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  #1  
Alt 18.12.2008, 18:28
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Meine liebste Mama,

48 Std. ist es jetzt her, dass du von uns gegangen bist...

Ich denke oft an die letzten 6 Wochen. Und auch an die letzten 1 1/2 Jahre. Wir haben gekämpft, wir haben geweint, wir haben gestritten, wir haben gelacht, wir hatten Angst, wir hatten Hoffnung, wir waren verzweifelt, wir waren wütend und wir sind uns so nah gekommen. Umso mehr tut es weh, dich jetzt nicht mehr bei mir zu haben. Ich vermisse sie, die Zeit mit dir. Ich vermisse es, dass du mich anmeckerst, weil du schlecht drauf bist. Ich vermisse es, dass du mich in den Arm nimmst und mich tröstest. Ich vermisse es, dass du deinen Kopf auf meine Schulter legst und seufzst. Ich vermisse alles. Ich bin so leer innerlich. Ich weine nicht viel. Nur manchmal kommt diese Welle. Und dann überkommt es mich. Ganz unerwartet. So unerwartet, wie du auf einmal doch so schnell gegangen bist. Vergangenes Wochenende war ich nicht bei dir, weil ich selbst krank war. Ich hatte Angst, dich anzustecken, weil ich wusste, dass du das nicht schaffen würdest. Am Montag war ich dann sehr lange bei dir. Du warst sehr wütend, weil man dir den Katether nicht rausgemacht hat. Immer wieder hast du gesagt, du willst den weg haben. Du hast uns noch gezeigt, dass du es sehr wohl schaffst, dich auf den Toilettenstuhl zu setzen. Aber trotzdem blieb er drin. Und wir sagten noch zu dir "Mama, nur diese eine Nacht noch ok? Morgen kommt er raus". So war es leider auch... Du hast mir zu Abschied mit einem Luftbussi nachgewunken und hast gelächelt... Und am nächsten Morgen klingelte das Telefon. Das Krankenhaus war dran. Sie sagten, du hast 40,5° Fieber und dein Körper ist sehr schwach. Wenn ich noch mit dir sprechen möchte, soll ich bald kommen. Ich war um halb neun bei dir. Du hattest die Augen geschlossen und schwer geatmet. Deine Lunge hörte sich an, als wäre sie mit Wasser gefüllt. Du warst sehr heiss. Dann wurdest du noch gewaschen. Und das Fieber senkte sich noch. Vormittags warst du sehr unruhig. Du hast versucht, zu sprechen. Und ich habe dir gesagt, dass du jetzt nicht mehr sprechen musst und dich nicht so anstrengen sollst. Auch wenn ich deinen Rücken gestreichelt habe, hast du noch reagiert. Du hast versucht, deinen Körper zu bewegen. Du möchtest es nicht, wenn man dich am Rücken streichelt. Also hab ich es gelassen. Dann kam der Pfarrer irgendwann. Er segnete dich. Und du hast wieder reagiert. Ich glaube, hättest du sprechen können, hättest du uns gefragt, ob wir bescheuert sind, weil du doch nicht gehen willst. Bis zur letzten Minute hast du gekämpft. Du wolltest nicht gehen. Tina und ich waren an deinem Bett. Papa war auch da. Und Petra auch. Wir haben mit dir geredet. Wir haben dir gesagt, dass du genug gekämpft und gelitten hast und nun gehen kannst. Und dass du loslassen sollst, weil es dort, wo du nun hingehst, viel viel schöner ist. Du wirst dort glücklich sein. Frei von Leid und Schmerzen. Aber du hast weitergekämpft. Irgendwann haben Tina und ich Papa raus geschickt. Er sollte mal etwas raus und sich ablenken. Petra war auch schon weg. Und Tina und ich saßen alleine bei dir, haben dir die Hand und dein Haar gestreichelt. Haben geredet mit dir... Die ganze Zeit... Ich hoffe, du hast uns gehört...

Dann musste Tina fahren. Sie musste zum Kinderarzt. Ich war allein mit dir. Dann bin ich kurz rausgegangen. Habe mit dem Pfleger gesprochen, ob ich die Nacht bei dir bleiben kann. Die Schwester sagte, ich soll doch mal eine halbe Stunde spazieren gehen. Denn dein Zustand hatte sich seit dem Morgen nicht verändert. Und ich dachte, das ist vielleicht eine gute Idee. Ich wollte dir noch sagen, dass ich kurz rausgehe und dann wieder komme... Es war kurz vor halb sieben...

