Wofür das alles???

[Heike66]

Liebe Karen,
so wie Du schreibst, habe ich es mir vorgenommen.
Natürlich merkt meine Familie, dass es mir nicht gut geht, aber habe ich deshalb das Recht ihnen Weihnachten zu vermiesen...
Ich versuche zumindest, mich neutral zu verhalten und das ist schwierig genug.

Liebe Cora,
sei nicht sauer auf mich - bitte!
Falls es zwischenzeitlich gar (!) nicht mehr geht, habe ich immer noch die Option, in die Klinik zu fahren. Und das würde ich auch machen...

Euch allen einen schönen, friedvollen und besinnlichen Heiligabend mit vielen Geschenken, die Ihr Euch auch wirklich gewünscht habt und natürlich Frohe Weihnachten!!!!

Herzliche Grüße
Heike

[Iris13Evi]

Liebe Heike,

ich schicke Dir ein dickes Kraftpaket rüber, damit Du die Feiertage gut überstehst.

Ich habe gestern meine Chemo bekommen und es geht mir heute nicht so gut.

Sitze hier und weine - mein Schwager Michael ist heute früh für immer eingeschlafen. Er hat den Kampf gegen seine kurze schwere Krankheit verloren. Es ist jetzt schon 15 Jahre her, daß mich sein Bruder hier alleine zurück ließ. Ich bin so unendlich traurig.

Liebe Grüße
Iris

[Cora]

Hallo liebe Heike,

`tschuldigung wenn ich so geklungen hab als wär ich sauer.
Das steht mir gar nicht zu. Und das ist das letzte was Du jetzt gebrauchen kannst. Im Gegenteil, ich kann sehr gut mit Dir fühlen. Aber manchmal ist es wohl so, dass die eigenen momentanen Probleme zwischen den Zeilen mitschwingen

Ich hab noch ein paar Kraftreserven und schick Dir etwas davon, und ich wünsch Dir von ganzem Herzen schöne Feiertage mit Deinen Lieben

Cora

[Heike66]

Hallo Ihr Lieben,

möchte nur kurz mitteilen, was aus mir "geworden" ist.

War heute bei meiner Psychologin. Sie meint, ich wäre schwer depressiv und psychologisch könnte sie so mit mir nicht arbeiten und riet mir, mich bei einem Psychater vorzustellen oder noch besser zu einer stationären Behandlung...

Bei dem Psychater würde ich Anfang März einen Termin bekommen und da ich nicht weiß, wie ich das bis dahin schaffen soll, habe ich mit meinem Partner gesprochen und wir beschlossen, dass ich die stationäre Variante nutzen werde.

Habe daraufhin meine Psychologin gebeten einen Termin für mich zu arrangieren. Sie hat sich über meine Entscheidung gefreut.

Ich bin froh, dass ich jetzt Hilfe bekomme und nicht so allein damit stehe,
aber insgesamt ist mir das sehr unangenehm und etwas peinlich...

Hat jemand Erfahrungen mit soetwas? Wie seid Ihr damit umgegangen? Wie reagierte Euer Umfeld?

Oder ist es besser, es möglichst niemandem zu erzählen. Ich denke, die Vorurteile sind groß! Ein Gipsarm wird von allen mit Verständnis bedacht, aber wie ist das bei einer Depression?

In der Hoffnung, dass Ihr jetzt nicht denkt, ich habe ne "Macke" (oder vielleicht hab ich die ja )

viele liebe Grüße
Heike

[Sunpower77]

Liebe Heike,

ich bin sehr froh, dass du dich durchringen konntest, eine stationäre Therapie anzufangen. Mach dir keine Sorgen, es ist mehr wie eine Reha oder eine Kur. Es gibt Sport, Malen, Tanzen, Gesprächskreise, etc. Freu dich auf die Hilfe und eine bald wieder positive Zukunft.

Und halt uns bitte zwischendurch mal auf dem Laufenden!!!!

Alles Liebe und viel Erfolg.,..

[suze2]

liebe heike,
ich kann dir nur sagen dass 2 meiner an BK erkrankten freundinnen auch stationär aufgenommen wurden - wegen depressionen und angst.
eine psychologische unterstützung in anderer form (ambulante therapie, psychofarmaka) hatte fast jede patientin, mit der ich kontakt hatte (ich auch).

ich finde, niemand muss sich deswegen schämen.

alles liebe
suzie

[Cora]

Hallo Heike,

schön, dass Du Dich gemeldet hast
Ich finde es sehr gut, was Du vorhast. Und das Du von Dir aus sagst, Du kannst nicht bis März warten, zeigt doch wie dringend notwendig Hilfe ist.
Ich an Deiner Stelle würde ganz offen mit dem Thema umgehen. Depression ist eine Krankheit wie jede andere auch.
Auch wenn es immer noch Menschen gibt, die das nicht verstehen. Aber mit denen brauchst Du ja nicht über Einzelheiten reden. Ich denke je mehr Geheimniskrämerei darum gemacht wird, umso größer ist das Gerede.
Und ich denke, man fühlt sich selber auch besser, wenn man offen damit umgeht, als es schamhaft zu verschweigen.
Zwei Frauen aus meiner Bekanntschaft waren für einige Wochen stationär in psychatrischer Behandlung. Sie haben darüber geredet wie über eine Blinddarm-OP. Ich fand das sehr gut, denn nur so kann Austausch und Verständnis stattfinden.

Laß das, was andere über Dich denken nicht über Dein Leben entscheiden!

