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  #1  
Alt 06.06.2009, 14:45
woman_unknown18 woman_unknown18 ist offline
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Standard Diagnose Rektumkarzinom

Hallo Ihr Lieben,
bei meiner Mutter (77Jahre) wurde ein tiefes Rektumkarzinom mit Lymphknotenbefall (T3-N1-MOG2) diagnostiziert. Therapievorschlag: neoadjuvante Radiochemotherapie und danach die OP.
Ich als Tochter habe mich nach dem ersten Schock mal mit der Chemo und Strahlentherapie auseinandergesetzt und bin hin und hergerissen, ob ich meiner Mutter das alles zumuten möchte, denn meine Meine Mutter ist derzeit fit und hat keine Schmerzen.
Hat vielleicht jemand von Euch die Chemo/Strahlentherapie abgelehnt und sich nur zu der OP entschlossen. Wenn ja, würde es mich interessieren, wie es Euch heute geht.
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  #2  
Alt 06.06.2009, 15:51
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Diagnose Rektumkarzinom

Hallo unbekannte Frau,

du als Tochter kannst dir nicht vorstellen, dass deine Mutter die ganze Plackerei übersteht? Kein Onkologe wird bei schwachem körperlichen Zustand eine Chemo durchziehen, außer es ist der ausdrückliche Wunsch deiner Mutter.

Sei mir nicht böse, aber die Entscheidung welche Behandlung gemacht wird liegt doch bei deiner Mutter, oder etwa nicht?
Ich kann dir aus meinen langjährigen Erfahrungen nur berichten, dass jeder Mensch ganz verschieden reagiert. Bei der OP werden viele Krebszellen entfernt, da großzügig operiert wird. Aber, nun kommt mein aber: da sich bei einem T3 G2 sehr wahrscheinlich schon Krebzellen auf den Weg in andere Organe, die Blutbahn machten, könnte deine Mutter theoretisch noch einige Jahre leben ... oder auch nicht. Da steckt niemand von uns drin, manche schaffen es noch einige Zeit, andere nicht. Du kannst niemals wirkliche Vergleiche anstellen, dieser Schuß kann ganz schnell nach hinten losgehen.
Sei für deine Mutter da, begleite sie zu den Arztgesprächen, stelle auch selbst viele Fragen, und unterstütze sie in allem was sie nun angehen möchte. Sei bitte vorsichtig für sie die Entscheidung treffen zu wollen, oder es ihr gar einreden..
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #3  
Alt 06.06.2009, 16:55
Gittylein Gittylein ist offline
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Standard AW: Diagnose Rektumkarzinom

Hallo,

mein Vater hatte im vorigen Jahr zu fast gleichen Zeit die fast gleiche Diagnose, mit 85.
Auch er hatte keinerlei Schmerzen, war nur nicht mehr ganz so leistungsfähig, eher müde als sonst.
Die n.a. Therapie , Xeloda Tabl und Bestrahlung 6 Wo., hat er hervorragend gemeistert. Er hatte keinerlei Probleme, außer, dass er in der Zeit noch etwas kaputter war als sonst, müde halt.
Die OP hatte ihn dann im Oktober mehr mitgenommen, da gab es auch eine kurze aber kleine Komplikation, so dass einen Tag danach noch einmal geöffnet werden musste.
Zu diesem Zeitpunkt waren keine Metastasen erkennbar. Doch dann zeigte sich plötzlich eine Metastase in der Leber, die bis zum Januar über 1cm gewachsen ist.
Er lehnt in seinem Alter alle weiteren OPs und Behandlungen ab, da ihn das wieder um Monate zurückwerfen und u. U. umbringen würde.
Ihm geht es relativ gut, auch wenn sichtbar ist, dass er krank ist.
Er kann noch Jahre mit der Metastase leben, und besser er hat sich für eine noch recht gute Lebenszeit entschieden, als für eine schlechte letzte Zeit....
Wir haben das akzeptiert, das muss jeder selbst wissen, denke ich auch.

