Bauchwasser / Aszites bei Schwiegermutter

[oriepl]

Hallo,

bei meiner Schwiegermutter 55 Jahre wurde im Sommer 2009 in Wels, ein Eierstockkrebs festgestellt Stadium 3c, in einer Operation wurden dann die Eierstöcke entfernt und ein Stück vom Darm, anschließend 4 Monate Chemo bis Ende Dezember 09, die die Turmormarker wieder auf Normalwert brachten. Danach war sie im Grunde beschwerdefrei.

Jetzt hat sie Bauchwasser also Aszites und das wurde gestern per Punktion abgelassen, verdacht liegt hier nun auf einer Peritonealkarzinose, was laut meinen Recherchen ja leider nichts gutes zu bedeuten hat.

Ich lese hier immer von 3 monatlichen MT's die gemacht worden sind, soweit ich weiß wurde bei ihr sowas in der Nachbehandlung bisher nicht gemacht. Obwohl ihre Tumormarker weit über 1.000 waren im Sommer, die Ärzte haben da nichts unternommen.

Was sollten wir am besten jetzt unternehmen, da bei meiner Frau natürlich eine große Angst herrscht ihre Mutter zu verlieren.

Danke für Eure Antwort, und Euch allen ein Frohes Fest.

Oliver

[margit b.]

Hallo Oliver,

was schlagen die Ärzte denn jetzt vor - oder wollen sie nur noch punktieren? Ich wurde vor 7 1/2 Jahren in Vöcklabruck operiert. Vielleicht holt ihr euch ja ein 2. Meinung. Er hat auch eine Privatordination in Vöcklabruck, vielleicht bekommt ihr da rasch einen Termin. Hab ihn fachlich als sehr gut empfunden.

Alles Gute für euch

Margit

[oriepl]

Die Ärzte schlagen mal eine Chemo vor, die gleiche wie sie sie schon beim entfernen des Eierstocks gemacht haben, wie ich aber nachlesen konnte dürfte das ja bei Bauchfellkrebs eigentlich sehr sinnlos sein, das zu machen.

Danke für den Tipp wir werden da gleich mal anrufen und sehen was da zu machen ist.

lg aus wien

[oriepl]

Wie haben heute die endgültige Diagnose bekommen, Rezidiv nach gut einem Jahr, das ganze ist dazu noch Paliativ.

Der EK hat sich wieder im Bauchraum ausgebreitet, ist aber nicht sichtbar, daher wurde als Therapie eine Chemo 6x alle 3 Wochen vorgeschlagen.

Die Frage ist nur wie oft man das körperlich verträgt hier die Chemo zu machen, gibt es irgendwelche Mittel, zb. Misteltherapie haben wir was gelesen, die die Chemo leichter machen würden?

Was ist das Caelyx ist das evt. besser???

Ich bin für alle Ratschläge sehr dankbar, das ist eine Situation die für uns alle hier sehr schwer ist.

[annagesa]

Hallo Oliver,
ich hatte 2008 die Diagnose EK, gleiches Stadium wie deine Schwiegermutter, und Peritonealkarzinose (es wurden 5l Aszites abpunktiert), nach OP die Standard-Chemo mit Carboplatin/Taxol, und Ende letzten Jahres, also knapp eineinhalb Jahre nach Ende der Chemo, ein Rezidiv und wieder Peritonealkarzinose. Ich bekam dann eine palliative Chemo, wieder mit Carboplatin und Taxol, und das Ergebnis war laut CT-Befund eine "eindrucksvolle Remission, mit gutem palliativen Effekt". Du siehst also, es gibt durchaus Hoffnung. Das EK ist ein sehr aggressiver Tumor, reagiert aber auch gut auf Chemo. Was die Nebenwirkungen der Chemo betrifft, die waren schon beim ersten Mal ziemlich heftig und beim zweiten Mal auch wieder, aber ich habe sie ohne Misteltherapie o.ä. durchgestanden. Es geht! Und es lohnt sich!
Dir und deiner Familie alle guten Wünsche
Karin

[oriepl]

Hallo,

danke für Eure Worte, die uns hier doch ein wenig Hoffnung geben.

Da ich ja "neu" auf dem Gebiet bin, eine Frage:
Der Eierstock wurde ja entfernt, jetzt ist der Krebs ja am Bauchfell und am Darm, ist das dann immer noch Eierstockkrebs oder dann Darmkrebs oder was muss man dann eigentlich behandeln. Wäre über eine Erklärung sehr dankbar.

Geht darum das ich von diesem Avastin gelesen habe und denke das dieses Medikament ja sicherlich eine Option wäre, hier anzusetzen?

[Mosi-Bär]

Hallo oriepl,

dass es so schnell ein Rezidiv bei deiner Schwiegermutter gibt, ist sehr traurig. Dass du (ihr) jetzt eine Menge Fragen hast, ist natürlich verständlich und will versuchen, dir ein bißchen zu helfen.

Ich nehme an, dass nach der Erstdiagnose nicht nur die Eierstöcke bei der OP entfernt wurden, sondern auch Gebärmutter (wenn noch vorhanden), Bauchnetz, Lymphknoten, vielleicht auch Teile des Bauchfells. Das ist nämlich die Standard-OP, auch der Blinddarm wird meist gleich mit entfernt.

Du sagst, dass nun Aszites vorliegt, also eine Peritonealcarcinose und dass wohl auch der Darm befallen ist.

Ich nehme an, dass Tumore auf der Darmwand sitzen und nicht im Darm. Auf jeden Fall wird man, wenn eine pathologisch-histologische Untersuchung gemacht wird, feststellen, dass die Krebszellen eindeutig EK-Krebszellen sind, auch am Bauchfell ist der Befall deutlich vom EK.

Ich hatte in diesem Jahr eine Metastase in der Leber (nach 4 Jahren ohne Befund) und die Krebszellen, die man fand, waren EK-Krebszellen.

Darum ist es nun richtig, dass weiterhin nach den Leitlinien des Eierstockkrebses behandelt wird, denn es ist jetzt nicht Darm- oder Bauchfellkrebs, sondern noch immer Eierstockkrebs. Also reagieren die Zellen auch nur richtig auf die entsprechende Chemo.

Ich hatte damals bei Erstdiagnose im Jahr 2006 Peritonealcarcinose, viele Tumore im Bauchraum, auch auf der Darmwand. Nach der ersten Chemo-Gabe verschwand das Bauchwasser innerhalb weniger Tage.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen und Licht ins Dunkel bringen. Auch wenn sich jetzt alles ziemlich schlimm anhört, so hat deine Schwiegermutter eine Chance mit der neuen Chemo, den Krebs zurückzudrängen und vielleicht doch wieder eine krebsfreie Phase zu erreichen. Ich wünsche dafür jedenfalls alles, alles Gute.

Liebe Grüße
Mosi-Bär