Liebe Heike, ich wünsch Dir alles, alles Gute
Lieben Gruß,
Cora

[Christa Martina]

Hallo Heike,
finde ich auch gut dass du nicht bis März wartest.
Ich weiss auch von Jemanden die sich hat einweisen lassen, und sie sagte auch dass es so ähnlich war wie eine Reha. Viele Gespräche, Klangtherapien, Beschäftigungstherapien, Sport und Vieles mehr.
Das Gleiche habe ich auch bei meiner Reha gehabt in Bad Münder. Hatte Einzelgespräche, Gruppengespräche, musste auch verschiedene Tests machen, wobei sie raus gefunden haben dass ich depressiv war ( bin ). Bekomme seitdem auch Antidepressiva.
Die Menschen, die nicht verstehen, dass es auch Leute gibt die depressiv sind, aus welchem Grund auch immer, habe ich aus mein Freundeskreis verbannt. Man muss sich doch nicht schämen, denn es ist eine Krankheit!!!!
Meine Freundin mit MS, lässt sich jetzt auch einweisen, da hofft sie auch dass sie besser mit ihre Krankheit umzugehen lernt. Da siehst du dass es auch Andere trifft, und ich glaub nicht dass du oder sie eine "Macke" hat.
Meine Ärztin hat mich auch gefragt ob sie mich einweisen soll, aber ich hatte das Glück gleich Termine beim Psychotherapeutin zu bekommen. Freitag muss ich hin. Meine Geschichte kennst du, und dass möchte ich auch endlich in den Griff bekommen. Glaub aber nicht dass ich deswegen eine "Macke" habe.

Liebe Heike,ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg, in der Hoffnung dass es dir bald besser geht.
Liebe Grüsse, Christa
Melde dich wenn du wieder zu Hause bist.

[Heike66]

Hallo Sunpower 77,
danke für Deine Zeilen! Das klingt ja vielversprechend und so eine Art Kur kann ich im Moment gut gebrauchen.
Dir alles Gute!

Hallo suzie,
sicher hast Du recht, dafür muss man sich nicht schämen, aber es ist ein komisches Gefühl, wenn man immer alles geschafft hat und nun...?
Liebe Grüße

Hallo Cora,
danke für Deine Zeilen! Das mit den "lieben" Mitmenschen ist so eine Sache...
Bereits durch die Krebserkrankung hat sich die Zahl derer reduziert, mit denen ich noch Kontakt möchte und umgekehrt, wie mag das wohl jetzt werden und wie werden unsere halbwüchsigen Kinder damit umgehen?
Aber das ist eigentlich auch egal! Ich möchte, dass es mir endlich mal wieder gut geht und ich mich auch wieder freuen kann!
Viele Grüße

Liebe Christa,
es freut mich, dass Du wieder neue Termine beim Psychologen bekommen hast. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Erfolg und hoffe, dass Du irgendwann "Frieden schließen" kannst mit Deiner Geschichte!!!
Natürlich melde ich mich, wenn ich wieder zu hause bin, aber noch bin ich ja gar nicht weg. Meine Psychologin hat sich noch nicht wegen eines Termins bei mir gemeldet. Werde schon langsam unruhig!
Alles Liebe

Heike

[Ilse Racek]

Liebe Heike

ich finds gut, dass Du Dein Wohlbefinden nicht von mehr oder weniger verständnisvollen Mitmenschen abhängig machst.

Alles Gute für Dich

LG

[Heike66]

Liebe Ilse,
danke, dass Du mir den Rücken stärkst!
Auch Dir alles Gute
Heike

[I.J.]

Ja, den Rat von Ilse finde ich auch sehr gut!!

[Löwin69]

Hallo Heike,
ich finde gut das du die Sache jetzt angehst.
Und wünsche dir alles Gute und viel Erfolg,das es dir hinterher besser geht.
Und mit den mehr oder weniger verständnisvollen Menschen,ist es gut das du von diesen Abstand nimmst.
Ich mache es jetzt auch,ich sortiere extrem aus und wenn wir hinter her alleine dastehen,dann suchen wir uns neue.
Ich habe auch gerade,als bei uns jetzt der Schicksalsschlag wieder zugeschlagen hat,wieder mal gemerkt was ich doch für eine tolle Verwandschaft habe,die sich kein Stück für uns interessiert.Einmal habe denen schon verziehen,aber diesmal nicht mehr.
Also alles Gute
Tina

[Heike66]

Hallo I.J.,
wie geht es Dir?

Hallo Tina,
danke für Deine Zeilen!
Wie geht es Dir und Deinem Sohn? Was ist passiert?

@all:
Meine Psychologin hat sich noch nicht gemeldet wegen eines Termins. Ich stehe total unter Anspannung und versuche, so gut es geht zu funktionieren.
Traue mich noch nicht, mich anderen mitzuteilen, selbst bei Nachfragen meiner Tochter habe ich geblockt und außer meinem Partner weiß niemand von meinem Vorhaben und der war mir gestern auch keine Hilfe, so dass ich über nacht ins Wohnzimmer gezogen bin.

Viele Grüße
Heike

[Cora]

Guten Morgen Heike,

es ist ein seltsames Phänomen, dass wir uns immer so schwer tun, unsere Gefühle offen mitzuteilen. Gerade in der Familie, bei den Menschen, die doch sowieso merken, dass es uns nicht gut geht.
Für was schämen wir uns
Ich kann Dich so gut verstehen, hab das alles auch schon mal durchgemacht.
Bitte nicht aufgeben, Heike
Alles Liebe, Cora