Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 15.07.2007, 09:52
Mona66 Mona66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard Kranke und Angehörige

Ihr Lieben,

als ich krank geworden bin, hat mir eine Bekannte gesagt, dass es vermutlich gut wäre, dass ich keine Kinder und sonstigen sehr nahen Angehörigen habe (sie ist Hinterbliebene von Krebskranken und wusste wovon sie sprach), weil es dadurch für mich vermutlich leichter wäre, sachlich und angstfreier mit meiner Erkrankung umzugehen. Ich glaube, ich habe sie damals nicht völlig verstanden.

Seit einiger Zeit denke ich darüber nach, in wieweit es sinnvoll ist, Kranke und Angehörige/Hinterbliebene in einem Forum zu haben. Klar, für den Austausch von Sympthomen, von Erfahrungen mit Therapien und ähnlichem ist es sicher sinnvoll.

Und natürlich muss man als Kranker nicht in den Forumsbereichen für Angehörige und Hinterbliebene "rumlesen". Aber es tauchen auch immer wieder Berichte von Angehörigen und Hinterbliebenen in den entsprechenden Krebsartenbereichen auf...

Ich bin Kranke oder vielleicht auch geheilt, aber das weiss man erst in Jahren... jedenfalls habe ich keine ganz engen Angehörigen und niemand wird verzweifeln, wenn ich sterbe. Es gibt einige sehr gute Freunde und ich kenne manche Probleme nicht. Ich hab genau Leute, um über alles was mich bewegt zu reden und auch Gesprächspartner mit genug Fingerspitzengefühl und/oder eigenen Erfahrungen dafür. Ich fühle mich nicht einsam, aber hin und wieder frage ich mich, ob es schöner wäre, jemanden zu haben, der näher wäre, natürlich auch für Zärtlichkeit. Das das vielleicht auch gut wäre, für die Gesundheit

Dann denke ich über meine eigenen Erfahrungen nach und die sagen mir, dass zumindest bei meinem Krebs im bisherigen Krankheitsverlauf nicht die körperlichen Symptome das schwierigste waren (toi, toi, toi) , das war recht einfach, sondern das ganze "Drumherum" zu managen. Man muss ja nicht nur mit den eigenen Gedanken und Ängsten klarkommen, sondern vor allem mit den Ängsten der anderen und diese abholen, abschwächen usw. Wenn man dazu nicht die Kraft hat, fällt man aus dem Leben raus. War zumindest mein Eindruck. Ich versuche mir vorzustellen, wie es ist, wenn man jetzt Menschen hätte, die eng dran wären und nicht genau wüssten, wie sie weiterleben sollten, wenn man selbst nicht mehr wäre... Ist das schwieriger als die Vorstellung (...wenns dumm läuft) allein zu sterben?
Wie ist es für die anderen Erkrankten (falls die das jetzt hier überhaupt lesen...)? Tut es Euch gut, hier die Gedanken der Angehörigen zu lesen, Schilderungen wie "das Siechtum der Kranken" auf sie wirkt usw. oder findet Ihr es manchmal merkwürdig?

Und da ist die Frage, welche Konsequenzen das Leiden der Angehörigen wohl auf "die Gesellschaft" haben müssen... ich will ja nach wie vor als "normaler Mensch" gesehen werden. Ich gehe arbeiten, ich nehme am Leben teil. Erstmal ist alles wieder so wie früher, außer dass mein Körper vielleicht noch ein bisschen mehr Ruhe braucht, die letzte Chemo war im Mai, das ich noch keine Ewigkeiten her... worauf ich hinauswill... liebe Angehörigen... würdet Ihr Euch eigentlich mit jemanden wie mir auf eine enge Beziehung einlassen? (Das ist jetzt kein Partnergesuch Nein, es ist wirklich eine grundsätzliche Frage, die mich interessiert...) Oder hättet ihr Angst davor, dass sich Euer Leiden wiederholt und ihr wollt nur noch "gesunde" (zumindest mit höherer Wahrscheinlichkeit) Menschen? Was hat das Miterleben aus nächster Nähe mit Euch gemacht? Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, wenn jemand von einer "Scheissdreckskrankheit" redet, dass er sich dann freiwillig wieder in die Nähe dieser Krankheit begibt.

viele Grüße
Mona
  #2  
Alt 15.07.2007, 18:40
Mona66 Mona66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Kranke und Angehörige

Liebe Britta,
erstmal finde ich es gut, dass dich deine Erfahrungen nicht davon abhalten würden, eine Beziehung mit einem Krebskranken einzugehen.

Einige Fragen:

Zitat:
Zitat von KretaKater Beitrag anzeigen
Also diese Idee sein Leben von vorher zu leben ist zwar schön aber nicht real. Es wird nie mehr so sein wie es einmal war, das ist erst einmal beängstigend, aber eigentlich auch die Erkenntnis, dass man sich weiterentwickelt, auch mit dieser Krankheit.