Aber als ich die Zimmertüre aufgemacht habe, war es still. Es war einfach nur still. Ich habe einen Moment gewartet. Aber ich habe nichts gehört. Dann bin ich zur Schwester gelaufen und habe ihr gesagt, dass ich glaube, dass du nicht mehr atmest. Sie und der Pfleger sind mit mir zu dir gegangen. Die Schwester hat dir über dein Gesicht gestreichelt und gesagt "Jetzt haben Sie es endlich geschafft, meine Liebe". Und ich habe gezittert. Ich habe deine Hand genommen und gefragt, warum du nicht auf mich gewartet hast, so wie wir es ausgemacht haben. Aber die Schwester sagte, sie glaubt, dass du nicht wolltest, dass ich das sehe. Du hast ausgesehen, als würdest du schlafen. Du warst total entspannt. Ich glaube, als ich an deinem Bett so stand, warst du noch da. Du warst im Raum und hast mich gesehen. Ich bin dann aus dem Zimmer raus und habe Tina, Papa und Petra angerufen. Die Schwester hat dich noch hübsch gemacht. Sie hat dich schön ins Bett gelegt, dir die Haare gekämmt und Rosenblüten auf deiner Bettdecke verteilt. Und dann hat sie dir 3 Rosen in die Hände gelegt. Wir durften dann 30 Min. nachdem du gegangen bist, wieder zu dir. Du warst aufgebahrt mit den Blumen auf deinem Bett. Aber ich fand das schrecklich. Du warst schon so weiss. Man hat dir angesehen, dass kein Leben in dir ist. Ich habe dich auf die Stirn geküsst, dir gesagt, dass ich dich sehr liebe und dir dankbar bin, für alles was du getan hast.

Ich musste dann rausgehen. Ich konnte nicht mehr bleiben. Die Schwester hat mir deine Sachen mitgegeben. Gestern habe ich in deine Handtasche gesehen. Aber dein Koffer steht noch im Flur. Ich kann ihn nicht öffnen. Noch nicht.

Tina und ich haben gestern deine Beerdigung geplant. Du bekommst einen Kiefernsarg. Und dein Kissen und deine Decke haben wir ausgesucht. Das ist sehr schlicht, weil du ja dann eingeäschert wirst - so wie du es wolltest. Deine Urne ist aber sehr schön. Deine Arbeit hat dir eine riesengroße Todesanzeige geschalten. Und wir auch. Wir haben schöne Sätze für dein Sterbebild ausgesucht. Und du bekommst wunderschöne Blumen. Gelb und Orange, die Farben, die du mochtest. Und ein Herz aus Blumen bekommst du auch. Und heute haben wir die CD mit dem Lied von Peter Maffay abgegeben. Das Lied, dass du dir für deine Trauerfeier gewünscht hast. Heute Nachmittag waren wir am Friedhof. Du bist ja schon dort. Hinter einem Glasfenster steht der Sarg mit dir. Aber die Blumen sind noch nicht da. 2 Kerzen standen schon da und Kevin hat dir auch eine angezündet. Er hat es heute erfahren, dass seine Lieblingsoma eingeschlafen ist. Er ist sehr tapfer und will morgen unbedingt mit zu deiner Trauerfeier. Er nimmt sein Lieblingskuscheltier, den Kussi, mit. Den gibt er dir. Er will, dass Kussi mit dir geht. Und ein Bild hat er dir gemalt, das er dir morgen mitbringt. Er hat schon seine Kleidung auf den Stuhl gelegt, damit er schön für seine Oma ist und seine Oma stolz auf ihn ist. Er hat heute dem Pfarrer von dir erzählt. Dann fragte der Pfarrer, was ihm am besten an dir gefallen hat. Und er sagte "Dass sie immer für mich da war." Meine Firma hat dir auch Blumen geschickt. Die stehen schon bei dir. Mich hat das sehr gefreut. Ich habe Papa dann heimgefahren und bin einkaufen gegangen. Dann war ich nochmal bei dir und habe dir noch eine Kerze hingestellt. Ich habe eine Flasche Ramazotti gekauft, weil du den so geliebt hast. Morgen nach der Trauerfeier werden wir zu Papa gehen und auf dich anstoßen.

