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  #1  
Alt 07.12.2006, 22:30
gartenoma gartenoma ist offline
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Registriert seit: 07.12.2006
Beiträge: 91
Standard Welche Nebenwirkungen mit Tamoxifin

Hallo und guten Abend. Bin ganz neu hier. Kurz zu meiner Geschichte: Ich bin 65 Jahre alt und wurde am 12.7.06 operiert (Ablation der linken Brust). Danach FEC-Chemo, mit der ich jetzt durch bin. Wegen starker Nebenwirkungen und noch erhöhtem Entzündungswert konnte die 6. und letzte Chemo diese Woche nicht verabreicht werden. Da ich das als Fingerzeig wertete und nach Rücksprache mit meiner Onkologin und meiner Frauenärztin wurde mir gesagt, dass man es aus ärztlicher Sicht verantworten kann, die letzte nicht mehr zu geben. Mir fiel ein ganzer Berg vom Herzen und die Entscheidung zu NEIN hat mich innerlich sehr befreit.
Nun soll ich allerdings noch 5 Jahre Tamoxifin nehmen. Wer kann mir hier zu den Nebenwirkungen etwas sagen? Werde zwar morgen auch noch ein Gespräch mit Ärztin haben, aber Eure Erfahrungen würden mich schon sehr interessieren, damit ich weiß, worauf ich mich evtl. einstellen muß. Für Eure Antworten schon jetzt ein herzliches Dankeschön. Gartenoma
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  #2  
Alt 07.12.2006, 23:29
Marquise Marquise ist offline
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Registriert seit: 11.01.2006
Beiträge: 56
Standard AW: Welche Nebenwirkungen mit Tamoxifin

Hallo, liebe Gartenoma,

wie schön, dass du die Chemo hinter dich gebracht hast! Besonders wenn du so stark darunter gelitten hast, ist das jetzt eine regelrechte Erlösung.

Zu deiner Frage: Die meisten Frauen klagen über Wechseljahrsbeschwerden, die durch die Antihormonbehandlung entstehen. Mit 65 bist du ja aber schon auf natürliche Weise in den Wechseljahren; da dürfte es eigentlich zu keinen Nebenwirkungen kommen.

Viele Grüße und alles Liebe
Monika
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  #3  
Alt 08.12.2006, 11:36
sonntagskind sonntagskind ist offline
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Registriert seit: 04.03.2006
Beiträge: 289
Standard AW: Welche Nebenwirkungen mit Tamoxifin

Hallo liebe "Gartenoma",

ohne Dich jetzt verunsichern zu wollen:

Die Wirksamkeit einer Chemotherapie hängt ganz entscheidend davon ab, dass tatsächlich die gesamte Dosis verabreicht wird. Bei Veminderung sinkt die Effektivität deutlich ab - das sollte man sich also gut überlegen.

Ausserdem bist Du in Deinem Alter ja schon durch die Wechseljahre durch, da wäre eigentlich nach derzeitigem Stand das Tamoxifen gar nicht mehr das beste Mittel, sondern ein Aromathasehemmer.
Haben Deine Ärzte das mit Dir diskutiert und gibt es Gründe gegen die wirksameren Aromatasehemmer?
Falls nein, solltest Du vielleicht besser bei den Ärzten noch mal nachhaken,

Gruss

Renate
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  #4  
Alt 08.12.2006, 15:41
luv luv ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Welche Nebenwirkungen mit Tamoxifin

Hallo Gartenoma,
nach Brustop, 6XChemo und anschließend 33 Bestrahlungen bekam ich auch Tamoxifen als Mittel der Wahl für zukünftige zwei Jahre emfohlen. Die Nebenwirkungen waren bei mir so ausgeprägt (venenprobleme, massive Wassereinlagerungen in den Beinen, sehr starker Haarwuchs im Gesicht), daß die Therapie auf einen Aromatasehemmer umgestellt wurde.ich bin damit seit 2 Monaten recht "glücklich" und habe kaum Beschwerden.
Liebe Gartenoma, Du merkst, dass es immer einen Ausweg gibt, man muß nur den Ärzten gegenüber etwas hartnäckig sein .

Ich wünsche Dir für die Zukunft viel Kraft - Luv
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  #5  
Alt 08.12.2006, 17:05
deena3 deena3 ist offline
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Beiträge: 498
Standard AW: Welche Nebenwirkungen mit Tamoxifin

Zitat:
Zitat von sonntagskind
Hallo liebe "Gartenoma",

ohne Dich jetzt verunsichern zu wollen:

Die Wirksamkeit einer Chemotherapie hängt ganz entscheidend davon ab, dass tatsächlich die gesamte Dosis verabreicht wird. Bei Veminderung sinkt die Effektivität deutlich ab - das sollte man sich also gut überlegen.