Philosophisch gesehen hast du natürlich absolut recht . Man steigt niemals in den gleichen Fluss. Natürlich verändert es das Leben. Jede Erfahrung verändert das Leben. Aber unterschiedlch dramatisch. Und nicht jede Krebserfahrung ist gleich. Ich habe Leute kennengelernt, die hatten vor 20 Jahren Krebs und ich hätte ihnen nichts angemerkt. Sie haben ein ganz normales Leben geführt. Und mehr hab ich ja nicht geschrieben.
Was denkst du, ist unreal an der Idee, in etwa so zu leben wie vorher?

Zitat:
Zitat von KretaKater Beitrag anzeigen
Wir haben eine strikte Arbeitsteilung in der Bewältigung der Aufgabe KREBS, ich kümmere mich um das Umfeld, das Netzwerk, die richtigen Ärzte, die Physiotherapeuten, die Heilpraktiker. Er kann sich fallen lassen und vertrauen darauf, dass das gut ist. Nicht er hinterfragt, sondern ich.
Wenn ich das lese, frage ich mich, ob ich es auch allein (und mit der Hilfe von Freunden) schaffen werde. Bislang ging es. Kann es ein Kranker auch halbwegs allein hinbekommen?
LG
Mona
  #3  
Alt 16.07.2007, 00:28
Mona66 Mona66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Kranke und Angehörige

Liebe Britta,

ehrlich, das würde mich wundern, wenn sich vorher niemand Gedanken über seine Endlichkeit macht. Bin ich wirklich soo anders? Ich hab mir vorher ganz viele Gedanken über die Endlichkeit gemacht. Und ich hab vorher auch wirklich mehr und länger darüber nachgedacht, als jetzt nach der Diagnose.

Die Diagnose hat mich dann auch nicht umgehauen. In gewisser Weise hatte ich da wohl Glück, dass mir die Erkenntnis der Endlichkeit zumindest nicht neu war. Sie war nur irgendwie näher rangerückt.

Zitat:
Zitat von KretaKater Beitrag anzeigen

Die Frage ist für mich: warum will man nach dieser einschneidenden Erfahrung so leben wie vorher? Ist das der Wunsch, dass das alles nur ein Albtraum war, aus dem man erwacht, und dann findet man sich wieder in der Realität ein - es war ja nur ein schrecklicher Traum. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Das ist einfach. Weil ich mein Leben vorher gut fand und weil ich ich es mag. Und weil die Krebsdiagnose für mich nicht die einschneidendste Erfahrung im Leben war... Hört sich vielleicht komisch für dich an?
Warum sollte ich also nicht in das Leben, das ich mir gewählt habe, so weit wie möglich zurückkehren? Das heisst doch nicht, dass ich die Krankheitserfahrung ignoriere oder verdränge. Aber was vorher gut war, ist es immer noch. Warum sollte sich das geändert haben?? Und wie sollte man denn dann leben?

Mein Leben ist anders als du eures beschrieben hast. Bei mir wissen ganz viele von der Krankheit. Ich hab nach der OP weitergearbeitet. Klar war ich 6 Wochen krankgeschrieben durch die OP. Bin also gar nicht so sehr aus dem Leben vorher ausgestiegen. Während der Chemo hab ich weniger gearbeitet als vorher und bin kaum gereist. Sehr viele Kollegen wissen es. Alle Freunde wissen es. Es war auch in gewisser Hinsicht eine gute Erfahrung, wie viele reagiert haben. Ich hab den Eindruck, ich hab alle meine Leute richtig eingeschätzt, da gibt es niemanden, von dem ich mich trennen wollte.

Gut... ich wohne in der Stadt, mit Nachbarn hab ich nicht so viel zu tun.

Ich würde auch den Begriff "Sieg" gegen Krebs für mich allein nicht verwenden. Wenn ich geheilt sein sollte, dann läge das sicher nicht nur an mir, sondern an den Ärzten, die mich operiert haben. Vielleicht liegt es an einer Forschung, die mit einer Chemotherapie doch was hilfreiches gefunden hat. Es ist nicht so, dass ich nicht kämpfe. Ich kämpfe um mein Leben, das habe ich in gewisser Hinsicht schon öfter gemacht .

Was die Angst angeht, von anderen Menschen als "mit Mängeln behaftet" angesehen zu werden: Angst ist etwas, dass einen schützen sollte. Und ich denke, solange es in der Gesellschaft Menschen gibt, die panisch auf Krebs reagieren... solange Krebs nicht nur eine Krankheit ist, die mehr oder weniger schnell zum Tod führen KANN; sondern eine Metapher für den Tod... solange werde ich darüber nachdenken müssen, ob mich jemand als "mangelhaft" empfindet oder nicht. Es bin ja nicht ich, die sich als "mangelhaft" empfindet.

