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  #1  
Alt 06.03.2007, 14:21
Finiboy Finiboy ist offline
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Standard Die Zeit machts einfacher????????

Hallo, habe meine "Geschichte" oder besser gesagt, die meiner Mutter bereits im Forum: Lungenkrebs kurz erzählt. Meine geliebte Mutti starb am 10.01.07. Ich weiß, es sind ja erst ein paar Wochen aber der Schmerz ist einfach riesig und es überfällt mich täglich. Es sind so viele Dinge, die mich schmerzlich an sie erinnern. Damit meine ich nicht die schönen Erinnerungen wie z. B. Fotos aus der Zeit, wo es ihr gut ging oder besondere Gegenstände. Sondern ich meine die wirklich schmerzlichen Erinnerungen, wenn ich z. B. an dem KH vorbeifahre in dem sie die letzten Wochen ihres Lebens verbrachte oder einen Geruch, den ich mit Krankenhaus in Verbindung bringe. Ich muss auch immer an ihre letzten Atemzüge denken, die letzten Stunden und wie sie ausgesehen hat, als sie dann tot im Krankenbett gelegen hat. Der Schmerz macht mich fertig.

LG Ulrike
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  #2  
Alt 06.03.2007, 16:34
Sabitz Sabitz ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Liebe Ulrike,
es tut mir sehr leid, dass Du so leidest und ich möchte Dir ein paar Zeilen schreiben.
Ich weiß, wie schmerzhaft es sich anfühlt ein Elternteil zu verlieren. Habe meinen Papa im September 06 verloren. Er wurde nur 68 Jahre alt.
Ich hatte eine sehr enge Bindung zu ihm und die Krankheit hat uns nochmal sehr nahe gebracht. Auch habe ich fürchterliche Bilder im Kopf von seinen letzten Tagen, die immer wieder kommen. Aber in den ersten 3 Monaten war es am schlimmsten.
Ich würde nicht sagen, dass es die Zeit einfacher macht, aber es entsteht mit der Zeit ein gewisser Abstand von den sehr traurigen Bildern und ich habe zur Zeit spontane Weinkrämpfe schon besser im Griff.
Es ist auch gut, wenn man tagsüber durch die Arbeit abgelenkt ist.
Ganz schlimm ist es nachwievor, in der Wohnung meiner Eltern, weil soviel daran erinnert.
Um die Trauer nicht zu verdrängen(auf Arbeit) nehme ich mir jeden Abend bewußt Zeit, mich damit zu beschäftigen und mich damit auseinanderzusetzen. Das tut sehr weh, aber so versuche ich zu vermeiden, dass mich die verdrängte Trauer krank macht.
Immer funktioniert es nicht, denn die Trauer schlägt auch zu, wenn ich nicht damit rechne.
Zuerst wollte ich es auch nicht glauben, aber es ist so: "Es wird wieder besser, aber anders."
Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig Hoffnung geben konnte und wünsche Dir ganz viel Kraft!
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  #3  
Alt 07.03.2007, 09:31
Finiboy Finiboy ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo Sabitz,

was soll ich schreiben? Vielen Dank für die aufmerksamen und netten Worte. Es tut schon ganz gut mal mit jemand "neutralem" darüber zu sprechen, der dann auch noch ähnliches erlebt hat. Ich versuche ja nicht etwas zu verdrängen, sondern ich rufe mir dann die schönen Momente ins Gedächtnis nur das mir das nicht immer gelingt und sich natürlich auch solche Bilder einschleichen, die ich eigentlich nicht mehr sehen möchte. Es ist alles so kompliziert, und um mich herum geht das Leben ganz normal weiter, das ist auch gut so und muss so sein aber das schafft mich und ich denke mir es wäre für alle Menschen in diesem Moment einfacher, wenn das Leben mal "kurz anhalten" könnte, so dass man erstmal irgendwie klarkommt. Aber so habe ich auch das Gefühl alle anderen, außer mir, sind schon "fertig" damit und das erschüttert mich. Hört sich alles irgendwie wirr an.

Ich wünsche Dir und allen Angehörigen alles Gute und Kraft, Kraft, Kraft .....

