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  #1  
Alt 27.01.2007, 17:19
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
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Standard Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo,

ich schreibe hier nur als Angehöriger (Ehemann). Und es ist heute gerade mal 15 Tage her, dass meine Frau weinend von der ambulanten Gynäkologin nach Hause kam und sagte: "ich habe wahrscheinlich Brustkrebs."

Seither haben sich die Ereignisse überschlagen - es ging alles so schnell, dass wir mit dem Kopf gar nicht hinterher kamen. Freitag Vorbefund, Mittwoch darauf Klinik, Biopsie, Untersuchungen auf Metastasen, Montag drauf OP (Amputation links und Lymphknoten links)...

Naja... diese ersten Phasen kennen sicher alle von euch: erst Schock und Ungläubigkeit, dann Panik, und nach der OP Erleichterung, dass 'das Böse' entfernt wurde. Das richtig Böse wird noch kommen, weil meine Frau wegen der befallenen Lymphknoten an einer Chemo wohl nicht vorbei kommen wird. Auch, wenn der histopathologische Befund erst Anfang nächster Woche vorliegen wird. Dann wird man wissen, wann und wie es nun genau weiter geht. War jedenfalls ein ziemlich beschissener Einstieg in's neue Jahr :-/

Im Moment geht es meiner Frau körperlich und seelisch wieder vergleichsweise gut. Und Ende nächster Woche wird sie wohl nach Hause kommen. Dann müssen wir halt sehen... Ich weiss, dass es meiner Frau viel schlimmer geht als mir; aber auch ich habe in den letzten 2 Wochen gemerkt, wie meine Kräfte Tag für Tag langsam aufgezehrt werden. Wir haben gleich anfangs besprochen, was wir anderen sagen, wie wir es sagen, und wer es sagt. Und das bin ich, um meine Frau erstmal "abzuschirmen". Von daher habe ich seither, ausser Besuchen bei meiner Frau, eigentlich nur telefoniert und mich im Netz kundig gemacht.

Telefoniert so viel, dass ich schon gar nicht mehr weiss, wann mit wem wie oft worüber... Und das härteste dabei sind immer noch die tragisch-mitleidigen Bekundungen mancher Angehörigen :-( Und weil ich eh' schon selbst 5 Telefonate am Tag machen muss, und dann noch 5 mal angerufen werde... liege ich z.Z. spätestens um sieben im Bett und schalte den Apparat einfach ab. Und spreche mit besonders 'problematischen' Angehörigen, die einen mit tonnenweise Mitleid und Tränen überschütten, überhaupt nicht mehr. Mehr, als nicht geht, geht eben gerade nicht.

Auf der anderen Seite hatten diese 2 Wochen auch viel Positives. Meine Frau ist in einer sehr guten Klinik, in der sie sich (den Umständen entsprechend) gut aufgehoben fühlt. Nicht nur medizinisch, sondern auch vom persönlichen Umfeld. Der Laden ist so anthroposophisch angehaucht; und obwohl ich da ja nur immer mal kurzzeitig zu Besuch bin, bin sogar ich sehr beeindruckt von dem Respekt und der Menschlichkeit, mit der das Personal dort - von Chefärztin bis Physiotherapeutin - mit den Patientinnen umgeht. Hätte nicht geglaubt, dass es sowas in einem deutschen Krankenhaus noch gibt.

Auch manche Verwandte und gute Freunde sind uns eine echte Stütze. Zudem ist der Job meiner Frau wegen der Krankheit nicht gefährdet. Und ich als Arbeitsloser habe genug Zeit, ihr auch künftig den ganzen 'Formalkram' von Putzen, Kochen, Einkaufen bis Krankenkasse und Versorgungsamt weitgehend abzunehmen, ohne dabei in großen Zeitstress zu geraten. Dass wir keine Kinder haben, haben wir oft bedauert... aber in dieser Situation sind wir wirklich froh darum.

Ebenso froh sind wir darüber, dass unsere Verwandschaft viele hundert km weit weg lebt. So bleibt es meiner Frau erspart, dass Schwiegermutter, Tanten usw. täglich eine Stunde heulend bei ihr am Krankenbett sitzen. Denn wenn wir eines in den letzten Wochen gemerkt haben: heulen, uns Sorgen machen und uns bemitleiden... das können wir schon allein ganz ausgiebig, dafür brauchen wir wirklich keinen mehr von aussen.

