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  #16  
Alt 27.09.2002, 20:30
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Standard Angst und Neid

Hi,alle zusammen,Hi,Brigitte und Lisa(die Robbe)
eigentlich wollte ich ja mit meiner Fam eine Woche in Urlaub,mal raus und weg vom Geschehen,hätte ja auch klappen können,da Rene ab Montag zur Chemo ist.Tja,und nu sitze ich doch hier.Hab leider nächste Woche nen wichtigen Termin,und schon ist der Urlaub gestrichen.Nun bin ich Strohwitwer (und viele Stunden im I-Net).Rene ist bei seinem Zwillingsbruder übers Woend.Hab ich noch garnicht erwähnt,sorry,aber Rene hat einen Zwilling.Ich hab Rene gestern gefragt,ob er nun hierbleiben will,wo mein Urlaub ja ausfällt,aber er wollte auf jeden Fall.Ich denke mal,daß er auch ein wenig raus muss(von mir weg :-) ).
Ist doch nicht so einfach,wenn drei Erwachsene und noch ein Hosensch... unter einem Dach.
Nu kömmt er vom Regen in die Traufe,weil mein(sein Zwilling)Bruder nähmlich vor vier Wochen Papa geworden ist und ich eine Neffin bekommen hab.Ist aber doch mal was anderes.

Ich hab mich nochmal mit Rene ein wenig unterhalten,da er,wie ich schon sagte,wenig aus sich raus geht.Aber nicht aus dem Gund,daß er andere mit seiner Krankheit belasten will.Es ist vielmehr so,daß es ihn nicht interressiert.Nach aussen hin jedenfalls.Manchmal blitzt so etwas wie Gefühl und Sorge um sich selbst auf,aber das ist äusserst selten.Weil er meint,daß er niemanden zu Last fallen will und das alles eigentlich garnicht wollte(wer will das schon).Irgendwie therapiert Rene sich selber.So hab ich jedenfalls das Gefühl.Auf eine gewisse Art und Weise ist das garnicht so schlecht,weil er an seine Heilung glaubt.
Deswegen weiss ich auch nicht,was richtig wäre.Auf der einen Seite versuchen wir,alles weit weg zu halten und ihm Ablenkung zu schaffen,auf der anderen Seite würde es gut sein,wenn er mit anderen Betroffenen spricht,in Selbsthilfegruppen oder so wie ich hier bei euch.
Ha,was mir einfällt,ich bin doch nu Grönemeyer Fan und hab zu meinem Geburtstag zwei Karten für Köln geschenkt bekommen.Von meiner Frau,mit der Auflage,ich könnte mitnehmen,wen ich will.
(ich habe das Blitzen in ihren Augen gesehen,und deshalb liebe ich sie so sehr)
Einmal raten.Ich hoffe nur,daß da nicht gerade eine Chemo ansteht.

Brigitte,ich will dir danken,auch im Nahmen von Rene.Ich hab ihm heute morgen deinen Beitrag gezeigt zum lesen und er meinte,das wäre toll.Und ich denke mal,daß ich seine Neurologin überzeugen kann.Irgendwie.Nu werd ich mich nochmal richtig über H15 kundig machen und dann muss Rene entscheiden,was für ihn gut ist.Oder seine Ärztin.Weil,ich denke,das eine Zusatztherapie garnicht verkehrt ist.

So,für jetzt erst mal genug,ich wünsch euch was!!!!!
Frank

Falls ihr,Brigitte und Lisa,nichts dagegen habt,würde ich gern mal eure MailAdressen wissen wollen.....
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  #17  
Alt 28.09.2002, 07:25
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Standard Angst und Neid

Guten Morgen, Frank,
hmja, das ist noch schwierig zu sagen, ob Rene da nun nur "nach Aussen" zeigt, dass es ihn nicht "interessiert", ... oder ob er da was versucht zu "verdrängen".
Ich schätze jetzt jedoch mal, dass er bereits vor seiner Erkrankung immer schon ein bisschen der "Coole" war. Denn in diesem Fall hat er jetzt MIT der Krankheit um so mehr Mühe, plötzliche "Schwäche" zugeben zu müssen. Das wäre eigentlich verständlich. Kann schon sein, dass das nun mal "seine Art" ist. Vielleicht ist es falsch, aber ... naja, was ist schon wirklich "falsch" und was ist "richtig"? Jeder geht ja mit so einer Krebskrankheit am eigenen Körper auf seine ganz persönliche Art um. Vielleicht sollte man es bei Rene einfach so akzeptieren, das wird wohl das Beste sein.