LG Ulrike
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  #4  
Alt 07.03.2007, 10:40
stef777 stef777 ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

liebe ulrike,

auch mein herzliches beileid. mein vater ist ja auch anfang januar gestorben (6.1.). jedes mal, wenn ich dies aussprechen muss vor anderen leuten, schnürt sich mir die kehle zu. ich muss die tatsache jedes mal erneut akzeptieren, dass er nicht mehr ist.
mir geht es wie dir. ich denke sehr sehr oft an die letzten stunden und tage, und wie mein vater dann tot im bett lag. wenn ich am krankenhaus vorbeifahre, ist auch mein erster gedanke mein vater. ("hier lagst du also die letzten tage deines lebens, das hättest du dir davor auch nicht so vorgestellt"). man kann das krankenhaus auch von dem haus meiner eltern sehen, das ist auch nicht einfach.
ich bin wie du auch oft total verwirrt, das leben geht um einen herum weiter, man selbst möchte einfach die zeit anhalten. man versucht tapfer zu sein und nach vorne zu blicken, und kämpft gleichzeitig gegen die ganzen bilder in seinem kopf an. als kleiner trost - es geht vielen wie dir....in dem sinne ist es eine "normale" reaktion. zum glück können wir uns hier austauschen...

Liebe grüße
stef.
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  #5  
Alt 07.03.2007, 11:15
Benutzerbild von Steph570
Steph570 Steph570 ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo Ihr lieben ,

mir geht es nicht viel anders.
Von der letzten Woche mit meinem Paps an , wo der Verfall massiv wurde , drehen sich diese Bilder in meinem Kopf.
Nur ans KH denken zu müssen ist Horror.
Komm ich bei meinen Eltern ins Haus warte ich darauf das er mich jeden Moment ruft.
Ich höre teilweise noch das monotone Brummen des Sauerstoffgeräts
Es ist alles noch so unwirklich.
Ich steh an seinem Grab und denk mir jedesmal Nein hier ist er nicht.
Wahrscheinlich ist das im Moment noch ne Schutzfunktion. Aber ich hab Angst vor dem Moment wo dieser Damm bricht. Was passiert dann ??

Am schlimmsten sind im Moment die Aussagen von Leuten die , das ist nicht böse gemeint, gar nicht wissen oder nachvollziehen können wie es in mir aussieht. Die mit den Worten "Das Leben geht weiter" und "Es geht ihm jetzt gut wo er ist" versuchen zu helfen.
Im Grunde haben sie ja Recht , das weiß glaub ich jeder von uns. Aber das zu akzeptieren fällt so unsagbar schwer.
Ich möchte diese Leute am liebsten an den Schultern packen und los schreien. "Weißt Du überhaupt was Du da sagt. Ich hab meinen Vater verloren und Du sagst mir das dass Leben weitergeht"

Und sie haben ja Recht. Es geht weiter. Für sie und für jeden anderen. Nur für uns scheint es still zu stehen.

Ich glaube wir müssen uns einfach die Zeit lassen und auch nehmen es zu begreifen und zu verstehen.
Irgendwann wird jeder von uns damit umgehen können , irgendwann.
Der Schmerz wird bestimmt bleiben , aber er wird uns nicht mehr bestimmen , so wie im Moment.

Und ich erwarte von den Menschen um mich rum das sie mich auf meine Art trauern lassen !!
Das mir keiner sagt ich soll mich zusammenreißen.
Oder wenn ich dann mal weine zu hören kriege "das hat Dein Vater aber nicht gewollt"
Nein das stimmt , das hätte er nicht gewollt.
Er wollte Leben !!!
Und das wurde ihm genommen. So wie mir mein Vater.
Und ich werde so lange um ihn trauern wie ich es will , und auf die Art wie ich will !!

