Kann Schwerbehindertenausweis abgelehnt werden?

Damit keine Illusionen entstehen: Bei einer Ablatio gibt es nicht mindestens 70%. Ich habe mir damals beim Betriebsrat die Unterlagen angesehen und dort waren die Prozentzahlen für Brusterhaltend und nicht in den ersten 5 Jahren gleich. Bei T1+T2 N0 gab es 50% und bei T1+T2 N1 60%. Nach den 5 Jahren wird man bei fehlender Brust auf 30% zurückgesetzt und sonst gewöhnlich auf 0. Das gilt natürlich nur, wenn keine neuen Probleme aufgetreten sind.

Nachteilig bei einer anerkannten Schwerbehinderung ist die erschwerte Arbeitssuche. Unter den 100 Mitarbeitern unserer Firma bin ich die einzige Schwerbehinderte.

Gruß Dorothee

Hallo Dorothee,
das mit der Arbeitssuche habe ich am Anfang auch gedacht. Allerdings habe ich hier im Forum gelesen, das sehr viele Frauen KEINE Probleme bei der Arbeitssuche hatten.
Was mir auch gesagt wurde ist, daß der Arbeitgeber beim Einstellen eines Schwerbehinderten bis zu 70% Lohnkostenzuschuß vom Staat bekommt.

Zudem, auch als ganz gesunder Mensch, hat man seine Probleme eine Arbeitsstelle zu bekommen. Weil einfach zu viele Arbeitssuchende auf einen Arbeitsplatz kommen.
Grüße Cornelia

[Karin G.]

Hallo Elisabeth,

bei einer Schwerbehinderung von mindestens 50 % kannst du dann mit 60 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen, wenn du vor dem 16. November 1950 geboren wurdest und außerdem am 16. November 2000 bereits schwerbehindert warst. Abzüge bedeuten, dass du für jedes Jahr, welches du früher in Rente gehst als zur momentan normalen Altersrentenzeit (ich glaube zurzeit 63???) je Jahr 3,6 Prozent abgezogen bekommst, allerdings max. nicht mehr als 10,8 % insgesamt. Leider kommen zu den Abzügen (oder wenn man Glück hat, auch keine Abzüge) immer noch die Jahre dazu, die man sonst als gesunder Mensch bis zu 65 Jahren hätte erarbeiten können. Im schlimmsten Fall sind das eben 28,8 %, wenn ich richtig gerechnet habe.
Viele Grüße
Karin

liebe paloma, cornelia und karin,

vielen dank für eure ausführlichen antworten!

liebe grüße
Elisabeth

Ich kann Dorothee nur zustimmen, bei der Arbeitsplatzsuche kann eon Schwerbehindertenausweis hinderlich sein, wenn es um einen Betrieb mit weniger als 15 Angestellten geht. Die müssen nämlich keine Schwerbehinderten einstellen. Ich bin Arzthelferin und habe über ein Jahr eine neue Stelle gesucht und mir ist oft genug von den Ärzten gesagt worden, dass sie mich gerne einstellen würden, aber der kündigunsschutz den ich dann hätte,wäre ihnen zu schwer. Ich hab dann von der Behörde den Tipp bekommen, den Ausweis bei Bewerbungen zu verschweigen, man muss ihn nur erwähnen, wenn ausdrücklich danach gefragt wird. Aber natürlich muss man dann auch auf die 5 Tage Mehrurlaub und den Kündigungsschutz verzichten.

Grüße aus dem sonnigen Hamburg , Petra

Hallo,
zum Behindertenausweis hier auch mal eine Info für Österreicherinnen. Wenn man diesen hat und vor hat, das bei einer Bewerbung zu verschweigen, dann kommt das spätestens am Jahresende bei der Steuerabrechnung beim Arbeitgeber raus. Das Bundessozialamt meldet dem Arbeitgeber, dass jemand mit einer Behinderung bei ihm arbeitet und er somit nicht seine Abgabe zurück bekommt, die er leisten muss, wenn er keine Behinderten beschäftigt.
Liebe Grüße aus Wien...
Heide
*die derzeit auch auf ihre Einstufung wartet*

Hallo Heide,
du hast wahrscheinlich Recht, was große Firmen betrifft, die sind hier in Hamburg auch ganz glücklich Schwerbehinderte wie uns einzustellen, die fast jede Arbeit machen können, weil sie dann ihre Abgabe sparen und in vielen Fällen, z.B. wenn sie eine arbeitslose Schwerbehinderte einstellen, sogar bis zur Hälfte des Gehaltes erstattet bekommen. Aber diese Abgabe müssen Chefs von kleinen Betrieben nicht zahlen, deshalb nehmen sie bei Bewerbungen eigentlich nie die mit Behindertenausweis.

Gruß Petra

Habe 2000 vom Versorgungsamt 50 % bekommen, da brusterhaltend operiert wurde. Durch die Taxol-Chemos habe ich Polyneuropathien in den Füssen und Händen. Ich habe Gehprobleme (Stock bzw.Gehwagen)falle auch öfters und habe mich dabei schon erheblich verletzt. Dazu kommen Lymphödeme in beiden Armen. Ich habe im Mai 2003 einen Antrag auf Verschlimmerung gestellt.Habe von sämtlichen behandelnden Ärzten Atteste dazu mit Antrag eingereicht.Dazu kommen noch diverse andere Krankheiten. Vom Vers.Amt bekam ich einen ablehnenden Bescheid, mit dem Vermerk "man könnte nicht ersehen wieso ich nicht so laufen könne, wie gesunde Menschen auch". Habe dann Widerspruch eingelegt und mir einen Anwalt für Behindertenrecht genommen. Das ganze hat dann fast 1 Jahr gedauert!Zum Schluss musste ich zu einer Gutachterin von Versorgungsamt. Diese Ärztin hat mir dann eine Behinderung von 100 % mit Gehbehinderung und Begleitung zugebilligt. Das Amt hat mir den Ausweis bis November 2004 ausgestellt und will dann erneut überprüfen. D.h.ich muss die ganze Prozedur wahrscheinlich noch einmal über mich ergehen lassen, trotzdem sich meine Beschwerden nicht mehr ändern werden. Es hat sich aber trotzdem gelohnt, für mein Recht zu kämpfen. Ich kann nur jedem raten, nicht aufzugeben und sich einen vernünftigen Antwalt zu nehmen.Übrigens, da mein Widerspruch Erfolg hatte, musste das Amt meinen Anwalt bezahlen. So werden Steuergelder zum Fenster rausgeworfen.Grüsse Heidi200

Nachtrag: Sorry, habe mich vertippt.Mein Ausweis ist bist November 2005 gültig. Will ja dem Versorgungsamt nichts unterstellen, gell! Grüsse Heidi.

Hallo,
solche Beispiele finde ich immer wieder gut. Dies macht uns allen Mut, deshalb kämpfen und nicht unterkriegen lassen, egal durch wen, ob Ämter u.a.
LG Silvia50.