Ausserdem bist Du in Deinem Alter ja schon durch die Wechseljahre durch, da wäre eigentlich nach derzeitigem Stand das Tamoxifen gar nicht mehr das beste Mittel, sondern ein Aromathasehemmer.
Haben Deine Ärzte das mit Dir diskutiert und gibt es Gründe gegen die wirksameren Aromatasehemmer?
Falls nein, solltest Du vielleicht besser bei den Ärzten noch mal nachhaken,

Gruss

Renate
Liebe Gartenoma, mein Alter übertrifft deines nur um 2 Jahre und mit Ablatio kann ich auch aufwarten. Ich will Renates Beitrag nicht kritisieren, sondern dir nur meinen Fall schildern. Mein BK war hochgradig hormonell positiv, ohne Metastasen und kein Lymphknotenbefall. Da meine Blutwerte während der Chemo (4 x) permanent im Keller waren, holte ich eine Zweitmeinung in der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg ein. Dort bestätigte man mir das, was ich im Internet schon zig-fach las, dass bei hormonell positivem Krebs die Antihormonbehandlung die beste Therapie sei.
Auf meine Frage: „Was würden Sie Ihrer Frau an meiner Stelle raten?“ sagte er, er würde ihr zum sofortigen Abbruch der Chemo raten, weil seines Erachtens in meinem Fall die Antihormontherapie die wichtigste Therapie sei.
Es sei auch unbewiesen, ob 3 Chemos, 4, 5, oder 6 etwas „bringen“ würden. Maximal 2 von 100 profitieren überhaupt von einer Chemo.!!!
Schriftlich äußerte sich das Tumorbiologische Zentrum später, dass die Behandlung mit 4 x FEC und 5 Jahren adjuvanter Hormontherapie (Tamoxifen und Aromatase-Inhibition) durchaus als ausreichend angesehen werde.

Aus Erfahrungen mit metastasierendem Stadium des Mammakarzinoms sei klar, dass die größte Antitumorwirksamkeit durch die ersten Chemotherapiezyklen erfolgt und spätere Therapiezyklen immer weniger effektiv werden.. Soweit der Arzt aus Freiburg.
Ich beendete also nach der 4. Chemo diese Therapie und plötzlich vertrat auch der Onkologe die Meinung des Freiburger Arztes!!!
Tamoxifen für 2,5 Jahre habe ich akzeptiert, auch wenn es nicht mehr der "Goldstandard" ist, aber da ich Osteoporose habe, möchte ich - in Übereinstimmung mit dem Gyn. - die Aromatasehemmer erst nach diesen 2,5 Jahren nehmen und nicht gleich von Beginn an. Es ist also in jedem Fall (in Absprache mit deinem Arzt!) abzuwägen, welches für dich die sinnvollste Therapie ist.
Wenn du weitere Fragen hast, kannst du mir auch gerne ein persönliche Nachricht senden.
Ich glaube fest, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.

Liebe Grüße von deena3

Geändert von deena3 (08.12.2006 um 17:20 Uhr)
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  #6  
Alt 08.12.2006, 18:48
gartenoma gartenoma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2006
Beiträge: 91
Standard AW: Welche Nebenwirkungen mit Tamoxifin

Allen ein herzliches Dankeschön für Eure Antworten. Wie ich sehe, gehen die Meinungen doch auseinander, was die Anzahl der Chemos betrifft. Auch bei den Ärzten ist das eigentlich der Fall. Aber sowohl meine Onkologin als auch meine Frauenärztin sagten mir, dass sie es aus ärztlicher Sicht verantworten können, wenn ich auf die letzte verzichte. Meine Frauenärztin meinte sogar, wenn sie ich wäre, würde sie nach der 5. aufhören. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welches Gebirge mir von der Seele gefallen ist, als ich mich dann für "NEIN" entschieden hatte. Auch bin ich im tiefsten Innern davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Euen Tipp, statt Tamoxifen einen A-Hemmer zu nehmen, werde ich nächsten Freitag (Abschlußgespräch mit der Chef-Onkologin) noch einmal diskutieren. Jedenfalls danke für diesen Hinweis. Selbstverständlich werde ich Euch von dem Ergebnis hier berichten.
Jetzt freue ich mich erst einmal, dass ich mich wohlfühle und am 19.12.06 mit meinem Mann und unserem Hund zur REHA nach Nordrach/Schwarzwald fahre. Damit verbinde ich zum einen totales Vergessen der Chemostrapazen und vor allen Dingen, dass wir uns alle gut erholen.
Zum Schluß möchte ich Euch allen alles erdenklich Gute und einen schönen 2. Advent wünschen. Eure Gartenoma
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