Aber Veränderungen gibt es auf jeden Fall. Bei jedem Krebspatienten. In seinem Inneren. Völlige Verdrängung ist kaum möglich. Irgend etwas wird bestimmt geschehen, sei es "im Denken", oder in "der Art zu Leben". Es ist aber auch eine Frage der Zeit, wann und wie man das alles verarbeitet. Unerfüllte Wünsche können plötzlich wichtig werden, oder langersehnte Träume. Oder gewisse "Einsichten" sind plötzlich da, die man vorher eigentlich immer schon "wusste", aber eben nie klar gekannt oder gelebt hat. Man kann mit Krebs auch auf eine Art "unruhig" werden, sich in einem Zeitdruck fühlen. Empfindlicher werden. Dinge nicht mehr so cool vertragen wie früher, weil die Zeit so rast. Was früher wichtig war, kann einem plötzlich unwichtig und banal erscheinen, weil man sich nun andere Wert-Massstäbe im Leben setzt. Man kann die Welt aber auch plötzlich mit ganz anderen Augen sehen. Bewusster. Schöne Dinge stechen hervor. Menschen stehen im Vordergrund. Die Natur. Die Kleinigkeiten des Alltags. Eine Tasse Kaffee oder Tee kann zum reinsten Genuss werden. Oder der Blick aus dem Fenster. Und natürlich die blosse Anwesenheit lieber Angehöriger.

Das alles ist möglich, es ist nur immer eine Frage der Zeit. Als Krebspatient rutscht man auch in so verschiedene Arten einer "Phase" der Verarbeitung. Zumindest kann ich das von mir behaupten.
Selbst ich "verdränge" hin und wieder, weil ich von dem ganzen Sch... mal loslassen will. Pause machen. Ich WILL gar nicht immer mit meinen Angehörigen darüber reden. Manchmal will ich sie nicht damit belasten, manchmal will ich aber auch einfach nur LEBEN und mich mit "normalem" meiner Angehörigen beschäftigen. Lachen können ist so erfrischend und gesund. Es tut so gut, über dumme Kleinigkeiten kichern zu können ...
Hach ja!

Hm-hm, Frank, mach das, und geh mit Deiner Frau (die liebe mit dem Blitzen in den Augen) an's Grönemeyer-Konzert! Gönn Dir auch mal zwischendurch ein Vergnügen, gell? Du sollst ja auch nicht auf ALLES verzichten. Ich glaube auch kaum, dass Rene das so will, oder? Ja, mach Pause und geniesse!

Freut mich übrigens, dass Dir und Rene mein "Mistel-Beitrag" gefallen hat. Versuchen kann er's ja mal, in Ergänzung. Ich denke mal, von all den "Naturmittelchen", die auf dem Markt in Ergänzung zu einer Krebstherapie angeboten werden, ist die Mistel noch das Beste. (Und wie ich schon mal geschrieben habe, wenn bei uns in der Schweiz mal was "anerkannt" ist - also auch von den Krankenkassen bezahlt wird - dann muss schon irgendwas i.O. dran sein! - Unsere antrophosophischen Kliniken hier sind übrigens meistens voll ausgebucht. Warum das wohl so ist?)

Also, lieber Frank, ich geh jetzt unter die Dusche, der Tag wartet! (Regnet's? Oder regnet's nicht?)
Ganz liebe Grüssli
von Brigitte

PS. Klar kannst Du mir persönlich mailen, Frank. Schreibe Dir hier meine private Homepage-Adresse hin, da kannst Du mal meine Geschichte lesen, wenn Du möchtest. Die Mail-Adresse findest Du in der Page, ja?
www.krebsgeschichte.ch
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  #18  
Alt 29.09.2002, 14:26
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Standard Angst und Neid

