Ohne Partner das Leben neu gestalten

[Rena49]

Liebe Petra!
Laß Dich mal kräftig .
Ich kann so gut verstehen, wie Du Dich jetzt gerade fühlst und daß alle Ängste wieder da sind.
Bei mir war es erst die Mutter, dann der Mann - und ich hatte das erste schlimme Ereignis noch nicht ganz verarbeitet, als es meinen Mann (wieder) traf.

Ich hoffe und wünsche für Dich, daß es sich zum Guten wendet mit Deiner Mutter, daß die Ärzte noch etwas für sie tun können und Ihr noch eine schöne Zeit miteinander haben dürft.

Und - danke für die nette Aufnahme in Deinem Thread, ich hoffe, daß sich hier noch viele liebe Menschen einfinden, die darüber berichten, wie sie mit ihrem Leben zurechtkommen (oder auch nicht). Für so manchen kann es ja doch hilfreich sein, zu erfahren, wie andere mit der Situation umgegangen sind.
Wieviele Kisten mußt Du noch auspacken, Petra? Vielleicht sollten wir uns treffen und uns gegenseitig beim Auspacken helfen - auf meinem Boden stehen auch noch ne ganze Menge rum, aber ich hab eine Tür davor, die kann ich abschließen und seh nix mehr. Hat manchmal auch was Gutes!
Alles Liebe, Renate

[Conan]

Liebe Petra,
ich möchte dich auch in den Arm nehmen und ganz fest drücken.
Bei mir war es auch so ähnlich: Im August 2007 bekamen wir die Diagnose Gehirntumor bei meiner Mama, im November 2007 wurde bei meinem Mann Magenkrebs mit Metastasen in der Leber festgestellt. Am 03. Dezember 2007 ist meine Mama dann gestorben und mein Spatz hat am 24.01.2009 seinen Kampf verloren. Mit dem Moment ist mir auch erst richtig bewusst geworden, dass meine Mama auch nicht mehr da ist, vorher hatte ich gar keine Zeit, das zu realisieren. Ich wollte, glaube ich, mich gar nicht mit dem Thema Tod auseinandersetzen. In dem einen Jahr bin ich auch nur 2 oder 3 mal zum Friedhof gegangen. Aber jetzt stürzt alles auf mich ein, jetzt hätte ich doch meine Mama gebraucht zum Reden und überhaupt!
Liebe Petra, ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass es bei euch besser ausgeht! Diese Sch...Krankheit kann auch mal verlieren und einen geliebten Menschen freigeben!
Liebe Grüße Carmen

[Rena49]

Hallo Petra,
wie geht's Deiner Mam? Und wie geht's Dir?
Ich hoffe so für Euch, daß Deine Mama die Intensivstation bald wieder verlassen kann - und daß es eine gute Heilungschance gibt.
Ich drück Dich!
Renate

[Mauschi]

Liebe Petra,
danke das du mich auch hierher eingeladen hast.
Um noch einmal auf das Thema neuer Partner zurück zu kommen. Ich finde es auch nicht schlimm wenn man einen lieben Menschen wieder kennenlernt.
Nur für mich kann ich es mir nicht vorstellen. Oder sagen wir mal lieber noch nicht. Aber gut es ist ja auch erst gut 4 Monate her das mein Mann gehen musste. Ich denke wenn der richtige vor einem steht dann nimmt das Schiksal sowieso seinen Lauf...lächel.
L.G. Manuela

[petra48]

Liebe Manuela,

schön, dass du auch hier her gefunden hast.
Gut, dass es auch bei dir wieder langsam aufwärts geht.
Du machst so tolle Präsentationen.
Kannst du da nicht beruflich was machen?
Vielleicht mit Schülern?

Liebe Grüße
Petra

[petra48]

Liebe Carmen,

es tut mir Leid, dass es dich auch so getroffen hat.
Dieser Sch.... Krebs macht alles kaputt.
Hoffe für dich, dass es dir auch bald besser gehen wird.

Liebe Grüße
Petra

[petra48]