Kein Mensch ist wie der andere, vielleicht hat deine Mutter auch Beschwerden während der Behandlung, aber es lohnt sich auf jeden Fall und wenn deine Mutter noch keine Metastasen hat, denn das muss sie ja nicht zwangsläufig haben, wenn sie sowieso recht fit ist, dann übersteht sie die Chemo und Bestrahlung auch gut.Also nur Mut.

Alles Gute!
__________________
Viele Grüße

Gittylein


Mutter: gest. 2003 an BSDK
Vater: gest. 11.06.2010 Enddarmkrebs, Metastasen Leber, Lunge
Mann: Melanom in situ: OP 02.2008
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  #4  
Alt 07.06.2009, 04:14
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Jogilein Jogilein ist offline
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Unglücklich AW: Diagnose Rektumkarzinom

Hallo Woman Unknwon 18, bitte nimm es mir nicht übel, Deine Mutter hat mit 77 ein tiefsitzendes Rektum-CA, u. Du überlegst, ob eine neoadjuvante Radiochemotherapie notwendig ist!!!??? Mein Mann hat im August 2007 die Diagnose tiefsitzendes Rektum-CA T4 G3 bekommen, mit 58 Jahren. Unser damaliger Hausarzt hatte es versäumt, rechtzeitig eine Überweisung zum Gastroenterologen auszustellen. Mein Mann hatte Blut im Stuhl, u. sehr starke Schmerzen!!! Ohne neoadjuvante Radio-Chemo wäre er sehr bald gestorben. 5FU, Radio: 50,4 Gay, also sehr hoch. Nun hat er meta in der Lunge. OP wird bald gemacht. Chemo nach OP im Dezember 2007 mit Xeloda, hochdosiert. Weisst Du eigentlich was das für mich als Ehefrau bedeutet. Unterstützung von Freunden, o. Familie habe ich nicht!!! Vielleicht überlegst Du Mal ein bisschen! Deine Mutter ist doch eine mündige Person, oder nicht!!!??? Jogilein. Übrigens, ich bin 44 Jahre alt, mein Mann ist jetzt gerade 60!!!
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  #5  
Alt 07.06.2009, 10:46
Yosie Yosie ist offline
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Standard AW: Diagnose Rektumkarzinom

Es ist, denke ich, auch zu überlegen, dass bei einer sofortigen Op eines tiefsitzenden Rektum-Ca die Chance geringer ist ohne dauerhaften künstlichen Darmausgang auszukommen. Mit vorgeschalteter Chemo/ Bestrahlung kann er in vielen Fällen vermieden werden.
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  #6  
Alt 07.06.2009, 11:25
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Jogilein Jogilein ist offline
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Unglücklich AW: Diagnose Rektumkarzinom

Liebe Yosie, da hast Du recht. Leider muss mein Mann für immer ein Stoma tragen. Wir kennen uns noch nicht. Ich hoffe; dass Du einen schönen Sonntag hast. LG Jogilein.
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  #7  
Alt 07.06.2009, 21:56
Yosie Yosie ist offline
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Standard AW: Diagnose Rektumkarzinom

Danke Jogilein, wünsche Dir auch einen schönen Rest-Sonntag.

Wobei ich aber auch sagen muss nach 5-monatiger Stomazeit, es ist sicher nicht das Schönste was einem passieren kann, aber auch nicht das Ende der Welt. Ich hatte es mir viel schlimmer vorgestellt.