Liebe Grüße
Mona
  #4  
Alt 19.07.2007, 20:37
martinaIna martinaIna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
Beiträge: 221
Standard AW: Kranke und Angehörige

Liebe Mona,
liebe Britta,

ich finde Eure Diskussion sehr wertvoll und möchte mich gerne beteiligen. Mein Mann starb letztes Weihnachten und das hat mein Leben verändert und verändert es weiter. (Ich muss unser Haus verkaufen, umziehen, neu anfangen und verliere mein altes Leben.) Wir haben übrigens so gut es ging normal weitergelebt. Es war ja das Leben, wie wir es wollten und uns ausgesucht hatten. Nur bewußter erlebt.

Mona, Deine Frage ob ich als Angehörige das noch mal mitmachen würde, hat mich sehr bewegt. Kurz nach Peters Tod sagte ich mir: „Nein, nie mehr!“ Ich denke da war einmal die Überforderung durch die Pflege und den Abschied, diese riesige Trauer, dieses Weiterleben-müssen und täglich die Kleinigkeiten abarbeiten etc. Da war aber auch das Gefühl, dass kann ich nicht noch mal in dieser Intensität erleben. Das halt ich nicht aus.

Britta Du schriebst:
„Und Deine letzte Frage: würde ich mich wieder für einen Partner entscheiden, der so eine Krankheit hat? Das alles noch mal von vorne?
Antwort: JA! Wenn ich für einen Menschen etwas empfinde, dann hole ich nämlich nicht die Checkliste aus der Tasche so à la mein Haus, mein Auto, mein Swimmingpool . . . und Hauptsache gesund. Gerade diese Erfahrung hat mir vor Augen geführt, wie zerbrechlich das Gebäude GLÜCK sein kann. Liebe geht anders, das ist meine Meinung .“
Und da muss ich Dir Recht geben. Deshalb denke ich heute auch. „Ja, wenn es so kommen sollte, dann wäre es OK.“ (Allerdings ist der Gedanke an eine neue Partnerschaft für mich noch weit weg. Sicher, der Bedarf nach Miteinander und Zärtlichkeit ist da aber noch wäre nicht genug Platz in mir.)

Auch Dein Beispiel mit dem Ziegelstein könnte von mir sein und auch: Ja, Glück ist zerbrechlich! Deshalb versuchten wir zu genießen, so gut wir konnten und deshalb versuche ich auch, das Leben jetzt so gut ich kann zu genießen.
Nicht die Länge eines Lebens macht es zu einem glücklichen, sondern wie es gelebt wird.

Liebe Grüße
martina
  #5  
Alt 19.07.2007, 20:58
Mona66 Mona66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Kranke und Angehörige

Liebe Martina,

vielleicht ist es auch tatsächlich so, dass die, die es an der Seite eines Krebskranken erlebt haben zu leben, weniger Ängste haben, als jemand, der oder die es nicht erlebt haben? Die wissen zumindest, wie es ungefähr ist, wobei es ja viele Fazetten in der Krankheit gibt und nicht jeder Verlauf gleich ist... Vielleicht ist die Angst bei den "Unerfahrenen" größer.

Wenn ich einen Mann kennenlernen würde, wüsste ich zumindest nicht, wann ich das mit der Krankheit erzähle. Eigentlich gehe ich sehr offen damit um. Aber ich glaube, wenn man sich nicht gut kennt, dann überfordert es das Gegenüber. Und wenn man es nicht erzählt, fühlt sich das Gegenüber vermutlich "über den Tisch gezogen". Es ist schwierig...

Ich weiß übrigens gar nicht, ob ich bewußter lebe. Ich lebe schon relativ ähnlich wie früher, aber natürlich sind viele Gedanken über die Krankheit in meinem Kopf.


lieben Gruß
Mona
  #6  
Alt 19.07.2007, 22:23
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 35
Standard AW: Kranke und Angehörige

Be mir ist es zwar nicht der Partner, sondern die Mutter, trotzdem einige Gedanken dazu ...

Meine Ma hatte das erste Mal Brustkrebs, da war sie juenger als ich heute, naemlich 31. Davor war sie ein lebensbejahender Mensch, hat auch den Krebs (trotz Brustamputation) gut ueberstanden, so man das denn ueberhaupt so nennen kann. Probleme traten eher durch eine schlechte Ehe auf. Mein Vater hatte waehrend dieser Zeit eine Affaere - nun mag man sagen, er war selbst hilflos oder was weiss ich. Ich kann ihm das allerdings bis heute nicht verzeihen. Obwohl ich damals erst im Grundschulalter war, ist meine Erinnerung an diese Zeit noch sehr praesent. Auch die v.a. psychischen Veraenderungen, die sich bei meiner Mutter entwickelten, sind mir sehr bewusst. Sie hat sich sehr veraendert, ist schon ewig depressiv und sehr ungluecklich, daran hat auch die Scheidung von meinem Vater nichts geaendert.

