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  #1  
Alt 18.12.2003, 00:11
Gast
 
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Hallo ihr lieben,
ich bin wirklich sehr froh, diese Seite gefunden zu haben, denn wenn ich hier Eure Beiträge lese, dann fühle ich mich wenigstens nicht so alleine.Und trotzdem kann mir wohl keiner die Hilflosigkeit, die Verzweiflung und manchmal auch die Wut nehmen, die ich auf die achso ausgereifte Medizin habe.
Mein Name ist Alexandra, ich bin 28, von Beruf Krankenschwester und Mutter von 2 Mädchen.Meine älteste, sie heißt Katharina, ist 5 Jahre alt und ein absolutes "Oma-Kind".
Sie liebt ihre Oma Rosi(53)und meine Schwiegermama über alles.
Meine Schwiegermama hat Darmkrebs im Endstadium, das heißt, sie hat die ganze Bauchdecke voller Metastasen und wird seit einigen Monaten über einen Port künstlich ernährt, da der Darm seine Funktion eingestellt hat.
Gestern habe ich bei einem Gespräch mit unserer gemeinsamen Hausärztin erfahren, daß sich die Leberwerte drastisch verschlechtert haben und das die Metastasen wohl mittlerweile in die Leber vorgedrungen sind.Sie meint es könne noch 3 Wochen dauern, vielleicht etwas länger, weil sie sehr stark ist und am Leben hängt.

Ich bin so verzweifelt und habe solche Angst!Was soll ich meiner Kathi bloß sagen?Wie soll ich ihr in dem Alter beibringen, daß ihre geliebte Omi bald gehen muß?
Sie hat zwar die ganze Zeit mitbekommen, daß die Oma krank ist, daß sie mit ihr nicht mehr so oft spielen kann wie früher und daß sie sie auch nicht mehr täglich besuchen kann, aber da ich auch bis zuletzt nicht glauben wollte, wie es enden wird, habe ich ihr auch nichts gesagt.
Meine Tochter ist eine sehr sensible, zarte Person.Im Juli diesen Jahres haben sich mein Mann und ich getrennt, es ging einfach nicht mehr.Er nimmt die Mädchen zwar so oft es ihm möglich ist zu sich, und wir haben auch ein gutes, freundschaftliches Verhältnis, aber trotzdem hat meine ältere Tochter sehr daran zu knabbern gehabt und hat es wohl noch immer ein wenig.Jetzt wird auch noch ihre geliebte Oma gehen...für immer!
Ich habe solche Angst, daß ich dem ganzen nicht gewachsen bin, woher soll ich bloß die Kraft für meine Kinder nehmen, wenn es soweit ist???Trotz der Trennung habe ich noch immer ein sehr enges, liebevolles Verhältnis zu meinen Schwiegereltern, ich liebe meine Schwiegermama mehr als meine eigene...
Es ist so schlimm!
Alexandra
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  #2  
Alt 18.12.2003, 10:53
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Liebe Alexandra, einem Kind in dem Alter den Tod nahe zu bringen, ist sicher eine sehr schwierige Aufgabe. Aber Kinder in dem Alter fühlen sehr genau, was um sie rum passiert und bekommen mehr mit, als uns manchmal lieb ist. So bin ich auch hier für Ehrlichkeit. Ich möchte Dir ein Buch empfehlen, vielleicht findest Du da drin Möglichkeiten, wie man es dem Kind sagt: "Wie Engel uns lieben" von Sabrina Fox. Ich habe das Buch schon sooft verwschenkt, es ist immer gut angekommen. Ich wünsche Dir viel Kraft und schicke Dir viel Licht und Liebe Karine
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  #3  
Alt 18.12.2003, 17:59
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Beiträge: n/a
Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Liebe Karine,
vielen Dank für Deine Hilfe.Man merkt wirklich, daß die Kleine
ziemlich viel mitbekommt.Sicherlich hast Du recht, wenn Du schreibst, daß man auch zu einem Kind in diesem Alter ehrlich sein soll.Natürlich ist es in jedem Fall besser, als wenn man immer alle Gefühle überspielt und dann plötzlich der große Schock für die Kleine kommt.Den Titel des Buches habe ich mir gleich notiert.Ich danke Dir sehr für Deine lieben Worte.
Dir auch alles Liebe
Alexandra
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  #4  
Alt 18.12.2003, 20:03
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Dagi Dagi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2002
Beiträge: 1.287
Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Hallo Alexandra,wenn du hier im Forum weiter unten schaust,sind viele gute Buchtipps von Ladina! Speziell zu der Thematik!

Sonst gehe ganz nach oben hier auf der Seite klicke auf suchen und dann schreibst den Namen Ladina,dann kannst viele gute Einträge über Buchtipps lesen,liebe grüsse Dagi(zisle51)
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  #5  
Alt 19.12.2003, 15:39
Gast
 
