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  #1  
Alt 25.07.2015, 12:20
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Jutta,
solche Fragen haben uns 14 Monate begleitet. Einen Tag vor meinem 61. Geburtstag bekam sie die Diagnose, die Prognose war sehr schlecht. Die kleine Hoffnung war, dass die Chemo-Therapie die Krankheit eine Weile aufhält. Dann kam die OP im Oktober 2012. Die große Hoffnung war Heilung, heraus kam wieder die kleine Hoffnung. Bereits im Januar war die Hoffnung, dass die Wirkung der Chemo-Therapie und der OP ein paar Jahre vorhält, vorbei. Es folgte die Chemo-Therapie mit Topotecan. Ende Februar bekam sie einen Infekt. Da durch die Chemo-Therapie der Lekozytenwert sehr gering war, kam sie ins Krankenhaus. Da ich dann auch eine Erkältung bekam, durfte ich sie einige Tage nicht besuchen. Sie schrieb: Leider geht es mir weiter schlechter, das Fieber steigt. Falls ... Warte natürlich bis M hierherkommt, allein oder mit D., dass entscheidet sie. .. Halte zusammen mit M und der Familie. Unterstützte die Enkelinnen.“ Sie hat den Infekt überstanden, aber es gab danach noch gefährliche Situationen. Der Tod war immer wieder ein Gesprächsthema. „Willst Du dem Garten behalten?“ „Wirst Du wieder heiraten?“, das waren einige ihrer Fragen. Beantworten kann man solche Frage in solch einer Situation schwer. Dass ich weiterleben soll, war klar. Sonst machen die Bitten keinen Sinn. Aber wie? Nach 2 Jahren: Ich habe den Garten noch. Es war vor allem ihr Garten. Ich bin Witwer und werde es wahrscheinlich bleiben. Ich bin umgezogen in eine kleinere Wohnung. Das Auto, das wir Anfang Juli 2013 gekauft haben, habe ich auch noch. Die älteste Enkelin Daria studiert Medizin. Sie kommt für eine Woche nach Deutschland, danach besuche ich die Familie und das Grab. K. geht noch zur Schule. Sie braucht meine Unterstützung noch nicht.
Mit besten Grüßen
Hermann

Geändert von hermannJohann (25.07.2015 um 15:10 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #2  
Alt 25.07.2015, 21:58
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Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
Nach 2 Jahren: Ich habe den Garten noch. Es war vor allem ihr Garten. Ich bin Witwer und werde es wahrscheinlich bleiben. Ich bin umgezogen in eine kleinere Wohnung. Das Auto, das wir Anfang Juli 2013 gekauft haben, habe ich auch noch. Die älteste Enkelin Daria studiert Medizin. Sie kommt für eine Woche nach Deutschland, danach besuche ich die Familie und das Grab. K. geht noch zur Schule. Sie braucht meine Unterstützung noch nicht.
Mit besten Grüßen
Hermann
Hallo Hemann,

was immer du auf ihre Fragen geantwortet hast, du lebst und erfüllst dein Leben auch im Sinne deiner Frau.

Liebe Grüße

Jutta
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  #3  
Alt 27.07.2015, 17:51
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Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
Ich konfrontiere mich. Das ist traurig und anstrengend, aber vielleicht hilfreich.
Hallo Hermann,

ja, so ist es.
Es schmerzt, das ist auch meine Erfahrung, aber es ist wichtig für die Trauerverarbeitung.

Herzliche Grüße

Jutta
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  #4  
Alt 04.08.2015, 18:12
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Hallo Hermann,

ich habe deine Geschichte über die Krankheit und den Verlust deiner Frau immer mitgelesen , habe oft mitgefühlt und erkannte Übereinstimmungen in der Trauer um den geliebten Partner.
Der Kontakt zu Menschen die Vergleichbares erlebt haben, hat positive Erfahrungen hinterlassen.
Ich bin nicht mehr so allein und fühle mich von den anderen Betroffenen meist gut verstanden.
Auch meine Geschichte ist bald zu Ende erzählt, doch der Trauerweg ist noch nicht zu Ende. Die Erinnerungen bleiben, mein Mann lebt mit mir weiter.

Unsere geliebten Menschen haben Spuren hinterlassen und ich wünsche mir so sehr, dass sie geschützt und geborgen sind, umgeben von unendlicher Liebe.

Dir wünsche ich viel Kraft, die Last des Todes deiner Frau zu tragen und weiterzuleben.

Herzliche Grüße

Jutta

PS: Ich hoffe wir hören noch voneinander?

Geändert von Yogi 12 (04.08.2015 um 18:17 Uhr) Grund: nachtrag
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Stichworte
erfahrungen, onkologie


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