Nun ist sie 58 und hat wieder Krebs, diesmal Eierstock FIGO IV, und so wie es aussieht, wird sie es dieses Mal nicht schaffen (obwohl die Hoffnung zuletzt stirbt).
Krebs hat bislang mein ganzes Leben bestimmt, gsd nicht als Betroffene, aber als Angehoerige. Alle meine Grosseltern sind an Krebs verstorben, meine Ma hat es wie gesagt zweimal erwischt. Ich habe Angst, erblich vorbelastet zu sein, das bleibt nicht aus, besonders nicht, wenn die Mutter Brustkrebs in so einem jungen Alter hatte und jetzt noch das Ovarialkarzinom dazu kommt.
Ich habe auch manchmal Wut, fuehle mich ueberfordert, weil ich weiss, dass ich ihr nicht helfen kann, und sie will das auch gar nicht, wollte sogar, dass ich nicht nach D komme, um sie zu besuchen. Ich lebe in Schottland, das erschwert die Situation total. Und dann hasst man sich dafuer, dass man an sich selbst denkt, ertappt sich dabei, dass man sich sagt: "Nein, Du musst Dich selbst jetzt zurueckstellen, Deine Probleme sind doch klein im Vergleich zu ihren." Sind sie auch, aber trotzdem ist es schwer und schmerzt ...

Ich habe immer noch Angst, obwohl der Krebs mich mein Leben lang begleitet hat. Angst deswegen, weil ich des Unterschiedes gewahr bin. Der Brustkrebs war anders, da hatte sie noch Kraft, war jung, wollte leben - auch fuer mich. Dieses Mal ist es anders, das ist spuerbar. Und es faellt schwer, sie nicht als "die Kranke" zu sehen und immer noch das zu erkennen, was sie ist - meine Mutter. Das liegt aber sicherlich auch an dem Stadium, in dem der Krebs bei ihr ist.

Trotzdem, auch wenn man sich ja seine Mutter, anders als einen Partner, nicht aussucht: Selbst in dieser schlimmen Situation gibt es Erfahrungen, die man nicht missen moechte. Vieles, was vorher so wichtig erschien, ist jetzt geradezu laecherlich. Vieles, worauf ich meiner Mutter gegenueber vielleicht mal sauer war, ist vergessen. Man wird weicher, nimmt sich selbst nicht mehr so wichtig.

Auch die Beziehung zu meinem Vater, die nie gut war, ueberdenke ich jetzt. Auch, wenn es vielleicht noch etwas braucht und nicht einfach wird, aber die Situation mit meiner Mutter fuehrt mir ganz deutlich vor Augen, wie endlich das Leben ist, und dass es fuer viele Dinge keine zweite Chance gibt ...
  #7  
Alt 20.07.2007, 00:22
martinaIna martinaIna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
Beiträge: 221
Standard AW: Kranke und Angehörige

Hi,

Mona, ich meinte mit bewusster leben ja auch nicht, dass man das Leben grundsätzlich ändert. Warum sollte man/frau, ich/Du, wenn es doch gut so ist?

Aber doch, sich der Endlichkeit bewusst sein, Gedanken an das Sterben bzw. das Danach haben, sich damit auseinanderzusetzten und eben genießen, was gut tut.
Mir scheint schon, dass Du das tust.

Na ja, das mit dem Genießen ist wohl im Alltag immer neu zu üben aber Du hast ja auch nicht, wie mein Mann, den Tod so unmittelbar vor Augen. Er lebte das letzte Jahr schon über die Prognose des ersten Arztes hinaus. Es gab so gesehen keinen Alltag mehr. Es war wie geschenkte Zeit. (Und es war auch so ein toller Spätsommer/Herbst. Das hat er oft so ausgedrückt: "Die haben mir einen tollen Herbst geschenkt.")

Ich würde vermutlich beim ersten Flirt auch nicht von Krebs reden. Ja, ich hätte auch Angst zu überfordern. Aber ich würde auch nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass er das nicht verkraften kann. Das wäre, wie die Schere im Kopf.
Es wird sich dann sicher eine Gelegenheit ergeben, ganz natürlich und außerdem: Du bist ja nicht Deine Krankheit.
Das ist nur ein Aspekt deines Lebens, etwas, was bei einer Partnerschaft besprochen gehört, aber in der Kennenlernphase gibt es so viel zu entdecken...

Was wäre denn für dich das das Wichtigste und Vorrangigste, was ein anderer von Dir wissen muss?