Hi,alle zusammen,Der Coole war Rene eigentlich nicht,sondern eher unser aller Baby,weil er irgendwie so die Art hat (ein 100 kg schweres Baby :-) ).Auf jeden Fall verdrängt Rene,dessen bin ich mir bewusst.Irgendwie ist es aber auch seine "Egal-Einstellung".Die hatte er schon vorher.Wenn einer irgendetwas sagte,wegen seines Umganges mit Geld,seinem Geschäft oder so,meint er,es ist doch egal,und das zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben.Diese Einstellung hat er immer noch.Sicherlich ist es in seiner jetzigen Situation auch eine Art Selbstschutz.Weil er sich ansonsten mit seinem Leben auseinander setzen müsste und ich weiss nicht,ob er die mentale Stärke dafür hat.Im Moment jedenfalls.Und ausserdem hat er ja mich,und er verlässt sich darauf,das ich mit den Ärtzten spreche,seine Medikation mache,mich über alles kundig mache,was mit dem Krebs zusammenhängt.Manch einer denkt jetzt vielleicht,ich (wir) würden ihm alles abnehmen,aber denm ist nicht so,seine täglichen Verrichtungen muss er schon alleine machen.Irgendwie hat Rene da keinen Draht zu,er weiss nicht,was und wie er fragen soll,wie er mit den Weisskitteln umgehen muss,wie alles weitergeht.Wieder eine Art Selbstschutz.Nun gut,ich muss aber auch gestehen,dass ich einen ziehmlich grossen Mund habe und mir nichts gefallen lasse.Und darum auch immer wieder anecke,aber das ist mir dahingehend egal.
Ach,was mir einfällt,Brigitte,du hast mich,glaube ich,falsch verstanden.Als mein Schatz mir die Karten überreichte und meinte,ich solle mir jemanden aussuchen,mit dem ich fahre,dachte sie nicht an sich,sondern eher an Rene(so ist sie einfach und deshalb........)

Um noch mal auf das Thema Angst und Neid zu kommen,gestern sagte mir meine Ma,daß sie sich mit Renes Zwilling unterhalten hat,und er hat offen zugegeben,daß er neidisch ist.Weil sich eben alles nur um Rene dreht,auf jeden Fall bei mir und Muttern.Wenigstens steht er dazu und hat dann wohl doch darüber nachgedacht.Und denkt jetzt wohl ein wenig anders,wo er doch nu auch Papa ist und so das Gefühl nachvollziehen kann,wie es wäre oder sein kann,immer in dem Bewustsein leben zu müssen,daß sein eigenes Kind sterben könnte.

So,nun schaue ich erst mal auf Brigittes HP vorbei.Bin ich ja gespannt.Ich wünsch euch was.....
Frank
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  #19  
Alt 30.09.2002, 12:00
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Standard Angst und Neid

Hallöchen Frank,
ja, hmpf! (grins!), da hab ich wohl wirklich was falsch verstanden mit Deinem Schatz. Dachte, sie wollte DIR was Schönes (mit einer Pause) gönnen, mit ihr zusammen. Wäre ja auch okay gewesen ...

