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Alt 13.02.2008, 11:17
Tristanne Tristanne ist offline
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Registriert seit: 28.08.2007
Beiträge: 119
Standard AW: ich will die wahrheit wissen!!

Tess, selbst wenn Du eine Einschätzung bekommst, wenn Du darauf bestehst, bitte nimm es einfach nur als Information hin. die auf Statistiken beruht.

Als meine Mam so krank war, meinte mein Freund, wir sollten vielleicht die Ärzte zumindest nach einer ungefähren, wenn auch subjektiven Einschätzung fragen, damit wir irgendwie einen Anhaltspunkt hätten. Ich hingegen wollte es nicht wissen. Irgendwie "wußte" ich es wohl auch. Prognosen haben die Onkologen uns nicht gegeben. Das finde ich, jetzt im Nachhinein gesehen, völlig in Ordnung und auch seriös.

Ich habe unlängst im TV einen Bericht über eine Palliativstation gesehen (dort wird man schmerztherapeutisch eingestellt werden bzw. betreut, und dann meist wieder nach Hause bzw. in die Pflege entlassen), der dortige Chefarzt sagte, daß seiner Erfahrung nach erstaunlicherweise die erkrankten Menschen das selbst viel besser einschätzen könnten als die Ärzte. Wenn er gefragt würde, würde er immer erst die Frage an die Patienten richten.
Also, ich hätte das wohl nicht übers Herz gebracht, meine Mam zu fragen und wäre auch überrascht gewesen, wenn die Onkologen das meine Mam gefragt hätten. Meine Mam selbst war auch optimistischer als ich und sie wollte mich bestimmt auch schützen.
Würdest Du Deinen Vater zu fragen, was er selbst dazu denkt oder fühlt? Würde ein Vater (oder eine Mutter) dem eigenen Kind so etwas überhaupt beantworten können?
Ich fand jedenfalls die Schilderung der Erfahrung dieses Arztes nicht uninteressant; meine aber auf der anderen Seite auch, es kommt ja auch immer auf den Charakter des kranken Menschens an. Will man sich selbst überhaupt damit beschäftigen? Blockiert man? Verleugnet man? Und kann man diese Frage nicht erst stellen, wenn man als Kranker die Krankheit selbst angenommen hat und sich darüber bewußt wird? Und dann gibt es ja auch Tage, an denen es besser geht, wo man neue Hoffnung schöpft, und wieder Tage, an denen man denkt, es geht nicht mehr.

Es kann es keine zeitlich verläßliche Aussage geben. So wie es Dir auch Marita geschrieben hat, versuche, JETZT so viel und so intensiv wie möglich mit Deinem Vater zusammen zu sein, statt über die Zukunft zu grübeln. Hier im Forum bekommst Du immer Unterstützung. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, daß die Leute, die ich hier kennengelernt habe, wirklich super sind; und ich teilweise, auch in PN, viel besser als mit meinen Bekannten reden konnte und kann.

Ganz viel Kraft und alles Liebe,

Anne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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