Ein riesiges Plus im Moment und für die Zukunft ist, dass meine Frau und ich seit 20 Jahren liiert sind. Diese Krebserkrankung ist nicht die erste Lebenskrise (wenn auch die bisher schlimmste), die wir miteinander durchstehen. Aber wir kennen uns nunmal in- und auswendig und wissen seit langem, dass wir uns gegenseitig immer bedingungslos aufeinander verlassen können. Ausserdem haben wir es hier Zuhause sehr schön - auf einem alten großen Bauernhof mit Hund, Schafen und Papagei - und wenn meine Frau demnächst zur Chemo Zuhause ist, dann wird es Frühling. Die Sonne scheint, alles blüht und wächst, und unser Hund (den wir kurzerhand zum 'Therapie-Hund' erklärt haben, weil er so sensibel und fürsorglich ist) kümmert sich liebevoll um uns. Bessere Rahmenbedingungen für die Gesundung meiner Frau können wir uns von daher im Moment kaum vorstellen. Wie es dann wirklich wird, kann nur die Zeit zeigen...

Was ihr jetzt schon bemerkt habt, und was ich zu entschuldigen bitte: ich neige gerade dazu, weitschweifig rumzuschwafeln. Wer nicht will, muss es ja nicht lesen. Es ist nur so, dass meine Frau gerade viele fürsorgliche Mitpatientinnen, Ärztinnen, Schwestern, die Klinik-Psychologin usw. hat. Und auch, wenn es ihr viel schlechter geht als mir... so habe ich dennoch schnell gemerkt, dass auch ich als Ehemann mit meinem Kram irgendwo hausieren gehen muss, wenn ich meine Kräfte auf Dauer bewahren will. Manche Leute heulen heimlich in ihr Kissen oder schreiben Tagebuch... ich tue das dann halt hier und anderswo im Netz, weil da Leute mit gleichen Erfahrungen sind. Weil da gerade vieles ist, was einfach dringend 'raus muss'. Da müsst ihr halt gerade drunter leiden - Pech gehabt ;-)

Viele Grüße,
Stefan
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  #2  
Alt 27.01.2007, 18:12
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo Stefan,
herzlich willkommen in diesem Forum, wenn auch der Anlass, hier zu schreiben, ein trauriger ist. Das ist der beste Weg seinen Kummer los zu werden. Die Angehörigen leiden genauso wie die Patienten, wenn nicht noch mehr und viele sind mit der Belastung überfordert. Da heißt es stark sein, Kräfte mobilisieren und die Nerven bewahren. Doch wie Du schreibst, scheinst Du alles im Griff zu haben und gönnst Dir auch Entspannungspausen, die Du dringend nötig hast. Deine Frau wird einige Zeit brauchen, um wieder zu Kräften zu kommen. Aber mit Deiner Unterstützung wird sie es schaffen. Es können Tage kommen, da wird die seelische Belastung zu viel und sie fällt in ein tiefes Loch, muss aber nicht sein. Spreche aus eigener Erfahrung. Da hilft dann, nie die Hoffnung zu verlieren und versuchen, positiv zu denken.
Das mit dem Therapiehund ist eine tolle Sache. Ich habe vor einigen Monaten einen Hund bekommen. Und dieses Kerlchen hat mir mein Lachen zurück gegeben, ein Lachen, das ich längst verloren hatte.

Ich wünsche Deiner Frau ein baldige Genesung und Euch beiden viel Kraft für die Zukunft.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #3  
Alt 27.01.2007, 18:23
Margitta Margitta ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Also Steffan ich schreibe immer unter dem Namen meiner Frau darum wirst Du erstaunt sein das auch ichg mal als Ehemann antworte was Du so schreibst.
Auch ich hatte schon so die Idee so was zu schreiben weil ich in gleicher weise betroffen bin wie Du .
Wir kämpfen schon seit Jan. 2004 mir einem Inflomatorischen Mammacarcinom also ich weis wie es so ist nur in meinem Fall bin ich schon seit einigen Jahren Rentner und wir hatten in der Zeit 2004 als meine Frau in
der Chemo war noch Goldene Hochzeit.
Aber ich kann Dir nur sagen es lohnt sich immer für einander dazusein in Ich habe auch den ganzen Haushalt geschmissen mit allen was dazu gehört und da weis man erst was unsere Frauen so geleistet haben.
Wir haben auch noch zwei Erwachsene Kinder vo 52 und 48 Jahren und nun wollten auch wir es mal ruhig gehen lassen aber es kommt immer anders als Du glaubst.
In den ersten Jahren nach dem Renteneintritt waren wir immer 4 Monate auf Gran Canaria es war einfach toll.
Wit waren weil meine Frau Schmerzen in der Brust hatte zum Arzt einer der auch noch in Heidelberg studiert hatte da bei der Untersuchung war alles OK.
Aber zur Sicherheit hatte er meine Frau zur Mammographie in die Klnika Raco in San Augustin geschickt alles OK kein negativer Befund.
Als wir in Deutschladnd waren war der Tumor schon 6 cm und drei Metas in der Leber .
Sie hat alles ohne op. nur mit Chemo weg bekommen es ist eine Seltenheit aber es hat geklappt.
4 mal FAC und 22 mal Taxol jede Woche.
Ich wünsche Deiner Frau unbekannter weise das Sie alles sehr übersteht und so wie ich es sehe hat auch sie jemanden an den sie sich anlehnen und mal traurig sein darf.
So nun ist genug ich wollte nur mal Antworten damit Du siehst das es noch Leute gibt die nicht nur das lesen sondern auch ein bischen verarbeiten.
Da meine Frau am Rechner nicht so gut ist erledige ich es für Sie Du wirst hier auch Frauen finden die wirklich etwas davon verstehen und Dir auch Antworten geben auf viele Fragen zum Krebs mir oder besser uns hat es sehr geholfen .Vorallem ist es wichtig Deine Frau immer bei den Arztgesprächen zu begleiten 4 Ohren hören mehr als zwei Ohren.
Herzliche Grüße Wolfgang