Meine geliebte Mami, ich fühl mich so allein. Ich weiss nicht, ob du bei mir bist oder schon rüber gegangen bist. Ich spüre dich nicht. Vermutlich bist du schon drüben. Bei Oma, Onkel Herbert, Onkel Fritz, Thomas und Gasi.

Als du gestern mitgekriegt hast, wie deine Schwester auf mich losgegangen ist, warst du bestimmt sauer. Ich kann gar nicht trauern Mama. Sie lässt mich nicht. Sie beleidigt mich immer und sagt, dass ich das schlimmste war, was dir passiert ist. Ich weiss, dass du mich geliebt hast. Aber das tut so weh. Ich bin wütend. Aber ich glaube, du auch.

Mama ich liebe dich so sehr. Ich kann es noch nicht richtig begreifen. Du bist nicht mehr da. Ich kann dich nicht anrufen. Nicht besuchen. Du bist nicht mehr hier.

Ich werde dich immer in meinem Herzen tragen Mama. Ich werde meinen Kindern von dir erzählen. Ich werde immer an dich denken.

In unerschütterlicher Liebe

Deine Susanne
__________________


Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
http://de.youtube.com/watch?v=PP_NQPrbRvM
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  #2  
Alt 18.12.2008, 20:01
patzi patzi ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,

Deine Mutter ist ins Regenbogenland gegangen, als Du gerade nicht in ihrem Zimmer warst.
Es gibt Sterbende, die warten, bis die Angehörigen da sind und lassen sich dann fallen; es gibt aber auch Sterbende, und zu denen scheint Deine Mutter zu gehören, die können sich nicht fallen lassen, solange ihre Lieben dabei sind. Sie sterben erst, wenn sie alleine sind.
Die Angehörigen denken dann oft, dass sie doch nur ganz kurz nicht da waren, und ausgerechnet in dem Moment ...
Ich glaube, sie konnte nicht von dir loslassen. Deshalb ist es ihr leichter gefallen, als du gerade nicht da warst.

Ich weiß, was du jetzt fühlst. Ich habe vor drei Jahren meine Mutter verloren; sie starb, während ich bei ihr war.

Wie oft ist es mir danach noch passiert, dass ich sie anrufen wollte, ihr meine Erlebnisse berichten wollte. Sogar nach ihrer Beerdigung hatte ich den Hörer schon in der Hand und wollte ihr erzählen, wie viele Leute da waren und was für ein schönes Blumenmeer ihr Grab schmückte .....

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du noch einmal viel Kraft aufbringst, um die jetzige Situation auch gut durchzustehen.

Elke
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  #3  
Alt 18.12.2008, 20:57
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne!
Sehr berührt habe ich Deinen langen Brief gelesen, habe das Video angesehen. Du bist eine Frau, die mit dem Herzen sieht!
Mir bleibt nichts, als Dir viel Kraft zu wünschen!!!

"Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.

Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemals wieder los.

Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns wär's als wüchsen still, deiner Seele Flügel.

Leben ist wie Schnee,
Du kannst ihn nicht bewahren.
Trost ist,
dass Du da warst,
Stunden,
Monate,
Jahre."

( nach Herman van Veen)

Stille Grüße,
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #4  
Alt 18.12.2008, 21:18
pialotte pialotte ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,
mein tiefstes Beileid möchte ich dir aussprechen!
Ich weiss nur zu gut, wie Du Dich jetzt fühlst und wie Deine kommenden Tage nun sein werden!
Mit Tränen in den Augen habe ich Deinen Beitrag gelesen...

Ich habe auch meinen Vater verloren und auch er ist friedlich eingeschlafen, als gerad keiner von mir oder meinen Geschwistern bei ihm waren.
Und wir haben tatsächlich 4 Tage, Tag und Nacht an seinem Bett verbracht.

Bei uns meinte die Schwester, dass es oftmals so ist,
dass der Sterbende wartet bis er alleine ist...