Ich wünsche jedem von uns das wir diese Zeit schnell finden werden und dann nur noch mit schönen , liebevollen Gedanken und Erinnerungen konfrontiert werden. Und diese schlimme Zeit in den Hintergrund rutscht

lg an alle
steph
__________________
Nordisch nobel , Deine sanftmütige Güte , Dein unbändiger Stolz , das Leben ist nicht fair.
Es war ein Stück vom Himmel , das es Dich gibt.
(Grönemeyer)

Paps geb. 15.04.47 - gest. 08.02.07
Opipi geb. 19.03.22 - gest. 08.01.08
Schwiegerpapa geb. 23.08.35 - gest. 18.01.08
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  #6  
Alt 07.03.2007, 12:14
Finiboy Finiboy ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo Ihr Lieben,

erst mal: ich fühle mit Euch den Schmerz, gerade in Momenten wie diesen, in denen ich an Euch denke, wie ihr euch fühlt. Es tut mir unendlich leid. Ich danke euch dafür, dass ihr es trotzdem schafft mir hier zu schreiben, glaubt mir, ich weiß wie schwer dass ist. Im Moment bin ich wie gelähmt, bekomme nichts mehr auf die Reihe. Habe einen kleinen Sohn, wird am 09.03. vier Jahre alt wobei sein Geburtstag von dem meiner Mutti "überschattet" wird, sie wäre am 10.03. 65 Jahre alt geworden. Der Kleine vermisst natürlich seine Oma und hat den Leidensweg in vollem Umfang mitmachen müssen, da er meistens mit mir im KH war. An schlechten Tagen, wie mal wieder im Moment, tut mir der kleine Kerl schon ziemlich leid, da er natürlich nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die er bräuchte. Weiterhin arbeite ich "eigentlich" von zu Hause und ein Tag in der Woche im Büro. Aber wie gesagt ich krieg einfach nichts auf die Reihe, die Arbeit türmt sich auf, der Haushalt bleibt liegen und mein Mann weiß auch nicht so recht was mit mir los ist. Ich glaub er versteht meine Trauer nicht so ganz. Meine Mum fehlt mir einfach. Das morgentliche gemeinsame Kaffetrinken, der Nachmittagsspaziergang, das Shoppen usw.

So, ich hoffe Ihr meldet euch mal wieder und erzählt, wie es euch so geht.

Schicke Euch Mut und Kraft.

LG Ulrike
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  #7  
Alt 07.03.2007, 23:13
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo an alle,

erstmal möchte ich euch mein beileid aussprechen. meine mum ist am 31.12.05 gestorben. ich möchte euch sagen ja es wird mit der zeit besser. in den ersten monaten konnte ich nur an meine mum denken wie sie aussah als sie starb und die woche davor. ich konnte mir sie kaum gesund vorstellen... immer wieder kamen mir die bilder in den sinn... wie abgemagert sie war...und dass sie nix mehr tun konnte... zum schluss nicht einmal mehr was sagen..

manchmal kommen mir diese bilder immer noch in den sinn... aber inzwischen überwiegen die schönen erinnerungen, wie sie gelacht hat... was sie gesagt hat... worüber sie sich gefreut hat.. am anfang habe ich mir oft fotos angeschaut und konnte nur heulen... inzwischen fällt mir das immer noch schwer aber es geht und ich erinner mich gern an meine liebe mama zurück.

sie lebt ja schließlich in meinem herzen weiter... da hat sie einen festen platz und es vergeht kein abend an dem ich nicht guten nacht zu ihr sage... ja sie felht mir sehr aber ich kann damit leben... und muss es ja auch..

manche sachen muss man leider lernen zu akzeptieren... die schmerzen werden weniger und fette narben bleiben zurück die ab und zu mal wieder aufplatzen und man heult wie ein schlosshund... auch diese phasen hab ich ab und zu noch aber nicht mehr sooft...

lasst euch zeit... und lebt eure trauer erstickt sie nicht... sie muss raus... bei mir ist es zwar meist so dass es wenig leute gibt vor denen ich mich so öfnen kann aber es gibt sie.. obwohl ich meist ganz ehrlich lieber alleine mit meiner trauer bin weil es keinen trost dafür gibt...

liebe grüße
und ein fettes kraftpaket
nadine
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #8  
Alt 07.03.2007, 23:44
Andrea K. Andrea K. ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo an Alle,

was Ihr so schreibt, dass mache ich auch gerade durch. Meine Mama ist 58jährig am 14. Februar an Lungenkrebs gestorben. Sie ist mit meinem Vater vor 2 Jahren zu uns aufs Dorf gezogen, weil sie nicht mehr in der Stadt wohnen wollte und nähter bei mir und meiner Familie sein wollte.

