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  #1  
Alt 18.01.2011, 08:04
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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hallo sophie
tut mir leid, daß auch du und deine familie von dem schei*** krebs betroffen seid. am anfang stand ich auch kopf, als wir vom leberkrebs meiner mutter erfuhren. das war anfang november und kaum zu glauben aber wahr: mittlerweile gehört es zum alltag.man gewöhnt sich tatsächlich dran und kippt nicht immer aus den latschen, wenn er sich bemerkbar macht.
auch du wirst wieder boden unter den füssen finden, zumal du ja noch die aufgabe mit deiner tochter hast. hmm ich würd erstmal warten, was die ärzte sagen. stehn ja bestimmt noch untersuchungen aus.
und wenn ihr gewissheit habt, welche auch immer, dann hat sie schon ein recht, zu erfahren ,daß ihr inniggeliebter opa schwer krank ist.
ich wünsch dir viel kraft für die kommende zeit und hoff, du findest hier den nötigen raum für dich.
lg tine
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  #2  
Alt 18.01.2011, 11:31
der_weg der_weg ist offline
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Zitat:
Zitat von fraunachbarin Beitrag anzeigen
hallo sophie
tut mir leid, daß auch du und deine familie von dem schei*** krebs betroffen seid. am anfang stand ich auch kopf, als wir vom leberkrebs meiner mutter erfuhren. [...]
lg tine
Der Beitrag war wahrscheinlich für Beate gedacht, nciht für mich ;-)
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  #3  
Alt 18.01.2011, 11:48
der_weg der_weg ist offline
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Hallo Beate,

also Erfahrung habe ich nicht direkt mit KIndern und Krebserkrankungen, aber ich würde schon sagen dass man sie auf lange Sicht einweihen sollte.... Vielleicht sie nicht gleich mit allem konfrontieren, sondern so kindgerecht erzählen dass der Opa "krank" ist.... und sollte es wirklich soweit kommen dass er stirbt, die langsam drauf vorbereiten.... Naja, er wird ja auch wieder raus kommen aus dem KH, also gleich mitnehmen muss man sie vielleicht nicht.... Würde vielleicht auch mal dein Vater fragen ob er will dass sie ihn da besucht.... Es sei denn er bleibt jetzt wirklich lange drinnen.... aber gleich beim ersten Besuch muss sie ja nicht unbedingt dabei sein. Du musst ja selbst erstmal die Lage checken und denn überlegen ob man ihr das zumuten kann. Sollte er sehr lange drinnen bleiben, denn würde ich sie schon irgendwann mitnehmen.

Ich hoffe das hilft weiter

Lieben Grüß
Sophie
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  #4  
Alt 18.01.2011, 15:11
tischlerin tischlerin ist offline
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Liebe Beate!

Erstmal sei gedrückt, ich weiß, was es heißt, einen geliebten Familienangehörigen mit einer Krebserkrankung zu haben. Deine Frage betreffend Deine Tochter möchte ich gerne beantworten:

Meiner Meinung nach und aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es das allerbeste ist, Kinder in dieser Situation nicht anzulügen. Kinder haben feine Antennen für solche Angelegenheiten, und wenn man den Kindern etwas verschweigt oder darauf achtet, dass nur hinter verschlossenen Türen "getuschelt" wird, bekommen Kinder Angst, weil sie nicht wissen was los ist und sie fangen an, sich die wildesten und furchtbarsten Phantasien auszumalen, oftmals glauben sie sogar, mit dem Kind selbst ist etwas los. Es besteht dann auch die Gefahr, dass Kinder zufällig von irgendwo hören "oh mein Gott, dein Opa hat Krebs, das tut mir so leid, er wird sterben!"

Wenn Kinder die Tatsachen kindgerecht erklärt bekommen, Fragen beantwortet kriegen und auch - wenn es soweit ist - auf den Tod des Opas vorbereitet werden, haben sie die viel bessere Möglichkeit, dies zu verarbeiten. Und - sehr wichtig - die Kinder wissen dann auch, dass nicht sie selbst krank oder schuld sind. Es ist auch wichtig, dass Kinder wissen, dass Mama in nächster Zeit sehr traurig und verwirrt und auch schlecht aufgelegt sein kann und dass sie wissen, dass das nichts mit dem Kind an sich sondern mit der neuen Situation zu tun hat.