Ich fand es übrigens auch nciht so schön, als wir nochmal ins Zimmer durften und man unseren Vater gekämmt hatte und mit Blumen geschmückt hatte.
Ich konnte auch nur sehr kurz drin sein, mein Bruder hingegen hat sich doch noch 1 Std am Bett unseres toten Vaters verbracht.

Ich wünsche Dir für die kommenden Tage viel Kraft damit Du den Weg gut bestreiten kannst!

Meld Dich hier, wenn Dir danach ist!
Mir hilft es sehr, wenn ich hier bin!

Stille Grüße
Pia
__________________
Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf,
die Vögel aber singen wie sie immer sangen.
Nichts ändert diesen Tageslauf.
Nur Du bist fortgegangen.

***
Mein Vater *12.02.1948 +27.09.2008


Diagnose: Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom der T-Zellreihe Stadium IIIB
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  #5  
Alt 18.12.2008, 21:20
Benutzerbild von Ramonali
Ramonali Ramonali ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,
erst einmal möchte ich dir mein aufrichtiges Mitgefühl zu deinem schweren Verlust aussprechen...
Dein Beitrag macht mich sprachlos und so unendlich traurig und ich wünsche dir und deiner Familie die erste Ruhe nach dem Sturm um begreifen zu können!
Es tut mir so unendlich leid und möchte dich ganz dolle drücken und dir für die kommenden Wochen ganz viel Kraft wünschen...
Herzliche Grüße von Ramona
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  #6  
Alt 18.12.2008, 23:38
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,
weinend habe ich deine Zeilen gelesen,
auch wenn sie ruhig und gefasst klingen, fühlt man doch den unsäglichen Schmerz....

Ich habe letzten Dezember meinen Vater beim Sterben begleitet - heute nach einem Jahr sehe ich gottseidank wieder fast nur noch Bilder aus seinen gesunden Tagen vor mir. Für mich hatte der Mann im Bett nach seinem Tod (obwohl ihn die Hospizschwestern auch liebevoll hergerichtet hatten) nicht mehr viel Ähnlichkeit mit meinem Vater, aber das hatte er in den letzten Wochen vor seinem Tod schon nicht mehr...
Ich wünsche dir von Herzen, dass der Schmerz sich bald in dankbare Erinnerung umwandelt und dass du einen heilsamen Weg durch deine Trauer findest (mit lieben Menschen, die dich auffangen und unterstützen).

Viel Kraft, liebe Susanne

Elke
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  #7  
Alt 19.12.2008, 13:43
Cindy 69 Cindy 69 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,

meine aufrichtige Anteilnahme für deinen ganz furchtbaren Verlust.
Ich war sprachlos, mir liefen die Tränen, als ich dich im Angehörigenforum besucht habe. Mein erster Gedanke war, dass ich so mit dir leide und wirklich absolut mitempfinden kann...
Mein zweiter Gedanke war: Deine Mama war immer ein Stückchen voraus. Deine Mama hatte einen Rollator, als meine Mutter noch laufen konnte, deine Mama lag im Bett und meine Mama hatte den Rollator...
Und als nächstes wird auch meine Mama bald nachfolgen...
Liebe Susanne, du bist untröstlich, ganz sicher und es ist so grausam. Aber sie ist erlöst, von diesem unwürdigen Dasein, von Schmerzen...
Sei ganz lieb umarmt, ich denke an dich und wünsche dir alle Kraft der Welt für diese ganz schwere Zeit.

Cindy


Der Tod ist nicht das Ende,
nicht die Vergänglichkeit.

Der Tod ist nur die Wende,
Beginn der Ewigkeit.
__________________
Meine geliebte Oma: 04.02.1916 - 22.12.08
Meine geliebte Mama: 07.04.1950 - 22.01.09

Menschenleben sind wie Blätter die von Bäumen fallen,
all unsere Liebe vermag es nicht zu verhindern...
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  #8  
Alt 19.12.2008, 13:54
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Meine liebe Susanne,
ich weiß heute ist die Trauerfeier für deine Mama und ihre Lieben.
Ich habe heute in der früh ganz doll an dich gedacht.
Wir haben telefoniert du hast mir alle deine Gefühle erzählt,du hast so geweint.
Nun bin ich wieder bei dir....begleite dich wenn du magst noch ein Stück deines schweren Weges.