2 Jahre hat sie es geschafft. Am 29. Oktober hatten meine Eltern ihren 40 Hochzeitstag, da war sie noch gesund - dachten wir. Am 15 November kam die Diagnose und sie hat keine 3 Monate mehr gelebt.

Ich war bei Ihrem Tod dabei und alle habe mir gesagt "bis zur Beerdigung, das ist das Schlimmste und dann wird es besser". Aber so empfinde ich das nicht. Die Tage bis zur Beerdingung gingen eingenglich aber jetzt erst danach fange ich wohl an zu realisieren, dass sie nieeee mehr wieder kommt - keine Mama mehr, mti der ich reden kann, die ich was fragen kann, dir mir mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie ist einfach weg - und ich habe Moment, da verstehe ich das einfach nicht.

Ich versuche es meiner Tochter zu erklären und sie ist noch so schön kindlich naiv, sie sagt sie ist jetzt ein Enge und sieht uns zu und ich muss dann denken, dass es ja wirklich so sein könnte und wie schlimm das vielleicht für sie ist, uns zu sehen, und nicht mehr bei uns sein dürfen zu wollen, denn sie wollte so gerne noch leben.

Oder der Gedanke daran, wo sie jetzt ist, so dunkel und kalt - ich kann diese Gedanken nicht verdrängen.....

Ich kann nur hoffen, dass es mit der Zeit einfacher wird. Ich funktionieren, ich habe meinen Alltag weitestgehend wieder im Griff, aber ich darf nicht zur Ruhe kommen.

Es ist schrecklich, was wir hier alle durchmachen müssen, aber irgendwie werden wir das hinkriegen. An alle einen ganz lieben Gruß

Andrea
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  #9  
Alt 08.03.2007, 22:13
stef777 stef777 ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

hallo ihr,

ich empfinde auch wie ihr....ich hab mir meinen papa auch so oft zurückgewünscht, so krank er auch zuletzt war, und so irrational es auch ist....
ich hatte in seiner letzten lebenszeit total verwirrte gefühle...einerseits war er schon nicht mehr so recht unter uns, weil er sich ja u.a. nicht mehr mitteilen konnte, und die meisten seiner übrigen fähigkeiten auch verloren hatte...andererseits war er total unter uns, d.h. alles drehte sich zu jener zeit um ihn, es gab kein anderes leben mehr....es war eine sehr intensive zeit und ja, es tat gut, ihn zumindest noch zu haben (ich hab mich oft total auf meine schicht im krankenhaus gefreut, hab ihn dort nochmal bewusst wahrgenommen) und irgendetwas für ihn tun zu können...was man nun ja nicht mehr wirklich kann, und er es wohl auch nicht mehr braucht...!?
@sabitz: bei meinem vater war es genauso. er wollte nicht sterben, er hatte auch keine grossen schmerzen, nur zuletzt vermehrt atemaussetzer, die ihm angst machten....er war nicht bereit, er fand, dass er noch nicht fertig war im leben...daher trösten mich die worte "er ist nun erlöst, er hat keine schmerzen mehr" auch nicht wirklich...wie denn auch, wenn jemand trotz der krankheit und schmerzen eben gerne geblieben wäre...naja...man muss es eben annehmen...
LG
stef.

Geändert von stef777 (08.03.2007 um 22:27 Uhr)
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  #10  
Alt 08.03.2007, 23:06
Benutzerbild von Steph570
Steph570 Steph570 ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hey Ihr Lieben ,

das selbe geht auch in mir vor.
Ich habe meinen Paps das ganze letzte Jahr begleitet.
Bei jedem KH Besuch war ich dabei. Ob Ambulant , Stationär oder zur Kontrolle.
Immer hatte er "seine Lütte" im Schlepptau
Die letzten 5 Wochen als es Paps dann immer schlechter ging , hab ich ihn gepflegt. Von Morgens acht bis nachmittags um halb fünf. Damit meine Mum in Ruhe arbeiten gehen konnte. Dank der ganzen finanziellen Hilfen die man in solchen Fällen bekommt (ironie aus) war an eine Beurlaubung nicht zu denken.

