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Alt 20.01.2008, 14:13
Urs Urs ist offline
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Registriert seit: 02.07.2006
Ort: Kanton Aargau, Schweiz
Beiträge: 80
Standard AW: Nierenkrebs und die Angst danach

Liebe Senga

Es gehen mir viele Gedanken durch den Kopf, wenn ich Deine Aussagen lese.

Kurzfristig: Dein Mann hat Vertrauen in das Medikament und in den Arzt. Nehmen wir dies doch erstmals als positive Kraft wahr.

Mittelfristig: Ihr braucht Geduld, weiter in Eure Situation und vor allem in die ungeklärten Fragen hineinzuwachsen. Du wirst Dir weiterhin einen guten Überblick verschaffen, zusätzliches Vertrauen in Dein eigenes Wissen gewinnen und so nach und nach weitere kritische Fragen stellen. Dein Mann wird sich notgedrungen auch weiter mit der Materie befassen, selber Fragen stellen.

Aus meiner Optik habt Ihr Zeit. Überstürzt nichts.

Meine Frau versuchte immer den Spagat zwischen kritischen Fragen stellen (ohne Rücksicht auf mich, denn ich wollte es so!) und dem mir vollständigen Überlassen der Entscheidungsfreiheit. Dies funktionierte gut. Jedoch fasste ich meine Entscheidung erst, wenn ich genügend gut erspürt hatte, was meine Frau dachte und fühlte und wie sich mein Entscheid auf sie und die Kinder auswirken könnte. Schlussendlich muss der Patient entscheiden und darf ihn nicht seinem Partner überlassen, denn es besteht die Gefahr, Verantwortung auf Nichtpatienten zu übertragen. Das geht nicht! Ich muss für mein Leben die Verantwortung ganz alleine tragen (auch, wenn ich z.B. für eine gewisse Zeit auf Medikamente verzichte).

Reizthema Lebensqualität. Im Moment will Dein Mann eine Behandlung, auf die er Hoffnung setzt. Die Nebenwirkungen nimmt er in einem gewissen Sinne in Kauf. Die Spätwirkungen der Medikamente werden heute noch zu wenig diskutiert, da Erfahrungen fehlen. Also will ich hierzu auch nichts sagen. Nur: Mit der Zeit darf man auch hier Fragen stellen.
Das Mass an Lebensqualität muss ebenfalls jeder Patient für sich selber entscheiden. Mit meiner momentan radikalen Abkehr von schulmedizinischen Massnahmen bin ich kein Massstab für Euch. Ich will im Moment nur optimale Qualität und weise alle Einschränkungen von mir. Aber dieser Entscheid kann so richtig wie eben auch falsch sein. Bei mir haben sich einfach nur hartnäckig Prinzipien im Kopf eingenistet. Eigentlich - wenn ich ehrlich bin - bin ich nur auf erschreckende Art und Weise einer Ernüchterung zum "Opfer" gefallen. Es ist keineswegs bewundernswürdig! Mein Massstab: Es geht meiner Familie und mir im Moment "sehr gut". - Wir haben die Schreckensmomente auf später verschoben.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute.

Herzliche Grüsse

Urs
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