Liebe Grüße
martina
  #8  
Alt 20.07.2007, 01:25
Joel Joel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.07.2007
Beiträge: 10
Standard AW: Kranke und Angehörige

nicht, nur die machen sich keinen Kopf drum. Also diese Idee sein Leben von vorher zu leben ist zwar schön aber nicht real. Es wird nie mehr so sein wie es einmal war, das ist erst einmal beängstigend, aber eigentlich auch die Erkenntnis, dass man sich weiterentwickelt, auch mit dieser Krankheit.

Inzwischen - einige Runden weiter - ist es gut so wie es ist. Mein Mann fühlt sich aufgehoben in unserer Beziehung, er weiß, dass ich die Kraftgeberin bin, ich habe unendlich viel dafür getan, dass ernisches Verständis habe und Fachliteratur lesen kann, weil ich recherchieren kann bis mir der Kopf raucht, es ist auch dieses Ordnende, wofür er keine Kraft gehabt hätte. Wir haben eine strikte Arbeitsteilung in der Bewältigung der Aufgabe KREBS, ich kümmere mich um das Umfeld, das Netzwerk, die richtigen Ärzte, die Physiotherapeuten, die Heilpraktiker. Er kann sich fallen lassen und vertrauen darauf, dass das gut ist. Nicht er hinterfragt, sondern ich.

Trotzdem lese ich selten hier in dieser Rubrik, einfach weil ich nichts damit anfangen kann, wenn nur von der Scheißkrankheit die Rede ist. Ich verstehe das, die Wut und die Angst derer die nicht klarkommen damit. Und ich antworte auch immer wieder mal, wenn ich das Gefühl habe, dass hier jemand ist, der das Forum nicht als Klagemauer nimmt, sondern einfach fragt wie man damit umgehen kann, ich denke, da kann ich helfen durch meine Erfahrungen.

Was mich manchmal etwas traurig stimmt - und da lese ich dann auch nie weiter sondern klicke den Beitrag gleich weg - wenn jemand als Angehöriger sich selber bejammert. Es ist immer noch der Kranke der eine konkrete Angst vor dem Tod hat, es ist der Kranke, der Schmerzen hat, der unsäglich zerstörende Therapien durchleiden muss, was ist dagegen da mein kleiner Schmerz als Angehöriger? Ich habe doch NUR Verlustangst, und Angst am Ende alleine zu sein. Eigentlich müssten wir aber alle diese Angst haben, der Mensch den man liebt kann morgen vom berühmten Ziegelstein getroffen werden und was









hallo britta
habe deine zeilen gelesen.ich finde es ganz toll wie du es machst.
denn die lebenqualität sollte nicht verlorengehen.

viele dinge treten dann in den hintergrund bei so einer schweren krankheit.
mein mann hat ein nirenkarzenom von 1kg und 10 cm gross entfernt bekommen.

aber unsere liebeund zuneigung hat sich sogar vergrößert.

man muß nicht immer uber krankheiten sprechen.
es gibt soooo viele schöne dinge im leben nicht wahr?

ich bin neuling im internet und lese immer nachts...

ich wünsche dir viele freude mit deinem partner.
  #9  
Alt 20.07.2007, 11:54
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 35
Standard AW: Kranke und Angehörige

Zitat:
Zitat von Joel Beitrag anzeigen
Was mich manchmal etwas traurig stimmt - und da lese ich dann auch nie weiter sondern klicke den Beitrag gleich weg - wenn jemand als Angehöriger sich selber bejammert. Es ist immer noch der Kranke der eine konkrete Angst vor dem Tod hat, es ist der Kranke, der Schmerzen hat, der unsäglich zerstörende Therapien durchleiden muss, was ist dagegen da mein kleiner Schmerz als Angehöriger? Ich habe doch NUR Verlustangst, und Angst am Ende alleine zu sein. Eigentlich müssten wir aber alle diese Angst haben, der Mensch den man liebt kann morgen vom berühmten Ziegelstein getroffen werden
Das ist zwar richtig, leider aber auch symptomatisch fuer den Umgang mit Angehoerigen von Krebskranken.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Natuerlich ist der Kranke derjenige, der am staerksten und schlimmsten betroffen ist (obwohl manche Kranke das selber ja gar nicht so sehen wollen, meine Ma z.B. denkt immer noch hauptsaechlich daran, dass es mir in dieser Situation gutgeht, statt endlich mal an sich zu denken).
Der Schmerz der Angehoerigen und das, was sie in dieser Zeit durchmachen, wird aber leider sehr oft heruntergeredet. Es gibt Leute, die werden selber krank, weil sie es einfach mental nicht schaffen. Nun kann man sagen: "Dann sind die eben schwach!" Es sind aber nicht alle Menschen gleich - genausowenig wie alle Krebskranken gleich mit der Krankheit umgehen, tun das auch nicht alle Angehoerigen. Das macht die, die damit besser umgehen koennen, ganz gleich ob persoenlich oder als Angehoeriger betroffen, ja nicht zu besseren Menschen.