Liebe Renate,

vielen Dank für deine Zeilen.
Es ging mir auch so mit dem Umzug.
War das richtig? Von dem einen Chaos der Gefühle in das Chaos an einem anderen Ort neu anzufangen.
Beruflich arbeite ich an 3 Tagen in der Woche 90km von meinem neuen Zuhause entfernt. Hab noch nicht die Kraft und die Nerven, mit dort etwas zu suchen und dann die Einarbeitung.
Hab 2 kleine Zimmerchen bei meiner Mutter unter dem Dach (schön heiß im Sommer, kalt im Winter), wo meine Tochter und ich 2-3 Nächte bleiben.
Jeden Tag durch den Stau ist auch nicht so prickelnd.
Allerdings nervt die Packerei jedes Mal auch. Dauernd muss ich auch irgend welche Ordner mitschleppen, da noch immer was zu regeln ist. Dann müssen wir immer den Kühlschrankinhalt hin und her fahren. So genau passt das ja nie.
Wirkt immer öfter nervernd. Das Alles. Waschen immer nach Termin. Alles genau timen, sonst passt es nicht. Hab mir vorgenommen, nächstes Jahr dort komplett zu sein. Werd mich jetzt mal initiativ bewerben. Erst mal auf 400 Euro Basis an meinen freien Tagen. Falls mal in einer Patientenverwaltung was frei wird, hab ich sicher auch mit 50 noch gute Chancen. Was mir dann allerdings fehlen wird, sind meine lieben Kolleginnen. Wir sind ein eingespieltes Team. Hab dort auch meine Freiheiten. Ist einfach alles zu unruhig für mich so.
Da wir das Haus von unserem Onkel übernommen haben, hatten wir mit dem Ort keine Wahl.
Wir wohnen dort wunderschön, haben alles zu Fuß erreichbar. Die Gegend ist traumhaft und wir sind schnell in Holland, um preiswert einzukaufen und zu tanken (Diesel 87 Ct.). Außerdem lieben wir Holland und die Nordsee ist jetzt auch schneller erreichbar.
Im Moment fällt wieder alles wie ein Kartenhaus zusammen. Möchte mal zur Ruhe kommen.
War früher selbständig. Mit dem Tag der letzten Rate des Abzahlens bekam mein Mann seine Diagnose. Wir wollten gerade mal wieder leben.

Jetzt sieht es bei meiner Mutter leider nicht so gut aus. Der Verdacht beim CT scheint sich bei der 2. Koloskopie bestätigt zu haben. Am Montag bekommen wir den Befund aus der Pathologie.
Eine OP hat man meiner Mutter schon nahe gelegt.
Also geht es jetzt wieder von vorne los.

Hab gerade wieder Frust, da ich auch nicht weiß, was aus meinem Zweitwohnsitz wird. Normalerweise zählt sowas bei mir nicht, da es mir natürlich um die Gesundheit meiner Mutter geht. Aber meine Kraft ist auch nicht mehr die beste. Am 29. ist der 1. Todestag von meinem Mann und es kommt mir vor wie vorige Woche. Ich komme einfach nicht mehr zur Ruhe.

Wünsche euch noch einen schönen Sonntag und besseres Wetter.

eine heute gefrustete Petra

[Rena49]

Liebe Petra,
da hast Du Dir ja auch was vorgenommen, wenn Du dauernd zwischen dem Niederrhein und Köln (?) hin- und herpendeln mußt. Ich hab ja 20 Jahre im Kreis Heinsberg (GK) gewohnt und kenne die Situation auf den Autobahnen im Rheinland - das wär nicht so mein Ding. Ich hoffe, Du findest bald in Wesel oder Umgebung was dauerhaftes - oder wenigstens ein wenig mehr in der Nähe. Das Alter ist wohl heutzutage nicht mehr ganz so wichtig, mit viel Kompetenz aus vorherigen Tätigkeiten kannst Du das sicher wettmachen. Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, daß Du bald ne gute Stelle findest.
Die Nähe zu Holland ist mir ja auch noch sehr vertraut, wir wohnten ja gerade 9 km von der Grenze entfernt. War oft mit dem Fahrrad in NL - und mit meiner Mutter jeden Freitag zum Markt (sie sagte so oft: "Fahren wir wieder zum Markt nach 'Dänemark'?" Wir haben früher ja in S-H in der Nähe der dänischen Grenze gewohnt - und ich wohn hier jetzt wieder. Schade, daß sie jetzt nicht mehr wirklich bei mir ist, es hätte ihr sicher gefallen.)
Allerdings sind wir nie bis an die Nordsee auf der holländischen Seite gefahren, mein Mann hatte damit wohl seine Probleme als gebürtiger Aachener, an die Nordsee sind wir immer bis nach Ost- oder auch mal Nordfriesland gefahren. Jetzt wohne ich hier mitten im Land, hab das Wasser aber ab 20 - 30 km Entfernung, je nachdem, ob ich die Ost- oder die Nordsee wähle. Und zur Zeit genieße ich die hellen Nächte, wenn keine Wolken da sind, wird es eigentlich nicht richtig dunkel, das ist faszinierend!
Liebe Petra, für Montag werd ich all meine Daumen drücken - ich hoffe mit Dir und Deiner Mutter, daß das Ergebnis der Pathologie nicht ganz so niederschmetternd ausfällt und Ihr noch gute Chancen habt. Ich drück Dich, nehm Dich fest in die Arme und sende Dir eine ganze Armee Kraft- und Schutzengel, die Dir beistehen sollen.
Die nächsten acht Tage werden für Dich sicher auch ganz schwer; ein Jahr ohne Deinen Liebsten - das ist nicht einfach zu überstehen. Mir ging es jetzt (nach 1 1/2 Jahren) immer noch so, an so bestimmten Tagen könnt ich immer noch verzweifeln. Gestern hatten wir unseren "Funk"-tag, am 20.06.1987 begann unsere Liebe. Viele Jahre haben wir gar nicht an diesen Tag gedacht, gar nicht mehr gewußt, wann das war. Und ausgerechnet 2007, nach 20 Jahren, hab ich den Tag wieder herausgefunden, und das war dann leider auch für uns das letzte gemeinsame Jahr. Ich hab für mich aber auch herausgefunden, daß es doch ein wenig stimmt, daß solche Tage inzwischen etwas leichter zu ertragen sind mit dem Abstand der Zeit, auch wenn ich immer noch hin und wieder das Gefühl habe, ich sollte aus diesem bösen Traum langsam mal erwachen.
Liebe Petra, ich wünsch Dir, daß die nächste Woche ein paar Sonnenstrahlen für Dich bereithält - und für Deine Mutter alles Gute!
Renate

