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  #1  
Alt 03.10.2013, 22:06
Mathias974 Mathias974 ist offline
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Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Hallo Kabuki,

erstmal Willkommen hier bei uns, auch wenn der Anlass kein wirklich schöner ist.
Ich wünsche Dir und Deiner Mum in erster Linie viel kraft, zur Diagnose möchte ich nicht viel sagen, denn das ist dann eher Aufgabe der Ärzte. Ich kann Dir nur so viel sagen, ich leide selbst am Gallenblasenkarzinom und hab Lymphknotenmetastasen, wurde operiert wo man soweit alles entfernt hat.
Zu Prognosen und Verläufen kann man generell nicht wirklich viel sagen, denn bei jeden Mensch verläuft es anders. Wichtig ist es eine vernünftige Behandlung für deine Mutter zu bekommen, so das sie keine Schmerzen hat und nicht unnötig leiden muss.
Kann Dir leider nicht viel positives dazu berichten und will Dir auch keine falschen Hoffnungen machen. Wenn du aber fragen hast, kannst du mich gerne fragen und ich versuche Dir so ehrlich es geht zu Antworten.

LG Mathias
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  #2  
Alt 04.10.2013, 17:23
Kabuki Kabuki ist offline
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Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Hallo Mathias,
ich habe mir heute Morgen deine Geschichte durchgelesen. Tut mir sehr leid für dich, aber du scheinst mir doch noch recht hoffnungsvoll, optimistisch (?).
Bei meiner Mutter ist halt das Problem, sie ist kein Kämpfertyp, nie gewesen. Sie stellt sich keinen Herausforderungen, falls man das in diesem Falle so nennen kann, sie setzt sich mit nichts auseinander, das unangenehm werden könnte, sie läuft weg, immer und überall. Obwohl sie nur einen Bruchteil der eigentlichen, vorläufigen Diagnose kennt, redet sie bereits davon, dass man sie mit Morphium vollpumpen und sterben lassen soll. Kein bisschen Kampfgeist, keine Anstalten, sich dem Ganzen zu stellen, nichts. Nur weglaufen, betäuben, nichts hören, fühlen, sehen. Sie redet wie jemand, der bereits alles durch hat, bei dem alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft worden sind. Obwohl sie doch erst ganz am Anfang steht. Deshalb frage ich mich, ob sie das alles durchsteht. Chemo, OP, Bestrahlung, all das schafft man doch nur, wenn einem, trotz ungewissen Ausgangs, allein der Versuch irgendwas wert ist, wenn man zumindest nicht bereit ist, völlig kampflos aufzugeben. Aber das ist sie, weil alles andere Strapazen bedeutet und Strapazen, welcher Art auch immer, sind nicht erwünscht. Vielleicht wäre es wirklich besser für sie, ihr nur noch die Schmerzen zu nehmen, so, wie sie vorgibt es sich zu wünschen. Ich weiß es nicht.

Heute war sie im Krankenhaus, Behandlungsplan wurde, schwups, wieder umgeschmissen. Anfang der Woche gibts dann wohl doch noch keine Chemo, nur die Bauchspieglung mit Entnahme weiterer Gewebeproben und der Entfernung der Eierstöcke. Dann heißts erstmal wieder auf die Ergebnisse warten. Ich werd noch verrückt. Ist es eigentlich normal, dass die Diagnostik so lange dauert? Das Ganze zieht sich jetzt schon seit zwei Wochen , jetzt kommt vermutlich nochmal eine hinzu... . Mmhh, naja.

LG
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  #3  
Alt 04.10.2013, 17:35
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nala1810 nala1810 ist offline
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Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Hallo Kabuki,

oh je, ich sage erstmal herzlich Willkommen hier, auch wenn der Grund kein guter ist.

Bei meiner Mum sah es vor knapp 2 Jahren ähnlich aus, leider. Sie wurde noch operiert, ich weiß es ist schwer damit umzugehen, wenn du Fragen hast jederzeit gerne.

Alles gute für die näcsten Wochen wünscht dir

Nala
__________________
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  #4  
Alt 04.10.2013, 17:57
Mathias974 Mathias974 ist offline
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Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Hallo Kabuki,

zuerst einmal bin ich leider ein Mensch der sehr direkt und mit fakten arbeitet.