Yosie
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  #8  
Alt 07.06.2009, 22:05
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Jogilein Jogilein ist offline
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Standard AW: Diagnose Rektumkarzinom

Liebe Yosie, ich wünsche Dir auch einen schönen Restsonntag. Aus Deinen Worten schliesse ich, Dass Du Betroffene bist, oder? Also das Ende der Welt ist ein Stoma sicher nicht. Anfangs hatte Willi aber grosse Probleme damit. Du weisst ja, wie es ist, Duchfall, nicht gemerkt, u.s.w. Viel mehr Angst habe ich wegen der Lungen-OP. Das Stoma, naja, nicht schön, was soll`s. Ganzes Leben verändert sich mit der Diagnose. Magst Du mir was von Dir erzählen? LG Jogilein.
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  #9  
Alt 08.06.2009, 15:29
woman_unknown18 woman_unknown18 ist offline
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Standard AW: Diagnose Rektumkarzinom

Zitat:
Zitat von Jogilein Beitrag anzeigen
Hallo Woman Unknwon 18, bitte nimm es mir nicht übel, Deine Mutter hat mit 77 ein tiefsitzendes Rektum-CA, u. Du überlegst, ob eine neoadjuvante Radiochemotherapie notwendig ist!!!??? Mein Mann hat im August 2007 die Diagnose tiefsitzendes Rektum-CA T4 G3 bekommen, mit 58 Jahren. Unser damaliger Hausarzt hatte es versäumt, rechtzeitig eine Überweisung zum Gastroenterologen auszustellen. Mein Mann hatte Blut im Stuhl, u. sehr starke Schmerzen!!! Ohne neoadjuvante Radio-Chemo wäre er sehr bald gestorben. 5FU, Radio: 50,4 Gay, also sehr hoch. Nun hat er meta in der Lunge. OP wird bald gemacht. Chemo nach OP im Dezember 2007 mit Xeloda, hochdosiert. Weisst Du eigentlich was das für mich als Ehefrau bedeutet. Unterstützung von Freunden, o. Familie habe ich nicht!!! Vielleicht überlegst Du Mal ein bisschen! Deine Mutter ist doch eine mündige Person, oder nicht!!!??? Jogilein. Übrigens, ich bin 44 Jahre alt, mein Mann ist jetzt gerade 60!!!
Danke Jogilein für Deine Antwort. Das tut mir sehr leid mit Deinem Mann und ich kann mir vorstellen, wenn man keine Unterstützung von Freunden und Familie hat, wie man durch die Hölle gehen muss. Vielleicht habe ich das ein bisschen falsch rübergebracht (das geschriebene), aber nicht ich sondern meine Mutter stellt sich die Frage. Ich als Tochter werde alles akzeptieren, was meine Mutter wünscht...Es geht hier nicht um mich.. Ich wünsche Dir und Deinem Mann für die schwere Zeit alles, alles Gute.
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  #10  
Alt 09.06.2009, 01:42
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Jogilein Jogilein ist offline
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Standard AW: Diagnose Rektumkarzinom

Hallo, unbekannte Frau, ja stimmt, Dein Text war missverständlich. Nun ist es klarer. Dass es auch für Dich schlimm ist, kann ich sehr gut verstehen. Vielleicht hast Du ja hoffentlich Unterstützung dur ch Familie, u. Freunde. Ich wünsche es Dir. Wenn ich Dir einen Tip geben darf, ganz genaue Aufklärung über die Behandlung ist sehr wichtig! Leider weiss ich zu wenig von Dir, um Dir vielleicht Tips geben zu können. Vielleicht magst Du mir etwas von Dir erzählen. Wenn Du zu Deiner Mutter ein gutes Verhältnis hast, dann begleite sie u. unterstütze sie, so gut Du kannst, im Rahmen Deiner Möglichkeiten. Alles Gute für Deine Mutter u. für Dich. LG Jogilein. Ach übrigens, die Ärzte können anhand der CT-Bilder von meinem Mann, nicht mit Sicherheit sagen, ob es "nur" 1 Meta oder Lungenkrebs ist! Das wird erst nach der OP die pathologische Untersuchung zeigen. Diese Angst, u. die Warterei sind grässlich!
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