Tja, diese "Egal-Einstellung" von Rene ist dann wahrscheinlich schon auch ein bisschen Bequemlichkeit. Eine Bequemlichkeit des Lebens eben. (Ich frag mich nur gerade, wie man mit so einer "Egal-Einstellung" ein Geschäft führen kann?)
Naja, viel ändern kannst Du selber dabei wohl kaum noch. Es liegt da schon hauptsächlich an ihm selbst. - Die einzige Möglichkeit wäre vielleicht, IHN regelmässig in Deine Recherche oder die Gespräche und Abklärungen mit den Ärzten mit einzubeziehen. Damit er auch sieht, WAS Du machst, und nicht nur die Ergebnisse so schön vor die Füsse hingelegt kriegt. (Ist nämlich auch so herrlich bequem.)
Okay, vielleicht tust Du das ja auch hin und wieder, aber ... naja, ALLES musst Du ihm ja auch nicht abnehmen. Vielleicht kannst Du ja zu Beginn mal versuchen, ihn vor den Computer für Recherchen zu locken, oder mit ihm zusammen in einem Buchladen nach speziellen Büchern stöbern? Oder wenn er Gespräche mit den Ärzten hat, kannst Du mit ihm vorher zusammen die nötigen Fragen auf ein Blatt Papier schreiben, die er dann selber mit dem Arzt abklären sollte. (Du selbst kannst ja auch nicht immer als Begleitung dabei sein, obwohl so eine Begleitung normalerweise sehr unterstützend sein kann.)
Naja, sind bloss so Ideen von mir. Wichtig ist am Ende für einen Krebspatienten einfach immer das Wissen, dass man nicht alleine dasteht, dass man Hilfe (Anwesenheit) bekommt, wenn man sie braucht.
Ich habe zum Beispiel meine Arztgespräche immer alleine geführt, ... obwohl ich mir manchmal sehr gewünscht hätte, da würde mich mal jemand begleiten. Vier Ohren hören schliesslich mehr als zwei, und wenn man noch selber den blöden Krebs hat, kann man manchmal kaum noch richtig klar denken und "überhört" schon mal diese oder jene Aussage des Arztes, oder man versteht den Zusammenhang nicht so ganz. So eine Begleitperson kann da schon sehr hilfreich sein.
Aber ich habe mir meine (vielen) Fragen auch immer auf ein Blatt aufgeschrieben. Die Ärzte sahen das nie sehr gerne (vor allem weil meine Blätter immer von oben bis unten vollgeschrieben waren ..., - kannst Du Dir ja bestimmt vorstellen, hihi!)- ... da genügte ein Blick des Arztes auf das Papier und seine Miene wirkte blitzartig gestresst! Wenn dann die Antworten auf meine Fragen so ein bisschen "ausweichend" waren oder mir "schleierhaft", dann war da natürlich meine weitere Hartnäckigkeit im Fragestellen wichtig, ... welche ich eben auch nicht immer hatte, weil mir einfach die nötige Kraft dazu fehlte. HIER wäre eine Begleitperson für mich schon sehr hilfreich gewesen.
Aber auch sonst als seelische Unterstützung. Ich merke immer, wenn mich heute mal jemand zum Arzttermin hinbegleitet (er muss nicht mal unbedingt im Wartezimmer warten, er kann auch draussen in einem Café oder so sitzen), ... dann fällt mir so ein Arztbesuch auch immer viel leichter, weil ich VORHER jemanden bei mir habe, aber auch genauso NACHHER. Ich hab dann nicht so das Gefühl, alles alleine durchstehen zu müssen.
(Wie Du siehst, es ist dann gar nicht so viel Hilfe, und DOCH ist es so wahnsinnig viel! - Leider kommt alleine DIESE Hilfe bei mir schon sehr selten vor, vielleicht schätze ich das dann halt auch um so mehr.)

Ja, so im Buchladen zusammen stöbern oder gemeinsam vor den Computer sitzen ("Guck mal, ich will Dir was zeigen!"), ... ist ja bereits ein Versuch einer kleinen Konfrontation mit der ganzen Sache. Oder was meinst Du?

Renes Zwilling hat eine "Einsicht" gekriegt? Ah! Finde ich toll. Kommt jetzt nur noch darauf an, was er mit dieser Einsicht anfängt. Entweder "hakt er es ab", oder er überlegt weiter und merkt, dass diese Eifersucht, dieser Neid ja eigentlich ein Witz ist.
Ja, und weil er selber Papa geworden ist. Da sieht man die Welt eben wieder ein bisschen mit anderen Augen.

So, ich geh jetzt Essen. Bis dann, lieber Frank, und mach's gut, ja?
Ganz liebe Grüssli
von Brigitte
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  #20  
Alt 02.10.2002, 22:38
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Standard Angst und Neid