Du weißt es gibt keinen seelischen Tod.....deine Mama hat ihren kranken Körper verlassen.
Sie schaut jetzt als Engel auf ihre wundervolle Tochter ....und beschützt dich und ihre Lieben.

Ich habe diese Karte für dich ausgesucht.....diese Worte...so wahr.




Alles Liebe und viel Kraft wünsche ich dir....von ganzem Herzen.
Deine Birgit
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  #9  
Alt 19.12.2008, 16:12
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne.....

jetzt bist du auch hier ,bei uns Hinterbliebenen, es tut mir so leid, gerne hätte ich dir das erspart....
Deiner Mama geht es jetzt besser,da wo sie jetzt ist,weit hinter dem Regenbogen.
Ich weiß(seufz) dass dir das kein Trost ist,du hast deine Mama jetzt verloren.
Du musst jetzt irgendwie lernen mit dem Verlust zu leben.

Erinnerungen,die ein festes Fundament in dir bilden,die sich tief in deine Seele eingebrannt haben....
Die dich zu einem anderem Menschen machen....
Du hast Dinge erlebt in deinem Alter,die nicht alltäglich sind ...
Du hast deine geliebte Mutter in den Tod begleitet...
Einen größeren Liebesbeweiss hättest du ihr nicht erweisen können!!!!
Warst immer für sie da,hast alles stehen und liegen lassen , hast dich gekümmert und hast ihr deine Liebe gezeigt....
Sie wird sehr stolz auf dich sein....
Und lass dir nichts anderes einreden...
Du hast Großes vollbracht!!!!!

Ich habe mir immer gewünscht,da zu sein,wenn mein Papa stirbt...
Auch bei mir kam es anders....

Sonntags abends war Papas Puls noch so stabil,dass unser Arzt sagte,es könne noch ein paar Tage dauern....
Ich habe mich dann entschlossen,nach Hause zu fahren und am nächsten Tag zur Arbeit zu gehen.Mit meinem Chef war vereinbart,das ich um 10 Uhr fahren würde ,um wieder bei Papa zu sein...
Ich bin Montags morgens aufgewacht und wußte sofort,dass heute Papas Todestag sein würde...
Mit zittrigen Beinen fuhr ich zur Arbeit,kaum in der Lage mich um etwas zu kümmern....Um 8.40 klingelte das Handy in meiner Jeans.....
Meine Mutter rief mich an ,um mir zu sagen,das Papa verstorben ist....
In dem Moment kam meine liebe Kollegin den Gang entlang und mir rutschten die Beine weg.Da sass ich nun,mit dem Rücken zur Wand(im wahrsten Sinne des Wortes) und weinte den Schmerz aus mir raus....
Ich fuhr nach 5 Minuten los.Keiner fand es toll ,das ich noch Auto gefahren bin,aber ich wollte es so.....
Um 9 Uhr kam ich bei meinen Eltern an(mein Papa starb zu Hause) und da lag er...
Wie du auch schon sagst ,er sah auch ganz friedlich aus,als ob er schlafen würde....
Ich beugte mich über ihn und weinte an seiner Brust....
Mein Papa lag noch so bei uns bis abends um sieben,bis der Bestatter ihn abholte.
Er lag da in seinen Lieblingssachen im Sarg,mitten in unserem Wohnzimmer.
Eine Rose in der Hand und sein Glücksbärchen,welches ihn immer begleitet hat....
Dann wurde er aus der Wohnung getragen........

In der Stunde seines Todes waren meine Mutter und sein ältester Sohn bei ihm...
Fast so ,als hätte er es so gewollt.

Jeder hier weiß, wie schwer es ist Abschied zu nehmen....
Wir alle hier halten deine Hand in dieser so schweren Zeit......

Meine Gedanken sind bei dir,liebe Susanne
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens

Geändert von Ronnya (19.12.2008 um 16:16 Uhr)
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  #10  
Alt 19.12.2008, 17:00
pialotte pialotte ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,
ich denke auch an Dich...
Ich denke unseren Elternteilen gehts nun auf jeden Fall besser.
Ich habe immer,
wenn ich vom Krankenhaus wegging, die letzten Tage, wo mein vater noch lebte,
jedes mal gehofft, dass er bald einschlafen wird und nciht noch lange so da liegen muss!