Du sagst das deine Mum doch erst am Anfang steht, das kann man sehen wie man will, denn ihr Krebs wird weit fortgeschritten sein, desweiteren ist es so das wir Betroffenen spüren was in unseren Körper vor sich geht, man kann das schlecht erklären. Und zu guter letzt kommt natürlich eine riesen Portion Angst dabei.
Ich habe mich die ersten 2 Wochen nur zurück gezogen als die OP´s anstanden, ich bin auch davon ausgegangen das ich das nicht überlebe. Nun hier schreibe ich und habe bis jetzt überlebt. Man muss lernen jeden Tag im jetzt zu leben und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Für jemanden, für den das alles neu ist, ist es sehr schwer einen Umgang und die Akzeptanz zu bekommen, gerade wenn es einen nicht so gut geht.
Keiner kann in die Zukunft sehen und das ist auch gut so, und es wird ein langer und harter Weg für euch alle, gerade aber auch für deine Mama.

Ich wünsche euch vom Herzen alles Gute
Mathias
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  #5  
Alt 04.10.2013, 18:35
Kabuki Kabuki ist offline
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Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Nala, Danke!

Mathias, das verstehe ich, ich wollte auch niemandem zu nahe treten. Ich denke nur sehr viel darüber nach, ob die Hilfe, die man ihr anbieten wird, für sie auch wirklich Hilfe bedeutet. Gerade wegen des weit fortgeschrittenen Stadiums und gerade weil sie generell jemand ist, der lieber rekapituliert anstatt es zu versuchen.
Ich mache ihr da überhaupt keinen Vorwurf, ich erwarte nichts, kann die Angst natürlich nachvollziehen. Frage mich nur, wie viel man ihr zumuten kann...
Ist wohl wenig zielführen, diese Frage.
Gegen "direkt und mit Fakten" habe ich nichts einzuwenden. Was soll das "leider" da?
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  #6  
Alt 11.10.2013, 17:14
Kabuki Kabuki ist offline
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Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Ich melde mich nochmal...
Nach einer weiteren Woche im Krankenhaus, wurde es nun endgültig ausgesprochen: Adenokarzinom der Gallengänge und der Gallenblase, multiple Lebermetasierung und perihepatische Peritonealkarzinose. Die Zyste im Eierstock war gutartig, einige Lymphknoten stehen aber weiterhin im Verdacht von Metastasen befallen zu sein. Aussicht auf Heilung besteht keine. Nächste Woche Freitag wird eine Chemo begonnen, im Moment ist sie von der OP(Entfernung Eierstöcke, Bauchspieglung) noch zu geschwächt.
Weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich wusste es ja schon, aber jetzt ist es so...offiziell. Sie schlägt sich wacker, scheint sogar irgendwie recht gut gelaunt. Ich denke, das ist der Schock. Hoffe, dass es ihr nicht völig den Boden unter den Füßen wegreißt, wenn dieser beginnt langsam abzuklingen. Die Nacht wird bestimmt schlimm, wenn keine Ablenkung mehr da ist.
Mein eigener Schock hält jetzt schon seit Wochen an. Ich kann nicht weinen, fühl mich nicht traurig...manchmal sind da diese kleinen Momente, in denen mich die Angst überfällt. Je mehr schlechte Prognosen ich lese, je mehr ich über diese schreckliche Krankheit erfahre, desto ruhiger werde ich. Ist das nicht merkwürdig?
Bin mir nach wie vor unsicher, wie ich jetzt vorgehen soll. Alle Behandlunsmöglichkeiten ausschöpfen? Nach Experten suchen? Naturheilkunde? Auf ein Wunder hoffen? Oder lieber früh beginnen sich mit dem Unausweichlichen zu arrangieren und ihr möglicherweise eine Menge Strapazen ersparen? Letztendlich liegt es wohl bei ihr.

LG

Geändert von Kabuki (11.10.2013 um 17:19 Uhr)
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  #7  
Alt 11.10.2013, 21:19
nonloso nonloso ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Liebe/r Kabuki,

was Du über Deine Situation schreibst ist für mich sehr vertraut...

Auch mich überfällt manchmal diese unsagbare Angst und gleichzeitig schäme ich mich so sehr dafür, weil meine betroffene Freundin so unglaublich tapfer all diese Dinge wie Untersuchungen & Chemo über sich ergehen lassen muss und niemals klagt.

Ich weiss auch nicht, ob ich mehr Aktivität einbringen soll (wie Zweitmeinung, zusätzliche Unterstützung durch Homöopathie etc) oder sie eben "nur" begleiten bei allem was so ansteht. Momentan habe ich ich mich dafür entschieden, weil es mir so erscheint, dass ihr dieses "Tempo" besser tut. Aber ich bin auch immer wieder sehr unsicher.

Ich weiss das das jetzt nicht sonderlich hilfreich ist, aber vielleicht tröstet es Dich, dass Du nicht "allein" mit diesen Gefühlen bist.

Alles Gute für Euch!
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