Geändert von Margitta (28.01.2007 um 09:29 Uhr)
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  #4  
Alt 27.01.2007, 18:51
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Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Lieber Stefan,

ich finde es einfach toll, das Du Dich hier an uns wendest. Das ist nicht selbstverständlich, denn nicht jeder Mann gesteht sich ein, das er genauso Hilfe braucht, wie die Betroffene. Klasse!

Du bist auf dem richtigen Weg! Viele Erkenntnisse über mitleidige Verwandschaft etc hast Du ja schon gewonnen. Es kann wirklich nicht angehen, das wir mit unserer Krebsgeschichte auch noch die anderen trösten müssen. Ich habe während meiner Therapie konsequent und in direkter Art den Leuten meine Meinung gesagt und wenn es nicht fruchtete, den Kontakt abgebrochen.

Die Chemo ist zwar ein schwieriger Weg, doch er ist zu schaffen!

Ich weiß, das Du hier in 'unserem' Forum gut aufgehoben bist. Hier wird alles geteilt, Freud und Leid.

Mut, Kraft und Zuversicht wünsche ich Dir und Deiner Frau!

Heike
__________________
Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
Nicht mit meiner Phantasie,
meiner Lernfähigkeit,
meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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  #5  
Alt 27.01.2007, 18:53
clauswest2 clauswest2 ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo,
herzlich willkommen in dieser Runde. Schön, auch mal ein paar Männer zu lesen!
Meine Chemo war genau vor einem Jahr. Man sucht sich den Zeitpunkt ja nicht aus, aber von Januar bis April die Therapie zu haben fand ich ganz gut (Wetter schlecht, nix los etc.) - und wenn der Frühling da ist, geht es wieder aufwärts!!
Hoffentlich steht deine Frau das gut durch, aber es haben schon so viele geschafft und mit deiner Unterstützung wird es sicher gehen.
Hab jetzt auch nur etwas "rumgeschwafelt", wünsche euch alles Gute!
Corinna
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  #6  
Alt 27.01.2007, 18:55
Julie C. Julie C. ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo, Stefan !

Herzlich willkommen bei uns im Krebs-Kompass. Ich schätze mal, dass Du Dich hier wohlfühlen wirst.

Du bist keineswegs "nur" Angehöriger. Wie "Blauschmetterling" schon geschrieben hat, auch die Angehörigen sind Betroffene. Die Diagnose Krebs verändert das Leben aller. Wir haben im Oktober 2006 erfahren, dass mein Freund Zungengrundkrebs hat und diese Tatsache hat mich in eine schwere Krise gestürzt. Bei uns ist es sogar so, dass mein Freund damit besser umgeht, als ich. Aber inzwischen habe ich mich auch schon wieder erholt und ich geniesse den Austausch hier im Forum.

Ach ja: der Auffassung, dass Haustiere eine sehr gute Therapie sind, sind hier viele Leute.
Und dazu gibt es sogar einen tollen Thread. Schau doch mal hier. (einfach den Link anklicken)
__________________
Viele Grüße
Julie

Hilfe zu allen Fragen rund um die Themen ALG I u. ALG II,
ARGE, Antragsabgabe usw. gibt es beim Erwerbslosen Forum
Deutschland

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht
(B. Brecht)
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  #7  
Alt 27.01.2007, 19:00
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo, Stefan,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum, trotz des traurigen Anlasses.

