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  #1  
Alt 05.05.2017, 11:52
Clea Clea ist offline
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Standard AW: Sterbebegleitung oder schon Sterbehilfe im Hospiz?

Liebe Betroffene, Thymus und Mathias,

es ist bemerkenswert, wie ihr euch mit der Situation beschäftigt und auch im Sinne eurer Angehörigen entschieden habt.
Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Wenn du bedenke, mein Sohn könnte mich nur vergleichsweise kurz am Tag sehen, weil ich in einem Hospiz wohne, der Gedanke schnürt mir schon die Kehle zu. Mag egoistisch sein, aber ich würde versuchen, jede Minute noch bei ihm zu sein.
Bei meiner Mutter hat es keinen Unterschied gemacht, ich war jede freie Minute bei ihr.
Mein Vater hat sich in den letzten zwei Tagen auf der Station mit einquartiert.
Für uns war es besser als Zuhause.
ich weiß aber, sie wäre lieber dort gewesen. Und das nagt. Aber mein Papa hätte das nicht gewollt. Er ist Banker, kein Krankenpfleger.
Ich ziehe meinen Hut vor euch. Seid weiter stark!

Geändert von Clea (07.03.2018 um 21:39 Uhr)
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  #2  
Alt 07.03.2018, 14:22
Töchterlein Töchterlein ist offline
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Standard AW: Sterbebegleitung oder schon Sterbehilfe im Hospiz?

Ich bin wieder einmal sehr froh über den Gedankenaustausch hier. Mein Papa hat ja eine PEG Sonde. Ich glaube trotzdem, dass sie ihn - zwischendurch ist ja immer wieder mal wach (noch) - fragen, ob sie ihm Sondennahrung geben sollen. Sie fragen ihn auch immer wieder nach seinen Schmerzen und ob er noch etwas haben will / mehr braucht / jetzt oder später...
Was ich mich frage ist, wie sie das machen, wenn er gar nicht mehr wach ist.

Mir ist klar, dass ohne Nahrung und Flüssigkeit irgendwann "Schluss ist". Es erscheint einem ziemlich grausam, aber - lacht jetzt bitte nicht - es erinnert mich an meinen Kater, der schon sehr sehr alt war, und auch eines Tages einfach nichts mehr zu sich nehmen wollte. Irgendwie hat die Natur das wohl so vorgesehen. Wir "pfuschen" mit PEG Sonden und sowas in der Art halt dazwischen.

Ich hoffe halt, dass mein Vater so lange es geht selbst dazu in der Lage ist zu entscheiden, ob ihm etwas gegeben wird oder nicht. Denn für uns Töchter und Partnerin ist das schon eine sehr heftige Entscheidung.

Wobei ich mir bei Essen noch irgendwie vorstellen kann, dass man irgendwann eine extreme Abneigung dagegen hat, vor allem wenn einem eh übel davon wird, aber ohne Flüssigkeit zu sein? Da fühlt man sich doch extrem schrecklich, oder?!
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  #3  
Alt 07.03.2018, 21:42
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 560
Standard AW: Sterbebegleitung oder schon Sterbehilfe im Hospiz?

Eine Lehrerin für Krankenpflege hat uns beigebracht:
Du stirbst nicht, weil du aufhörst zu essen,
sondern du hörst auf zu essen, weil du stirbst.
Und, mit einer Scheibe Brot rettest du nicht die Welt.
Da ist was dran.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #4  
Alt 12.03.2018, 19:11
Daniel32 Daniel32 ist offline
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Beiträge: 126
Standard AW: Sterbebegleitung oder schon Sterbehilfe im Hospiz?

Ich selbst (Tumor an der Speiseröhre ohne Behandlungsmöglichkeit) habe es für mich auch so festgelegt: kein lebensverlängerndes Leiden. Nichts ist so schlimm, wie unter Schmerzqualen leiden zu müssen. Ich habe Morphine gegen meine Schmerzen. Anfangs war ich sehr skeptisch deswegen. Mittlerweile schätze ich es, wenigstens nicht immer Schmerzen haben zu müssen.
Was ich mir wünsche ist mehr Verständnis von Angehörigen, die nicht loslassen können. Sterben gehört zum Leben dazu.
Ich kann es mir vorstellen, zum Sterben ins Hospiz zu gehen. Ich denke, dort gibt es die bestmögliche Betreuung für Sterbende. Es werden nur Schmerzmittel verabreicht. Eine direkte Sterbehilfe gibt es im Hospiz in Deutschland nicht; das wäre strafbar.
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