Kinder haben - wenn man mit ihnen ehrlich umgeht - eine beneidenswerte Art, mit Tod umzugehen. Mein Bruder ist vor 9 Monaten gestorben, wir waren sehr intensiv miteinander verbunden und erst als ich mir von der Krebshilfe all diese Tipps bezüglich Kinder geholt hatte (vorher hatte ich es meinem Sohn verheimlicht), habe ich meinem Sohn die Wahrheit gesagt (8 Jahre) und er konnte damit viel besser umgehen, als mit dem "Geheimnis", das ich vorher hatte und er konnte auch verstehen, warum ich gereizt, traurig, unaufmerksam war und er war sehr froh zu hören, dass es nicht an ihm lag. Kinder verkraften viel, wenn man ehrlich mit ihnen umgeht. Ob sie ins Krankenhaus mitgeht - das soll Deine Tochter selber entscheiden, die Tochter meines Bruders (sie war zum Zeitpunkt als ihr Papa starb, 8 Jahre) ist auf eigenen Wunsch bis zum letzten Tag immer im Spital bei ihm gewesen, auch an dem Tag, als er starb. Aber das muss Deine Tochter selber wissen.

Was die Krankheit Leberkrebs an sich betrifft, so kann ich Dir keine Tipps geben, bei meinem Bruder war es ein Pankreaskarzinom.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit, so komisch es klingt, aber - wie auch fraunachbarin sagt - man kann sich an diese Situation gewöhnen, auch wenn es sehr, sehr anstrengend ist.

Alles Liebe für Dich und Deine Tochter und vor allem alles Gute für Deinen Papa!

Geändert von tischlerin (18.01.2011 um 15:17 Uhr)
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  #5  
Alt 18.01.2011, 16:09
beathaag beathaag ist offline
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Liebe Tischlerin,

danke für die Mühe, die du dir gemacht hast, um mir weiterzuhelfen. Ich glaube allmählich, dieses Forum ist vielleicht eine wirklich gute Sache. Werde deinen Rat beherzigen. Denn um Johanna mache ich mir da große Sorgen. Sie hatte gerade erst die Trennung von mir und meinem Mann zu verkraften, Papis Neue, einen Umzug und den Wechsel in eine neue Schule, die zwar gut ist, sie aber momentan heillos überfordert.
War heute bei meiner Ärztin, um die Situation und mein völliges Überfordertsein von dieser mit ihr zu besprechen. Zum Thema Kind vertrat sie eine ähnliche Meinung wie du. Ich werde meinen Vater fragen. Wahrscheinlich werde ich mich in den nächsten Tagen ins Auto schwingen und hinfahren, erst mal ohne Tochter, um mit den Ärzten zu sprechen etc. Es ist gräßlich hier so weit weg ca 500 km zu sitzen, das hält man ja nich aus. Klink mir jetzt erst mal Johanniskraut aus der apotheke ein ( bin ansonsten kein Junkie, aber so bin ich ja wirklich niemandem eine Hilfe) Ich danke dir auch für die guten Wünsche! Pankreas ist auch eine ziemlich aggressive Art oder? Ich habe auch einen Bruder, wir mögen uns auch sehr, auch wenn wir uns nicht so oft sehn. Darf ich fragen wie alt dein Bruder geworden ist? Oder ist das zu indiskret? Die größte Angst ist im Moment die, dass es alles viel schneller geht als eh schon befürchtet. Eigentlich sollten heute weitere Untersuchungen stattfinden, aber da mein Vater seit jahren Marcumar nimmt, haben sie das aufgeschoben... oder vielleciht aufgehoben, weil es eh nix mehr nützt. Halt stopp, jetzt werde ich wieder so entsetzlich negativ, sollte mir an einigen von euch echt ein Beispiel nehmen; arbeite dran!

LG
Beate
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  #6  
Alt 18.01.2011, 19:05
tischlerin tischlerin ist offline
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Liebe Beate!
Das finde ich super, dass Du bei Deiner Ärztin warst, um DIR SELBST Hilfe zu holen, denn wenn man einen schwererkrankten Verwandten in der Familie hat, vergißt man oft auf sich selbst. Ja, man denkt sich, ich bin eh nicht krank, ich muss für meinen Papa da sein, stark sein, etc. Aber dass die Krankheit auch die Angehörigen stark belastet, das wird manchmal übersehen.