Du hast recht: das, was ich am wenigstens vertragen konnte während
meiner Therapie waren die Leute mit der Moll-Tonlage und Grabesstimmung.
Das Problem ist sicher, dass viele beim Wort "Krebs" die allerschlimmsten
Bilder vor Augen haben, oder unsicher sind, wie sie reagieren sollen, und
dann lieber auf Trauerstimmung schalten. Aber das half mir überhaupt
nicht weiter, ich hatte schon genug zu tun, selber aus so einem Tief
herauszukommen, in das ich immer wieder "abgesackt" bin.

Mir hat neben Unterstützung und Aufmunterung sehr geholfen, mich
ausgiebig zu informieren, einfach zu wissen, wie die Heilungschancen
in meinem Fall und generell bei BK sind.

Nett, dass ihr auch auf einem Bauernhof wohnt - meine Krankheit war sogar
der Auslöser, dass wir endgültig aufs Land gezogen sind. Die Schwarzwald-
Höhenluft hat mir einfach sehr gut getan - und die Spaziergänge mit dem Hund auch! (Den leihen wir gerade an eine andere BK-Leidensgenossin aus...)

Ich wünsche dir und deiner Frau gutes Durchstehen der Therapie

Liebe Grüsse
Ulrike
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  #8  
Alt 27.01.2007, 21:38
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo,

erstmal vielen Dank an alle für die herzliche Begrüßung!

Was meine ausgiebige Quasselei betrifft: ich komme mir im Moment halt vor wie jemand, der nachts allein durch den dunklen Wald wandert. Da muss man manchmal eben laut vor sich hin pfeiffen, um sich Mut zu machen und die bösen Gedanken zu vertreiben.

Denn auch, wenn ich sonst eher rational bin und immer alles (auch das Schlimmste) sofort wissen will... wenn ich mich gerade ernsthaft mit Statistiken zu Heilungserwartung und Mortalitätsraten bei BK befassen würde, könnte ich zu dem Schluß kommen, dass meine Frau und ich uns am besten gleich vor den nächsten Zug werfen, um uns die 'statistischen' Restlebensjahre, die ihr noch bleiben, zu ersparen. Und soweit darf es nicht kommen.

Zitat:
Zitat von Heike 1963 Beitrag anzeigen
kann wirklich nicht angehen, das wir mit unserer Krebsgeschichte auch noch die anderen trösten müssen. Ich habe während meiner Therapie konsequent und in direkter Art den Leuten meine Meinung gesagt und wenn es nicht fruchtete, den Kontakt abgebrochen.
Das handhaben wir hier auch so. Mit Freunden ist das auch kein großes Problem, mit denen können wir schon Klartext reden. Den Kontakt abgebrochen habe ich zu meiner Schwiegermutter. Die konnte ich mit ihrer mütterlich-religiös-fürsorglichen Tragik wirklich nicht mehr ertragen. Zumal sie grundsätzlich _täglich_ anruft mit immer dem gleichen "Gibt es was Neues?" und "Ach, das wird schon wieder alles gut!". Ich war öfter mal kurz davor, die am Telefon anzuschreien. Statt dessen habe ich mich nochmal zusammen gerissen und das kurzerhand an meine Schwägerin delegiert. Ich drücke bei Schwiegermutters Anruf jetzt grundsätzlich auf den 'Anruf abweisen'-Knopf (Dank sei der modernen Technik!). Und dann soll eben ihre Tochter ihr erklären, warum das so ist.

Zitat:
Zitat von Blauerschmetterling Beitrag anzeigen
scheinst Du alles im Griff zu haben und gönnst Dir auch Entspannungspausen, die Du dringend nötig hast
'Alles im Griff' ist natürlich relativ. Im Moment scheint es so. Wobei ich die letzten Tage wirklich auf dem letzten Loch gepfiffen habe - und heilfroh bin, dass ich jetzt erstmals seit 14 Tagen ein 'freies' Wochenende habe. Wo ich nur das Bad putzen, die Vogelvoliere saubermachen, die Wäsche erledigen und den Hund striegeln muss. Und nur mit den Leuten telefonieren, mit denen ich das wirklich will und gerade gebrauchen kann. Für die Zukunft muss ich bald mal schauen, dass ich mit ein paar Bier und ein paar Schachteln Kippen weniger täglich auskomme. Sonst wird das nichts.