Wie ich schon sagte habe ich in meinem Leben sehr viel mit Krebs zu tun gehabt, und ich fand immer, dass die Familie der Erkrankten relativ alleingelassen wurde, obwohl da manchmal auch Hilfe angebracht waere. Letzten Endes muss man doch auch sehen, dass wir unsere Lieben viel besser unterstuetzen koennen, wenn es uns selbst zumindest einigermassen geht.

Nein, ich habe ganz persoenlich keine Angst, allein zu sein, weil ich weiss, dass ich das nicht bin oder sein werde. Natuerlich moechte man als Tochter von 33 seine Mutter noch nicht verlieren, aber den Zeitpunkt kann man nicht bestimmen, und ich habe wenigstens die Chance, mich auf den Abschied vorzubereiten - die hat man bei einem ploetzlichen Tod ja nicht. Es ist aber auch so, dass keine zwei Lebenssituationen sich gleichen, daher kann man das nicht pauschalieren. Unsere Situation ist z.B. durch meinen Wohnsitz im Ausland sehr kompliziert, und man bekommt da wirklich keinerlei Hilfe irgendwelcher Art.

Der Vergleich mit dem Ziegelstein hinkt fuer mich ganz persoenlich. Natuerlich kann sowas immer passieren. Der Schmerz, wenn einem ein geliebter Mensch ploetzlich entrissen wird, ist gross. Sieht man aber ueber Monate oder Jahre, wie es mit jemandem, der einmal stark war, bergab geht, ist das nicht unbedingt einfacher.
Kuemmert man sich als naechster Angehoeriger um den ganzen Behoerdenkram waehrend Behandlung und Pflege, ist das auch eine zusaetzliche Belastung, die es bei einem ploetzlichen Tod so nicht gibt. Das eigene Leben steht manchmal fast still. Das ist sicherlich etwas anders, wenn es sich um den Partner handelt, weil das taegliche Leben da noch ganz anders verbunden ist. Wenn es aber die Eltern erwachsener Kinder sind, ist die Situation eine andere. Das hat auch nichts mit Selbstmitleid zu tun, sondern einfach damit, dass man eben nur eine begrenzte Kraft hat, auch als "Gesunder".

Versucht man, sein eigenes Leben so gut es geht weiterzufuehren, wird man schnell als egoistisch hingestellt. Tut man es nicht, hoert man ploetzlich von allen Enden: "Du musst auch mal an dich denken!" Das ist paradox, aber leider symptomatisch ...

Und wenn man nicht in so einem Forum ueber seine Sorgen und Aengste, also vielleicht zur Abwechslung auch mal ueber sich und nicht den Erkrankten, sprechen kann, wo denn dann? "Klagemauer" klingt fuer mich recht abwertend. Ich denke, dass wir alle tagtaeglich versuchen, stark zu sein und zu helfen. Dass es da auch mal Momente gibt, wo man einfach mal ueber die eigenen Sorgen reden will und selbst Unterstuetzung braucht, ist normal und sollte nicht abgewertet werden. Es ist eben nicht so, dass wir alle so stark sind und das locker wegstecken, es geht auch an die eigene Substanz ...

Geändert von Eponine1974 (20.07.2007 um 11:56 Uhr)
  #10  
Alt 20.07.2007, 13:31
Daddys girl Daddys girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.06.2007
Beiträge: 66
Standard AW: Kranke und Angehörige

liebe mona,

ich selbst bin leider eine "hinterbliebene", mein dad ist vor etwa einem monat seinem mesotheliom erlegen. die letzten 10 tage waren wir alle bei ihm, rund um die uhr. als er seinen letzten atemzug tat waren meine ma und ich bei ihm. ich glaube er war sehr froh nicht allein sein zu müssen.

wenn ich bisher nicht sicher war ob ich "familie gründen" möchte, dann bin ich es jetzt. Wenn ich einmal sehr krank werde, möchte ich auch in gesellschaft meiner lieben sein, meiner kinder, die (hoffentlich) meine werte weitertragen, meines partners, der bis zum ende bei mir ist, so es noch so jemanden gibt. auch wenn wir alle sehr sehr traurig sind, es war gut so dass es uns gibt und dass es so passiert ist wie es nunmal war.

die andere frage die dich beschäftigt, ob man es auch allein schafft? ich denke ja. am ende ist jeder irgendwie allein mit seiner krankheit, oder? und sterben muss auch jeder für sich. die hilfe die man geben kann als "angehöriger" ist zwar da und auch gut, aber am ende ist jeder mit sich alleine.