[petra48]

Hallo, Ihr Lieben,

nach einer aufregenden Woche im Gefühlschaos geht es mir ein wenig besser.
Der Tumor im Darm meiner Mutter ist keine Metastase vom Brustkrebs, sondern ein neuer Krebs.
Allerdings ist er noch so früh erkannt, dass die Ärzte davon ausgehen, dass er komplett entfernt werden kann und auch keine Chemo notwendig sein wird.
Am Montag ist die OP (blödes Datum - Todestag von meinem Mann).
Aber meine Mutter ist zäh und hat nicht so eine Riesenangst wie manche, da sie schon so oft operiert wurde.
Ich hoffe jetzt, dass sie nichts neues mehr finden bei der OP. Das wäre wirklich ein Segen. Damit kann man leben. Der Tumor liegt auch so seitlich, dass sie zwar ein größeres Stück entfernern werden, sie aber voraussichtlich auch keinen künstlichen Ausgang braucht.

Heute werde ich mal wieder Kartons auspacken. Die hatten die letzten Wochen Zwangspause.

Morgen werde ich was Schönes fürs Grab erstellen für Montag.
Mir grauts vor diesem Tag.
Bin froh, dass ich arbeiten muss. Meine liebe Kollegin wird mir viel zuhören müssen.

Hier ist es jetzt schon schwül warm. Werd jetzt mal schnell nach Holland fahren zum Einkaufen und Tanken.
Dann habe ich große Wäsche und so einiges mehr im Haushalt zu tun.

So, wünsche euch ein schönes Wochenende mit vielen netten Lichtblicken.

Liebe Grüße
Petra

[Rena49]

Hallo Petra,
da haben die guten Wünsche für Deine Mutter ja doch ein wenig geholfen? Ist doch schon positiv, daß - auch wenn es ein neuer Tumor ist - dieser völlig entfernt werden kann und sie dadurch noch ein paar gute Jahre haben kann.

Und daß die OP gerade am Montag stattfindet, ist vielleicht auch gar nicht sooo schlecht, so wirst Du ein wenig gezwungen, auch an andere Dinge zu denken und hast nicht soviel Zeit, in der Trauer um Deinen Mann zu verharren. Es wird für Dich in jedem Fall sicher ein ganz ganz schwerer Tag werden - ich denk an Dich und nehme Dich virtuell in den Arm, um Dich zu halten und zu trösten - mehr geht ja leider nicht. Aber an Dich denken können wir alle hier ja doch richtig gut - und gute Wünsche zu Dir fliegen lassen, für Dich und für Deine Mutter.
Und von da an wird alles für Dich ein wenig "vertrauter", nicht unbedingt wieder schön, aber auch nicht mehr ganz so schmerzlich wie im ersten Jahr des Alleinseins, obwohl auch diese Momente immer noch mal kommen können und werden. Aber Du lernst so langsam, besser damit umzugehen, jedenfalls ist mir das im letzten halben Jahr so gegangen.
Liebe Petra, ich wünsche Dir ein friedliches Wochenende und für Montag sind alle meine Daumen gedrückt, für Deine Mutter im OP und für Dich!
Alles Liebe, Renate

[petra48]

Liebe Renate,

vielen Dank fürs Daumendrücken.
Ich sitze hier rum und bekomme wieder mal nichts Richtiges geregelt.
Bin wie gelähmt.
Hab gestern soviele Hits aus unserer Anfangszeit gehört. Hat mich mal wieder in ein Loch gebracht, aus dem ich heute noch nicht wieder richtig rauskomme.
War eben mal einkaufen. So viele Dinge sehe ich immer dort, die ich nur für meinen Mann eingekauft habe. Brauche ich jetzt nicht mehr. Der Einkaufswagen bleibt fast leer. Kaufe drauflos ein. Irgendwas. Ohne Plan.
Hab schon Bammel vor Montag. Das Jiahr, wo ist es geblieben.
Ich möchte mein altes Leben wieder, mit allem Gemotze, mit allem Drum und Dran.
E S G E H T N I C H T !!! N I E M E H R !!!

