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Alt 23.08.2009, 18:15
Grüblerin Grüblerin ist offline
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Registriert seit: 06.12.2007
Beiträge: 37
Standard Verdrängen der Symptome

Ich bin Ende 50 und in den letzten Jahren starb jeweils eine Person meines Alters in meinem Bekanntenkreis an Magenkrebs.Wer wird der oder die Nächste sein, fragt man sich.
Ein Verwandter, 58 Jahre, den ich so 1 bis 5 mal jährlich treffe und mit dem mich auch eine lose Freundschaft verbindet, war etwa um die Osterzeit so verändert, dass ich erschrak. Ich hatte ihn etwa 6 Monate nicht gesehen.Er hatte sicher 15 KG Gewicht verloren und sah auch fahl aus. Er beschrieb dann auf meine Frage hin sogar die Symptome, die typisch für Speisröhenkrebs sind, wechselte aber sofort das Thema und sprach intensiv über seine anderen Leiden, die genaugenommen Zipperlein sind. 2 Monate später sah ich ihn wieder. Sein Aussehen hatte sich nicht verändert, er sprach wiederum fast nur über die Leiden ( Diabetes Typ 2, Hochdruck) , um die er sich bis dahin keine besonderen Sorgen gemacht hatte.
Er wollte zu einer Coloskopie (!)gehen und anschließend zur Gastroskopie.Sein Bruder ist ja Chirurg und es muss schon Gespräche zwischen den Brüdern gegeben haben.
2 Monate später traf ich ihn wieder. Er hatte seine ohnehin beneidenswert guten Zähne teuer reparieren lassen, bei der Gastroskopie war er noch nicht.
Möglicherweise waren seine Augen leicht gelb.
Mittlerweile wurde er nervös bei der Frage nach der Krankheit und wechselte das Thema.
Nun jetzt, 2 Wochen später, kam die Diagnose: Großes Karcinom der Speiseröhre.
Weshalb schreibe ich diese Geschichte hier nieder? Ich verstehe nicht, warum ich ihn damals, vor 4 Monaten nicht an den Haaren zu einem Arzt gezerrt habe.Warum hat er mich wegen nebensächlicher Leiden gelöchert und somit vom Hauptproblem abgelenkt?Ich habe mich damals darum gekümmert, dass er sein Blutzuckermessgerät bekommt , weil ihm dies plötzlich so ein Anliegen war.
Wieweit hat er eine Eigenverantwortung? Mit einer Schluckstörung und etwa 15 Kg Gewichtsverlust, Müdigkeit müsste doch ein Mensch Ende 50 auch wissen, dass er zum Arzt gehört.
Ich mache mir nämlich Vorwürfe, weil ich damals , im April nicht gesagt habe: Du siehst ja aus, als hättest Du Krebs!
Ich vergaß diese Wahrnehmung zunächst auch wieder.
Warum ignorieren Menschen oft Symptome, die ganz klar auf eine schwere Krankheit deuten?
Grüblerin
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