Zitat:
Es können Tage kommen, da wird die seelische Belastung zu viel und sie fällt in ein tiefes Loch, muss aber nicht sein. Spreche aus eigener Erfahrung. Da hilft dann, nie die Hoffnung zu verlieren und versuchen, positiv zu denken.
Das kriegen wir schon hin ;-) Zu unserer gemeinsamen Lebenserfahrung gehört auch, dass wir beide seit langem chronisch depressiv sind. Und erst seit relativ wenigen Jahren dank gut eingestellter Psychopharmaka ein 'normales' Leben führen. An das, was da vorher alles passiert ist, mögen wir gar nicht mehr denken. Jedenfalls war es öfter mal reichlich knapp, was das persönliche Überleben und das der Partnerschaft betrifft. Auch, wenn Krebs wieder ein ganz anderes Thema ist: wir haben wenigstens gelernt, dass es immer Hilfe gibt, wenn man sie nur sucht. Und dass nach einem beschissenen Jahr auch wieder ein gutes kommt. Irgendwann geht es immer wieder aufwärts. Und Mensch hängt letztendlich sehr am Leben, trotz aller Widrigkeiten ;-)

Zitat:
Das mit dem Therapiehund ist eine tolle Sache. Ich habe vor einigen Monaten einen Hund bekommen. Und dieses Kerlchen hat mir mein Lachen zurück gegeben, ein Lachen, das ich längst verloren hatte.
Jau. Unser Hund ist sein Gewicht (und das sind immerhin über 40 kg) in Gold wert! Sobald es einem von uns schlecht geht, ist er sofort da. Legt die Pfote auf's Bein, stupst mit der Nase und schleckert einen ab. Dabei ist er selbst ein armer Wicht: bevor wir ihn aus dem Tierheim geholt haben, war er von Geburt an viele Jahre isoliert im Zwinger und an der Kette. Misshandelt wurde er auch noch. Deswegen hat er ein paar schwere Macken, und er greift ausser meiner Frau und mir sofort jeden an, der unser Grundstück betritt. Und nix von wegen 'der tut nix'. Der tut wirklich was: nämlich sofort zubeissen :-/

Aber meiner Frau und mir gegenüber ist er der beste Hund der Welt, und er verteidigt uns mit Zähnen und Klauen (selbst, wenn es gar nicht nötig wäre ;-) Ich weiss es noch wie gestern, als wir im Tierheim waren. Man geht an Dutzenden von Zwingern vorbei und wird angekläfft. Aber er hat uns angesehen, das Gekläffe eingestellt... und ich habe darauf hin völlig gedankenlos meine Finger durch das Gitter gesteckt. Die Tierheim-Mitarbeiterin hat fast einen Herzinfarkt bekommen :-) Aber Hündchen hat meine Finger nicht gebissen, sondern sie gleich abgeschleckt... Und von da an war völlig klar, dass er zu uns gehört. Kann man eben nichts machen, wenn sich so ein Tier neue Halter aussucht - und er gehört nun 'auf Lebenszeit' zu uns :-)))

Zitat:
Zitat von Julie C. Beitrag anzeigen
der Auffassung, dass Haustiere eine sehr gute Therapie sind, sind hier viele Leute.
Merken wir täglich ;-) Unser Hund ist der treueste Gefährte, den man sich denken kann. Man ist nie allein. Und er zwingt einen zur Selbstdisziplin. Ob es regnet oder stürmt, ob man Grippe hat oder Kreuzschmerzen... Hündchen muss raus, und Mensch muss mit. Und oft merkt man dann, dass einem so ein bischen frische Luft auch selbst sehr gut tut :-)

Unser Giacomo ist ebenso wichtig. Das ist ein 40 Jahre alter Graupapagei. Seit 10 Jahren blind wie ein Maulwurf, mit einem halben Dutzend chronischer Krankheiten... ohne Klimaanlage überlebt der den Sommer nicht. Aber trotzdem ist er, wenn er nicht gerade mal wieder akut krank darnieder liegt, immer gut drauf. Im Ernst: der hat für uns wirklich eine 'Vorbildfunktion'. Der nimmt das Leben, wie es kommt, und macht das beste daraus. Dabei ist ihm das Wichtigste genommen, was es für einen Vogel gibt: Fliegen. Aber was der 'zu Fuss' und kletternd alles meistert, ist absolut phänomenal. Wenn man den mal sucht, hockt er wahrscheinlich wieder auf dem höchsten Regalbrett im Zimmer... und man fragt sich, wie er da jetzt bloß hingekommen ist :-)

Das verrät er uns zwar nicht. Aber wenn der was will, hat er endlose Energie und stundenlange Geduld. Und wenn er mal mal wieder 'abstürzt' und auf die Nase fällt, kommentiert er das nur mit einem "Oh!"... und startet sofort einen neuen Versuch ;-) Und was der kann, das werden wir doch wohl auch noch können! Wo kämen wir denn hin, wenn wir uns als Menschen von 420 g Federknäuel vormachen lassen müßten, was Lebensmut ist :-)

Viele Grüße,
Stefan
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  #9  
Alt 28.01.2007, 11:26
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Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo Stefan,

ich möchte nicht versäumen, dich hier auch willkommen zu heissen. Ich finde es so toll von dir, dass du dich als betroffener Ehemann hier austauscht. Das ist ja eher selten.... aber schön, dass es auch anders geht!!!