Es ist aber unfassbar schwer Abschied zu nehmen!
Wir hatten 4 ganze Tage und Nächte!
Eine sehr harte Zeit!
Aber dennoch am Ende eine Erleichterung mit Schmerz des Trauers!

Stille Gedanken,
Pia
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Mein Vater *12.02.1948 +27.09.2008


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  #11  
Alt 19.12.2008, 17:41
Benutzerbild von Desi
Desi Desi ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Meine liebe Susanne!
Auch von mit meine aufrichtige Anteilnahme. Habe dir ja ab und zu schon im Angehörigenforum geschrieben. Es tut mir so unendlich leid, das auch du jetzt diesen Weg gehen musst.
Aber deine Mum hat es jetzt endlich geschafft, sie muss nicht mehr leiden und kämpfen. Sie hat ihre Reise ins Regenbogenland angetreten.
Ich finde es sehr schön wie du sie auf ihrem letzten Weg begleitet hast. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #12  
Alt 19.12.2008, 21:02
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo liebe Susanne,

deine Zeilen habe micht sehr berrührt. Was du erlebt hast, erfahren hast. Deine Gefühle kann ich gut nachvollziehen. Die Diashow war wunderbar und zeugt von einen sehr tiefen Verbundenheit von dir und deiner Mutter. Die geschiebenen Wörter treffen genau das, wie ich es erlebte und erlebe und die Gedanken... Mutter-Tochter-Mutter....

Wenn man als Tochter, nach den Flegeljahren die Schönheit der Mutter-Tochter Beziehung erkennt und zu einen Team zusammenwächst.

Mach dir nicht zu viele Gedanken um das Gerede deiner komischen Tante. Das ist ihr Umgang mit dem Tod deiner Mutter, ihrer Schwester. Sie sucht bzw. nimmt dich als "Venil". Weil sie anders nicht damit umgehen kann. Ich finde das zum. Den gerade da, sollte man zusammenhalten.
Aber ich habe auch diese Erfahrung gemacht, bei der Aussegnung von meiner Mutter. Und ich hatte nie gedacht, dass die zwei mal streiten. Mutter hat zwar öfters mal gesagt, wenn die zwei streiten... (Mutter's Blick in die Zukunft). Das hätte ich mir nie vorstellen können. Aber ich denke es tut nun beiden Leid. Ein Wort gibt das andere. Es ist sehr schade um die Beziehung und die Familie und macht alles nur noch schlimmer. Es belastet uns alle. Aber am meisten für den, der diese Worte als erster aussendet. Drum sei nicht böse. Die Wörte sollten den Krebs gelten, den sie /deine Tante machtlos war. Nur kann man den Krebs als Person/ Mensch nicht angreifen. Die Zellen, die Vergessen haben, dass sie nicht mehr das sein dürfen und sich abbauen müssen.

Du bist nicht alleine!!!!!!!!!!!!!
Nicht alleine in deinem Schmerz
Nicht alleine in deiner Trauer
Nicht alleine in deinem Leben

man muss nur Mut haben darüber zu reden und den Mut auch mal nach Unterstützung zu fragen.

Es teilen viele so viele deinen Schmerz, deine Trauer wie auch dein Leben mit dir.

Deine Mama ist bei dir und sie wird es sich sicherlich nicht entgehen lassen, ihren Enkel aufwachsen zu sehen.
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  #13  
Alt 19.12.2008, 21:15
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo ihr lieben,

ich danke euch für eure lieben tröstenden Worte und eure Anteilnahme...

Heute war die Trauerfeier. Wir haben alles so gemacht, wie Mama es wollte. Zu dem Lied, dass sie sich wünschte, haben wir uns um den Sarg versammelt. Es war sehr schwer. Ich habe sehr geweint und gezittert. Mein lieber Neffe Kevin hat seiner Oma sein Kuscheltier "Kussi" an den Sarg gelegt. Sie hat es ihm immer zum Einschlafen im Bett in die Arme gelegt.