Und jetzt. Er war von jetzt auf gleich nicht mehr da. Und ich sitze hier und denke noch einmal seine Hand halten können , ihm was zu essen machen , oder auch mit ihm schimpfen weil er seine Tabletten mal wieder nicht nehmen will.
Auf der einen Seite hab ich mir gewünscht das er nicht lange leiden muß und in Ruhe und Frieden gehen kann.
Und jetzt würde ich so ziemlich alles tun um ihn noch einmal in den Arm nehmen zu können

Bei den anderen Gedanken die mir durch den Kopf gehen frag ich mich selbst ob ich noch alle Tassen im Schrank habe.

Ich denke manchmal ich habe nicht genug für ihn getan
Ich weiß nicht ob das einer nachvollziehen kann. Ich kann es ja eigentlich selbst nicht.
Ich weiß das ich alles getan habe was ich konnte. Nach bestem Wissen und Gewissen.
Aber ich komm einfach nicht dagegen an.
Immer wieder dieser Gedanke - hättest Du mehr tun können , müssen ??

Und so traurig wie die Situation auch von jedem hier von uns ist , ich bin froh das es dieses Forum gibt.
Hier finde ich Leute die das selbe durchmachen wie ich und die verstehen , auch ohne viel Worte.

Lg und an alle
steph
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Paps geb. 15.04.47 - gest. 08.02.07
Opipi geb. 19.03.22 - gest. 08.01.08
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  #11  
Alt 09.03.2007, 07:08
antje s. antje s. ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo,

mir geht es ebenso wie Euch.

Mein Mann lag die letzten Tage im künstlichen Koma und ich war (bis auf ein paar Stunden) die ganze Zeit bei ihm. Heute wünsche ich mir diese Zeit so sehr zurück und weiß doch, daß mein Mann das sicherlich nicht wollte.
Er hatte zwar keine Schmerzen und keine Angst mehr, aber während seiner ganzen Krankheit war die Hoffnung auf eine Heilung doch die einzige Motivation. Mein Wunsch, ihn wieder zu haben, klingt für mich auch sehr egoistisch, aber ich empfinde ihn auch als legitim und verständlich.

Die Tage und Nächte damals hatten eine ganz bestimmte Atmosphäre. Wenn ich heute meine, diese Stimmung wieder zu spüren, erinnere ich mich ganz bewusst an diese letzten Stunden. Das tut gut.

Auch denke oft, daß ich mehr für meinen Mann hätte tun können.
Ich habe das Gefühl, ihm im Stich gelassen zu haben, denn ich war nicht da, als man ihn ins künstliche Koma gelegt hat. In der Phase seiner größten Angst war er alleine. Das macht mir eigentlich am meisten zu schaffen...

Ich wünsche Euch allen ein erträgliches Wochenende!

Antje
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"Wohin ich auch gehe - du bist dabei.
Ich fühle ganz deine Nähe,
als ob es nie anders gewesen sei. ...
Mit geschlossenen Augen kann ich dich sehn
und ich weiß: Die Liebe wird bleiben."
(Elli Michler)

www.help4hartmut.de
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  #12  
Alt 09.03.2007, 08:17
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo Ihr Lieben,

@Martina: echt gut beschrieben. Hab am PC gesessen und die ganze Zeit mit dem Kopf genickt

Meine Freundin hat mir vor einiger Zeit eine CD geschenkt, in der ein Seminar ich glaube für Hospizarbeiter aufgezeichnet ist. Hier werden auch die unterschiedlichsten Reaktionen während der Trauer hinterfragt. Ein Satz hat sich besonders eingeprägt: Die Seele weiß genau, was sie dir zumuten kann.

Ich denke, das trifft es wirklich. Es gibt keine Regel, keinen vorgezeigten Weg, in welchen Stufen die Trauer zu durchlaufen ist.