Wie alt ist denn deine Frau jetzt?
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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  #10  
Alt 28.01.2007, 12:47
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Regina_Beate Regina_Beate ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo, Stefan !

Auch von mir ein "Herzliches Willkommen".
Die Diagnose ist bei Euch ja noch sehr frisch, und ich möchte Euch ein wenig Mut machen. Immerhin bin ich ein "alter Hase" auf dem Gebiet. Seit mittlerweile 14 Jahren habe ich BK. Immer wieder diverse Rückschläge erlebt (9 OP / davon in 2003 Ablatio, 4 x EC, 60 Bestrahlungen) aber mich dank der Hilfe meines Mannes nie unterkriegen lassen. Trotz vieler OP, Chemo und Strahlentherapien geht es mir recht gut. Vor 4 Jahren wurde ich allerdings aufgrund dieser Erkrankung berentet (da war ich 52 Jahre und -wie man so schön sagt- mitten im Leben). Aber seitdem kann ich mich um mich kümmern. Habe Zeit für viele Dinge, die ich vorher nie in Angriff nehmen konnte, da ich immer voll berufstätig war. Unser Leben hat sich grundsätzlich geändert - aber zum Positiven. Der Bekannten- bzw. Freundeskreis ist viel kleiner geworden. In den Jahren meiner Erkrankung und der immer wiederkehrenden Rückfälle zeigte sich schnell, auf wen Verlaß ist und auf wen nicht. Nun ist unser Freundeskreis "klein aber fein". Jeder ist für den anderen da.
Was ich sagen will, auch mit der Diagnose BK lässt es sich recht gut leben. Die Angst und die Uannehmlichkeiten der Therapien werden Euch zwar begleiten, aber mit der richtigen Einstellung und vor allem guten Entspannungsmöglichkeiten ist auch das zu bewältigen.
Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles, alles Gute.
Viele Grüße
Regina Beate
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  #11  
Alt 28.01.2007, 13:40
Olli61 Olli61 ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Hallo Stefan,
auch ich bin Angehöriger.
Meine Frau ist 07/05 auch an BK erkrankt.Beide Brüste mussten aufgrund mehrerer Knoten entfernt werden.Ich habe mir von Anfang an hier im BK Forum,Ratschläge von den netten Damen geben lassen und es hat uns sehr geholfen,weil man ja beim Arzt nicht immer alles erfährt,was die Begleiterscheinungen vom Therapieablauf betrifft.
Auch für uns war es ein Schock als wir damals die Diagnose erfuhren. Den Satz den Du so schön geschrieben hast "nun mal in-und auswendig und wissen seit langem, dass wir uns gegenseitig immer bedingungslos aufeinander verlassen können"trifft auf meine Frau und mich auch zu nur dass wir 24Jahre verheiratet sind.Da ist man genau aufeinander eingestimmt.Die 8 Chemos und 42 Strahlen hat sie mit kleinen Schwierigkeiten ganz gut überstanden.Nun stehen uns wahrscheinlich wieder ein paar ungewisse Tage bevor.Sie lässt morgen ihre roten Flecken auf der Brust vom Hautarzt überprüfen und bis der Befund da ist,dauert es wieder eine quälende lange Zeit.
Hoffentlich beginnt es nicht alles wieder von vorn

Ich wünsche Deiner Frau und Dir alles gute.

Gruss

Olli
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  #12  
Alt 28.01.2007, 22:14
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Amba Amba ist offline
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Willkommen, Stefan!
Mir gefällt, wie und was du schreibst! Und ich mag deine Offenheit! "Schwafel" ruhig weiter so...Um euren Zoo beneide ich euch ja geradezu!
Meinem Mann und mir hat der Brustkrebs nur gutgetan! Wir sind seit 18 Jahren zusammen, immer ein leidenschaftliches, zänkisches Paar, das sich allerdings auch in schlimmsten Zeiten sehr liebt! Aber wie gesagt, immer im Kampf! Der Krebs hat uns sozusagen einmal im Genick gepackt und durchgeschüttelt und uns bewußt gemacht, wie schnell alles vorbei sein könnte! Da besinnt man sich ganz schnell auf das Wesentliche, gelle! Überhaupt trennt der Krebs Spreu vom Weizen. Das betrifft jede Art von Beziehung, wie Ihr ja auch mitkriegt! Ob's die Schwiegermutter ist, ob's Freunde sind....auch hier erkennt man ziemlich schnell das Wesentliche!