und ob es gut ist, die kranken und die hinterbliebenen in einem forum zu haben? ich weiss es nicht. im mesotheliomforum ist es ziemlich ernüchtern. fast jede Woche verstirbt einer der kranken, deren angehörige im forum geschrieben hatten. was diesen speziellen krebs betrifft ist es einfach entmutigend, weil es noch keiner viel länger als 3 jahre überlebt hat. und so als hinterbliebener fragt man sich bei den anderen foren dann manchmal "was ist denn hieran so schlimm??" (ich weiss dass das shcrecklich egoistisch ist, denn jedem ist sein eigener Berg der höchste, das ist völlig klar. aber man wünscht sich dann eben schonmal man hätte es "nur" mit einem darmkarzinom zu tun). ansonsten ist es schön in diesem Forum dass man sich eben mit anderen austauschen kann, die inderselben lebenssituation sind.

lg (und bitte das o.g. nicht falsch verstehen)
  #11  
Alt 20.07.2007, 14:03
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 35
Standard AW: Kranke und Angehörige

Daddys girl, Du sagst in Deinem letzten Absatz auch was ganz Wichtiges oder deutest es an:

Jede Krebserkrankung ist schlimm, fuer den Betroffenen selbst wie auch seine Angehoerigen. Allerdings ist es natuerlich schon noch mal ein Unterschied, wie die Prognosen sind, in welchen Stadium der Krebs ist etc.

Wenn man damit konfrontiert wird, dass die Hoffnung gleich Null ist, ist das noch mal was ganz anderes als wenn Heilungschancen bestehen. Auch dann ist die Therapiezeit fuer alle schwer, aber man hat eben Hoffnung.

Meine Mutter leidet an einem malignen Pleuraerguss, allerdings sekundaer, der Primaertumor ging von den Eierstoecken aus. Sieht man sich die Statistiken an, weiss man, was das heisst. Und hofft gleichzeitig, dass sie einer der "Ausreisser" ist.
Ich glaube, dass sie sehr schauspielert im Moment, nicht will, dass ich weiss, wie schlecht es um sie steht. Dabei muss ihr eigentlich klar sein, dass die Aerzte mir das Gleiche gesagt haben wie ihr.

Auch wegen sowas kommt man in dieses Forum, und ich glaube schon, dass es Sinn macht, Erkrankte und Angehoerige "zusammen" zu haben. Ich kann mich ja nur bedingt in meine Mutter hineinversetzen, und wenn es ein sehr nahestehender Mensch ist, ist man selbst vielleicht auch manchmal uebervorsichtig, fragt nicht alles, sagt nicht alles.

Da hilft es dann auch zu lesen, was in den Koepfen der Erkrankten vorgeht, um die eigenen Lieben besser zu verstehen. Vielleicht auch zu erkennen, was man falsch macht ...
  #12  
Alt 20.07.2007, 18:36
Mona66 Mona66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Kranke und Angehörige

Hallo Martina

merkwürdigerweise hab ich auch vor Krebs schon sehr häufig über die Endlichkeit nachgedacht, mich damit auseinandergesetzt und auch da schon relativ bewusst gelebt. Vielleicht ist das Leben im Moment sogar eher unbewusster, weil Krebs viele "Störgedanken" erzeugt, die bewusstes Leben erschweren.

Es ist auch richtig, dass ich den Tod nicht sehr nah vor Augen fühle. Ich hab nie von einem Arzt eine Prognose bekommen und auch nie danach gefragt. Aus methodischen Gründen. Weil ich denke, dass kein Mensch sowas für ein Individuum wirklich sagen kann.

Die 5-Jahres-Überlebensrate, die man aber für mich so liest, find ich aber auch nicht wirklich berauschend. Aber es ist sicher besser, als "die Prognose bereits überlebt zu haben".

Das mit der "geschenkten Zeit" kenne ich gut. Als ich meine Diagnose erfahren habe, waren frühe Gedanken: Okay, die Natur hätte mich 40 oder 41 werden lassen. Alles was jetzt kommt ist von "der Kultur" geschenkt. Von Ärzten, die mich operiert haben. Und vielleicht auch ein bisschen von dem was bei einer Chemo in Ansätzen doch funktioniert...

Du fragst, was das Wichtigste wäre, was ein anderer von mir wissen müsste...

Was mir wichtig ist, wie ich noch leben möchte (da spielt die Krankheit eine Rolle, weil sie die Möglichkeiten ggf. einschränken wird), die wichtigsten Erfahrungen in meinem Leben und was mich geprägt hat (da ist die Krankheit bei weitem nicht das wichtigste, aber eben auch eine Erfahrung).