Was Deine Tochter betrifft - oh ja, sie hat nun eine sehr unruhige Zeit hinter sich und wahrscheinlich auch vor sich. Eventuell kannst Du auch der Lehrerin / dem Lehrer in der Schule Bescheid geben, damit er ein Auge auf Johanna wirft.
Mir hat die Broschüre Mama/Papa hat Krebs sehr geholfen, hier zum Download: http://http://www.krebshilfe-wien.at/Mama-Papa-hat-Krebs.89.0.html Zwar ist Deine Tochter nicht mit Mama oder Papa betroffen, aber es ist trotzdem eine große Hilfe, wie man mit Kindern umgehen kann. Mir half es auch viel, obwohl es für meinen Sohn "nur" der Onkel war, der sterben musste.

Mein Bruder war erst 45 Jahre alt, er starb 22 Monate nach Diagnosestellung. Seine Tochter war sein ein und alles und umgekehrt ebenfalls, meine Nichte liebte ihren Papa über alles. Ich hatte schon vor seiner Erkrankung eine enge Beziehung zu seiner Tochter / meiner Nichte, denn unsere beiden Kinder sind fast gleich alt und eher wie Bruder und Schwester als wie Cousin und Cousine. Daher traf uns der Tod noch mehr, ich habe nicht nur meinen Bruder verloren, sondern meine Nichte ihren Papa und meine Mama ihren Sohn. Aber es ist völlig egal wie alt jemand ist, es ist nie der richtige Zeitpunkt.

Aber ich bin durch diese Erfahrungen gereift und weiß mittlerweile, was echt wichtig ist im Leben. Ich weiß auch, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt, sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Dass Du soweit von Deinem Papa weg bist, ist natürlich blöd, da kann man nicht mal schnell rüberschauen. Aber auch telefonieren geht jeden Tag, und die Qualität, nicht die Quantität der Besuche zählt. Du schreibst von Deiner Mutter, das heißt wohl, Dein Papa hat jemanden, der bei ihm ist und ihn begleitet, das ist gut und wichtig und auch für Dich eine Beruhigung. Auch Deine Mama sollte auf sich schauen, sprich sie mal drauf an, wenn Du Gelegenheit hast.

Glaub mir, man entwickelt unheimliche Kräfte, wenn man gebraucht wird, was immer auf Dich / Euch zukommt, behalte das Wesentliche im Auge, nutze die Zeit mit Deinem Papa bei Besuchen, Telefonaten, Briefen, Email. Und wenn es Dein Papa schafft, wovon wir erstmal ausgehen wollen, dann ist es umso besser, Du hast die Qualität der Tochter/Papabeziehung auf eine neue Stufe gestellt.

Ich drück Euch fest die Daumen, lass mal hören, wie es Deinem Papa, Deiner Tochter und Dir weiter ergangen ist.

Bis bald!

Geändert von tischlerin (18.01.2011 um 19:10 Uhr)
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  #7  
Alt 18.01.2011, 20:52
H. Engels H. Engels ist offline
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Hallo Beate,

ich sehe es auch wie die Tischlerin.

Meine Familie ist ja auch von diesem Thema betroffen und wir haben es den Kindern (6, 12) in recht schonungsloser aber Kindgerechter Art und Weise erklärt.
Wir hatten uns im Vorfeld mit der Leiterin der Vorschule unserer Kleinen kurzgeschlossen, um sie zu fragen ob die doch sehr offene Art, mit der wir das Ganze abhandeln, gerade die Kleine nicht überfordert.
Der Tenor ist eigentlich überall der selbe: Offenheit ist besser als verschweigen!

Der Erfolg dieser Offenheit äußert sich darin, das unsere 6jährige sich freut, dass Oma "nach oben gehen darf" und vor allem dann keine Schmerzen mehr hat!

Ich denke, auch Du wirst den für Euch richtigen Weg finden, auch wenn bei Euch die ungleich größeren, privaten Probleme, das ganze nicht einfacher machen!

Ich wünsche Euch alles Gute und viel viel Kraft.

Gruß sagt Holger

Geändert von H. Engels (18.01.2011 um 20:54 Uhr)
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