Hi,alle zusammen,
seit Montag ist Rene zur Chemo,wie ich ja schon erwähnte.Meine Ma hat ihn hingebracht.
Tja,die volle Dröhnung.BCNU und ab geht er.....
Muttern wollte dann mit dem behandelnden Doc sprechen,vor allem wegen einer CT.Ich hab ihr und Rene extra gesagt,sie sollen da dran bleiben und sich nicht abwimmeln lassen.Nu,gesprochen haben sie mit dem Doc,und der ist doch der Meinung,daß Rene noch keine CT braucht,weil sie erst dann eine machen wollen,wenn die komplette Behandlung durch ist.Sprich,nach der letzten Chemo,welche so ca im Dezember durch ist.(Dr.Bierstedt sagte nach der OP,in drei bis sechs Monaten ist das Ding vielleicht wieder da)Rene klagt ständig über Kopfschmerzen und Schwindel(das ist ,denke ich,auch irgendwie normal).
Jedenfalls war ich gestern Abend so ca auf 200 und bin dann heute Morgen voll aufgepumpt da hin.
Rene war gerade zu Untersuchung auf die NC,wo auch die OP war,und wir (meine Ma und ich)sind gerade rechtzeitig dazu gekommen,wie Rene dran war.Ein junger Arzt,erst mal Narbe anschauen,weil Rene sone seltsamen Huckel bekommen hat.Ich denke,naja,auf in den Kampf und dann Vollgas.Der Doc fragt nach den Bildern.Ich sag,die sind aber von direkt nach der OP.Und denk,jetzt kommts.Und der Doc nimmt den Teflonhörer und macht einen Termin für ne CT nächsten Montag klar.
Tja,ich habe erst mal nichts gemacht,dann abgepumpt und kein Wort mehr gesagt........
Und dann gedacht,wie kann sich so ein junger Arzt(ich denk mal, er war so in meinem Alter) wie dieser über den Götterspruch eines Prof.med.Koch,seines Zeichens Oberarzt stellen und einfach so.........
Es gibt doch noch Menschen,welche als Arzt nicht nur an die Krankenkasse denken oder sich einbilden,auf dem Olymp der Menschheit zu stehen.(siehst du,Brigitte,auch hier ist der Arzt nur Arzt,und der Mensch nur Mensch ;-)) )
Ich kann euch auf jeden Fall sagen,daß Rene ziehmlich besch..... aussieht.Naj,ich denke mal,daß er jetzt erst mal den richtigen Hammer bekommt.
Und dann hatte ich heute noch ein sehr interressantes Gespräch mit seinem Zwilling.Und weiss jetzt auch,daß wir nicht mehr allein sind.Wenigstens einer ist zur Vernunft gekommen und steht auf Renes Seite.
Soviel erst mal jetzt.Ich wünsch euch was......
Frank
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  #21  
Alt 06.10.2002, 17:28
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Hallo Frank,
ah, Renes Zwilling würde ich jetzt am liebsten ganz doll drücken! (So wird man zu einem "Engel", siehst Du? Hihi!)

Das mit den Ärzten ist klar, sie sind auch nur Menschen, ich weiss schon. Verwirrend ist einfach, dass dieser jenes sagt und tut, und der andere dieses sagt und tut ..., hm? Und wenn Du selber den ollen Krebs hast, verzweifelt bist und Hilfe brauchst, ... dann ist Dir zwar klar, dass Ärzte verschiedener Meinung SIND, aber ... nützt Dir das was? Und WAS ist denn nun richtig? Oder ist nur jenes richtig, was man nach eigenem Gutdünken für Richtig hält?
Simples Beispiel: Bei mir die Mammographie-Untersuchung! Da liest man und hört man, dass ein "Zuviel" einer solchen Untersuchung gar nicht gesund sei, (also ab 50 so alle zwei Jahre mal bei einer gesunden Frau, und selbst DA gibt es noch Kritiker, welche finden, alle zwei Jahre sei zuviel!), ... aber wenn man selber mal Brustkrebs gehabt HAT, dann schert sich kein Arzt mehr darum, wie OFT man die Mammographie macht! Dann sind einfach die ewigen Untersuchungen wichtig!
Na schön, das denkt man als Brustkrebspatientin dan ja auch, nicht wahr? - Aber wo ist die Grenze? Gibt es eine? Oder DOCH keine?
Sagt der eine Arzt: "Bei einer Mammographieuntersuchung sind die Strahlen heutzutage so minim, dass sie nicht schädlich sein können!"
Sagt der andere Arzt: "Naja, SIE wollen es doch auch wissen, nicht wahr? Sie tun es ja für sich!"
Sagt ein dritter Arzt: "Machen Sie lieber eine Ultraschall-Untersuchung und so wenig Mammographien wie möglich!"
Kleines Verwirrspiel, gell? Was soll ich als Krebspatientin jetzt also tun? Wo ich doch viel empfindlicher auf meine Gesundheit bedacht bin. Mir selber eine "Untersuchungs-Regel" setzen? KANN ich das überhaupt beurteilen? Ich Laie?

Naja, war nur ein kleines Beispiel meines "Krebs-und Arzt-Alltages", Frank. Vielleicht merkst Du, dass da bei mir selber eine Unsicherheit hervor kommt. Und dass es mich wütend macht. Es ist nicht DER oder DER Arzt, ... es ist das Ganze. Vielleicht hat ja EINER meiner drei Ärzte recht gehabt? Aber welcher?
Ist es derjenige, welcher sich am besten an den neuesten medizinischen Stand hält? Woher weiss ich, welcher der drei Ärzte das tut?
Naja, ich kann ja noch sechs weitere Ärzte fragen, und dann "abzählen", wer am meisten "Stimmen" für die eine Meinung abgegeben hat ...
Bin ich jetzt gemein? Oder einfach nur realistisch?