Die Trauer um meinen großen Bruder, den ich mit 5 Jahren bei einem Verkehrsunfall verloren habe, ist aufgebrochen, als ich 40 ! wurde. Verdrängt, die ganzen langen Jahre. Wollte meinen Eltern ein "gutes Kind" sein, verkehrte Welt, ich wollte sie beschützen. Mein eigener Schmerz - nein ich war nicht zu klein, um zu verstehen - vergraben in den Tiefen meiner Seele. Dann auf einmal rausgebrochen, unverhofft ohne Vorwarnung. Bis wir (mein Mann hat mir damals unglaublich geholfen) begriffen hatten, um was es geht, dauerte es eine Weile. Dann endlich konnte ich "abschließen", gerade rechtzeitig für den nächsten Schlag...

Als mein Mann nach knapp 8 Monaten bei uns zu Hause starb, sagte ich spontan zu ihm: Das hast du so gut gemacht. Seltsam, oder? Ich hab ihn tatsächlich gelobt für diese Leistung und habe es absolut so gemeint, meine es noch immer. Die Bilder von seinem Sterben waren nicht schrecklich, damals vor 29 Monaten und auch lange Zeit danach nicht. Irgendwie glaube ich, ich habe gar nicht wirklich verstanden, was da passiert ist. Klar, alle Behördengänge, alles im Griff, alles was zu tun war. Aber begriffen? Nein. Seltsamer Weise waren sofort die glücklichen Bilder in mir, sein Lachen, seine Scherze, die Vertrautheit und das war es, was den Schmerz unerträglich gemacht hat.

Danach kamen noch viele Etappen, Wut, Neid und irgendwann sogar Mitleid für all jene, die diesen Anfangsschmerz noch aushalten werden müssen.

Die Seele lässt es nur so zu, wie sie es aushalten kann. Zwei Jahre nach Claus Tod machten sich die Bilder seines Sterbens auf andere Weise wichtig. Zwei Jahre später der Schock, das Entsetzen, das Bewusstsein: Wir konnten nichts tun, er ist einfach gestorben..

Die Zeit ist dein Freund. Ja, ich denke so ist es. Die Zeit hilft dir, das Geschehene wieder zu durchleben, zu hinterfragen, zu akzeptieren. Die Zeit hilft dir, zu sortieren: Was war unseren Lieben in ihrem Leben wichtig, wie haben sie gelebt, wie würden sie wollen, dass wir weiterleben.

Diese Überlegungen haben mir viel geholfen. Das Wissen, bei uns im Haus war Lachen wichtig, Freude und Harmonie. Alles hat seine Zeit, aber die Zeit der Tränen durfte in der späteren Erinnerung unserer Kinder keinen höheren Stellenwert haben, als das Lachen in unserem Haus.

Geholfen haben mir tatsächlich nur die Gespräche hier im Forum. Das Wissen, alles, was dir auf deinem Weg durch die Trauer begegnet ist normal, will durchlebt und überlebt sein. Hier habe ich Freunde gefunden, denen ich so nah bin, wie ich keinem meiner Freunde im alten Leben jemals war. Und einen Partner, der im Vorfeld gelesen hat, was meine Seele zu verarbeiten versucht, der selbst die Trauer überleben muss. Ein Leben nach dem Tag X, der Versuch so gut wie möglich weiterzumachen. Menschen, denen ich nicht erst meine Befindlichkeit erklären muss, die mich mögen wie ich JETZT bin (denn ich bin nicht mehr die, die ich vorher war) die tatsächlich bereits an der Stimme merken: Oh, das Trauertier ist da, ok, dann lass uns mal ne Runde reden. Und irgendwann endet das Gespräch meistens wieder in einem herzhaften Lachen. Ja, auch das Trauerarbeit, im übrigen die härteste Arbeit, die man sich vorstellen kann.

Und auch heute nach 29 Monaten läuft das Herz über. Fürchte, es wurde mal wieder zu lang.

Ich wünsche euch allen die Kraft, die Trauer zu überstehen und Menschen, die euch geduldig und liebevoll begleiten.