Alles Gute und Liebe wünsche ich dir und euch (auch euch anderen liebenden Männern!), und: schön, daß es euch gibt!

Amba
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  #13  
Alt 29.01.2007, 13:34
Stefans Stefans ist offline
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Hallo,

ich zitiere diesmal nicht namentlich, weil meine Netzanbindung das gerade nicht her gibt. Hat schon eine Stunde gedauert, bis ich die Seite mit diesem thread überhaupt angezeigt bekommen habe :-( Und falls ich hier mal für längere Zeit 'abtauche'... dann liegt das nicht an mir, sondern an Eplus. Deren UMTS-Anbindung ist hier gerade mal wieder eine absolute Katastrophe. Da geht mitunter auch mal 1-2 Wochen lang überhaupt nichts. Wir sind aber trotzdem wohlauf - nur eben zeitweise nicht 'connected' :-/

> Um euren Zoo beneide ich euch ja geradezu!

Dabei ist der noch lange nicht komplett ;-) Wir hätten gerne noch Hühner und Gänse - aber wegen Vogelgrippe / Stallpflicht machen wir das gerade nicht. Wir wollen die Viecher einfach nicht monatelang im dunklen Stall halten. Ich hätte gerne noch Schweine (2 'Bunte Bentheimer'), und meine Frau eine Katze. Letztere wird auch bald kommen, meiner Frau zuliebe. Hatten wir bisher nicht, weil es da sicher Probleme mit unserem Hund geben wird. Aber da fragen wir im Tierheim einfach nach einer 'hundeerfahrenen' Katze. Wird schon klappen.

Und dann sollen noch gaaaanz viele Papageien dazu kommen - die Krummschnäbel sind schließlich seit langem unsere große Liebe. Wir könnten auch von einer Freundin, die ehrenamtlich eine Auffangstation für Papageien 'in Not' betreibt (halt so kranke und verhaltensgestörte Viecher, die keiner mehr haben will), lieber heute als morgen ein paar Dutzend Geier übernehmen. Das scheitert aber leider gerade am (nicht vorhandenen) Geld.

Aussenvolieren und Schutzräume müssten wir dafür bauen. Das kann ich schon selbst, und Platz genug haben wir auch. Aber die 5.000-10.000 EUR für das nötige Material haben wir gerade nicht. Und schon gar nicht das Einkommen, um die Folgekosten zu decken. Um z.B. 20 chronisch kranke Geier tierärztlich gut zu versorgen, bräuchten wir um die 500 EUR pro Monat. Und daran ist in absehbarer Zeit leider nicht zu denken :-(

> Meinem Mann und mir hat der Brustkrebs nur gutgetan!

Hm... Das hört sich für mich so ein bischen nach der "Krankheit als Chance"-Theorie an, für die ich nun gar nichts übrig habe. Aber zumindest sammelt man in Krisen einiges an Lebenserfahrung, und Partnerschaft wie Feundeskreis müssen ihre Tragfähigkeit unter Beweis stellen.

> Wir sind seit 18 Jahren zusammen, immer ein leidenschaftliches, zänkisches Paar, das sich allerdings auch in schlimmsten Zeiten sehr liebt! Aber wie gesagt, immer im Kampf!

Wem sagst du das :-) Meine Frau und ich sind uns seit 20 Jahren in wesentlichen Punkten uneins. Wir haben nicht nur getrennte Schlafzimmer, sondern bewohnen sogar getrennte Stockwerke im Haus... Männer und Frauen passen halt einfach nicht zueinander ;-) Aber im Notfall können wir uns immer aufeinander verlassen! Wenn wir uns dessen nicht sicher wären, hätten wir nicht nach 13 Jahren 'Probezeit' geheiratet.

> Der Krebs hat uns sozusagen einmal im Genick gepackt und durchgeschüttelt und uns bewußt gemacht, wie schnell alles vorbei sein könnte! Da besinnt man sich ganz schnell auf das Wesentliche, gelle! Überhaupt trennt der Krebs Spreu vom Weizen. Das betrifft jede Art von Beziehung, wie Ihr ja auch mitkriegt! Ob's die Schwiegermutter ist, ob's Freunde sind....auch hier erkennt man ziemlich schnell das Wesentliche!

Diese Erfahrungen haben wir 'zum Glück' schon früher gemacht (hätte nicht gedacht, dass wir dafür mal dankbar sein würden!). Die Reduzierung des Freundeskreises auf 'klein, aber fein", wie Regina Beate so schön schrieb, haben wir schon lange hinter uns.