Hach ja. Aber lass Dich jetzt von mir nicht irritieren, Frank. Vielleicht geht es ja bei uns in der Schweiz mit den Ärzten wirklich krasser zu als bei Euch. Ist schon gut möglich. Man will ja immer das Bestmögliche für eine Behandlung, für eine Heilung. Dazu braucht es auch die innere Überzeugung dazu. Und offenbar die Gabe, mögliche Fehler oder Fehlentscheide der Ärzte frühzeitig erkennen zu können. Die Kraft des Patienten selbst, MIT zu entscheiden. MIT zu lernen. MIT zu machen. Und für all dies auch die Hilfe der Angehörigen.

Nimm mir meine heutige Laune bitte nicht übel, Frank. Sie kommt eben und geht. Es hat ja nichts mit Dir oder Rene zu tun. Will Dich ja auch nicht unbedingt mit meinen "Sorgen" belasten. Gell?
Ich wünsche Dir noch einen recht schönen Sonntagabend. Bis dann, ja?
Ganz liebe Grüssli
von Brigitte
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  #22  
Alt 08.10.2002, 12:47
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Standard Angst und Neid

Hallo Frank,
habe mich nun schon eine ganze Weile nicht mehr gemeldet.
Aber immer fleissig mitgelesen.
Heute konnte ich es dann nicht mehr aushalten, ich muss einfach mal schreiben, dass ich es ganz toll finde, dass ihr jetzt einen Mann mehr im Boot habt.
Vielleicht wird ja auch eure restliche Familie schlau und besinnt sich noch.
So dass aus einer 3-Mann/Frau-Show vielleicht doch ein Familienunternehmen wird.
Ich drücke euch die Daumen dafür.
Leider ist es auch in Deutschland so, dass man bei den Ärzten so seine Problemchen hat.
Weiss ich auch leider - auch wenn ich selbst nicht krebskrank bin - aus eigener Erfahrung. Der eine sagt hüh der andere hott. Und als Patient ist man mitten drin und wenn man dann noch etwas aussergewöhnliches hat, wird man schnell zum Versuchskaninchen (ich hatte vor kurzem Pfeifersche Drüsenfieber und angeschwollene Lymphknoten - damit musste ich zu meiner regelm. Untersuchung beim Orthopäden - aber dieses Rindviech hatte nichts besseres zu tun, als alle Lumphknoten genauestens zu betrachten und immer ganz entzückt auszurufen: "Pohh was für dicke Dinger, habe ich ja in der Form noch nie erlebt" Nachdem er dies das 5 oder 6x ganz verzückt verkündete, hat es mir gereicht und ich habe mich zu Wehr gesetzt.)
Was ich damit zum Ausdruck bringen will (sollte kein Gejammer von meiner Seite sein) - solange man einigermassen fit ist, kann man sich selbst verteidigen und auch mal ziemlich laut und unangenehm werden, aber wenn man sehr entkräftet ist - und dies sind die meisten Krebskranken - geht es nicht mehr. Da ist es m. E. sinnvoll, wenn der Kranke durch einen Familienangehörigen / Freund Unterstützung erfährt.
Von daher ist es wichtig, dass einer von euch Renee begleitet. Ihm zur Seite steht und für ihn den Mund aufmacht.
Zur Not so richtig unangenehm wird.
So richtig ätzend. Man darf sich nicht alles gefallen lassen, sonst wird man auch im Gesundheitsbereich schnell untergebuttert.
Bekommt wichtige Informationen nicht oder nur teilweise, erhält nicht die Untersuchung die man benötigt...
Auf der anderen Seite kann man - wenn man mit einer ärztlichen Leistung auch sehr zufrieden ist - auch mal ein Dankeschön sagen oder auch mal eine Kleinigkeit schenken.

Auch meine Schwester wollte die Krankheit nicht zu nahe an sich ran lassen - hat geblockt.
Ich weiss nicht, was besser ist...
Wichtig ist es, dass Renee aber nicht aufgibt, dass er sich eine Beschäftigung sucht und vor allem Ziele.

Ich wünsche euch weiterhin viel Mut und Kraft. Gemeinsam seid ihr stark.
Viele liebe Grüße
Lisa die Robbe
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