LG
Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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  #13  
Alt 09.03.2007, 09:34
Finiboy Finiboy ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo all ihr Lieben,

@martina: vielen Dank für die lieben Worte und die vielen Gedanken, die du dir machst, ich weiß das sehr zu schätzen. Nein, eigentlich habe ich mich nicht schlecht aufgehoben gefühlt in dem KH, meine Mum lag dort auf der Geriatrie, da es dort keine Onkologie gibt und sie ja nach dem "Schlaganfall" wieder aufgeppeelt werden sollte. Die meisten dort haben sich sehr liebevoll um meine Mum und um uns (mich und meine zwei Brüder) gekümmert. Und diese eine Schwester halt ganz besonders, sie mochte meine Mum auch sehr. Meine Mum war ein sehr humorvoller Mensch und man konnte jegliche Art von Scherzen mit ihr machen. Wir haben uns auch bereits mit ein paar kleinen Aufmerksamkeiten bei der Station bedankt, weil ich denke, dass dort eine harte und schwierige Arbeit geleistet wird. Muss ja auch mal gesagt werden. An dieser Stelle niochmal vielen Dank!!!!!!

Aber Deine Tipps werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Gestern abend wars mal wieder echt heftig.

Gleich heute morgen war mein erster Gedanke wieder mal meine Mum. Morgen hat sie Geburtstag!!!!!!!




Ich denke auch, jeder trauert anders, eben auf seine Art und Weise, individuell und das ist auch gut so. Mir hilft es sehr, mich hier mit euch auszutauschen, da ich manchmal das Gefühl habe, das mich die Menschen um mich herum nicht verstehen. Ich glaube es liegt einfach daran, dass sie nur erahnen können, was man in einer solchen Situation fühlt, denkt........

Liebe Andrea, ich hoffe, das die Zeit mein Freund ist, im Moment ist sie das eher nicht. Zur Zeit wird es für mich immer schwieriger je mehr Zeit vergeht, vielleicht liegt es daran, weil sich alles andere um mich herum wieder "normalisiert" und ich habe das Gefühl ich bin nicht so schnell, wartet doch einfach noch auf mich.

Vielen Dank an euch alle das ihr hier schreibt und zuhjört und versteht!!!!!

LG Ulrike
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  #14  
Alt 20.04.2007, 10:44
Finiboy Finiboy ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo, habe meine "Geschichte" oder besser gesagt, die meiner Mutter bereits im Forum: Lungenkrebs kurz erzählt. Meine geliebte Mutti starb am 10.01.07. Ich weiß, es sind ja erst ein paar Wochen aber der Schmerz ist einfach riesig und es überfällt mich täglich. Es sind so viele Dinge, die mich schmerzlich an sie erinnern. Damit meine ich nicht die schönen Erinnerungen wie z. B. Fotos aus der Zeit, wo es ihr gut ging oder besondere Gegenstände. Sondern ich meine die wirklich schmerzlichen Erinnerungen, wenn ich z. B. an dem KH vorbeifahre in dem sie die letzten Wochen ihres Lebens verbrachte oder einen Geruch, den ich mit Krankenhaus in Verbindung bringe. Ich muss auch immer an ihre letzten Atemzüge denken, die letzten Stunden und wie sie ausgesehen hat, als sie dann tot im Krankenbett gelegen hat. Der Schmerz macht mich fertig.
Hallo Ihr Lieben,

tja, was soll ich schreiben: es hat sich bisher nichts aber auch garnichts verbessert, geändert, geordnet oder wie auch immer...................

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, wahrscheinlich habe ich wieder mal einen Höhepunkt einer Trauerphase erreicht, aber ich frage mich ernsthaft: wie viele davon gibt es noch? was kommt noch? und vor allem wie lange schaff ich das noch?