Meine asoziale Tante war auch da. Ihr Gesteckt war aus roten Rosen. Die hat Mama eh nicht gemocht. Das unwürdigste und respektlosigste meiner Cousine war jedoch, dass sie mir, als ich noch am Sarg meiner Mama stand, eine SMS mit dem Inhalt "Tu der Menschheit einen Gefallen und verreck elendig du billiges blödgef**** Flittchen" geschrieben hat. Ich hatte das Handy nicht dabei und habs erst später gelesen. Aber das hat mir die letzten Nerven genommen. Ich war am Ende. Mir fällt dazu auch nichts ein. Seit 3 Tagen ist Mama nicht mehr bei uns und seit Mittwoch muss ich mich terrorisieren und beleidigen lassen. Es ist respekt- und achtungslos meiner Mama gegenüber. Und nicht mal an ihrer Trauerfeier, an dem wir ihr den letzten und größten Respekt erweisen sollen, nehmen sie von so etwas Abstand... Ich habe nichts geantwortet. Ich habe sie angezeigt. Ich weiss, dass sie keine Strafe bekommt, aber ich musste mich wehren. Ich konnte das nicht so lassen. Und ich hoffe, dass sie mich nie wieder kontaktiert und mir nun endlich das Recht lässt, um meine geliebte Mama zu trauern. Ich vermisse sie sehr. Ich weiss, es wird irgendwann leichter. Aber ich möchte jetzt doch nur in Ruhe um meine Mama trauern. Ich habs doch noch gar nicht so richtig begriffen! Wieso lassen sie mich nicht?? Ich verstehe es einfach nicht. Das tut unheimlich weh. Es war sehr traurig, am Tag der Trauerfeier meiner Mama meine Cousine anzeigen zu müssen. Ich kann es nicht verstehen. Sie trauern scheinbar nicht. Meine Mama war immer für sie da und sie haben nichts besseres zutun, als uns fertig zu machen. Ich verstehe das nicht. Mama wollte das nicht. Und es tut mir so leid. Ich will mich nicht damit auseinandersetzen müssen. Es tut mir so weh, dass diese Zeit, in der wir um Mama trauern sollen, von solchen Dingen überschattet wird.

Viele liebe Grüße


Susanne
__________________


Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
http://de.youtube.com/watch?v=PP_NQPrbRvM
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  #14  
Alt 19.12.2008, 21:25
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

oh mann,

dass ist echt heftig.

Ich denke du hast das richtigste gemacht was man tun kann.

das tut echt nochmal doppelt weh..

wünsch dir all die Kraft die du brauchst

liebe Grüße
Alex
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  #15  
Alt 19.12.2008, 21:35
pialotte pialotte ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,
es tut mir sehr leid zu lesen, dass Deine Tante incl. Cousine so gegen Dich/Euch hetzen!
Ich habe in dem Moment, wo ich es gelesen habe, einfach nur gedacht:
"Die haben es doch einfach nicht besser verdient!"
Es gehört sich nicht an einem Tag, wo man einen Menschen die letzte Ehre erweist, solche Dinge zu tun und zu sagen!
In meiner Familie lief auch nicht immer alles gut,
aber ich habe zumindest es für den Tag der Trauerfeier einfach vergessen
und es nicht angesprochen!
Ich finde es einfach ein unding, dass man trauernden Menschen nciht einfach in ruhe lassen kann bzw vielleicht sogar ohne Wort für sie da sein kann!

Ich finde es schön, dass ihr den heutigen Tag so verlebt hat, wie es Deine Mutter wollte.
Es ist sehr schön, dass Du wusstest WIE und WAS Deine Mutter wollte!
Das ist viel viel Wert.
Ich und meine Geschwister wussten es leider nciht...
Wir haben es letztendlich so gemacht, wie wir es für richtig hielten!

Lass DIch bitte nicht ärgern von deiner unseglichen VErwandschaft.
Denk an Dich und den netten Teil Deiner Familie!
Trauert in Ruhe und so lange, wie ihr es braucht...

Es wird besser irgendwann, aber keiner weiss wann!
Du wirst es irgenwann merken und zulassen.

Deine Pia
__________________
Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf,
die Vögel aber singen wie sie immer sangen.
Nichts ändert diesen Tageslauf.
Nur Du bist fortgegangen.

***
Mein Vater *12.02.1948 +27.09.2008


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