Sicher ist Krebs eine ganz neue Erfahrung, und schlimm genug. Andererseits: dass einer dem anderen die Last abnimmt und ihn 'abschirmt', kennen wir schon. Und ich finde es im Moment leichter, mit Aussenstehenden über Krebs zu reden und das zu 'managen', als früher über "akute Suizidalität" und Einweisung in die Klapsmühle. Krebs kennt irgendwie jeder, und 'versteht' auch jeder. Das fällt halt schicksalhaft vom Himmel.

Aber bei Depris und Suizidalität ist das anders: da weiss kaum einer was mit anzufangen. Und die meisten Leute denken: "Der hat doch eigentlich gar nichts. Soll sich eben mal zusammen reissen!" Sagt natürlich keiner, aber viele denken es. Und entsprechend groß ist die 'Sprachlosigkeit' der Leute - und das langsame 'Abbröckeln' der vermeintlich guten Freunde :-/

Insofern hatten wir schon reichlich Gelegenheit, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und auch, uns auf das Wesentliche zu besinnen. Und selbstbewusst einen gesunden Egoismus zu entwickeln, der lautet: es gibt im Moment nichts wichtigeres als MICH - MICH, MICH, und nichts anderes als MICH. Der Rest der Welt, ob Job, Krankenkasse, Versorgungsamt oder Verwandschaft, kann uns gerade mal im Mondschein begegnen! Den bügeln wir zur Not kurz und bündig ab, und übergeben Stress im Job und mit der Krankenkasse einfach dem Rechtsanwalt.

Den Formalkram kann man auf die formale Schiene umleiten. Damit sollen sich dann halt Profis rumschlagen, die dafür bezahlt werden. Wir werden jedenfalls einen Scheiss tun, unsere Energien daran zu verschwenden. Die brauchen wir in Zukunft noch füreinander!

> Wie alt ist denn deine Frau jetzt?

Meine Frau ist 50. Ich bin 40. Unsere "Kinder" sind 40 (Papagei), 5 (Hund) und 1 (die Schäfchen).

Viele Grüße,
Stefan
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  #14  
Alt 29.01.2007, 20:53
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Amba Amba ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Lieber Stefan, du magst kein Anhänger der "Krankheit-als-Chance-Theorie" sein, und doch schreibst du jede Menge darüber, was du und deine Liebste über den Weg des "Krankseins" schon alles erlernt/erfahren habt. Vielleicht haben wir eine grundsätzlich unterschiedliche Definition von Krankheit und Gesundheit? Also laß mir bitte meinen Satz, daß der Krebs mir und meinem Mann einfach gutgetan hat, weil ich es wörtlich so meine! Und noch eins obendrauf (und das sag ich nicht nur hier und jetzt, sondern ist schon nachzulesen bei meiner Vorstellung im BK-User...): ich habe das Jahr nach der Diagnose genossen! Meine Lieblings-Erfahrung aus dieser Zeit: Das Leben im Angesicht des Todes ist das EIGENTLICHE Leben!
Nix für ungut, mir gefällt immernoch was du schreibst...
Alles Liebe, Amba
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  #15  
Alt 29.01.2007, 21:59
Moonlady Moonlady ist offline
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Standard AW: Vorstellung - nach 15 Tagen...

Lieber Stefan, liebe Amba,

ich muss jetzt auch was zu "Krankheit als Chance" sagen. Ich verstehe Dich, Stefan, dass Du hier skeptisch bist.

Aber: Seit meiner Diagnose bin ich - so mein Gefühl - einerseits durch die Hölle gegangen. Und andererseits gibt es so viele schöne und wichtige Erfahrungen von Freundschaft, von Glück, von purer Freude, die ich wohl ohne diese Krankheit niemals erlebt hätte.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, das ist wohl die korrekte Beschreibung meiner Situtation.

Ich denke, die Diagnose Krebs verändert jeden - und lässt ihn in gewisser Weise auch wachsen und neue Dinge erfahren; und das gilt nicht nur für diejenigen, die selbst betroffen sind, sondern auch für die Angehörigen, für diejenigen, die voller Liebe mit den Betroffenen einen gemeinsamen Weg gehen!

Dass Ihr, Du Stefan und Deine Frau, schon schweren Zeiten miteinander durchgestanden habt, lese ich aus Deinen Beiträgen. Ich wünsche Euch auch dieses Mal die nötige Kraft dazu - und die Neugier darauf, was Ihr gemeinsam alles an Neuem entdecken könnt, trotz und wegen der Krankheit (auch wenn es sich hier eigentlich um äußerst ungebetene Erfahrungen handelt, die ich selbst mir auch niemals ausgesucht hätte )

Alles Gute

Barbara
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