So langsam verliert sogar mein geduldigster Mann der Welt seine Geduld und hat mich doch gestern abend tatsächlich gefragt, warum ich in letzter Zeit so unzufrieden bin! Das ist ja wohl ne äußerst dämliche Frage und meine Anwort lautete: natürlich bin ich unzufrieden mit mir und meinem Leben, meine Mum ist vor drei Monaten gestorben und ich kann das nicht in zwei Wochen überwunden haben. Damit war das Gespräch dann beendet, ich hatte und habe immer öfter den Eindruck (nicht nur bei meinem Mann), dass ich damit nerve, das möchte ich natürlich nicht uns so fresse ich dann alles in mich rein. Nur hier kann ich mich dann mal ausheulen wobei ich manchmal denke es nervt vielleicht auch hier. Ach, ich weiß auch nicht und im Moment sowieso nicht.

Fühlt Euch alle geknuddelt und ich wünsch Euch ein supi Wochenende

LG Ulrike
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  #15  
Alt 20.04.2007, 11:50
Benutzerbild von Steph570
Steph570 Steph570 ist offline
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Registriert seit: 02.02.2006
Ort: Düren / NRW
Beiträge: 129
Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Warum sind die Gefühle und Gedanken die wir hier haben eigentlich so gleich ???
Warum reagieren die Menschen in unserem Umfeld eigentlich fast gleich ???

Ulrike, ich erlebe im Moment das gleiche wie Du. Und ich stell mir sie selben Fragen und finde genauso wenig Antworten darauf.
Und ich denke den anderen Mitschreibern und stillen Mitlesern gehts nicht anders.

Ich denke das "andere" uns wohl auch gar nicht verstehen können.
Das was wir erlebt haben war und ist eine Ausnahmesituation, die Dinge mit sich gebracht hat die wir wohl nicht für möglich gehalten hätten.
(Wir haben hier schon mal über die vielen Gefühle gesprochen die man in der Zeit hat)
Das ist der Grund warum ich mich anderen auch gar nicht mehr versuche zu erklären.
Wenn man mich fragt was los ist lautet meine Standard Antwort "Nichts" !! Oder "Was soll sein ??"

Ich habe keine Lust und keine Nerven mehr dazu anderen zu erklären das ich mich Hundeelend fühle, das ich schlecht schlafe, das ich nicht verstehe das Paps nicht mehr zurück kommt, das er mir fehlt, das ich einfach nur unendlich traurig bin.
Wofür soll ich anderen das erklären ? Um dann als Antwort zu bekommen das wird wieder, Kopf hoch, das Leben geht weiter, es war so besser für ihn.
ICH KANN DIESE ANTWORTEN NICHT MEHR HÖREN !!
Ehrlich, es kotzt mich an.

Was soll denn wieder werden, was ?? Ja verdammt das unser Leben weitergeht weiß ich selbst. Das es für meinen Paps besser war auch.
Oh und das er nie mehr zurück kommen wird ist das erste was ich höre (sorry für die makabere Ironie, aber anders ist es nicht zum aushalten)

Aber das alles hilft mir nicht damit klar zu kommen. Es hilft mir nicht das entgültige zu begreifen. Es macht es nicht einfacher geschweige denn leichter.

Ich für meinen Teil bin über ein Jahr lang stark gewesen. Verdammt stark. Für meinen Vater, meine Mum, meine Kinder. Ich hab mich so manches mal über mich selbst gewundert.
Aber jetzt kann und will ich nicht mehr stark sein. Ich bin am Ende meiner Kräfte.
Und es wird nicht verstanden. Du quälst Dich jeden Tag durch und bist abends froh es einigermaßen hinter Dich gebracht zu haben. Und das war`s.

Das einzigste was wir tun können ist uns hier zu stützen und uns gegenseitig Mut zu machen. Und wenn Dir danach ist dann tu es Ulrike.
Weil hier versteht man es !!

Ich nimm Dich mal ganz doll in den Arm

Allen hier ein schönes und erholsames Wochenende und haltet die Ohren steif
__________________
Nordisch nobel , Deine sanftmütige Güte , Dein unbändiger Stolz , das Leben ist nicht fair.
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(Grönemeyer)

Paps geb. 15.04.47 - gest. 08.02.07
Opipi geb. 19.03.22 - gest. 08.01.08
Schwiegerpapa geb. 23.08.35 - gest. 18.01.08
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