbeitet scheint es wohl zu gehen (Da ist eine Toilette auch nicht weit). Sonst kann es sein, dass er alle 3 Minuten laufen muss. Das Problem ist glaube ich auch die Unkontrollierbarkeit (Wahrscheinlich durch die Zeit der Umlegung und auch entferntes Gewebe).

Es ist vielleicht auch ein bisschen Kopfsache, das kann ich aber schlecht beurteilen. Ich möchte nur, dass es ihm wieder besser geht und der sich erholen kann!!

Ich hoffe Du kommst zurecht (ich weiß nicht so recht, ob ich das so schreiebn kann, aber es ist nur nett und ehrlich gemeint!) und Danke nochmal für den Rat!!

Andy
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  #4  
Alt 05.11.2009, 17:04
Benutzerbild von meliur
meliur meliur ist offline
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Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo Andy,

um auf Deine Frage im ersten Beitrag zu antworten: Ja, es gibt realistische Hoffnung darauf, dass sich das bei Deinem Vater noch bessert! Wenn Du Dich in diesem Forum ein bisschen "umliest", wirst Du feststellen, dass wir quasi alle dieses Problem aus eigener Erfahrung kennen - ob von der Zeit nach der Darm-OP (Entfernung des Tumors, bei den meisten von uns damit des Rektums) oder nach der Rückverlegung des Stomas.

Immodium hat sich oft bewährt, das mit der Ernährung ist in der Tat so eine Sache (es dauert lange, bis man herausgefunden hat, was jetzt noch oder wieder geht und was nicht mehr, und oft wechselt das dummerweise auch), ein weiterer Punkt ist, dass jetzt eine (vorher nicht erkannte oder nur kaum ausgeprägte) Laktoseunverträglichkeit vorliegen kann. Um letzteres herauszufinden, gibt es Tests, eine billigere Möglichkeit wäre, 14 Tage lang mal ganz konsequent ALLES Milchzuckerhaltige wegzulassen. Inzwischen gibt es ja immer mehr laktosefreie Produkte. Dein Vater wird dann bald merken, ob sich was verändert.

Bei mir hat sich innerhalb der ersten zwei Jahre alles kontinuierlich verbessert, und ich würde sogar behaupten, dass es auch im dritten Jahr noch besser wurde. Die Stuhlfrequenz nahm zusehends ab, ich schlafe inzwischen bis auf wirklich seltene Ausnahmen wieder durch und es kommt auch nicht mehr oft vor, dass ich in ernsthafte Probleme komme, wenn ich länger unterwegs bin (das war anfangs echt schwierig).

Es gibt noch eine Menge "Verbesserungsspielraum" für Deinen Vater!

meliur
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  #5  
Alt 09.11.2009, 13:53
Angehöriger Angehöriger ist offline
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Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo Meliur,
vielen lieben Dank für Deine Antwort, es gibt wirklich Hoffnung zu lesen, dass immer noch Verbesserungen möglich sind. Da muss man, so blöd es ist, wohl Geduld beweisen. Ich beobachte auf jeden Fall die weitere Entwicklung und versuche zu helfen.

Alles Gute für Dich

Andy
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  #6  
Alt 09.11.2009, 19:37
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo Andy,

ich schließe mich den Aussagen an. Der Darm ist sehr sensibel. Es kann bis zu einem Jahr dauern, dass er sich wieder einkriegt. Es gibt aber auch Fälle, bei denen es sich nicht wieder bessern kann. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Rest-Dickdarm schlicht zu kurz ist, um viel zu fassen. Wie viel Darm wurde bei Deinem Vater denn entfernt?

LG chaosbarthi
__________________
Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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  #7  
Alt 16.11.2009, 12:16
Angehöriger Angehöriger ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo Chaosbarthi,

ich glaube so etwa 20cm und damit ein Großteil (?) des Reservoirs.

Danke für Deine Antwort,

LG Andy
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  #8  
Alt 17.11.2009, 16:51
Benutzerbild von meliur
meliur meliur ist offline
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Beiträge: 875
Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo Andy,

wenn bei Deinem Vater ein Rektum-Ca diagnostiziert worden war und ca. 20cm entfernt wurden, ist es höchst wahrscheinlich, dass eine TME durchgeführt wurde, eine "totale mesorektale Excision", also das komplette "Reservoir" (eben das Rektum, die "Ampulle") entfernt wurde. Mein Chirurg hat mir das kurz vor oder nach der OP so erklärt, dass sich dann eben das Stück Darm, das den Enddarm jetzt ersetzt, etwas weiten muss, um die Funktion des "Sammelns" zu übernehmen. So wird auch in rein anatomischer Hinsicht klar, dass es nie wieder ganz so wie früher sein wird, weil der übrige Darm nicht so "weit" gebaut ist wie der Mast-/Enddarm. Die Elastizität hat natürliche Grenzen und vermutlich sind da auch weniger Muskeln als im Rektum. So ist mir verständlich, dass uns Operierten eine höhere Stuhlfrequenz bleiben wird als früher, aber sie kann sich trotzdem im Lauf der Zeit (und das kann Jahre dauern, meinte auch mein Chirurg) auf ein wirklich erträgliches Maß reduzieren.
Bei mir gibts jetzt, ziemlich genau 3 Jahre nach der OP, immer auch mal wieder schlechte Tage, aber die guten überwiegen bei Weitem.

Alles Gute für Deinen Vater,
meliur

P.S. ich freue mich eigentlich immer, wenn ich sehe, wie sich Leute für ihre betroffenen Angehörigen schlau machen und ihnen etwas weitergeben, was sie (hier oder anderswo) in Erfahrung bringen. Oft genug wollen oder können die Betroffenen das selbst nicht tun und wüssten dann auch gar nicht, dass es auch oft Grund zur Hoffnung gibt...
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  #9  
Alt 18.11.2009, 18:27
Mum77 Mum77 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo Andy,

bin selbst neu hier und auch noch nicht solange selbst betroffen.
Kurz: Diagnose Tumor im Dickdarm - OP(Januar 2009). Dann die Diagnose Peritonealkarzinose - unheilbar. Chemotherapie und Antikörper, seit 3 Monaten Pause, im Moment nichts zusehen.

Ich hatte auch wahnsinnige Durchfälle, so dass ich kaum mehr sitzen konnte.
Alle Tabletten haben nicht wirklich was gebracht.

Bin dann auf Öl-Eiweißkost Dr. Budwig gekommen.
Der Quark mit Leinöl und die Durchfälle sind auch wärend der Chemo weggegangen. Plus (wie sich doch die Zeiten ändern) ich habe endlich zugenommen.

Liebe Grüße
Gabi
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  #10  
Alt 19.11.2009, 06:34
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo,

Quark (sowie alle Lactose enthaltenden Speisen) kann äußerst extreme Durchfälle erzeugen!!!!

Das Leinöl unterstützt die Perestaltik des Darmes zudem noch....
Ergo ist gerade bei/nach Darmkrebs diese "Diät" nicht wirklich ein geeignetes Mittel um Durchfälle zu stoppen.

Ich bitte daher um äußerste Vorsicht!!
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #11  
Alt 19.11.2009, 09:21
Mum77 Mum77 ist offline
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Registriert seit: 18.11.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Stuhlgang nach OP und Chemo

Hallo,

kann nur sagen, was mir geholfen hat und auch meinen Chemomittstreitern, die ja das gleiche Problem hatten.

LG
Gabi
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