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Liebe Dagi,
danke, daß Du mich darauf aufmerksam gemacht hast.Ich denke, da wird sicher etwas für uns dabei sein.
Liebe Grüße
Alexandra
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  #6  
Alt 20.12.2003, 10:27
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Liebe Alexandra,
ich hatte auch große Angst davor, wie meine Kinder mit dem Tod meines Papas umgehen würden. Da er auch bei uns zuhause gestorben ist, haben sie natürlich gesehen, wie ihr total sportlicher und immer unternehmungslustiger Opa jeden Tag schwächer wurde, wie er zum Schluss dann nicht mehr laufen konnte.
Jede Frage der Kinder haben wir ehrlich beantwortet. Irgenwann kam dann auch die Frage? Muss der Opa sterben? Gleichzeitig hat unser gerade vierjähriger Sohn gefragt, was ist denn, wenn man stirbt?
Wir haben ihm dann gesagt, dass der Körper vom Opa sehr krank ist und das ihm alles weh tut und das es ihn traurig macht, dass er nicht mehr laufen kann. Wenn der Opa stirbt, darf er in den Himmel. Dort hat er keine Schmerzen mehr und er bekommt einen wunderschönen Stern, mit dem er uns leuchten kann. Wir, die hier unten zurückbleiben sind traurig, weil er nicht mehr bei uns ist und uns sehr fehlt. Der Opa aber wird wieder ganz glücklich sein und weil er uns ja sehen kann, freut er sich auch über alles Schöne was wir hier machen.
Mein Papa ist seit fast 15 Monaten nicht mehr bei uns. Es gibt Tage, da sind vorallem meine großen Töchter sehr traurig. Sie haben einfach viel mit ihm erlebt.
Mein kleiner Sohn kann sehr gut damit umgehen. Oft liegt er unterm Fenster und schickt seinem Opa kleine Fliegerküsschen. Er sieht sofort welcher Stern dem Opa gehört und dann sagt er immer, Mama, jetzt kann der Opa wieder laufen, da freut er sich bestimmt.
So erwachsen wie ich bin, schau ich dann trotzdem manchmal auch nach seinem Stern und finde ihn auch sofort. Wir wünschen Euch viel Kraft für die kommende Zeit. Liebe Grüße Lilly
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  #7  
Alt 20.12.2003, 21:26
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Liebe Lilly,
Deine Worte trösten mich sehr, ich danke Dir sehr dafür.Man fühlt sich plötzlich nicht mehr so alleine mit seiner Trauer und Verzweiflung.Ich bin wirklich sehr froh, ab und zu auf diese Seite zu kommen, es gibt einem viel mehr Kraft und Trost mit Betroffenen zu reden/schreiben, als zum Beispiel mit einer guten Freundin, die sich zwar auch sehr einfühlsam mit mir unterhält, aber eben nicht in solch einer Situation ist und es schlecht nachempfinden kann.
Vielen Dank nochmal und alles Liebe für Dich und Deine Familie.
Das mit dem Stern hat mich weinen lassen...eine wundervolle Idee!
Liebe Grüße
Alexandra
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  #8  
Alt 22.12.2003, 20:20
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Liebe Alexandra!
Als mein Vater im Sommer starb war meine große auch erst 5. Ich bin davon ausgegangen, daß sie sehr unter dem Tod des Opas leiden wird.

Zu meinem Erstaunen hat sie es aber ganz gut weggesteckt. Für sie ist der Opa im Himmel wo es ihm gutgeht und er schaut immer auf uns herunter und ist bei allem was wir erleben dabei. Wenn wir auf dem Friedhof sind fragt sie was wir denn hier machen, wo der Opa doch da gar nicht ist sondern im Himmel. Ich hab da leider noch keine passende Antwort gefunden.

Meine kleine Tochter ist 3 und die steckt das nicht so gut weg. Sie fängt manchmal aus "heiterem Himmel" an zu weinen und sagt: Jetzt hab ich keinen Opa mehr oder ich will meinen Opa wieder haben.

Das sind sehr schwere Momente, da ich oft am liebsten mitweinen würde. Aber ich muß ja stark sein und den Kindern Zuversicht vermitteln.

Und glaub mir das geht! Weil es für die Kinder wichtig ist.

Ich wünsch Euch viel Kraft.

Gruß Gaby
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  #9  
Alt 23.12.2003, 09:51
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

meine mum ist am 11 dez. eingeschlafen,ich war mit meiner jüngsten 5 dort.sie hat alles mitbekommen auch die nicht schönen dinge.wir waren die ganze zeit bei mum die enkelkinder haben gespielt,schauten rein,fragten.zu schluss haben sie eine omi gesehen mit einen kleinen lächeln im gesicht,wunderschön und einer rose in den gefallteten händen.als sie im sarg lag setzte sich meine kleine davor und streichlte zart ihre hände.das war schön aber schmerzte mein herz sehr.nie wird die omi sie mehr im arm halten können(auf dieser welt).meine beiden grossen 10,11.waren zu diesem zeitpunkt in der school.
auf der beerdigung weinten sie hemmunugslos,das tat weh,14 enkelkinder,9 kinder und einen toller dad verloren ihr liebstes.auch ich weiss nicht wie es weitergeht.
dir viel kraft,drücke deine tochter von uns,alles liebe elisabeth2
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  #10  
Alt 25.12.2003, 23:37
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Standard Katharina(5) und ihre geliebte Omi

Liebe Gaby,
meine kleinere Tochter Natalie ist auch erst 3.Bisher glaubte ich immer, na ja, die Maus ist noch so klein, sie kann es noch nicht begreifen.Aber gerade das ist wahrscheinlich das schwierige.Man kann es den ganz Kleinen noch nicht so erklären,
daß der den sie lieben nicht mehr wiederkommt.Sie wird mich sicherlich immer wieder fragen, ob wir nicht zur Oma gehen können.
Gestern waren wir sie zu Hause besuchen und ich muß immer wieder sagen, ich bewundere die Stärke dieser Frau.Wenn sie ihre Enkelchen sieht, dann leuchten ihre Augen und sie versucht wenigstens für einen Moment, die Schmerzen zu vergessen.Leider nimmt sie jetzt ziemlich schnell ab, sie wiegt nur noch 49 kg.
Vielen Dank für Deine lieben Worte, es ist immer wieder unglaublich tröstend und hilfreich für mich, hier rein zu kommen und mit solch netten Menschen wie Dir Kontakt zu haben.
Danke...
und alles Gute für Euch alle!
Alexandra
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