Hab heute einen schlechten Tag. Es ist so schwül hier.
Heute Abend kommt meine Tochter wieder. Freue mich schon.
Dann kann ich sie lecker bekochen.
Vielleicht komme ich dann wieder nach oben.

So, jetzt werde ich mal die Wäsche raushängen.

Liebe Grüße
Petra

[Rena49]

Liebe Petra!
Da hatte ich gestern Abend/Heute Nacht schon mal einen Anlauf genommen, Dir zu antworten, aber mein PC wollte nicht und hat sich mitten im Text verabschiedet - und dann bin ich doch ins Bett gegangen.
Ich kann sooo gut mit Dir mitfühlen, wie Du Dich im Moment grad fühlst, hatte ich vor einem halben Jahr auch ganz stark. Das ist noch mal ein ganz besonderer Tag, ein Tag, an dem uns "Hinterbliebenen", uns Frauen, die wir unsere Männer bis zum letzten Atemzug begleitet haben, noch mal so ganz schwer und intensiv bewußt wird, daß nichts wiederkommt, so gern wir das auch haben möchten, keine gemeinsame Freude, kein gemeinsamer Ärger - nein, nie mehr.
Aber glaube mir, Deine Trauer wird sich ein wenig ändern mit der Zeit, sie wird friedlicher. Und auch wenn immer noch mal wieder Momente kommen, in denen wir verzweifelt gen Himmel schreien wollen "Komm wieder!" - wir kommen mit der Situation immer besser zurecht, langsam zwar, aber doch merklich im Laufe der Monate.
Und irgendwann kommen wir auch mit unserem Leben wieder besser zurecht, es braucht nicht mehr alles so unendlich lange, bis es erledigt ist, wir finden hier und da andere Helfer und auch andere Gesprächspartner.
Ich weiß, der Tag morgen wird ein ganz ganz schwerer für Dich - meine Gedanken sind bei Dir, um Dich ein wenig zu stützen - und ein wenig werden Deine Gedanken von der OP Deiner Mutter abgelenkt - das ist vielleicht sogar ganz gut so. Für Deine Mutter wünsche ich Dir/Euch, daß sie positiv verläuft.

Ich schick Dir ganz viele und Kraftengel, die Dich morgen und in den nächsten Tagen begleiten sollen.
Alles Liebe, Renate

[Heikeaml]

Hallo Petra
Ich drücke dir für morgen ganz toll de daumen ich hoffe das die traurigkeit dich nicht so ganz nach unten ziehtauch für deine mutter alles gute Liebe Petra wenn du morgen traurig bist (was ich versteh ) dann denk doch mal an unser vorhaben erinnerst du dich ? wie wollen doch ein bestimten sportart nach gehn vieleicht zaubert dir die vorstellung daran wie das ausehen würde ein kleines lächeln in gesicht
Liebe Grüsse Heike

[Morgana]

Ach ...liebe Petra,

ich grüsse Dich mal ganz herzlich und drücke für morgen die Daumen.
Den lieben Worten von Renate kann ich mich anschliessen.

So gut kann ich mir vorstellen, wie es Dir geht.
Manches kommt mir sooo bekannt vor...
Heute vor 10 Monaten ist mein Mann gegangen...und alles ist ganz anders.
Auch ich gehe Einkaufen und nun an Regalen vorbei...
Auch ich hätte manchmal gern mein "altes Leben" wieder...

Mein Bauch sagt mir inzwischen wie mein Kopf, dass sein Leiden zu Ende ist.
Da ist halt nur....mein "bockiges ICH"...was sich meldet, weil...es schöner wäre, sich gemeinsam zu freuen und zu ärgern.

Ich denke an Dich, versprochen

LG
Morgana

[petra48]

Hallo, ihr Lieben,

bin so traurig. Heute ist es schon 1 Jahr her. 1 Jahr ..............
Wie gerne hätte ich das Rad wieder zurückgedreht. Es geht nicht .............
1 Jahr hat er mich nicht mehr in dem Arm gehalten.
1 Jahr hat er nicht mehr rumgemeckert. Wie gerne würde ich das aushalten.
1 Jahr konnten wir nicht mehr über alles reden.
Seine Mausi ist so stark. Eine tolle Tochter.
Wenn er sehen könnte wie selbständig sie geworden ist.
Er wird es sehen, er wird auf sie aufpassen.

Traurige Grüße
Petra