Ich würde da auch einen Unterschied machen, ob die Krankheit schon mehrere Jahre zurückliegt (dann wird es immer unwichtiger es zu erzählen) oder ob es noch frisch ist. Im Moment trage ich noch Perücke...

viele Grüße
Mona
  #13  
Alt 21.07.2007, 08:46
Mona66 Mona66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Kranke und Angehörige

Hallo Daddys girl,

Zitat:
Zitat von Daddys girl Beitrag anzeigen
wenn ich bisher nicht sicher war ob ich "familie gründen" möchte, dann bin ich es jetzt. Wenn ich einmal sehr krank werde, möchte ich auch in gesellschaft meiner lieben sein, meiner kinder, die (hoffentlich) meine werte weitertragen, meines partners, der bis zum ende bei mir ist, so es noch so jemanden gibt.
Für mich stellt sich die Frage nach Familiengründung ja nicht mehr, aber ich glaube, ich hätte auch nicht die Sicherheit, dass die Familie dann so zusammenhält, dass ich dann nicht allein wäre. Ich habe das so nicht kennengelernt.

Zitat:
Zitat von Daddys girl Beitrag anzeigen
... einfach entmutigend, weil es noch keiner viel länger als 3 jahre überlebt hat. und so als hinterbliebener fragt man sich bei den anderen foren dann manchmal "was ist denn hieran so schlimm??"
So ähnliche Gedankengänge kenne ich. Ich denke das, wenn ich von 75 oder 80 jährigen lese... dann denke ich.. was ist daran so schlimm, die haben doch den großen Teil ihres Lebens gelebt, an irgendwas muss man doch sterben... da geht es doch gar nicht um 30 oder mehr Jahre, die einem die Krankheit vielleicht nimmt... was ist daran soo schlimm...

(auch das bitte nicht falsch verstehen)

LG
  #14  
Alt 23.07.2007, 12:10
martinaIna martinaIna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
Beiträge: 221
Standard AW: Kranke und Angehörige

Hallo Mona

Zitat:
Zitat von Mona66 Beitrag anzeigen

Ich hab nie von einem Arzt eine Prognose bekommen und auch nie danach gefragt. Aus methodischen Gründen. Weil ich denke, dass kein Mensch sowas für ein Individuum wirklich sagen kann.
Da hast Du absolut Recht!
Gerade die besseren Ärzte, denen wir begegnet sind, würden nie eine wirkliche Prognose machen. Höchstens eine sehr vage und die noch unter Betonung, dass alles auch ganz anders sein kann. Das gilt auch für die fünf Jahre der Statistik.


Zitat:
Zitat von Mona66 Beitrag anzeigen
Du fragst, was das Wichtigste wäre, was ein anderer von mir wissen müsste...

Was mir wichtig ist, wie ich noch leben möchte (da spielt die Krankheit eine Rolle, weil sie die Möglichkeiten ggf. einschränken wird), die wichtigsten Erfahrungen in meinem Leben und was mich geprägt hat (da ist die Krankheit bei weitem nicht das wichtigste, aber eben auch eine Erfahrung).
Nun, das gibt mir schon eine Idee, wann Du dann über den Krebs reden würdest, wie und in welchen Rahmen. Nicht beim ersten Kennenlernen, sondern dann, wenn Du merkt, der andere interessiert sich wirklich intensiver für Dich, für die Vergangenheit und die Zukunft.

Würde er sich dann zurückziehen so wärst Du ent-täuscht aber eben auch ohne Täuschung. Nur jemanden, der verlässlich ist und was aushält, könntest
Du ja an Deiner Seite gebrauchen- oder?

Liebe Grüße
martina
  #15  
Alt 23.07.2007, 19:37
Mona66 Mona66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.06.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Kranke und Angehörige

Hallo Martina,

es hört sich auf den ersten Blick logisch an, was du schreibst mit der Verlässlichkeit. Ich finde aber, es ist nicht realitätsnah.

Erstmal: Ich bin ein relativ offener Mensch und erzähle mir wichtige Dinge durchaus relativ früh. Normalerweise erzähle ich doch von den Dingen, die mir wichtig sind, damit sich jemand wirklich intensiver für mich interessiert . Krebs ist aber nun nichts, was einen wirklich interessant macht. Oder doch?

Dann: Stell dir mal vor, du trägst Perücke... wie lange kannst du da warten, bis du jemandem, in den du verliebt bist, erzählst, warum. Mehrere Monate? Nein. De facto heisst das eher, die Zeit ist eher "Auszeit" oder du findest jemanden, der genau das mit der Krankheit spannend findet und sich deshalb in dich verliebt... Ob der dann aber wirklich gut zu mir passt?
´
Und das mit der Verlässlichkeit: Ich finde, Verlässlichkeit ist etwas, was sich in einer Partnerschaft eben erst entwickelt. Erst entscheidet man sich für jemanden (und das ist ein Prozess) und dann ist man für diesen Jemand verlässlich.

Ich weiss nicht, welche Erfahrungen du selbst mit dem Thema gemacht hast... Warst du mal auf Partnersuche und dir hat jemand erzählt, dass er krank ist? Wenn ja, wie hast du reagiert?






http://www.krebs-kompass.org/showpos...43&postcount=5

Geändert von gitti2002 (13.09.2015 um 00:26 Uhr) Grund: Link nachgereicht
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55